DE1543838C - Basisch substituierte 1,3-Dioxolan-5-on- bzw. l,3-Oxathiolan-5-on-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Spasmolytica - Google Patents

Basisch substituierte 1,3-Dioxolan-5-on- bzw. l,3-Oxathiolan-5-on-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Spasmolytica

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DE1543838C
DE1543838C DE19661543838 DE1543838A DE1543838C DE 1543838 C DE1543838 C DE 1543838C DE 19661543838 DE19661543838 DE 19661543838 DE 1543838 A DE1543838 A DE 1543838A DE 1543838 C DE1543838 C DE 1543838C
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Mattlias Prof. Dr.; Takacs Friedrich; Streicher Wolfgang; Wien Pailer
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Rowa-Wagner KG Arzneimittelfabrik, 5060 Bensberg
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Description

darstellen und R3 und R4 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten oder in der R3 R4 zusammen mit dem Stickstoffatom die Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholinogruppe bilden, und deren pharmakologisch verträgliche Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von basisch substituierten l,3-Dioxolan-5-on-bzw. 1,3-Oxathiolan-5-on-Derivaten und deren pharmakologisch verträglichen Salzen der im Anspruch 1 angegebenen allgemeinen Formel, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise eine Carbonsäure der allgemeinen Formel
20
30
35 Dichlor-, Dibrom- oder Dijodmethylgruppe oder die Gruppe
— C
oder deren Acetal-, Thioacetal- oder Bisulfitderivat bedeutet, in einem organischen Lösungsmittel unter Wasserausschluß bei Temperaturen von O bis 1300C kondensiert und, falls A ein Halogenatom bedeutet, die erhaltene Verbindung entweder mit einem Amin der allgemeinen Formel
HN
R4
R3
in der R3 und R4 die im Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, oder dessen Alkalimetallderivat kondensiert, und gegebenenfalls die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in ein pharmakologisch verträgliches Salz überführt.
3. Spasmolytica, enthaltend eine Verbindung der in Anspruch 1· angegebenen allgemeinen Formel neben üblichen pharmakologisch inerten Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln..
Die Erfindung betrifft basisch substituierte 1,3-Dioxolan-5-on- bzw. l,3-Oxathiolan-5-on-Derivate der allgemeinen Formel
40
R1
R2 —C —XH
COOH
in der R1, R2 und X die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
B-CH2-CH2-A
45 R1
R2— C-O = C
X Η'
O CH2 — CH2 — N
R3
R4
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R1 und R2 die Cyclohexylgruppe oder die gegebenenfalls durch eine Methoxygruppe substituierte Phenylgrüppe bedeuten oder in der R1 und R2 gemeinsam den Diphenylenrest der Formel
in der A ein Halogenatom oder die Gruppe
R3
-N
R4
6o
darstellt, wobei R3 und R4 die im Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen und B eine
darstellen und R3 und R4 einen Alkylrest mit 1 bis Kohlenstoffatomen bedeuten oder in der R3 und R4 zusammen mit dem Stickstoffatom die Pyrrolidino-,
i 543 838
Piperidino- oder Morpholinogruppe bilden, und deren pharmakologisch verträgliche Salze und Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Spasmolytica.
Es wurde gefunden, daß diese Verbindungen wertvolle Spasmolytica darstellen.
Es ist bekannt, daß die derzeit gebräuchlichen Spasmolytica entweder eine ausgesprochen musculotrope oder neurotrope Wirkung aufweisen. Bei den bekannten Verbindungen handelt es sich meist um Ester oder Äther der Benzilsäure oder deren Hydrierungsprodukte mit bestimmten Aminoalkoholen. Außerdem gibt es eine größere Zahl von bekannten Spasmolytica, die sich im wesentlichen vom Atropin ableiten. Diese Spasmolytica wirken in der Regel sowohl neurotrop als musculotrop. Für therapeutische Belange sind diese Verbindungen jedoch nicht ideal, da je nach Fall die musculotrope oder neurotrope Wirkungskomponente als unangenehme Begleitwirkung stört, z. B. durch Blutdruckabfall, Sekretionsoder Sehstörungen. Die neuen Verbindungen sind überraschenderweise bei praktisch zu vernachlässigender neurotroper Wirkung ausgesprochen musculotrop wirksam, sie sind gut wasserlöslich und stabil gegenüber den milden Angriff von Säuren oder Basen. Eine nachteilige Wirkung auf den Organismus ist bis jetzt nicht beobachtet worden.
In Vergleichsversuchen wurde ihre Wirkung gegenüber bekannten Verbindungen geprüft, wobei in allen Versuchen die neuen Verbindungen als Hydrochloride verwendet wurden.
Hierbei wurde die spasmolytische Wirkung (Spasmolyse in vitro) der einzelnen Verbindungen im Wirkungsvergleich zu Atropin und Papaverin nach der von R. M a g η u s in Pflügers Archiv ges. Physiol., Bd. 102 (1904), S. 123, beschriebenen Methode ermittelt.
Die Untersuchungen wurden am isolierten Kaninchen- bzw. Meerschweinchendarm durchgeführt. Getestet wurde die Beeinflussung der durch Trimethyl-• (2-carbamoyloxyäthyl)-ammoniumchlorid(Carbachol) bzw. BaCl2 ausgelösten Darmkontraktion. Als Vergleichssubstanzen dienten Atropinsulfat (Antagonist zu Carbachol) bzw. Papaverinhydrochlorid (Antagonist zu BaCl2), deren spasmolytische Wirkung mit der Zahl 100 belegt wurde. Die krampflösende Potenz der Testsubstanzen wurde zu diesem Bezugswert in Relation gesetzt.
Außerdem wurde die Toxizität der geprüften Verbindungen an der Maus durch einmalige Verabreichung verschiedener Dosen per os oder i. v. ermittelt. Der Beobachtungszeitraum betrug für akute Wirkung und Nachwirkungen 8 Tage.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt..
Tabelle I
Geprüfte Verbindung
Spasmolyse in vitro
Mittelwerte
Atropin— 100 Papaverin =100
DL50, Maus (Stamm NMRI)
oral, mg/kg
i. v., mg/kg
Beispiel:
1
2
3.
4
5
8
9
10..
Bekannte Verbindungen:
Papaverin
Atropin
N-Butylscopolamin
Diphenylessigsäure- [2-diäthylaminoäthylester]-hydrochlorid
Xanthen-carbonsäure-(9)-[2-(methyldiäthylammonio)- , äthylester]-bromid
N,N-Dimethyl-N'-benzyl-N'-[pyridyl-(2)]-äthylen- diäminmethylsulfat
Anmerkung: — = nicht bestimmt.
20
0,02
0,02
0,02
2,00
0,08
1,0
0,3
0,03
0,01
100
80
60
60
100 100
500
100
200
600
63
200
200
170
400
100 20 40
40 10
500
700
500
250 800 800 850 750 500 500
2500 400
650
460
1360
35
20
52
33 91
22
18
Aus Tabelle I ist zunächst die auffallend gute antagonistische Wirkung der Verbindungen der Erfihdung gegenüber der durch Bariumchlorid ausgelösten Darmkontraktion ersichtlich.
Eine exakte Dosierung kann hier nicht angegeben werden, da sich diese nach der Empfindlichkeit der biologischen Versuchspräparate richtet. Eine Dosisangabe ist aber auch unwesentlich, da es sich um einen Wirkungsvergleich handelt.
Außerdem sind an dieser Versuchsreihe besonders interessant und neu die folgenden zwei Tatsachen:
a) Alle geprüften Verbindungen der Beispiele zeigen eine papaverinähnliche = musculotrop spasmolytische Wirkung ohne gleichzeitig eine ins Gewicht fallende atropinähnliche = neurotrop spasmolytische Wirkung zu besitzen.
b) Der ausgesprochen papaverinähnliche Wirkungscharakter war bisher nur für Papaverin und seine nahen Verwandten bekannt. Die neuen Verbindungen zeigen aber keine Verwandtschaft zu Papaverin.
Die Toxizitätswerte der geprüften Verbindungen der Beispiele 1 bis 10 liegen im Vergleich zu Papaverin bei oraler Verabreichung zwar höher, jedoch ist dies in erster Linie durch die schlechte Resorption von Papaverin bei der Maus bedingt. Bei intravenöser Verabreichung liegen die Toxizitätswerte aber im gleichen Bereich wie für Papaverin.
In weiteren Versuchen wurde
1. die Spasmolyse am isoliert durchströmten Organ (Hinterextremität) der Ratte und
2. die spasmolytische Wirkung in vivo (Ganztier) am Kaninchen- Katzen- und Meerschweinchendarm untersucht.
Methodik
1. Isoliert durchströmte Hinterextremität der Ratte
Wistar-Ratten beider Geschlechter, Gewicht zwischen 170 und 300 g; Tötung durch Nackenschlag und nachfolgende Ausblutung; nach entsprechenden Unterbindungen Abtrennung des Oberkörpers am Brustkorb und Zerstörung des Rückenmarks mit einer Knopfsonde; Freipräparation der Aorta und Einführung eines PVC-Katheters; Fixierung des Präparates unter einem Anstellwinkel von 40°; Perfusion mit Tyrode-Lösung; Registrierung der Tropfenfolge mit Hilfe eines Ordinatenschreibers; Verwendung von Adrenalin (1 μg/ml) als Spasmogen; Applikation der Prüfsubstanz in die Aorta unter konstantem Volumen (0,1 ml).
Die Beurteilung der Wirkung erfolgte hinsichtlich krampflösender Potenz und Wirkungsdauer. Aus beiden Kriterin wurde das Flächeninlegral gebildet und als Wirkungseinheit (WE) bezeichnet.
2. Spasmolytische Wirkungen in vivo
a) Versuche am Meerschweinchendarm
Meerschweinchen beider Geschlechter, nüchtern seit 12 Stunden; Urethan-Narkose; Unterbindung des Ileum unter Einlegung einer mit einem Wassermanometer verbundenen Glaskanüle; Registrierung der Darmkontraktion nach Durchspülen der Bauchhöhle mit einem Spasmogen (Neostigmin bzw. Bariumchlorid) unter konstanten Temperaturbedingungen ohne und mit Zufuhr der Prüfsubstanz intravenös bzw. intraduodenal; Konzentration der Spasmogene je nach Empfindlichkeit des Präparats; im Durchschnitt für Neostigmin 25μg/100ml und für BaCl2 100 μg/100 ml Perfusionslösung.
b) Versuche am Kaninchendarm
Die Versuche wurden an Kaninchen beider Geschlechter im Gewicht von 3 bis 4kg durchgeführt; Narkose mit Urethan; Einbindung einer an einem Manometer angeschlossenen Ballonsonde; Registrierung der Dünndarmkontraktionen.
Als Spasmogen wurde Acetylcholin in einer Dosierung von 10 y-g/kg in die Arteria mesenterica während I Minute infundiert; derartige Infusionen wurden während der Versuchsdauer in bestimmten Zeitabständen wiederholt. Die Prüfsubstanz BR 18 wurde i. v. (langsame Infusion während 5 Minuten) bzw. per os verabreicht.
c) Versuche am Katzendarm
Katzen beider Geschlechter im Gewicht von 2,0 bis 3,5 kg in flacher Chloralose-Narkose; Einführung eines Ballonkatheters in den von der Arteria mesenterica sup. versorgten Dünndarmabschnitt und An-'schluß an ein Manometer; als Spasmogen Acetylcholin 5 bis 10 μg/kg per infusionem (Infusionsdauer 1 Minute) in die Arteria mesenterica je nach Empfindlichkeit des Präparates; Zufuhr der Prüfsubstanz i.v.
(Infusionsdauer 5 Minuten) bzw. per os und direkte intraduodenale Applikation; Vergleichssubstanz N-Butylscopolamin; zur Bewertung gelangt die Beeinflussung der Acetylcholin-bedingten Darmspasmen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Tabelle II
Geprüfte Verbindung Spasmolyse am
isolierten Organ
(Adrenalin
Antagonismus), γ
Wirkungseinheit
(WE)
S
Kaninchen
pasmolyse in viv
Katze
0
Meerschweinchen
Beispiel:
1 ...
350
200
300
100
12,5
300
600
1960
400
700
1460
300
100
100
100
120
2 100
3
4.. 80
5
6
Anmerkung: -— = nicht bestimmt.
Fortsetzune
Geprüfte Verbindung
Spasmolyse am isolierten Organ
(Adrenalin Antagonismus), y Wirkungseinheit
(WE)
Spasmolyse in vivo
Kaninchen
Katze Meerschweinchen
7..
8
9
10
Bekannte Verbindungen:
Papaverin
Atropin
N-Butylscopolamin
Diphenylessigsäure-[2-diäthylaminoäthylester]-hydrochlorid
Xanthen-carbonsäure-(9)-[2-(methyldiäthylammonio)-äthylester]- bromid
N,N-Dimethyl-N'-benzyl-N'-[pyridyl-(2)]-äthyldiamin- methylsulfat
Anmerkung: — = nicht bestimmt.
300 250 400 100
80 900
800
700
1630
122
70
60
70
100
30
50
60
130
40 50 50
90
25 70 60
80
70
in der A ein Halogenatom oder die Gruppe
R3
— N .
darstellt, wobei R3 und R4 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und B eine Dichlor-, Dibrom- oder Dijodmethylgruppe oder die Gruppe
— C
Aus den gefundenen Werten der Tabelle II geht hervor, daß die geprüften Verbindungen der Beispiele 1 bis 10 am Gefäßsystem der isoliert durchströmten Hinterextremität der Ratte eindrucksvoll spasmolytisch wirken. Basierend auf dem Kriterium Wirkungseinheit, das sich aus Wirkungsstärke und Wirkungsdauer ergibt, kann festgestellt werden, daß die betreffenden neuen Verbindungen besser wirksam sind als Papaverin.
Aus Tabelle II ist ferner ersichtlich, daß die neuen Verbindungen am lebenden Tier gute spasmolytisehe Wirkung zeigen. Die spasmolytisehe Wirkung der Verbindung des Beispiels' 2 ist mit dem Wert 100 belegt. Der spasmolytisehe Effekt aller anderen Test- und Vergleichsverbindungen ist hierzu in Relation gesetzt.
Die geprüften Verbindungen der Beispiele 1 bis 10 erwiesen sich besser wirksam als Papaverin bzw. N-Butylscopolamin, wobei auch die längere Wirkungsdauer und das weitgehende Fehlen von Nebenwirkungen in spasmolytisch vollwirksamer Dosis hervorzuheben ist.
Die basisch substituierten l,3-Dioxolan-5-on- bzw. l,3-Oxathiolan-5-on-Derivate und deren pharmakologisch verträgliche Salze der oben angegebenen allgemeinen Formel werden dadurch hergestellt, daß man in an sich bekannter Weise eine Carbonsäure der allgemeinen Formel
R2 — C-XH
.·· ■ |. . ,'■- : in der R3 und R4 die oben angegebenen Bedeutungen
COOH besitzen, oder dessen Alkalimetallderivat kondensiert,
■·■:.·■.■; und gegebenenfalls die erhaltene Base mit einer orga-
in der R1, R2 undX die oben angegebenen Bedeutungen 65 nischen oder anorganischen: Säure in ein pharmako-
besitzen^rnit einer Verbindung der allgemeinen Formel logisch verträgliches Salz überführt.
' Ί : ' ' Als zu verwendende Carbonsäure eignet sich bei-
B — CH2 — CH2—A .: spielsweise Benzilsäure,Thiobenzilsäure, Phenyl-cyclo-
209 525/567
oder deren Acetal-, Thioacetal- oder Bisulfitderivat bedeutet, in einem organischen Lösungsmittel unter Wasserausschluß bei Temperaturen von 0 bis 130° C kondensiert und, falls A ein Halogenatom bedeutet, die erhaltene Verbindung entweder mit einem Amin der allgemeinen Formel :
R4
HN
R3
hexylglykolsäure, ρ - Methoxyphenyl - phcnylglykolsäure,r3icyclohexylglykolsäurcund9-Hydroxyfiuoren-9-carbonsäure (Diphenylenglykolsiiure).
Als zweite Reaktionskomponente sind z. B. die Dimethyl- oder Diäthylacetale des p'-Chlor-, β-Ό\- methylamino-, /j-Diäthylamino- und /i-N-Piperidylpropionaldehyde geeignet. Die freien Aldehyde können verwendet werden, sofern sie beständig sind.
Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von 0 bis 13O0C in einem organischen Lösungsmittel unter Wasserausschluß durchgeführt. Als organische Lösungsmittel eignen sich Eisessig, Dimethylformamid ' sowie Gemische von inerten Lösungsmitteln mit niederen Carbonsäuren. Vorzugsweise wird Eisessig als Lösungsmittel verwendet.
Ferner wird vorzugsweise in Gegenwart einer starken Säure als Katalysator gearbeitet. Beispiele für solche Säuren sind Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Bortrifluorid und sein Ätherkomplex.
Im übrigen wird die Herstellung von 1,3-Dioxolan-5-on- bzw. von l,3-Oxathiolan-5-on-Verbindungen durch Umsetzung von Benzilsäure bzw. Thiobenzilsäure mit Aldehyden, beispielsweise beschrieben von A. Bistrayeki und B. Brenken in Helvetica Chimica Acta, Bd. 3 (1920), S. 468 bzw. 447.
Für die Salzbildung geeignete anorganische oder organische Säuren sind beispielsweise Chlorwasserstoff- oder Bromwasserstoffsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure, oder Benzilsäure, Oxalsäure, Malonsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Bernsteinsäure, Essigsäure, Maleinsäure oder Citronensäure.
Beispiel 1
2-(/i-N-Dimethylaminoäthyl)-4,4-diphenyl-1 ,S-dioxolan-S-on-hydrochlorid
23 g (0,1MoI) Benzilsäure und 18,3 g (0,11MoI) β - (N - dimethylamine) - propionaldehyddiäthylacetal werden in 200 ml Eisessig gelöst, und unter Rühren wird trockenes Chlorwasserstoffgas bei Raumtemperatur bis zur Sättigung eingeleitet. Sodann wird die Mischung 1 Stunde sich selbst überlassen. Anschließend wird der Eisessig bei einer Temperatur von 3O0C unter vermindertem Druck abgedampft, der Rückstand in Eiswasser gegossen, die Säureanteile werden mit festem Natriumbicarbonat neutralisiert, und das erhaltene Gemisch wird mit Diäthyläther extrahiert. Der Ätherextrakt wird getrocknet, das Lösungsmittel abgedampft und das hinterbleibende öl mittels Säulenchromatographie an Kieselgel von 0,05 bis 0,2 mm Durchmesser mit Chloroform, dem man steigende Mengen an Methanol zugibt, gereinigt. Das so erhaltene Produkt wird in wasserfreiem Diäthyläther aufgenommen und anschließend trockener Chlorwasserstoff in die gekühlte Lösung bis zur Sättigung eingeleitet. Das hierbei ausgefallene Produkt wird abgetrennt und aus Isopropanol/Diäthyläther (1:1) umkristallisiert. Ausbeute 26 g vom F. 175 bis 1780C (vco= 1805 cm"1).
Beispiel 2
2-(/3-N-Piperidyläthyl)-4,4-diphenyl-1,3-dioxolan-5-on-hydrochlorid
33 g (0,14MoI) Benzilsäure und 22 g (0,13 Mol) /2-Chlorpropionaldehyddiäthylacetal werden in 100 ml Eisessig durch Erwärmen gelöst. Nach dem Abkühlen auf 40° C wird dann 21J2 Stunden ein langsamer Strom von trockenem Chlorwasserstoffgas unter Rühren eingeleitet. Hierauf wird der Eisessig unter vermindertem Druck abgedampft, das zurückbleibende öl in Methylenchlorid aufgenommen und mit festem Kaliumbicarbonat behandelt. Nach Beendigung der CO2-Entwicklung wird zu der Lösung Wasser zugegeben und die organische Phase mit Kaliumbicarbonatlösung neutralisiert. Nach dem Trocknen der Lösung entfernt man das Lösungsmittel und destilliert das zurückbleibende öl im Hochvakuum. Es werden 40 g 2-(/?-Chloräthyl)-4,4-diphenyl-l,3-dioxolan-5-on als öl vom Kp. 120 bis 130°C/0,001 Torr (rco = 1810 cm"1) erhalten.
Anschließend werden 15 g der obigen Verbindung mit 12 g trockenem Piperidin in 120 ml wasserfreiem Benzol 12 Stunden unter Rückfluß gekocht, wobei sich insgesamt 6 g Piperidinhydrochlorid abscheiden. Dieses wird abfiltriert und die benzolische Lösung eingedampft. Den Rückstand nimmt man in wenig Chloroform auf und bringt die Lösung auf eine kurze trockene Aluminiumoxydsäule auf; es wird anschließend mit Chloroform eluiert. Nach dem Eindampfen des Eluats erhält man ein öl, das in wasserfreiem Diäthyläther aufgenommen wird. Durch Einleiten von trockenem Chlorwasserstoffgas in die gekühlte Lösung fällt ein Niederschlag aus, der aus.Isopropanol/ Äther (1:1) umkristallisiert wird. Ausbeute 13 g vom F. 193 bis 1990C (vco= 1800 cm-1).
B e i s ρ i e 1 3
Gemäß Beispiel 1 wird bei Verwendung entsprechender Reaktionskomponenten das 2-(ß-N-Diäthylaminoäthyl)-4,4-diphenyl-l,3-dioxolan-5-on-hydrochlorid vom F. 166 bis 173°C (cco = 1800cm"1) erhalten. Die Ausbeute beträgt 28 g.
B e i s ρ i e 1 4
2-(/3-N-Diäthylaminoäthyl)-4-diphenylen-1 ,S-dioxolan-S-on-hydrochlorid
Diese Verbindung wird gemäß Beispiel 2 aus den entsprechenden Ausgangsstoffen erhalten. Das Hydrochlorid schmilzt bei 202 bis 2040C (i'co= 1795 cm"1). Die Ausbeute beträgt 20 g.
Beispiel 5
2-(/3-N-Diäthylaminoäthyl)-4-cyclohexyl-4-phenyll,3-dioxolan-5-on-hydrochlorid
Gemäß Beispiel 1 wird aus den entsprechenden Ausgangsstoffen das obengenannte Hydrochlorid vom F. 187 bis 190°C (ι·αο = 1800 cm"1) in einer Ausbeute von 25 g erhalten.
Beispiel 6
2-(/?-N-DiäthylaminoäthyI)-4,4-dicyclohexyl-1 ^-dioxolan-S-on-hydrochlorid
F. 194 bis 1970C {rco = 1795 cm"1).
Beispiel 7
2-(/?-N-Dimethylaminoäthyl)-4,4-diphenyll,3-oxathiolan-5-on-hydrochlorid
F. 161 bis 1640C.
11
C19H22ClNO2S (Molgewicht 363,8):
Berechnet ... N 3,85, Cl 9,74; gefunden N 3,57, Cl 9,83.
(rco= 1780 cm"1).
Beispiel 8
2-(/?-N-Diäthylaminoäthyl)-4,4-diphenyll,3-oxathiolan-5-on-hydrochlorid
F. 161 bis 166°C (vco = 1780cm"1).
Beispiel 9
2-(/?-N-Piperidyläthyl)-4,4-diphenyl-l,3-oxathiolan-5-on-hydrochlorid
F. 213 bis 217°C (i-co = 1770cm"-1).
Beispiel 10
2-(p'-N-Diäthylaminoäthyl)-4-phenyl-4-p-methoxyphenyl-1 ,S-dioxolan-S-on-hydrochlorid
F. 163 bis 1650C (ito = 1800Cm"1).
Die in den Beispielen hergestellten Verbindungen ίο sind durch eine intensive Carbonylabsorption im infraroten Spektralgebiet (gespannter 5-Ring) ausgezeichnet. Sie liegt bei den betreffenden 1,3-Dioxolan-5-on-Derviaten bei etwa 1800 cm"1 und bei den l,3-Oxathiolan-5-on-Derivaten bei etwa 1780 cm"1. Diese Eigenschaft dient zur Charakterisierung dieser Verbindungsklasse sowohl in qualitativer Hinsicht als auch zu ihrer quantitativen Bestimmung.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Basisch substituierte 1,3-DiOXOkIn-S-On- bzw. 1,3- Oxathiolan-5-on-Derivate der allgemeinen Formel
R1
R2 — C-O = C
-X H
C
■N
R3
R4
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, R1 und R2 die Cyclohexylgruppe oder die gegebenenfalls durch eine Methoxygruppe substituierte Phenylgruppe bedeuten oder in der R1 und R2 gemeinsam den Diphenylenrest der Formel
DE19661543838 1965-10-05 1966-09-30 Basisch substituierte 1,3-Dioxolan-5-on- bzw. l,3-Oxathiolan-5-on-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Spasmolytica Expired DE1543838C (de)

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AT898165A AT256106B (de) 1965-10-05 1965-10-05 Verfahren zur Herstellung neuer heterocyclischer Verbindungen und deren Salzen
AT898165 1965-10-05
DER0044249 1966-09-30
AT259168A AT283358B (de) 1968-03-15 1968-03-15 Verfahren zur Herstellung heterocyclischer Verbindungen und deren Salze
US80629569A 1969-03-11 1969-03-11
US326618A US3883538A (en) 1965-10-05 1973-01-26 Dioxolanes and oxathiolanes

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DE1543838A1 DE1543838A1 (de) 1970-06-25
DE1543838C true DE1543838C (de) 1973-01-11

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