DE2042637C3 - D-6-Methyl-8-ergoIin-(l)-yl-essigsäureamid, seine Salze sowie pharmazeutische Mittel - Google Patents
D-6-Methyl-8-ergoIin-(l)-yl-essigsäureamid, seine Salze sowie pharmazeutische MittelInfo
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- C07D457/00—Heterocyclic compounds containing indolo [4, 3-f, g] quinoline ring systems, e.g. derivatives of ergoline, of the formula:, e.g. lysergic acid
- C07D457/02—Heterocyclic compounds containing indolo [4, 3-f, g] quinoline ring systems, e.g. derivatives of ergoline, of the formula:, e.g. lysergic acid with hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals, attached in position 8
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Description
Gegenstand der Erfindung sind D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
der Formel
ten einer organischen tertiären Base, insbesondere von Triethylamin, gearbeitet.
Die Isolierung des Amids der allgemeinen Formel I aus dem Reaktionsgemisch ist sehr einfach. Das
Reaktionsgemisch wird mit Wasser verdünnt und das ausgefallene Produkt durch Kristallisation oder/und
Säulenchromatographie gewonnen.
Das Amid der allgemeinen Formel I bildet mit einer Reihe von anorganischen und organischen Säuren,
in beispielsweise mit Salzsäure, Weinsäure oder Maleinsäure, gut kristallisierende Salze. Insbesondere die
normalen Tartrate und Hydrogenmaleate sind verhältnismäßig gut wasserlöslich und für die Zubereitung von
Arzneimittelformen für orale sowie parenterale Applikation
geeignet.
Das Amid der allgemeinen Formel I kann auch durch katalytische Hydrierung des entsprechenden D-6-Methyl-8-ergolenylessigsäureamids
in 9,10-Stellung erhalten
werden. Dieses Verfahren ist allerdings irr. 'Vergleich jo 2u dem oben angegebenen Verfahren wesentlich
nachteiliger, insbesondere wegen der anspruchsvollen Herstellung des als Ausgangsmaterial dienenden Amids,
das gegenüber vielen chemischen und physikalischen Einflüssen außerordentlich empfindlich ist. Daraus
ergibt sich eine umständliche Reinigung und eine unerwünschte ungünstige Beeinflussung der Höhe der
Ausbeuten.
Das Amid der allgemeinen Formel I sowie seine Salze mit Säuren geben eine für Mutterkornalkaloide
so charakteristische positive Reaktion mit van Urks Reagens und mit p-ToluolsuIfonsäure (auf einer
Silikagel-Dünnschicht färben sich die Amide nach Besprühen mit einer methanolischen Lösung der Säure
und nach Erwärmen blauviolett).
r> Das als Ausgangsmaterial dienende D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureazid-hydrochlorid ist leicht und in ausgezeichneter Ausbeute durch Umsetzung des entsprechenden Hydrazids mit salpetriger Säure zugänglich. Dank der relativ hohen Stabilität läßt sich ■ι» diese Verbindung leicht und bequem handhaben; (M. Semonsky. N. Kucharczyk, Collection Czeck.Chem.Comm.33.577.1968).
r> Das als Ausgangsmaterial dienende D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureazid-hydrochlorid ist leicht und in ausgezeichneter Ausbeute durch Umsetzung des entsprechenden Hydrazids mit salpetriger Säure zugänglich. Dank der relativ hohen Stabilität läßt sich ■ι» diese Verbindung leicht und bequem handhaben; (M. Semonsky. N. Kucharczyk, Collection Czeck.Chem.Comm.33.577.1968).
(I) Bei der pharmakologischen Prüfung wurden bei den
neuen erfindungsgemäßen Produkten interessante 4". Eigenschaften gefunden, die in Human- sowie Veterinärmedizin
ausgenutzt werden können.
Interessant ist beispielsweise die Wirkung auf die Laktation und die Tüchtigkeit von Ratten.
seine Salze mit organischen oder anorganischen Säuren sowie pharmazeutische Mittel, die D-6-Methyl-8-ergolin-(1)-yl-essigsäureamid
bzw. eines seiner Salze als Wirkstoff neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen
enthalten. >>
Man erhält die erfindungsgemäßen Verbindungen, indem man D-6-Melhyl-8-ergolin-(1)-yl-essigsäureazidhydrochlorid
mit Ammoniak umsetzt, wonach man das in Form der Base entstandene Produkt gegebenenfalls
mit einer organischen oder anorganischen Säure in das mi
entsprechende Salz überführt.
Die Umsetzung des D-b-Methyl-8-ergölin-(l)-ylessigsätireazid'hydrochlorids
mit Ammoniak erfolgt zweckmäßig bei einer Temperatur von -5 bis 600C,
vorzugsweise bei 15 bis 25°C. Vorzugsweise werden 3 M
bis 70 Moläquivälenle Ammoniak eingesetzt, oder es wird t Moläquivalent des Ammoniaks angewandt und
dann in Gegenwart von mindestens zwei Moläquivalen-
1. Antilakiationswirkunb
1.1 Versuchsmethodik
1.1 Versuchsmethodik
Die Antilaktationswirkung des erfindungsgemäßen
D-6-Methyl-8-erg()lin-(l)-yl-essigsäureamids wurde im
Vergleich mit Lrgocornin an laktierenden Ratten
ermittelt, wobei nach der Methodik von Flückiger
(f Aperientia 24[19b8], 1130) verfahren wurde.
1.2trgebnisse
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt; die mittleren Wirkdosen EDW
wurden dabei sowohl aufgrund der Gewichtszunahme als auch aufgrund der sogenannten »Milchflecken« als
Wirkungskriterien ermittelt:
aufgrund der Gewichtszunahme (mg/kg)
EDsq aufgrund der Milchflecken
(mg/kg)
D-(j-Metliy!-8-ergolin-( 1 )-yl-essigsäureamicI
Ergocornin
Ergocornin
Aus dem Vergleich der oben angegebenen Werte ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
je nach dem zur Bestimmung der ED50 herangezogenen Kriterium eine etwa 4-bis 8mal höhere Antilaktationswirkung als die Vergleichssubstanz
Ergocornin aufweist.
2. Akute Toxizi tat
2.1 Versuchsmethode
2.1 Versuchsmethode
Die Versuche wurden an erwachsenen weiblichen Wistar-Ratten von 190-200 g Körpergewicht am
Versuchtstag durt«geführt. Die Tiere wurden vor Versuchsbeginn 5 Tage im Tierstock des Instituts
akklimatisiert, in dem die Versuche durchgeführt wurden.
Das erfindungsgemäße D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-ylessigsäureamid
sowie die Vergleichssubstanz Ergocoinin wurden jeweils in bidestilliertem Wasser unter
Zusatz von 0,1% Methylcellulose und 5 Vol.-% Äthanol (zur leichteren Lösung des Ergocomins, vgl. K. D.
Döhler, W. Wutke. Endocrinology 94 [1974], 1595—1600) gelöst und den Tieren durch Injektion
verabreicht. Den Koncrollgruppen wurde lediglich das
gleiche Lösungsmittel injiziert. Die jeweilige Dosis pro Tier, die jeweils in 5 ml Lösung enthalten war, wurde mit
konstanter Geschwindigkeit wäiirend 30 Sekunden
jeweils 10 Ratten i. v. injiziert. wona«.n das Ergebnis
2 Stunden nach der Applikation beurteilt wurde. Die erhaltenen Versuchsergebnisse wurden unter Anwendung
der bei der Auswertung pharmakologischer Versuche üblichen statistischen Verfahren ausgewertet.
2.2 F'rgcbnisse
D-6-MethyI-8-ergoIin-(i)-yI-essigsäureamid
Verabreichte Dosis (mg/kg):
Verabreichte Dosis (mg/kg):
65,0 67.5 68.75 69,0 70.0
Mittlere letale Dosis LDio(mg/kg):
Mittlere letale Dosis LDio(mg/kg):
68.4 67.4 69,5 68.4
Ergocornin
Verabreichte Dosis (mg/kg):
46.0 50.0 51.7 57.0
Mittlere letale Dosis l.D-,n(mg/kg):
Mittlere letale Dosis l.D-,n(mg/kg):
50.2 46,0 53.2 49.8
Aus den obigen Toxi/itätswerten geht hervor, daß das
erfindungsgemäße Db Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
eine statistisch signifikant niedrigere Τοχι/ι-tät
als die Vergleichssubstan/ Ergocornin besitzt.
3. Therapeutischer Quotient (LDw/ED-,ο)
Aus den obigen f rgebnisscn /ur mittleren Wirkdosis ED50 der Antilaktationswirkung sowie der zugehörigen akuten Toxizität ergeben sich folgende therapeutische Quotienten:
Aus den obigen f rgebnisscn /ur mittleren Wirkdosis ED50 der Antilaktationswirkung sowie der zugehörigen akuten Toxizität ergeben sich folgende therapeutische Quotienten:
D-6-Methyl-8-ergoIin-(l)-
yNessigsäureamid 311(456)
Ergocornin 62 (42)
0,22 (0,12; 0,42)
0,80 (0,63; 0,96)
0,80 (0,63; 0,96)
0,15 (0,06; 0,32) 1,18(1,01; 1,41)
ίο Die angegebenen Werte beziehen sich auf die über
die Gewichtszunahme ermittelten EDsu-Werte, dk in
Klammern angegebenen therapeutischen Quotienten auf die nach dem Verfahren der Milchfleckauswertung
bestimmten EDiu-Werte; als mittlere Letaldosis ED50
π wurde für die erfindungsgemäße Substanz wie die
Vergleichssubstanz das arithmetische Mittel der oben angegebenen Letaldosen eingesetzt, d. h. 68,4 mg/kg
für D-6-lvlethyI-8-ergoIin-(1)-yl-essigsäureamid und 49,8 mg/kg für Ergocornin.
4. Der technische Fortschritt von D-6-Methyl-8-ergo-Im-(I
J-yl-essigsäureamid hinsichtlieh der Antilaktationswirksamkeit
ist damit gegenüber der Vergleichssubstanz Ergocornin quantitativ nachgewiesen: neben einer
4- bis 8mal höheren Wirkung der erfindungsgemäßen Substanz und einer gegenüber Ergocornin um etwa
37% niedrigeren Toxizität liegt ein je nach zugrunde liegenden Beslimmungsverfahren 5- bis 11 fach günstigerer
therapeutischer Quotient vor.
Das erfindungsgema^e Verfahren wird in dem
nachfolgenden Beispiel näher erläutert.
Beispiel
D-6 Methyl-8-ergoIin-(l)-yl-essigsäureamid
D-6 Methyl-8-ergoIin-(l)-yl-essigsäureamid
3-, Zu einer auf 0' C abgekühlten Lösung von 3,5 g D-6-Methyl-8-ergolin-(1)-yl-essigsäurehydrazid in
120 ml 0,2n-HCI gibt man eine Lösung von 0,808 g Natriumnitrit in 11.7 ml Wasser derselben Temperatur.
Danach fügt man 2 ml 0.2n-HCl hinzu und saugt das ausgeschiedene Azidhydrochlorid scharf ab. Die gesamte
erhaltene Menge des AzidhydrochWids vermischt man mit 28 ml konzentriertem Ammoniakwasser und
läßt dann das Reaktionsgemisch unter zeitweisem Durchschütteln 24 Stunden bei 200C stehen. Nach
Verdünnen mit 44 ml Wasser saugt man das ausgeschiedene Produkt ab und wäscht es mit Wasser (Ausbeute
2.8 g). Da* Rohproduki reinigt man nach Lösen in 94 ml
Methanol durch Chromatographie an einer aus 20 g Silikagel bereiteten Säule unter Anwendung von
■>o Methanol als Rluierungsmittel. Den Chromatographie
ablauf verfolgt man durch gleichzeitige Silikagel-Dünnschichtchromatographie
der Fraktionen unter Anwendung der p-Toluolsulfonsäure als Nachweismittel. Das
chromatographisch gereinigte Produkt kristallisiert
r> man aus einem Benzol-Methanolgemisch um; Fp.
237-2 39.5'C:M -84' (c'0.38; Pyridin).
Das normale Tartrat der Base erhält man durch Mischen einer wäßrigen Lösung der äquivalenten
Menge D-Weinsäure mit einer äthanolischen Lösung
Mi der Base und eventuelles Umkristallisieren des ausge
schiedcnen Sal/es aus Wasser, üas aus wäßrigem
Äthanol ausgeschiedene oder das aus Wasser umkristallisierte P'rodukt schmilzt zunächst bei 177-181"C,
danach erstarrt es wieder kristallin und schmilzt unter Zersetzung bei 254 - 257°C. Das aus Wasser umkristallisierte
Produkt enthält 6 Moleküle Kristallwasser, das durch Trocknen bei 1000C und 0.1 Torr verlorengeht;
[<x%° -21,2° (0,2; Wasser).
Claims (2)
- Patentansprüche:U P-6-Methyl-8-ergo!in-(1)-y]-essigsSiireamid der FormelCH,CONH,(Dund seine Salze mit organischen und anorganischen Säuren.
- 2. Pharmazeutische Mittel, enthaltend D-6-Methyl-8-ergoIin-(11-yl-essigsäureamid bzw. eines seiner Salze als Wirkstoff neben üblichen Hilfs- und :n Trägerstoffen.
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