DE2042637B2 - D-6-Methyl-8-ergoHn-(l)-yl-essigsäureamid, seine Salze sowie pharmazeutische Mittel - Google Patents
D-6-Methyl-8-ergoHn-(l)-yl-essigsäureamid, seine Salze sowie pharmazeutische MittelInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind D-6-MethyI-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
der Formel
CH2CONH2
(D
Ii
und seine Salze mit organischen und anorganischen Säuren.
2. Pharmazeutische Mittel, enthaltend D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
bzw. eines seiner Salze als Wirkstoff neben üblichen Hilfs- und 2i
Trägerstoffen.
ten einer organischen tertiären Base, insbesondere von
Triethylamin, gearbeitet.
Die Isolierung des Amids der allgemeinen Formel I aus dem Reaktionsgemisch ist sehr einfach. Das
Reaktionsgemisch wird mit Wasser verdünnt und das ausgefallene Produkt durch Kristallisation oder/und
Säulenchromatographie gewonnen.
Das Amid der allgemeinen Formel I bildet mit einer Reihe von anorganischen und organischen Säuren,
beispielsweise mit Salzsäure, Weinsäure oder Maleinsäure, gut kristallisierende Salze. Insbesondere die
normalen Tartrate und Hydrogenmaleate sind verhältnismäßig gut wasserlöslich und für die Zubereitung von
Arzneimittelformen für orale sowie parenierale Applikation geeignet.
Das Amid der allgemeinen Formel I kann auch durch katalytische Hydrierung des entsprechenden D-6-Methyl-8-ergolenylessigsa'ureamids
in 9,10-Stellung erhalten werden. Dieses Verfahren ist allerdings im Vergleich
zu dem oben angegebenen Verfahren wesentlich nachteiliger, insbesondere wegen der anspruchsvollen
Herstellung des als Ausgangsmaterial dienenden Amids, das gegenüber vielen chemischen und physikalischen
Einflüssen außerordentlich empfindlich ist. Daraus ergibt sich eine umstündliche Reinigung und eine
unerwünschte ungünstige Beeinflussung der Höhe der Ausbeuten.
Das Amid der allgemeinen Formel I sowie seine Salze mit Säuren geben eine für Mutterkornalkaloide
charakteristische positive Reaktion mit van Urks Reagens und mit p-Toluolsulfonsäure (auf einer
Silikagel-Dünnschicht färben sich die Amide nach Besprühen mit einer methanolischen Lösung der Säure
und nach Erwärmen blauviolett).
Das als Ausgangsmaterial dienende D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureazid-hydrochlorid
ist leicht und in ausgezeichneter Ausbeute durch Umsetzung des entsprechenden Hydrazids mit salpetriger Säure zugänglich.
Dank der relativ hohen Stabilität läßt sich diese Verbindung leicht und bequem handhaben;
(M. Semonsky, N. Kucharczyk, Collection Czeck. Chem. Comm. 33,577,1968).
Bei der pharniakologischen Prüfung wurden bei den neuen erfindungsgemäßen Produkten interessante
Eigenschaften gefunden, die in Human- sowie Veterinärmedizin ausgenutzt werden können.
Interessant ist beispielsweise die Wirkung auf die Laktation und die Tüchtigkeit von Ratten.
seine Sülze mit organischen oder anorganischen Säuren
sowie pharmazeutische Mittel, die D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid bzw. eines seiner Salze als
Wirkstoff neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen enthalten. ">>
Man erhält die erfindungsgemäßen Verbindungen, indem man D-6-Methyl-8-ergolin-(1)-yl-essigsäureazidhydrochlorid
mit Ammoniak umsetzt, wonach man das in Form der Base entstandene Produkt gegebenenfalls
mit einer organischen oder anorganischen Säure in das wi
entsprechende Salz überführt.
Die Umsetzung des D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-ylessigsäureazid-hydroi'hlorids
mit Ammoniak erfolgt /weckmäßig bei einer Temperatur von —5 bis 60"C,
vorzugsweise bei 15 bis 25°C. Vorzugsweise werden 3 ir>
bis 70 Moläquivalente Ammoniak eingesetzt, oder es wird 1 Moläqiiivalcnt des Ammoniaks angewandt und
dann in Gegenwart von mindestens zwei Moläquivalen-
I. Antilaktationswirkung
1.1 Versuchsmethodik
1.1 Versuchsmethodik
Die Antilaktationswirkung des erfindungsgemäßen D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamids wurde im
Vergleich mit Ergocornin an laktiereiiden Ratten ermittelt, wobei nach der Methodik von Flückiger
(Experientia24[l968], 1130) verfahren wurde.
1.2 Ergebnisse
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt; die mittleren Wirkdosen EDm
wurden dabei sowohl aufgrund der Gewichtszunahme als auch aufgrund der sogenannten »Milchflecken« als
Wirkungskriterien ernii.telt:
aufgrund der Gewichtszunahme (mg/kg)
ED50 aufgrund der Milchflecken
(mg/kg)
D-6-Methyl-8-ergolin-( 1 )-yl-essigsäureamid
Ergocornin
Ergocornin
Aus dem Vergleich der oben angegebenen Werlc ist
ersichtlich, daß das erfindungsgemäße D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
je nach dem /ur Bestimmung der EDw herangezogenen Kriterium eine etwa 4-bis
8mal höhere Antilaktationswirkiing als die Vergleichssubstanz Ergocornin aufweist.
2. Akute Toxizität
2.Ί Versuchsmethode
2.Ί Versuchsmethode
Die Versuche wurden an erwachsenen weiblichen Wistar-Ratten von 190-20Og Körpergewicht am
Versuchtstag durchgeführt. Die Tiere wurden vor Versuchsbeginn 5 Tage im Tierstock des Instituts
akklimatisiert, in dem die Versuche durchgeführt wurden.
Das erfindungsgemäße D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-ylcssigsäureamid
sowie die Vergleichssubstanz Ergocornin wurden jeweils in bidestilliertem Wasser unter
Zusatz von 0,1% Methylcellulose und 5 Vol.-°/o Äthanol
(zur leichteren Lösung des Ergocornins, vgl. K. D. Döhler, W. Wutke, Endocrinology 94 [1974],
1595—1600) gelöst und den Tieren durch Injektion verabreicht. Den Kontrollgruppen wurde lediglich das
gleiche Lösungsmittel injiziert. Die jeweilige Dosis pro Tier, die jeweils in 3 ml Lösung enthalten war, wurde mit
konstanter Geschwindigkeit während 30 Sekunden jeweils 10 Ratten i. v. injiziert, wonach das Ergebnis
2 Stunden nach der Applikation beurteilt wurde. Die erhaltenen Versuchsergebnisse wurden unter Anwendung
der bei der Auswertung pharmakologischer Versuche üblichen statistischen Verfahren ausgewertet.
2.2 Ergebnisse
D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
Verabreichte Dosis (mg/kg):
Verabreichte Dosis (mg/kg):
65,0 67,5 68,75 69,0 70,0
Mittlere letale Dosis LD50(mg/kg):
Mittlere letale Dosis LD50(mg/kg):
68,4 67,4 69,5 68,4
Ergocornin
Verabreichte Dosis (mg/kg):
46,0 50,0 51,7 57,0
Mittlere letale Dosis LD5o(mg/kg):
Mittlere letale Dosis LD5o(mg/kg):
50,2 46,0 53,2 49,8
Aus den obigen Toxizitätswerten geht hervor, daß das erfindungsgemäße D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
eine statistisch signifikant niedrigere Toxizität als die Vergleichssubstanz Ergocornin besitzt.
0,22 (0,i2; 0,42)
0,80 (0,63; 0,96)
0,80 (0,63; 0,96)
0,15 (0,06; 0,32)
1,18 (1,01; 1,41)
1,18 (1,01; 1,41)
3. Therapeutischer Quo
Aus den obigen Ergebnissen zur mittleren Wirkdosis ED?,) der Antilaktationswirkung sowie der zugehörigen
akuten Toxizität ergeben sich folgende therapeutische Quotienten:
D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-
yl-essigsäureaniid ill (456)
Ergocornin 62 (42)
in Die ungegebenen Werle beziehen sich auf die über
die Gewichtszunahme ermittelten EDw-Werte, die in Klammern angegebenen therapeutischen Quotienten
auf die nach dem Verfahren der Milchfleekauswertung bestimmten EDw-Werte; als mittlere Letaldosis EDw
"1 wurde für die erfindungsgemäße Substanz wie die Vergleichssubstanz das arithmetische Mittel der oben
angegebenen Letaldosen eingesetzt, d. h. 68,4 mg/kg für D-6-Methyl-8-ergo!;n-(i)-yl-essigsäureamid und
49,8 mg/kg für Ergocornin.
.'Ii 4. Der technische Forlschritt von D-6-Meihyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
hinsichtlich der AntiJakialionswirksamkeit ist damit gegenüber der Vergleichssubstanz
Ergocornin quantitativ nachgewiesen; neben einer 4- bis 8mal höheren Wirkung der erfindungsgemäßen
Ji Substanz und einer gegenüber Ergocornin um etwa
37% niedrigeren Toxizität liegt ein je nach zugrunde liegenden Bestimmungsverfahren 5- bis 11 fach günstigerer
therapeutischer Quotient vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in dem
in nachfolgenden Beispiel näher erläutert.
Beispiel
D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid
υ Zu einer auf 0cC abgekühlten Lösung von
3,5g D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäurehydrazid in
120 ml 0,2n-HCl gibt man eine Lösung von 0,808 g Natriumnitrit in 11,7 ml Wasser derselben Temperatur.
Danach fügt man 2 ml 0,2n-HCI hinzu und saugt das
κι ausgeschiedene Azidhydrochlorid scharf ab. Die gesamte erhaltene Menge des Azidhydrochlorids vermischt
man mit 28 ml konzentriertem Ammoniakwasser und läßt dann das Reaktionsgemisch unter zeitweisem
Durchschütteln 24 Stunden bei 200C stehen. Nach
ti Verdünnen mit 44 ml Wasser saugt man das ausgeschiedene Produkt ab und wäscht es mit Wasser (Ausbeute
2,8 g). Das Rohprodukt reinigt man nach Lösen in 94 ml Methanol durch Chromatographie an einer aus 20 g
Silikagel bereiteten Säule unter Anwendung von Methanol als Eluierungsmittel. Den Chromatographieablauf
verfolgt, man durch gleichzeitige Silikagel-Dünnschichtchromatographie
der Fraktionen unter Anwendung der p-ToIuolsulfonsäure als Nachweismittel. Das
chromatographisch gereinigte Produkt kristallisiert man aus einem Benzol-Methanolgemisch um; Fp.
237-239,5°C^a]J0 -84" (c0,38; Pyridin).
Das normale Tartrat der Base erhält man durch Mischen einer wäßrigen Lösung der äquivalenten
Menge D-Weinsäure mit einer äthanolischen Lösung
hii der Base und eventuelles Umkristallisieren des ausgeschiedenen
Salzes aus Wasser. Das aus wäßrigem Äthanol ausgeschiedene oder das aus Wasser umkristallisierte
Produkt schmilzt zunächst bei 177-181C, danach erstarrt es wieder kristallin und schmilzt unter
hi Zersetzung bei 254-257° C. Das aus Wasser umkristallisierte
Produkt enthält 6 Moleküle Kristallwasser, das durch Trocknen bei 1000C und 0,1 Torr verlorengeht;
[λ]·;!' -21,2° (0,2; Wasser).
Claims (1)
1. D-6-Methyl-8-ergolin-(l)-yl-essigsäureamid der
Formel
CH5CONH,
N-CH.,
(I)
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