DE2934C - Verbessertes System von Drahtbahnen - Google Patents
Verbessertes System von DrahtbahnenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Dem in beiliegenden Zeichnungen näher erläuterten verbesserten Drahtbahnsystem liegt die
bekannte Idee zu Grunde, einen über eine Anzahl Unterstützungen gespannten Draht, Drahtseil
oder Rundeisen, als Laufbahn für einzelne kleine Wagen zu benutzen, welche letztere entweder
durch Menschenhand geschoben oder durch eine Leine, Drahtseil, bewegt werden können.
Eine derartige Drahtbahn wird überall da mit Vortheil anzuwenden sein, wo es sich um
die Förderung von kleinen Einzellasten handelt, also zum Transport von Kohlen, Koks, aller
Arten Erze, Steine, Thon, Lehm, Torf, Sand und Erde, Zuckerrüben, Zuckerrohr, Dünger,
diversen Waaren, Bau- und Brennholz etc.
Zwei parallel neben einander laufende Drahtseile, Drähte oder Rundeisenstangen (welche letztere
aus einzelnen Stäben zusammengeschweifst oder durch eigens construirte Kupplungen verbunden
sind) von entsprechender Länge werden auf hölzerne Unterstützungen, welche in gewissen,
den Terrainverhältnissen angepafsten Entfernungen von 15 bis 20 m aufgestellt sind, gelagert.
Es werden nun diese so ausgespannten Drahtseile an dem einen Ende der Bahnlinie durch
eine Erdbefestigung gehalten und an dem anderen Ende durch eine Spannvorrichtung in eine entsprechende
Spannung versetzt und bilden, so ausgespannt, die eigentliche Laufbahn für die
sich auf denselben im fortwährenden Kreislauf und continuirlich bewegenden Transportgefäfse,
und. zwar das eine stärkere Seil von 30 bis 35 mm Durchmesser für die beladenen und das
andere schwächere Seil von 25 bis 30 mm Durchmesser für die leeren Förderwagen.
Diese Förderwagen tragen, einseitig mit ihrem Gestell verbunden, zwei ausgekehlte, in einer
Ebene liegende Laufrollen und hängen mit diesen auf den Laufseilen; sie lassen sich so mit grofser
Leichtigkeit auf denselben entlang bewegen. Die einseitige Verbindung der Laufrollen mit
dem Gestell der Förderwagen ermöglicht das bequeme und ungehinderte Ueberschreiten der
Unterstützungspunkte für die ausgespannten Laufseile.
Das Fortbewegen der Förderwagen geschieht durch ein Drahtseil ohne Ende von geringer
Stärke, welches von dem einen Endpunkt bis zum anderen Endpunkt der Bahn in einer gewissen
Enfernung unter den Laufseilen immer parallel mit diesen geführt wird. Dieses Drahtseil,
zum Unterschied von den Laufseilen »Zugseil« genannt, wird durch eine besondere Spannvorrichtung
in Spannung erhalten und durch ein an der einen, Endstation befindliches Vorgelege
in Bewegung gesetzt. An der entgegengesetzten Endstation läuft dasselbe einfach um
eine horizontale Lauf- bezw. Leitrolle. Auf der ganzen Bahnlinie selbst erhält das Zugseil keine
besonderen Unterstützungsrollen mehr, sondern wird durch die Förderwagen selbst, welche sich
in gewissen regelmäfsigen Zwischenräumen folgen, getragen, und bedarf das Zugseil durch diese
eigenthümliche Anordnung auf der ganzen Bahnlinie keiner besonderen Leitrollen mehr. Durch
einen neuen, sicher wirkenden Mechanismus werden nun die Fördergefäfse mit dem Zugseil
gekuppelt und so von dem sich mit einer Geschwindigkeit von ca. einem Meter pro Secunde
bewegenden Zugseil mitgeführt Sobald ein Förderwagen an der einen Endstation angekommen,
entkuppelt'sich derselbe durch eine einfache Vorrichtung von selbst und bleibt stehen,
während sich das Zugseil ruhig fortbewegt. Ein Arbeiter entleert nun den Wagen, schiebt ihn
auf eine mit den Laufseilen verbundene Ausweichungsvorrichtung, »Weiche« genannt, und
weiter auf das andere Laufseil. Hier angekommen, wird derselbe, sobald der richtige
Zeitpunkt gekommen, wieder durch Zurückschlagen eines Hebels mit dem Zugseil gekuppelt,
und der entleerte Wagen geht zur Beladestation zurück. Dort angekommen, kurz vor der da
gleichfalls angebrachten Weiche, entkuppelt sich der Wagen wieder von selbst, bleibt stehen,
wird von einem Arbeiter durch die Weiche auf das andere Laufseil gebracht, dort wieder beladen
und, sobald der vorhergehende Wagen eine gewisse Entfernung erreicht hat, mit dem
Zugseil gekuppelt u. s. w. Die Entfernung, in welcher sich die Förderwagen folgen müssen,
wird sich nach der verlangten Leistung der Bahn, der Zugseilgeschwindigkeit und dem Fassungsraum der Wagen richten. Nimmt man an, dafs
täglich in zehn Stunden 200000 kg gefördert werden sollen, und die Fördergefäfse 250 kg
Inhalt erhalten, ferner das Zugseil sich mit einem Meter Geschwindigkeit bewegen soll, so werden
sich also die Wagen in Entfernungen von 45 m oder in Zeitintervallen von 45 Secunden folgen
müssen. Für entsprechend schnelle Beladung an der Ladestation mufs selbstredend gesorgt
sein, wenn die Wagen in sehr kurzen Intervallen expedirt werden sollen, und lä'fst sich einfach
dadurch am besten ermöglichen, dafs man an der Beladestation stets mehrere Wagen, drei bis
vier, eventuell noch mehr, stehen hat und successive durch eine Arbeitercolonne beladen lä'fst;
oder dafs man, falls es die Beschaffenheit des zu fördernden Materials zulä'fst, ein System von
Füllvorrichtungen in Form von Rümpfen, mit bequem zu öffnendem unteren Verschlufs anordnet,
welche von oben gefüllt werden und die man einzeln durch einfaches Oeffnen des Verschlusses
in den darunter stehenden Förderwagen entleert. Das Entladen der Wagen geht sehr schnell und kann selbst dann, wenn dieselben
sich in je 30 Secunden folgen, noch von einem Arbeiter bequem besorgt werden, da die
Wagen so construirt sind, dafs sich der eigentliche Kasten durch einfaches Aufheben eines
Ringes um sich selbst drehen kann und so seinen Inhalt schnell und vollkommen entleert.
Damit die Wagen sich immer in den vorgeschriebenen Entfernungen folgen, hat der Arbeiter
an der betreffenden Station nur nöthig, Obacht zu geben, wann der letztabgegangene Wagen ein
gewisses Zeichen auf der Bahnlinie passirt, welches in der richtigen Entfernung angebracht
ist, und dann zu den expedirenden Wagen einzukuppeln.
Wie leicht ersichtlich, kann man bei diesem Drahtseilbahnsystem die Leistung mit der Zeit
nach Bedarf beliebig erhöhen, indem man einfach die Anzahl der im Betrieb befindlichen
Wagen vergröfsert und dieselben in kürzeren Zwischenräumen expedirt, und so die Leistung
bis 500000 kg und mehr per Tag steigern.
Die gröfste Entfernung, auf welche sich eine derartige Anlage ohne Unterbrechung ausführen
läfst, wird sich im allgemeinen nach dem zu überschreitenden Terrain richten, ob solches
sehr coupirt, eben oder gleichmäfsig ansteigend etc. Bei ebenem Terrain und nicht zu
starker Absteigung kann man eine derartige Bahn bequem bis 5000 Meter Entfernung der
Belade- und Entladestation ausführen. Bei gröfseren Entfernungen werden Zwischenstationen angeordnet,
d. h. die Laufseile sowohl als auch die Zugseile aus mehreren Theilen zusammengesetzt,
deren jede Strecke für sich gespannt wird und auch gesonderten Betrieb erhält. Die
Laufseile der verschiedenen, ein Ganzes bildenden Bahnlinien werden an den Zwischenstationen
durch Ausweichungen verbunden, anf denen die ankommenden Wagen zur anderen Strecke geleitet
werden. In dieser Weise läfst sich dieses System bis zu jeder beliebigen Länge ausdehnen.
Ein weiterer Vortheil dieses Drahtbahnsystems ist die bequeme Verlegung der Ein- und Ausladestation
durch die weiter unten specieller beschriebenen transportablen Weichen, sowie eventuell bequeme Verbindung von Nebengeleisen
mit der eigentlichen Hauptlinie, um auch so von in größerer seitlicher Entfernung
befindlichen Punkten Materialien dem Hauptstrange zuzuführen. Es ist dies namentlich von
bedeutendem Werth beim Erdabbau für Ziegeleien und bei gröfseren Bauten,· beim "Torf- und
Kohlenabbau etc. ,wo es gilt, grofse Flächen successive abzubauen, ohne den Hauptstrang
verlegen zu müssen und doch immer direct in die Förderwagen einladen zu können Man
verbindet zu diesem Zwecke einfach mit der Hauptlinie durch eine Weiche ein Nebengeleis
von entsprechender Länge, welches gleichfalls aus zwei Laufseilen besteht, jedoch ohne Seilbetrieb
und leicht transportabel ist.
Sobald ein leerer Wagen an der Weiche, welche zum Zweiggeleis führt, ankommt, wird
er auf dasselbe durch einen Arbeiter bis zu dem Punkt geschoben, wo er beladen werden
soll. Ist dies geschehen, so wird er durch die hintere Weiche des Nebengeleises auf das andere
Laufseil desselben zurück zur Hauptlinie gebracht und mit dem Zugseil gekuppelt. In ähnlicher
Weise lassen sich die verschiedensten Combinationen von Nebengeleisen mit dem
Hauptgeleise je nach den localen Bedürfnissen ausführen.
Sollte es bei Anlage einer derartigen Drahtbahn durch irgend welche örtliche Verhältnisse
nicht möglich sein, die Anfangs- und Endstationen durch eine gerade Bahnlinie zu verbinden,
so lassen sich auch ohne besondere Schwierigkeiten bei diesem System der Bahn ein oder mehrere Bruchpunkte geben. An solchen
Bruchpunkten erhält die Bahnlinie eine besonders construirte eigenthümliche Unterstützung, eine
sogenannte Curve.
Die Auflagerung der Laufdrähte bezw. Laufseile auf Unterstützungen mit
Rollen. Blatt I.
Diese Unterstützungen, welche den Zweck haben, die Laufseile auf der ganzen Länge der
Bahn zu tragen, bestehen aus einfachen hölzernen, runden Säulen, welche am oberen Ende
einen Querbalken tragen, der wiederum durch eiserne Console fest mit der Säule verbunden
ist. Dieser Querbalken trägt nun an jedem Ende die eigentliche Auflagerrolle für die Laufseile.
Die Auflagerrolle, ein kleines schmiedeisernes ausgekehltes Röllchen, ist in einem
gufseisernen, entsprechend geformten Schuh gelagert; das Laufseil oder der Laufdraht liegt in
der Auskehlung dieses Röllchens und kann sich so leicht hin- und herbewegen. Es ist eine
derartige bewegliche Auflagerung sowohl für die Laufseile selbst, als auch für die Unterstützungen
von grofsem Vortheil, weil die durch Temperaturdifferenzen hervorgerufene Längenausdehnung
bezw. Verkürzung der Seile, welche bei längeren Bahnen eventuell schon einen Meter und mehr
betragen könnte, kein Gleiten oder Klemmen in den Auflagerstellen hervorbringen kann
und dadurch eine Beschädigung des Laufseils und der Unterstützungen vermieden wird. Die
in dieser einfachen Construction ausgeführten Unterstützungen können so bis zu einer Höhe
von 7 bis 8 m ausgeführt werden.
Die Spannvorrichtung für die Laufseile mit über Rollen wirkenden Gewichten,
sowie die Laufseilkupplungen. Blatt II. Ein kräftig und solide construirtes Holzgestell,
welches entsprechend den jeweiligen Terrainverhältnissen höher oder niedriger gemacht wird,
trägt am oberen Ende eine Welle mit zwei Kettenrollen R R, welche in zwei kräftigen
eisernen Consolen L L gelagert ist. Diese Welle ist fest in den Consolen gelagert und wird
darin durch Stellschrauben gehalten, während sich die Kettenrollen lose auf der Welle drehen.
Ueber diese Kettenrollen bewegen sich die mit den Laufseilen verbundenen Ketten, an welchen
die eigentlichen Belastungsgewichte G G für die Laufseile hängen. Diese Belastungsgewichte- bestehen aus einfachen hölzernen
Kasten, welche durch eiserne Bügel mit den an den Enden der Ketten befindlichen Doppelhaken
H verbunden sind und mit dem entsprechenden Gewicht Kies oder Sand angefüllt
werden. Die Schwere der Belastungsgewichte beträgt für das schwächere Laufseil, auf dem
sich die leeren Wagen begegnen, ca. 3000 kg und für das stärkere Laufseil, welches die
vollen Wagen trägt, ca. 5 000 kg.
Eine derartige Spannvorrichtung mit über Rollen wirkenden Gewichten bietet vor allem
den grofsen Vortheil, dafs die Seile eine stets gleichmäfsige Anspannung, welche dem Querschnitt
der Laufseile entsprechend angenommen ist, haben. Die Längenausdehnungen der Seile
durch Temperaturdifferenzen, die Spannungen in denselben, welche durch die daran hängenden
Förderwagen entstehen, werden vollständig ausgeglichen und so in den Laufseilen eine unter
allen Umständen vollständig normale Spannung erreicht.
Die Verbindung der Laufseile mit den Ketten wird durch eine eigenthümliche Kupplung hergestellt
und ist dieselbe auf Blatt II gezeichnet. Eine schmiedeiserne, innen konisch geformte
und aufsen mit Gewinde versehene Büchse B dient zur Aufnahme des Drahtseilendes. Auf
diese Büchse wird eine Muffe M mit entsprechendem Innengewinde geschraubt, welche
den drehbaren Bügel N mit einem Ring zum Anschlufs der Kette trägt. Das Einbringen des
Drahtseiles in die konische Büchse geschieht in folgender Weise: Nachdem man das Ende des
Drahtseiles gehörig gereinigt und die einzelnen Drahtenden desselben vollständig verzinnt hat,
steckt man dasselbe in die Büchse und giefst nun, nachdem man vorher die einzelnen Drahtenden
etwas aus einander gebogen hat, in die sich bildenden Zwischenräume eine harte Zinncomposition.
Diese Composition verbindet sich innig mit dem vorher verzinnten Drahtseilende und füllt nun die konische Büchse vollständig
aus. Ein Abziehen der Büchse B vom Drahtseil ist jetzt sonach nicht mehr möglich. Eine
derartige Verbindung ist äufserst solide, ein Ausreifsen des Drahtseiles aus der Kupplung
kommt selbst bei der stärksten Belastung nicht vor, und hat gegenüber den sonst üblichen Verbindungsmethoden
bei Drahtseilen den wesentlichen Vortheil, dafs das Drahtseil an der Verbindungsstelle
in keiner Weise leidet, noch irgendwie geschwächt wird.
Sollte es bei einer derartigen Bahnanlage besondere Schwierigkeiten bieten, eine solide Erdbefestigung
bezw. Verankerung für die Laufseile an dem einen Endpunkt der Bahn zu schaffen, so läfst sich an dieser Stelle gleichfalls eine derartige
Spannvorrichtung mit Gewichten anwenden, und halten sich dann diese beiden Spannvorrichtungen
gegenseitig das Gleichgewicht. Diese Anordnung mit Spannvorrichtungen an
jedem Ende der Bahnlinie bietet aufserdem noch wesentliche Vortheile und ist geradezu unentbehrlich
bei langen Bahnlinien, wo aufserdem noch Fall mit Steigung mehrere Male wechselt.
Es werden sich' bei solchen Anlagen mit zwei Spannvorrichtungen die Spannungen in den Laufseilen
viel schneller und besser ausgleichen können, als wenn nur eine Spannvorrichtung
angewendet wäre und die Spannungen nur nach dieser einen Richtung hin ausgeglichen werden
müssen.
Die Förderwagen mit der Drahtseilrolle zur Lagerung des Zugseils, der Kupplungs-
und Bremsvorrichtung. Blatt III. Die Förderwagen bilden einen Haupttheil dieser verbesserten Drahtbahn. Sie haben aufser
der Hauptbestimmung, die zu fördernden Materialien aufzunehmen, auch noch den Zweck,
die Führung bezw. Unterstützung für das eigene Zugseil zu bilden. Ferner befindet sich an denselben
die Vorrichtung zum Ankuppeln an das Zugseil und aufserdem eine Bremsvorrichtung
zum Arretiren bezw. Bremsen des ganzenWagens. Letztere Vorrichtung dient nur bei solchen
Bahnen, welche nicht durchgängig horizontal sind, sondern mit stärkerer Steigung bezw. Gefälle
angelegt werden mufsten, und hat dann den Zweck, beim eventuellen Reifsen eines
durch längeren Gebrauch abgenutzten und schadhaft gewordenen Zugseils die auf der ganzen
Strecke vertheilten Förderwagen sofort zu arretiren. Würde diese Vorrichtung an denselben
nicht angebracht sein, so wurden, sobald ein Reifsen des Zugseils an irgend einer Stelle eintreten
sollte, alsbald sämmtliche Wagen nach dem tiefer gelegenen Punkt der Bahnlinie hinablaufen
und dadurch mehr oder weniger Schaden nehmen; aufserdem könnte auch noch das Zugseil
beschädigt werden, da dasselbe, fest mit den Wagen verbunden, durch diese mitgerissen
werden würde. Es ist diese Bremsvorrichtung bei Bahnlinien mit stärkeren Steigungen von
grofser Wichtigkeit, um Beschädigungen der Förderwagen und vor allem längere Betriebsstörungen
bei einem eventuell eintretenden Rifs des Zugseils vorzubeugen.
a. der eigentliche Förderwagen.
Dieser ist durchweg solide in Eisen constrain. Der eigentliche Kasten K1 zur Aufnahme der
Fördermaterialien ist aus Blech angefertigt und hängt in einem schmiedeisernen Bügel V an
zwei Zapfen G G. Um diese zwei Zapfen kann sich derselbe leicht, in dem schmiedeisernen
Gestell hängend, drehen. Ein einfacher Ring R1, welcher sich an dem : einen Schenkel des Gestelles
befindet und über einen an den Kasten angenieteten Lappen L gehängt wird, hindert
das Umkippen des Kastens. Durch Aufheben dieses Ringes R1 dreht sich der Kasten vermöge
seines, etwas nach unten gelegten Schwerpunktes mit Leichtigkeit um sich selbst und
entleert sich sofort und vollständig. Ein an dem Kasten angenieteter Bügel B dient zum bequemen
Anfassen beim Umstürzen desselben. Das schmiedeiserne Gestell mit dem Kasten hängt an dem Zapfen O, welcher sich in der
Mitte der gufseisernen Traverse T, die wiederum an ihren Enden die eigentlichen Laufrollen des
Wagens trägt, befindet. Diese eigenthümliche Anordnung des Wagens, welche also das Gestell
mit dem Kasten vollständig unabhängig von den Laufrollen des Wagens macht, ermöglicht
eine Benutzung dieser Förderwagen selbst auf ganz steilen Bahnanlagen. Die beiden Lauf- "
rollen mit der Traverse T behalten selbst bei den stärksten Neigungen noch immer eine gleichmäfsige
Auflage auf dem Laufseil, da das Gestell mit dem Kasten sich ganz unabhängig von den
Laufrollen immer in seiner Schwerachse hängen kann, und wird so stets ein verhältnifsmäfsig
ebenso leichtes als sicheres Fahren auf geneigten Bahnen erreicht. Die Laufrollen R R selbst
sind einseitig mit den Wagen verbunden, damit die Unterstützungen der Laufseile ungehindert
von denselben passirt werden können.
b. Lagerung und Kupplung des Zugseils.
Als Führung und Lagerung für das Zugseil dient eine kleine ausgekehlte Rolle A\ diese
dreht sich um den Zapfen C, welcher in dem gufseisernen Seitenlager D seinen Sitz hat.
Dieses Lager ist solide mit dem l-förmigen Steg, welcher die beiden Schenkel des schmiedeisernen
Gestelles verstrebt, verbunden. Auf dieser Rolle A ruht das Zugseil, und dient dieselbe
gleichzeitig, sobald der Wagen an einer Station sich im Stillstand befindet, dem sich
continuirlich fortbewegenden Drahtseil als Leitrolle.
Zum Kuppeln des Wagens mit dem Zugseil dient ein senkrecht über der Rolle A an den
Lagerböckchen D gelagerter Winkelhebel H,
welcher an seinem kurzen Schenkel ein um einen Bolzen drehbares, kleines, gufseisernes
Segmentstück S und an dem anderen längeren Schenkel ein angegossenes Gegengewicht trägt.
Die äufsere Fläche des kleinen Segmentstückes S ist ausgekehlt, damit es sich besser
und sicherer auf das Drahtseil auflegen kann, und aufserdem nach beiden Seiten, von der
Mittelachse aus, excentrisch geformt. Sobald nun dieser Winkelhebel H eingerückt wird,
d. h. in seine tiefste Stellung zu liegen kommt, sitzt das Segmentstück S in seiner mittleren
Stellung eben auf dem Zugseil auf. Die geringste Fortbewegung des Zugseils wird nun
das Segmentstück sofort zu drehen suchen, bis durch die excentrische Form desselben ein
Einklemmen des Seils und somit ein Fortbewegen des Wagens stattfindet. Es ist dieses
kleine Segmentstück nach beiden Seiten hin excentrisch geformt, damit bei geneigtem Laufseil,
wo der Förderwagen einmal das Bestreben haben könnte, dem Zugseil voranzueilen, doch
kein Lösen von demselben erfolgen kann. Es wird, sobald dieser Fall eintritt, einfach das
Segmentstück S eine kleine Drehung nach der entgegengesetzt excentrisch geformten Seite
machen, bis es sich wieder mit dem Seil festklemmt. Der Förderwagen ist sonach vollständig
sicher und fest mit dem Zugseil gekuppelt; selbst der stärkste Zug am Wagen bewirkt kein Rutschen an der Kupplungsstelle,
— je stärker an demselben gezogen wird, desto fester wird auch das excentrische Segmentstück
das Zugseil einklemmen.
Das selbstthätige Entkuppeln der Förderwagen an der Ein- bezw. Ausladestation geschieht
nun in folgender Weise: Kurz vor den Ausweichungen an den Endstationen der Bahnlinie befindet sich eine Unterstützung für
die Laufseile in der gewöhnlichen Construction, nur trägt dieselbe an dem einen Ende des
oberen Querschnittes ein kleines horizontales Röllchen 1. Sobald nun ein Förderwagen an
einer dieser Unterstützungen ankommt, stöfst der an dem Hebel H befindliche Schenkel M
. gegen dieses Röllchen / und wird dadurch um ein gewisses Stück um seine Achse ge^-
dreht. Dadurch wird aber auch gleichzeitig das kleine Segmentstück S vom Zugseil abgehoben
und der Wagen sofort entkuppelt; während das Zugseil ruhig in seiner continuirlichen
Bewegung verbleibt, steht nun der Förderwagen still. Damit der Ausschlag des
Hebels H mit dem Segmentstück S nach beiden Richtungen hin begrenzt ist, sind sowohl
an der Nabe des Hebels H, als auch an der Nabe des Lagerböckchens D für den Drehbolzen
des Hebels Ansätze N angegossen, wodurch die Endstellungen bei ein- und ausgerücktem
Hebel begrenzt werden.
c. Die Bremsvorrichtung.
Dieselbe besteht aus zwei gesonderten Vorrichtungen, und zwar soll die eine bei den
Wagen wirksam sein, welche bei eintretendem Rifs des Zugseils die Steigung der Bahn zu
überwinden haben, während die andere für die Wagen wirken soll, welche sich in diesem
Augenblick abwärts bewegen. Erstere Vorrichtung, welche also das Retourlaufen der
Wagen verhindern soll, besteht aus einem einfachen , kleinen gufseisernen excentrisch geformten
Sperrkegel K, welcher sich um den mittleren Zapfen O der gufseisernen Traverse
T dreht und durch seine eigene Schwere in der Auskehlung des einen Laufrades R
ruht. Geht der Wagen, durch das Zugseil gezogen, vorwärts, dann schleift der Sperrkegel K
einfach auf der Peripherie des Laufrades; will jedoch der Wagen zurück, so klemmt sich sofort
der Sperrkegel vermöge seiner excentrischen Form fest, und der Wagen steht still.
Die andere Vorrichtung, welche die sich abwärts bewegenden Wagen bei einem eventuellen
Reifsen des Zugseils hemmen soll, besteht aus einer Bremse, welche durch einen Hebelmechanismus
mit Gegengewicht auf die Peripherie des anderen .Laufrades gedrückt wird. Der
hölzerne Bremsklotz E, welcher sich in die halbrunde Auskehlung des Laufrades einlegt,
sitzt an dem kleinen gufseisernen Hebel F und ist mit diesem durch ein Scharnier verbunden,
damit sich der Bremsklotz unabhängig von diesem Hebel bewegen und somit besser an
die Peripherie des Laufrades anlegen kann. Der Hebel F dreht sich wiederum um den
mittleren Zapfen O der Traverse und umfafst gabelförmig den kleinen Sperrkegel K. Auf
der einen Nabe des Hebels F sitzt nun wieder ein besonderer längerer Hebel Z, welcher,
nachdem er in die richtige Lage gebracht, durch eine Stellschraube fest mit diesem verbunden
wird. An dem einen Ende des Hebels Z befindet sich ein angegossenes Gegengewicht,
welches je nach der gröfseren oder geringeren Neigung der Bahnlinie schwerer oder leichter zu bemessen ist, und zwar gerade
so schwer, dafs der Förderwagen an der Stelle der Bahn, wo sich die gröfste Neigung befindet,
nur eben durch das Anbremsen des Bremsklotzes E gehalten wird, urfd der leichteste
Zug genügt, denselben abwärts zu bewegen. Um nun diese letztere Bremsvorrichtung
nicht immer wirken zu lassen und beim Hinaufziehen der Wagen auf eine ansteigende
Strecke der Bahnlinie nicht auch noch die Reibung dieser Bremse mit überwinden zu
müssen, ist die Einrichtung getroffen, dafs sich diese Bremse, sobald der Wagen aus der geneigten
Strecke in die horizontale oder ansteigende übergeht-, selbstthätig auslöst, oder
umgekehrt, sobald der Wagen aus der horizontalen oder ansteigenden Strecke in die geneigte
übergeht, wieder einrückt. Bewirkt wird dieses Ein- und Ausrücken der Bremse
durch nachfolgend beschriebenen einfachen und sicher wirkenden Mechanismus.
An der Achse des einen Laufrades befindet sich aufserhalb desselben ein sogenanntes Drehkreuz
P mit vier Armen, welches in einer gewissen Entfernung von seinem Drehpunkte zwei
sich gegenüberstehende eingenietete Stifte XX mit daran sitzenden Röllchen trägt. Diese
zwei Stifte sind der besseren Haltbarkeit halber noch durch ein aufgenietetes rundes Deckblech
verbunden. Letzteres bildet gleichzeitig auch noch die Seitenführung für den Hebel Z,
welcher zwischen dem Drehkreuz und diesem Deckblech durchgeht. Durch Drehung dieses
Drehkreuzes mit den daran befindlichen zwei
sich gegenüberstehenden Röllchen XX um
900 wird nun der Hebel Z und mit ihm der Bremsklotz E entweder ein- oder ausgerückt;
stehen die beiden Röllchen XX horizontal,
so ist die Bremse eingerückt, d. h. in Tha'tigkeit; stehen die Röllchen vertical, so ist die
Bremse ausgerückt, der Bremsklotz vom Laufrad abgehoben. Das Drehen des Kreuzes P
wird durch einen horizontal stehenden Ausrückerstift Y, auf dem ein Röllchen angebracht
ist, bewirkt. An dieses Röllchen stöfst, sobald der Wagen ankommt, der eine Arm des Drehkreuzes
und bewirkt so eine Drehung desselben um 90°. Derartige Ausrückerstifte sind,
an allen den Unterstützungen der Laufseile angebracht, in denen ein Ausrücken oder Einrücken
der Bremse stattfinden soll. ■ Hat man sonach eine Bahnlinie, bei welcher Fall mit
Steigung mehrere Male wechselt, so wird man immer an den Unterstützungen, wo Fall mit
Horizontale oder Steigung, oder umgekehrt, Steigung und Horizontale mit Fall wechselt,
. einen Ausrücker anbringen müssen, um die Bremse nur so lange wirken zu lassen, als der
Wagen die geneigte Strecke durchläuft.
Damit das Drehkreuz P sich nicht willkürlich verstellen kann und immer in der ihm
durch den Ausrückerstift ertheilten Stellung verharrt, ist im Innern desselben eine Art Verzahnung
angebracht, in welche die Nase einer an dem mittleren Zapfen sitzenden Feder G
greift. Ein leichtes Verstellen des Drehkreuzes ist dadurch nicht mehr möglich, da nur durch
einen stärkeren Druck an den Armen dasselbe bewegt werden kann.
Die Drahtseilspannvorr.ichtung mit dem Rädervorgelege und der Sicherheitswinde. Blatt IV.
Dieselbe dient zum Anspannen und Fortbewegen des Zugseils ohne Ende und mit
diesem der sämmtlichen auf den beiden Laufseilen befindlichen Förderwagen. Die constructive
Anordnung desselben ist aus beiliegender Zeichnung ersichtlich: An der Hauptwelle
W eines Rädervorgeleges, das seine Bewegung durch eine Locomobile, einen anderen
Motor oder auch von einer bereits vorhandenen Transmission durch Riemenantrieb auf die
Riemscheibe R erhält, befindet sich, fest mit dem grofsen Stirnrad verbunden, die Hauptantriebsseilscheibe
S. Am anderen Ende dieser Welle, in einer Entfernung gleich derjenigen der beiden Laufseile von einander (= circa
ι 500 mm) sitzt lose auf derselben eine gleich grofse Seilscheibe T. Unterhalb, diesen beiden
Seilscheiben S und T gegenüber, befindet sich nun die eigentliche Spannrolle s von
ι 500 mm Durchmesser (gleich der Entfernung der beiden grofsen Seilscheiben von einander),
welche sich um den verticalen Zapfen Z dreht. Dieser ist solide mit dem Gleitstück G verbunden,
welches sich in einer gufseisernen Schlittenführung F leicht, bewegen kann. Das
Drahtseil läuft nun über die Hauptseilscheibe S, von welcher dasselbe seinen Antrieb erhält,
von da über die horizontale Spannrolle s und zurück über die Leitscheibe T. Die beiden
kleinen Leitrollen L L, welche zu beiden Seiten des hölzernen Gestelles angebracht sind, dienen
dem Drahtseil noch als Führung und geben demselben, je nachdem sie höher oder tiefer
am Gestell angeschraubt sind, die richtige Höhenlage.
Die Spannung wird nun der horizontalen Rolle s durch das Gewicht K ertheilt, welches
an einer über die beiden Rollen O O geführten
Kette hängt. Diese 'Kette steht durch die schmiedeiserne Gabel P mit der Spannrolle s
in Verbindung, indem sie den Zapfen Z zu beiden Seiten der Spannrolle umfafst. Das
Gewichtig besteht, wie bei der Spannvorrichtung
für Laufseile, aus einem hölzernen Kasten, der durch zwei eiserne Bügel mit dem Kettenhaken
H verbunden und mit Kies oder Sand gefüllt wird. Die Schwere desselben wird in
der Regel so grofs genommen, als es die Sicherheit des Drahtseils zula'fst. Diese Anordnung
bietet wieder den Vortheil, dafs die Spannung in dem Drahtseil stets eine ganz gleichmäßige, dem angehängten Gewicht entsprechende
sein mufs, und die Temperaturdifferenzen und sonstige Einwirkungen keine
Aenderung in derselben hervorbringen.
Mit dem Belastungsgewicht K in directe Verbindung ist eine unten am Gestell angeordnete
Windevorrichtung gebracht. Diese besteht aus einem einfachen Rädervorgelege mit Kurbelantrieb und der hölzernen Kettentrommel
M; um diese Kettentrommel wickelt sich die Kette, welche durch den Ring A mit
der Kette des Belastungsgewichts verbunden ist. Diese Windevorrichtung hat nun den
Zweck, bei einem eventuellen Reifsen des Zugseils das Belastungsgewicht aufzuhalten, weil es
sonst herabschlagen würde und bei diesem Fall leicht die Spannscheibe etc. zertrümmern
könnte; ferner aber auch noch den wesentlichen Vortheil, beim Aufbringen des Drahtseils,
einer Reparatur oder einem eventuellen Nachspannen bezw. Verkürzen desselben das
Gewicht K sofort äufser Wirkung bringen zu können und dadurch die Spannung aufzuheben,
um dann ungestört die Reparatur vorzunehmen. Ist dieselbe beendet, dann wird durch einfaches Zurückdrehen der Windetrommel
M das Gewicht K wieder in Eingriff gebrächt.
Die SeilfUhrungsscheibe an der entgegengesetzten Endstation der Bahnlinie besteht aus
einer einfachen horizontalen Seilscheibe, von einem Durchmesser gleich der Entfernung der
Laufseile von einander. Diese Scheibe dreht sich um einen verticalen Zapfen, der wiederum
fest mit einem Holzgestell verbunden ist.
Die Ausweichungsvorrichtung oder
Weiche. Blatt V.
Diese hat den Zweck, die Förderwagen in einfachster Weise von dem einen Laufseil auf
das andere zu bringen, und findet sich bei diesem Bahnsystem sowohl an der Anfangswie
Endstation angeordnet. Sie besteht in der Hauptsache aus einer gebogenen Elacheisenschiene
S, welche zu beiden Seiten in Spitzen, Zungen ausläuft, die sich dicht an die Laufseile
anschliefsen. Der hintere Theil dieser Weichenschienen ist nach unten gebogen und
liegt in einer gewissen Entfernung unter den Laufseilen. Die beiden Zungen der Weichenschiene
werden durch die Kloben A A fest mit den Laufseilen verbunden, während die eigentliche
Weichenschiene selbst durch zwei leichte schmiedeiserns Gestelle, welche wiederum an
den Laufseilen direct befestigt sind, . getragen wird. Der betreffende Förderwagen, welcher
nun auf das andere Laufseil gebracht werden soll, wird einfach auf die Weichenschiene geschoben,
dann auf derselben unter die beiden Laufseile entlang und wieder an der anderen Seite in die Höhe auf das zweite Laufseil.
Zum Leiten und Abführen des Zugseils bei der Weiche dienen zwei Leitrollensysteme,
welche gleichfalls wieder direct mit den Laufseilen verschraubt sind, um jedwedes Gestell
unter der Weiche zu vermeiden. Bei Längsbewegungen der Laufseile durch Temperaturdifferenzen
kann sich durch diese directe Befestigung der ganzen completen Weiche an
den Laufseilen selbst einfach dieselbe mit denselben hin- und zurückbewegen. Aufserdem
bietet jedoch diese Anordnung noch den Vortheil, dafs man diese transportable Weiche in
kürzester Zeit leicht und bequem ■ versetzen und dadurch die Ein- bezw. Ausladestelle auch
beliebig verändern kann.
Die Curve. Blatt VI.
Wie schon vorher in der allgemeinen Beschreibung kurz erwähnt wurde, macht sich
die Anwendung einer derartigen »Curve« nur bei solchen Bahnen nöthig, welche nicht in
gerader Richtung geführt werden können; es erhält dann bei derartigen gebrochenen Bahnlinien
der jedesmalige Brechpunkt eine besonders construirte Unterstützung, eine sogenannte
Curve.
Zwei kräftige hölzerne Säulen von entsprechender Länge, welche sowohl nach der
Druckrichtung als auch seitlich gehörig verstrebt sind, tragen an ihrem oberen Ende je
einen eigenthümlich geformten gufseisernen Schuh AA1 zur Lagerung der Laufseile. An
der äufseren Seite dieser Schuhe befindet sich eine nach einem Radius von 1,5 bis 2 m geformte
Aussparung, Rinne, und zwar bei dem einen Schuh concav und bei dem anderen convex angeordnet, in welcher eine Anzahl
kleiner ausgekehlter Metallröllchen III in Entfernungen von 130 mm vertical gelagert sind.
Diese Röllchen//, gleichfalls in einem Radius von 1,5 bis 2 m angeordnet, bilden die eigentliche
Lagerung für die Laufseile, indem sich diese um die ausgekehlten .Metallröllchen legen.
Je nachdem nun der Winkel, welchen die Laufseile an dem Brechpunkt bilden sollen,
ein gröfserer oder kleinerer sein soll, wird man auch die gufseisernen Schuhe A A' langer
oder kürzer construir^n müssen, damit immer die Richtungslinie der geraden Drahtseilenden
tangential zu den äufsersten Röllchen II steht. In beiliegender Zeichnung ist ein Winkel von
120° angenommen. Diese solide Lagerung der Laufseile schützt dieselben nach :jeder
Richtung vor Beschädigungen an der Biegungsstelle und hindert aufserdem in keiner Weise
die durch Temperaturdifferenzen hervorgerufenen Längsbewegungen der Laufseile.
Die gufseisernen Schuhe A A1 selbst sind in
solider Weise durch die Zugschrauben S S mit den hölzernen Säulen verbunden und unter
sich der besseren Solidität halber noch durch das gufseiserne Kreuz K verschraubt. Der
durch die Spannung der Laufseile in der Richtung der Resultante hervorgerufene Druck wird
durch die beiden Streben BB, welche sich direct gegen den einen Schuh A stützen, aufgenommen.
Die eigentliche Laufbahn für die Förderwagen bildet nun bei der Curve nicht mehr
das Laufseil, sondern eine besondere Laufschiene , Weichenschiene W W. Diese, eine
oben halbrund geformte Flacheisenschiene, ist an beiden Enden in Zungen ausgespitzt, welche
sich dicht an die Laufseile anlegen, jedoch so, dafs sich diese darunter noch unbehindert bewegen
können. Getragen werden diese Weichenschienen durch Console, welche gleich an die Schuhe A A1 angegossen sind. Die
ankommenden Wagen entkuppeln sich nun kurz vor der Curve in schon beschriebener Weise, werden durch einen Arbeiter auf die
Weichenschiene zum anderen Laufseilende ge-' führt und dort wieder mit dem Zugseil gekuppelt.
Zur Führung des Zugseils an der Curve dienen je drei Rollen, eine Leitrolle L und
zwei Tragrollen T T, welche letzteren das Seil immer in der richtigen Höhenlage erhalten
sollen. Die Leitrollen L sind in kräftigen Armen gelagert, welche direct an die gufseisernen
Schuhe AA1 angegossen sind, während
die Tragrollen in besonders mit den
Schuhen AA1 verschraubten Consolen gelagert
sind.
Der bequemen Montirung halber sind sämmtliche Rollen durch Anwendung ovaler Zapfenlöcher
in den Consolen nach der betreffenden Richtung hin verstellbar angeordnet.
Claims (9)
1. Die Art der beweglichen Lagerung der Laufdrähte bezw. Laufseile durch in Schuhen
gelagerte ausgekehlte Röllchen, wie solche aus Blatt I ersichtlich.
2. Die durch an Ketten hängende Gewichte G bewirkte (aus der Zeichnung auf Blatt II
hervorgehende) Art einer constanten Anspannung der Laufseile.
3. Die auf Blatt II dargestellte Kupplungsart von Drahtseilen mit Ketten durch eine
Büchse B und durch das Verbindungsglied M unter geeigneter Verwendung eines
Zinncomposition - Eingusses.
4. Die sich aus Blatt III näher ergebende Zusammenstellung des Kastens K1, Bügels V,
der Zapfen G G, des Zapfens O, der Traverse T, der Laufrollen R R zu einem
Förderwagen.
5. Die in den Figuren auf Blatt III näher klargelegte Art der Unterstützung und Kupp
lung der Laufseile durch eine Rolle A, einen Zapfen C und ein Seitenlager D, in
Verbindung mit einem den Sector S tragenden Winkelhebel H und dem Anschlagröllchen I.
6. Die aus den entsprechenden Figuren auf Blatt III ersichtliche Bremsvorrichtung der
Förderwagen, bestehend aus dem Sperrkegel K, am Zapfen O sitzend, einerseits,
und aus dem Bremsklotz E, Hebel F, Hebel Z, Drehkreuz P, Röllchen XX,
Ausrückerstift Y und Feder G andererseits.
7. Die auf Blatt IV veranschaulichte Drahtseilspannvorrichtung mit Rädervorgelege und
Sicherheitswinde, d. h. im wesentlichen die Combination der Antriebsriemscheibe R,
Welle W, der Seilscheiben S und T, Leitrolle s, der Gabel P mit Zapfen \ und
Gleitstück G, der Führung F, der Leitrollen 0 o, des an einer Kette A H hängenden
Gewichtes K und der Kettenwinde M.
8. Die in ihrer Gesammtanordnung durch die Zeichnung auf Blatt V repräsentirte Ausweichungsvorrichtung
für Drahtseilbahnen, d. h. eine Combination der gebogenen, am Laufseil befestigten bezüglich sicher aufgehängten
Flacheisenschiene S, der Kloben A A und des Laufseils.
9. Die auf Blatt VI ersichtliche sogenannte Curve für Drahtseilbahnen, im besonderen
zusammengesetzt aus den mittelst Zugschrauben S an einem starken Gerüst befestigten
Schuhen AA1, dem Absteifungskreuz K, den Metallröllchen //, den Laufoder
Weichenschienen W W, sowie der Leitrolle L und den Tragrollen T T.
Hierzu 6 Blatt -Zeichnungen.
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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CN114803344A (zh) * | 2022-04-27 | 2022-07-29 | 浙江理工大学 | 一种新型上下轮轨道式输送自卸装置 |
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