DE7610C - Verbesserungen an Drahtseilbahnen - Google Patents

Description

1879.

Klasse 81.

ADOLF BLEICHERT in LEIPZIG. Verbesserungen an Drahtseilbahnen.

Zusatz-Patent zu No. 2934 vom 23. September 1877.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Mai 1879 ab. Längste Dauer: 29. Juli 1889.

Die im nachfolgenden beschriebenen Verbesserungen beziehen sich auf:

a) Eine Kupplungsvorrichtung für Transportgefäfse bei Drahtseilbahnen mit

alternirender Bewegung,
wie solche, in Fig. 1 bis 6 dargestellt ist.

Während die Apparate älterer Construction nur bei solchen Drahtseilbahnen angewendet werden konnten, bei denen sich die Wagen stets in derselben Richtung bewegten, soll die vorliegende Kupplungsvorrichtung speciell bei solchen Bahnen Verwendung finden, bei denen sich die Wagen auf einem und demselben Laufseil hin- und zurückbewegen, das Zugseil also eine abwechselnd hin- und hergehende Bewegung macht.

Der Lagerkörper A des in Fig. 1 bis 3 dargestellten Apparates ist, wie bei der früheren Construction, mit dem T-Steg des Wagengehänges fest verbunden. Die Leitrolle B sitzt auf dem Zapfen C; um den Zapfen O, der mit dem Lagerkörper A verschraubt und durch die Feder Y gegen ein Drehen gesichert ist, kann sich das Gehäuse D bewegen. Im Gehäuse D befinden sich die beiden Bolzen F und G, welche durch Spiralfedern nach unten gedrückt . werden und somit ein Eintreten der Zugseilmuffen von beiden Seiten des Apparates aus gestatten. Die Platte L dient zum Zurückhalten der Bolzen F und G.

Der Schieber M dient zum Arretiren des Gehäuses D in . seinen drei Stellungen. Derselbe hat eine herzförmige Form und trägt im Innern die Nase N. Im Bolzen O befinden sich drei Oeffnungen und zwar die eine untere Oeffhung für die eingerückte Stellung des Gehäuses, bei welcher sich dasselbe mit den Bolzen F und G in der verticalen Stellung befindet, und zwei seitliche Oeffnungen T 7" zum Arretiren des entweder nach rechts oder links ausgerückten, in horizontaler Lage befindlichen Gehäuses D.

Der Schieber M führt sich am unteren Ende zwischen den Bolzen F und G, während oben die Messingkapsel U die Führung bildet. Letztere dient gleichzeitig zum Spannen der Spiralfeder, welche den Schieber M stets mit einem gewissen Druck nach oben prefst und so ein Heraustreten der Nase N aus den Oeffnungen des Bolzens O verhindert.

Das Entkuppeln des Apparates von dem in Bewegung befindlichen Zugseil wird in bekannter Weise durch einen Ausrücker J in Form einer schiefen Ebene bewirkt.

Die in Fig. 4 bis 6 gezeichnete Kupplungsvorrichtung ist in der Hauptsache ganz gleicher Construction und unterscheidet sich nur in wenigen Punkten von dem soeben beschriebenen Apparat.

Der Schieber M trägt an seinem unteren Ende einen cylindrischen Ansatz K und führt sich mit diesem in der verstärkten Platte L. Diese ist durch vier versenkte Schrauben .S in solider Weise mit dem Gehäuse D verbunden.

Ferner ist der Lagertheil A der gröfseren Widerstandsfähigkeit wegen als Hohlgufskörper construirt. Das Drehen des Zapfens O im Lagerkörper A wird durch den cylindrischen Stift X verhindert.

b) Lagerschuh für die Laufseile mit Sicherung gegen ein Ausheben derselben.

Ein derartiger Lagerschuh findet sich in Fig. 7 und 8 dargestellt.

In dem gufseisernen, oben halbrund ausgekehlten Lagerkörper L ruht das Laufseil. Dasselbe wird umfafst durch den stählernen Bügel B, der seine Führung in entsprechenden Aussparungen des Lagerschuhes L findet, und aufserdem gegen ein Abheben nach oben durch den Bolzen Z gesichert ist. Die in dem Bügel B angebrachten länglichen Oeffnungen O gestatten demselben eine geringe Bewegung nach oben; ferner sitzt derselbe vollständig lose in den entsprechenden Führungen des Lagerschuhes Z, so dafs das Laufseil in seinen Bewegungen durch den Bügel B nicht behindert wird. Der Bügel B wird durch die darüberrollenden Wagen ohne jeden Stofs überschritten.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Eine verbesserte Kupplungsvorrichtung für die Transportgefäfse bei Drahtseilbahnen mit alternirender Bewegung, wie in Fig. ι bis 3 dargestellt; im besonderen also die Combination der Seilrolle B, des Zapfens C, Lagerkörper A, Zapfen O mit der Feder Y und den Aussparungen T T, des Gehäuses D, der Mitnehmerbolzen F und G mit ihren Spiralfedern, der Platte L, des Schiebers M mit der Nase N und der Messingkapsel U etc. Eine weitere Kupplungsvorrichtung, wie in Fig. 4 bis 6 dargestellt und im vorstehenden näher beschrieben.

   Ein Lagerschuh für Laufseile mit Sicherung gegen Ausheben derselben, wie in Fig. 7 bis 9 gezeichnet und bestehend aus dem Lagerschuh L, dem Bügel B mit den ovalen Oeffhungen O, sowie dem Bolzen Z.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.