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Befestigungsvorrichtung zwischen Lastkähnen Die Erfindung bezieht
,sich auf eine Befestigungsvorrichtung zwischen Lastkähnen eines geschobenen, aus
mehreren Kähnen bestehenden Konvois.
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Eine Verbindung zwischen Lastkähnen, die zu einem geschobenen Konvoi
aneinandergereiht sind, muß gewährleisten, daß eine seitliche Gierbewegung der Lastkähne
verhindert wird, jedoch Schlingerbewegungen und/oder Stampfbewegungen von den einzelnen
Kähnen ausgeführt werden können.
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Man hat bereits vorgeschlagen, in die Taue, mit denen die Kähne verbunden
sind, Federelemente einzuschalten. Dies ermöglicht zwar eine Schlingerbewegung und
Stampfbewegung der einzelnen Kähne, verhindert jedoch nicht seitliche Gierbewegungen
der Kähne zueinander. Man hat deshalb bereits versucht, diesen Nachteil durch Querverbindungen,
die zusätzlich zu den Längsverbindungen angebracht sind, zu überwinden, jedoch ohne
Erfolg, da diese Querverbindungen ebenfalls elastisch sein müssen, um dem Schlingern
und Stampfen der einzelnen Kähne Rechnung zu tragen.
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Ein weiterer Vorschlag versucht diesen Nachteil durch ein Gelenk zu
vermeiden, das in der Nähe der Schlin:gerachse der Kähne angeordnet ist und aus
einem an einem Kahndrehbar befestigten Bolzen besteht, der am vorderem Ende einen
Ausschnitt besitzt, in den der scharfe Steven des anderen Kahns eingreift. Dieses
Gelenk erlaubt zwar eine gewisse Schlingerbewegung der einzelnen Kähne unabhängig
voneinander, es verhindert auch seitliche Gierbewegungen der einzelnen Kähne, solange
der Steven mit dein Ausschnittdes Bolzens im Eingriff steht. Damit jedoch dieser
Eingriff zwischen Steven und Bolzen erhalten bleibt, muß :die Verbindung zwischen
:den einzelnen Kähnen stets unter Spannung stehen. Diese Spannung erzeugt eine starke
Reibung zwischen Bolzenausschnitt und Steven, die einer Stampfbewegung entgegenwirkt
und, wenn es dennoch zu einer Stampfbewegung der .einzelnen Kähne kämmt, einen erhöhten
Verschleiß an der Berührungsstelle verursacht. Bei sehr starken Stampfbewegungen
oder bei .einem Nachlassen der Spannung kann iim übrigen der Steven aus dem Bolzenausschnitt
heraustreten mit der Folge, daß der Konvoi völlig seine Manövrierfähigkeitverliert.
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In einem weiteren Vorschlag ist auch bereits ein Kugelgelenk bekanntgeworden,
bei welchem eine Gelenkpfanne am Ende des einen Kahnes.,die Gelenkkugel des anschließenden
Kahnes aufnimmt. Abgesehen von der schwierigen und teuren Konstruktion des Kugelgelenks
-- die Kugel entspricht in ihrem Durchmesser nahezu der Breite des Kahnes - können
die miteinander verbundenen Fahrzeuge hierbei keine Stampfbewegungen unabhängig
voneinander ausführen. Diese Nachteile werden mit der Erfindung dadurch beseitigt,
daß das zwischen den Steven der Kähne liegende Gelenk aus einer Kugel- und einer
zur Aufnahme derselben bestimmten - im Ouerschnitt gesehen -- kreisförmigen Ausnehmung
besteht, welche durch zwei in den gegenüberliegenden Steven befindlicher halbzylinderförmigen
Ausnehmungen gebildet wird. Zweckmäßig ist dabei die Kugel in der Ausnehmun.g in
senkrechter Richtung beweglich angeordnet und mit einem elastischen Überzug versehen.
Die Kugel kann dabei mit einer an ihr angeordneten Rolle auf einem Drahtstropp laufen,
der- mit seinen Enden jeweils auf einem der äneinanderstoßenden Kähne befestigt
ist.
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Das erfindungsgemäße Gelenk läßt ein Schlingern der Kähne unabhängig
voneinander und auch ein Stampfen der Kähne unabhängig voneinander zu, verhindert
jedoch in jedem Fäll seitliche Gierbewegungen. Es ist sehr einfach herstellbar und
auch in der Wirkung sehr sicher. Sollte die Führung .zwischen zwei Kähnen einmal
verlorengehen, indem die Kugel aus der einen oder der anderen halbzylinderförmigen
Ausnehrnung heraustritt und auf die danebenliegende flache Fläche des Stevens gelangt,
kehrt sie stets wieder in die versenkt liegende Ausnehmung zurück, wenn,das entsprechende
Kahnende nach der entgegengesetzten Seite giert. Die Führung der Kähne gegen seitliche
Gierbewegungen kann also nicht verlorengehen. Im übrigen können die Kähne völlig
unabhängig voneinander und ohne Beanspruchung .der Gelenkverbindung
Stampfbewegungen
und/oder Schlingerbewegungen ausführen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im nachfolgenden
an Hand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel darstellen, näher erläutert.
Es stellt dar Fig. 1 schematisch die Seitenansicht eines geschobenen Konvois, Fig.
2 eine Draufsicht auf Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht der Befestigungsvorrichtung
in vergrößertem Maßstab, Fig.4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig.5 .einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4.
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Der dargestellte Konvoi besteht aus @drei Lastkähnen l
a, 1 b, 1 c und einem schiebenden Schiff 2. Gemäß der Erfindung :soll dabei
die Ausrichtung der Kähne längs der Linie x-x fest aufrechterhalten. werden, wobei
jedoch dem Schlingern und Stampfen der Kähne Rechnung getragen wird. Die Kähne sind
für die Verbindung gewöhnlich mit Steven versehen, deren Oberteil 3 senkrecht verläuft,
während. das Unterteil 4 geneigt ist. Auf -diese Weise ist das Schwingen der Kähne
um eine transversale Horizontalachse, die sich während des Stampfens :der Kähne
einstellt, möglich.
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Die Kähne sind durch Seile 5 verbunden, die über Poller 6 laufen.
und die durch eine Seilwinde 7 gespannt werden. Um die nötige Elastizität dieser
Befestigung zu erreichen, ist jeweils ein Podler 6 a auf einer Gleitbahn montiert
und durch eine Feder od. dgl. belastet, die in ihrer Funktion auf !die zulässitge
Belastung des Seiles 5 abgestimmt ist. Im Vergleich zu der herkömmlichen Lösung,
die die Einschaltung des elastischen Elementes im Seil vorsieht, kann hierbei das
elastische Element in bezog auf Kraft und Weg erheblich überdimensioniert werden,
da sich das elastische Element nicht in das Seil .einzupassen braucht. Außerdem
wird dadurch die Handhabung des Seiles erleichtert und die Anzahl der Splissungen
reduziert.
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In seinem Oberteil 3 weist jeder Steven eine Aussparung mit halbkreisförmigem
Querschnitt auf, die sich entlang der Mittellinie des Stevens erstreckt und beispielsweise
durch ein halbzylindrisches Blech gebildet ist. Werden zwei Kähne mit je einer .derartigen
Aussparung zusammengestellt, so .ergibt sich .dadurch entlang der Mittellinie ihrer
Steven eine vertikale Aussparung mit kreisförmigem Querschnitt, in der die Metallkugel
10 geführt werden kann.. Die Metallkugel ist beispielsweise als Hohlkugel
ausgeführt und an ihrer Oberseite mit zwei Flanschen 11 versehen, zwischen denen
eine Rolle 12 drehbar .gelagert ist. In dieser Rolle läuft ein Drahtstropp 13, .dessen
Enden an Stelle 14 auf dem Deck jeweils eines Lastkahnes befestigt sind.
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Eine seitliche Verschiebung -der Kähne zueinander kann nicht stattfinden,
da eine derartige Bewegung durch die Kugel 10, die jeweils zur Hälfte in
den halbzyl;inderfärmigen Ausnehmungen 9 zweier benachbarter Kähne geführt wird,
unterbunden wird. Um den Kähnen jedoch ein Schlingern zu gestatten, wird die Kugel
10 in vertikaler Richtung durch Verändern der Länge des Drahtstropps 13 derart
eingestellt, daß sie .auf der horizontalen Achse liegt, um die die Kähne die SchlÄngerbewegung
ausführen.
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Es ist also nur nötig, die Kugel je nach Beladungszustand der Kähne
in vertikaler Richtung derart zu verschieben, daß dem Schlingern und Stampfen der
einzelnen Kähne am -besten Rechnung getragen wird, d. h., daß die Kugel möglichst
nahe an die Schlingerachse herangebracht wird.
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Da die Kugel sich beim Stampfen eines Kahnes nur um den halben Hub
des Kahnstevens anhabt, wird ihre Lage in bezog auf die Schlingerachse durch das
Stampfen nur geringfügig verändert, wodurch sich keine nennenswerten Einschränkungen
in der Schl.ingerbewegung der Kähne ergeben.
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Die Kugel 10 kann mit einem elastischen Überzug, z. B. Gummi, versehen
sein, -wodurch eventuell auftretende Stöße sowie Geräusche abgefangen werden.