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Beschreibung;
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Die Erfindung betrifft eine Vorriohtung zum Einfüllen von Brät in
Wurstdärme, bestehend aus einem zylinderförmigen Aufnahmebehälter mit einem darin
geführten, über eine Spindel angetriebenen Kolben und einer Tülle æm Ende des Aufnahmebehälters,
wobei die Tülle an ihrem anfang eine trichterförmige Erweiterung aufweist.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist der Aufnahmebehälter
senkrecht und feststehend angeordnet. An seinem oberen Ende weist er eine verschließbare
Nachfüllöffnung mit einem Nachfülltrichter auf. Nahe dieser Nachfüllöffnung geht
seitlich die Tülle ab, auf die die Wurstdärme zum Einfüllen der Wurstmasse, des
sogenannten Brät, aufgezogen werden können. Der im Aufnahmebehälter
befindliche
Brät wird dabei durch Hochfahren des Kolbens von unten ausgedrückt. Der Antrieb
des Kolbens kann mechanisch erfolgen, geschieht jedoch meist hydraulisch.
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Eine derartige Vorrichtung zeichnet sich zwar durch eine kompakte
Bauweise wie auch eine hohe Leistung aus, arbeitet jedoch nur dann wirtschaftlich,
wenn nacheinander größere Mengen ein und desselben Brät durchgesetzt werden. Bei
der bekannten Ausführungsform besteht nämlich eine verhältnismäßig große Totzone,
in der der Brät zum Schluß nicht mehr gefördert wird und deshalb verbleibt. Es handelt
sich dabei immerhin um Mengen von mehreren Pfund, die nur dadurch noch weiterzuverwerten
sind, daß sie anderen Wurstsorten beigemischt werden.
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Dies kann im allgemeinen nur zu Produkten geringerer Qualität erfolgen
und stellt damit einen Wertverlust dar. Manchmal ist eine Weiterverwertung aber
auch überhaupt nicht mehr möglich. Die Verluste sind um so grösser, je mehr Wurstsorten
täglich hergestellt werden müssen. Da selbst in kleinen und mittleren Betrieben
bis zu 30 Wurstsorten täglich hergestellt werden, ist der vorerwähnte Wertverlust
recht beträchtlich.
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Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit der sich Brät nahezu
restlos in Wurstdärme einfüllen läßt. Es sollen sich damit sowohl die Reste verarbeiten
lassen, wie sie bei bekannten Vorrichtungen anfallen, als auch kleinere Brätmengen
von vornherein damit in Wurstdärme einfüllen lassen. Es soll sich also in erster
Linie um ein Zusatzgerät für Fleischereibetriebe zu deren üblichen Einfüllmaschinen
handeln. Entsprechend dieser Verwendung soll die
Vorrichtung möglichst
einfach aufgebaut und auch für einen Handbetrieb geeignet sein.
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gelöst wird die Aufgabe nach dem Vorschlag der Erfindung dadurch,
daß die Tülle symmetrisch zur Längsachse des Aufnahmebehälters verläuft, der Kolben
einen kegelstumpfförmigen Aufsatz trägt, welcher im ausgefahrenen Zustand des Kolbens
die Erweiterung der Tülle ausfüllt, und daß in der Spindel ein Stößel längsbeweglich
angeordnet ist, welcher den Kolben und Aufsatz durchdringt, mit seinem Kopf den
freien Querschnitt der Tülle ausfüllt und bis zum Ende der Tülle reicht.
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Aus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich der Brät fast restlos
ausdrücken und in Wurstdärme einfüllen. So konnten bei einer Vorrichtung mit einem
Fassungsvermögen von etwa 3 Litern am Ende des Einfüllvorganges nur noch 20 bis
30 Gramm restlicher Brät festgestellt werden. Dieses Ergebnis macht deutlich, welch
große Vorteile eine erfindungsgemäße Vorrichtung bietet.
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Bei einer Weiterentwicklung ist der Aufsatz zur lösbaren Befestigung
des Kolbens mit dem Ende der Spindel verschraubt. - Diese Ausführungsform besitzt
den zusätzlichen Vorteil, daß sich zur besseren Reinigung der Vorrichtung der Aufsatz
abschrauben und der Kolben vom Ende der Spindel abnehmen läßt.
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Der Durchsatz der Vorrichtung läßt sich auf einfache eise dadurch
verändern, daß die Tülle und der Kopf des Stoßels auswechselbar ausgebildet sind.
- Durch diese
Maßnahme soll eine optimale Anpassung an die Größe
der zu füllenden Wurstdärme ermöglicht werden. Dabei können die übrigen Bestandteile
unverändert bleiben. Lediglich in Ausnahmefällen könnte auch eine Veränderung der
Erweiterungszone sowie des damit zusammenwirkenden Aufsatzes in Betracht kommen.
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Vorteilhaft reicht der Kopf des Stößels im eingefahrenen Zustand bis
in den Aufsatz hinein. - Dadurch ist gewährleistet, daß der Kopf erst zum Schluß
wirksam wird, wenn bereits sämtlicher Brät auch aus der Erweiterungszone heraus
in die Tülle gepreßt ist. Würde der Kopf dagegen eher in die Tülle gelangen, könnte
der später in die Tülle eintretende Brät davon nicht mehr erfaßt und gefördert werden.
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Die Handhabung des Stößels zur restlichen Entleerung der Tülle ist
besonders mühelos, wenn der Stößel an seinem außen liegenden Ende einen Knauf, eine
Druckplatte o.ä. aufweist.
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Vorteilhaft ist eine Halterung vorgesehen, welche eine Schwenkung
der Vorrichtung aus einer annähernd horizontalen in eine vertikale Lage zuläßt.
- Damit läßt sich die Vorrichtung schnell und bequem in ihre jeweils optimale Lage
bringen, nämlich zum Einfüllen des Bräts in die Wurstdärme horizontal ausrichten
und zum Nachfüllen vertikal stellen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Vorrichtung im Längsschnitt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Aufnahmebehälter
1, einem Kolben 2, einer Spindel 3, einem Deckel 4 und einer Tülle 5.
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Der Aufnahmebehälter 1 hat Zylinderform. Er wird an seinem Boden 6
von der Spindel 3 durchdrungen, welche in Richtung seiner Längsachse 7 verläuft
und dem Antrieb des Kolbens 2 dient. An ihrem außen liegenden Ende ist die Spindel
3 mit einem Handrad 8 versehen.
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Der Deckel 4 ist auf den Aufnahmebehälter 1 aufgeschraubt und kann
mitsamt der Tülle 5 zum Nachfüllen von Brät abgenommen werden. Die Tülle 5 weist
an ihrem Anfang eine trichterförmige Erweiterung 9 auf und verläuft im übrigen symmetrisch
zur Längsachse 7 des Aufnahmebehälters 1. Die Tülle 5 ist in den Deckel 4 eingeschraubt
und kann insbesondere gegen eine Tülle von anderem freien Querschnitt ausgewechselt
werden. Wie die Figur weiter erkennen läßt, trägt der Kolben 2 einen Aufsatz 10
von der Form eines Kegelstumpfes. Der Aufsatz 10 ist so bemessen, daß er bei ausgefahrenem
Kolben 2 die Erweiterung 9 der Tülle 5 ausfüllt. Er ist mit dem Ende der Spindel
3 verschraubt und hält den darauf aufgesteckten Kolben 2. Wird der Aufsatz 10 gelöst,
können der Kolben 2 abgenommen, die Spindel 3 aus dem Aufnahmebehälter 1 herausgedreht
und die Vorrichtung mit ihren Bestandteilen gründlich gereinigt werden.
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In der Spindel 3 ist ein Stößel 11 angeordnet. Der Stößel 11 durchdringt
den Kolben 2 und Aufsatz 10 und ist in Richtung des Doppelpfeiles 12 Iängs,beweglich.
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Der Stößel 11 ist hier nur verkürzt dargestellt. Wenn
der
Kolben 2 an den Deckel 4 angenähert ist, reicht der Stößel 11 bis ans Ende der Tülle
5. An diesem Ende trägt der Stößel 11 einen Kopf 13, welcher den freien Querschnitt
der Tülle 5 ausfüllt. Der Kopf 13 ist ebenso wie die Tülle 5 auswechselbar. Der
Kopf 13 reicht im eingefahrenen Zustand bis in den Aufsatz 10 hinein, d.h. er kann
in eine entsprechende Aussparung 14 im Aufsatz 10 zurückgezogen werden, so daß er
mit diesem zusammen wie ein geschlossener Kegelstumpf wirkt. An seinem außen liegenden
Ende ist der Stößel 11 zur besseren Handhabung mit einem Knauf 15 versehen.
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Die Vorrichtung läßt sich in verschiedenen Materialien ausführen,
u.a. in Edelstahl.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt.
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Zum Nachfüllen mit Brät wird der Kolben 2 zurückgezogen, d.h. die
Spindel 3 mittels des Handrades 8 herausgedreht, sodann der Deckel 4 abgeschraubt
und bei aufrechter Stellung des Aufnahmebehälters 1 der Brät hineingegeben. Anschließend
wird der Deckel 4 wieder aufgeschraubt und der Aufnahmebehälter 1 in die gezeigte
horizontale Lage gebracht.
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Jetzt können Wurstdärme von außen auf die Tülle 5 aufgezogen und mit
Brät gefüllt werden. Dazu wird der Kolben 2 allmählich dem Deckel 4 durch Eindrehen
der Spindel 3 angenähert. Der Stößel 11 ist dabei vollständig zurückgezogen. Erst
wenn der Kolben 2 den Deckel 4 erreicht und der Aufsatz 10 die Erweiterung 9 der
Tülle 5 ausfüllt, d.h. wenn sämtlicher Brät aus dem Aufnahmebehälter 1 herausgedrückt
ist und nur noch
ein Rest in der Tülle 5 steckt, wird der Stößel
ii eingedrückt. Dadurch kann dann auch der letzte Rest noch in einen Wurstdarm eingefüllt
und bestimmungsgemäß verwertet werden.