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Sitzmöbel
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Die Erfindung betrifft ein Sitzmöbel mit den im Oberbegriff des Anspruches
1 näher erläuterten Merkmalen.
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Bekannte Sitzmöbel der eingangs genannten Art, awsbesondere Sessel
und Sofas, sind sehr raumaufwendig. Sie crfordern beim Transport vom Hersteller
zum Händler und vom Händler zum Endverbraucher erheblichen Transportraum. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß es raumsparend vom Hersteller über den Wandler bis zum Endverbraucher transportiert
und von letzterem in einfacher Weise, insbesondere ohne das Erfordernis handwerklicher
Kenntnisse und die Zuhilfenahme von Werkzeugen, Dübeln Schrauben, Leim od.dergl.
zu einem voll funktiorstüchtigen Sitzmöbel zusammensetzbar ist und sich somit besonders
zum kostensparenden Mitnahme-Verkauf eignet.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Xennzeichens
des Anspruches 1.
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Unter dem Gewicht der sitzenden Person gestaltet sich die Verbindung
zwischen den Gestellteilen trotz der gegenseitigen Einschiebbarkeit spielfrei, Zunächst
werden die bodenfreien Gestellteile durch das Sitzgewicht fest in die Endanlagestellung
am unteren Schlitzende gedrückt.
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Die Gestellteile, über deren Oberkanten die SitzflAchenbahn hinübergelegt
ist, werden aufgrund der durch das Sitzgewicht auf die Sitzflächenbahn einwirkenden
Kräfte gegen eine der beiden Schlitzseitenwände gepreßt und bei zusätzlich - je
nach Lage der von der Sitzflächenbahn beaufschlagten Oberkante gegenüber den Schlitzen
- gegebenenfalls auch noch innerhalb des Schlitzes exzenterähnlich verklemmt, was
die spielfreie Verbindung zwischen den einzelnen Gestellteilen auch ohne zusätzliche
Zuhilfenahme von Verbindungshilfsmitteln wie Schrauben, Leim od. dergl. bewirkt.
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Das Kennzeichen des Anspruches 2 zeigt eine Möglichkeit, die Gestellteile
in einfacher Weise herzustellen. Selbstverständlich ist dies nicht notwendig. Vielmehr
gewährt die Erfindung eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
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So kann das grundsätzlich flächige Gebilde eines Gestellteiles
auch
als aus mehreren Einzelstrebenf insbesondere Einzelhölzern, zusammengesetzter Rahmen
ausgestaltet sein.
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Auch können aus gestalterischen Gründen die flächigen, aufrecht stehenden
Gebilde ohne AbAnderunt des Erfindung.-gedankens leicht in sich gewölbt oder auugebaucht
sein, z.B. wenn gemäß dem Kennzeichnungsmerkmal 1 des Anspruches 11 das Rückenteil
als Rückenlehne ausgestaltet ist.
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Durch das Merkmal des Anspruches 3 erfolgt die Verklammerung zwischen
Einschub- und Teilen, mit denen das Möbel auf dem Boden steht, nicht nur einseitig,
sondern beidseitig, was das Zustandekommen einer insbesondere unter dem Einfluß
des Sitzgewichtes spielfreien Steckverbindung zwischen den Gestellteilen noch weiter
begünstigt.
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Das Kennzeichen des Anspruches 4 zeigt den Weg zu einer besonders
einfachen lösbaren Verbindung zwischen Sitzflächenbahn und einem Gestellteil bzw.
den Gestellteilen, wobei diese Verbindung einerseits sicher und andererseit unter
Zuhilfenahme ausschließlich auch nichtmetallisc Teile, z.B. unter Zuhilfenahme lediglich
von Holzst'-ben, erfolgen kann, Wenn die Sitzflächenbahn selbst r einem Ende zur
Bildung einer Schlaufe umgelegt und durch die Schlaufe ein Stab hindurchgesteckt
ist, 80 hat dies den Vorteil, daß die Fixierung der Sitzflächenbahn Uber ihre
gesamte
Breite gleichmäßig erfolgt. Der Sitzdruck wird über eine große Bahnbreite gleichmäßig
zu den Ges teil teilen übergeleitet, wodurch einseitige, punktuelle Belastungen
der Sitzbahn vermieden werden können.
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Durch das Merkmal des Anspruches 5 erfolgt die Verankerung eines Stabes
an seinen Enden und nicht an demjenigen Gestellteil, dessen Oberkante von der vom
Stab gehaltenen Sitzflächenbahn überspannt, bzw. beaufschlagt ist. Bei dieser Konstruktion
bildet zunächst der Stab an seiner Seite ein weiteres Aussteifelement. Dies ist
in erhöhtem Maße im Falle des Vorhandensein des Kennzeichnungsmerkmales des Anspruches
6 der Fall. Bei dieser Art der Stabbefestigung kann die Sitzflächenbahn über die
obere, im wesentlichen horizontale Begrenzungskante des zugeordneten Gestellteiles,
insbesondere eines Einschubteiles, hinübergelegt werden. Jedenfalls wirkt bei dieser
Ausführungsform das Gestellteil bzw. Einschubteil ähnlich dem Pylon einer Hängebrücke,
über dessen oberes Ende bzw. Oberkante der Traggurt hinUbergelegt ist, der zwischen
den beiden - mit zwei einander gegenüberliegenden Gestellteilen vergleichbaren -
Pylonen parabelförmig ausgehängt und außerhalb derselben mit Verankerungen verbunden
ist. Die Verankerungen sind bei diesem Analogiebeispiel durch die Stäbe und der
Nängegurt durch die Sitzflächenbahn gebildet.
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Das Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches 7 bildet eine andere Alternative
für eine lösbare Befestigung der Sitzflächenbahn an einem Gestellteil, insbesondere
für die Stabbefestigung gemäß Anspruch 4. Vor allen Dingen jedoch erhöht das Kennzeichnungsmerkmal
des Anspruches 7 die Gestaltungsfreiheit für das Sitzmöbel, ohne von dem der Erfindung
zugrundeliegenden Gedanken abgehen zu müssen.
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Durch das Kennzeichen des Anspruches 8 kann die Fixierung der Sitzflächenbahn
ohne ein Zusammenwirken der Stabenden mit Ausnehmungen benachbarter Gestellteile
durch einfaches Einschieben des Stabes in die Schlaufe bzw. die Schlaufen der Sitzflächenbahn
erfolgen, nacildem die Schlaufe bzw. Schlaufen durch eine Durchtrittsnut hindurchgesteckt
ist bzw. sind.
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Im Kennzeichen des Anspruches 9 ist eine besonders vorteilhafte Ausgestaltungsform
niedergelegt. Hier wirken die vom Sitzgewicht auf die Sitzflächenbahn ausgeübten
Kräfte auf sämtliche Gestellteile ein, über deren Oberkanten - und seien es durch
eine Nutseitenwand gebildet te Oberkanten - die Sitzflächenbahn gelegt ist.
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Das Kennzeichnungsmerkmal des Anspruches 10 empfiehlt sich insbesondere
bei als Rückenlehne ausgebildetem RUckenteil,
da in der Regel eine
leichte Schrägstellung der Rückenlehne erwünscht ist.
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Die in Anspruch 11 niedergelegte Ausführungsform zeigt einen Weg mit
grundsätzlich dem Erfindungsgedanken zuzuordnenden Mitteln, die Sitzflächenbahn
nicht parabelförmig zwischen dem oberen Ende der Rückenlehne und dem Vorderteil
des Sitzgestells durchhängen zu lassen sondern mit einem betonten Knick in Höhe
des Sitzteiles zu versehen und diese Ausbildung zusätzlich zur Aussteifung des Sitzgestelles
wirksam werden zu lassen.
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Anspruch 12 zeigt eine zweckmäßige Ausführungsform für den Fall, daß
auf der Sitzflächenbahn mehrere Personen nebeneinander sitzen sollen. Hier dienen
die Zwischen teile zur zusätzlichen Aussteifung.
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Zweckmäßigerweise bestehen die Gestellteile aus Holz.
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Auf die Sitzflächenbahn kann gegebenenfalls zusätzlich eine Polsterauflage
aufgelegt werden.
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Der Gegenstand der Erfindung wird anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erlautet. Es zeigen:
Fig. 1 eine Explosivdarstellung
der Einzelteile des Grundgestells ohne Sitzflächenbahn, Fig. 2 eine perspektivische
Darstellung der Sitzflächenbahn, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Sitzmöbel
in Endmontagezustand, Fig. 4 eine petspektivische Darstellung des Grundgestells
eines mehrsitzigen Sitzmöbels ohne Sitzflächenbahn.
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Das Grundgestell ist im wesentlichen aus einem Vorderteil 1, einem
Rückenteil 2 und den beiden Seitenteilen 3,4 zusammengesetzt. Die Seitenteile 3,4
stehen auf dem Boden ef. Sie sind in den Ansprüchen allgemein als Aufstehtelle 5,6
bezeichnet. Die Seitenteile 3,4 sind mit von ihrer Oberkante 7 her ausgehenden,
in Richtung 8 etwa der Sitzbelastung verlaufenden Schlitzen 9,10 versehen. Das Vorderteil
1 und das Rückenteil 2 sind als bodenfreie Gestellteile in die Schlitze 9,10 lösbar
eingeschoben. Allgemein sind Vorderteil 1 und Rückenteil 2 in den Ansprüchen als
Einschubteile 11,12 bezeichnet, Die Einschubteile 11,12 sind r:-t von ihrer Unterkante
13 her eingebrachten Schlitzen 14,15 versehen, die nach dem Einschub die Aufstehteile
5,6 beidseitig klammerartig übergreifen. Hierzu liegen die Schlitze 14,15 - bezogen
auf ihre Längsachsen - in Fortsetzung ihrer
in den Schlitzen 9,10
der Aufstehteile 5,6 einliegenden Bereiche.
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Die Sitzflächenbahn 16 besteht z.B. aus einem kreuzförmig zugeschnittenen
Leinentuch (Fig. 2). Über die eigentliche Sitzfläche 17 stehen nach allen vier Seiten
Bahnenden 18-21 hinaus, die gewissermaßen die äußeren Enden des kreuzartigen Zuschnittes
bildend Die Endkanten 22-25 der Bahnenden 18-21 sind zur Bildung jeweils einer Schlaufe
26 umgelegt und mit den Bahnenden vernäht. Durch die Schlaufen 26 ist jeweils ein
Stab 27 hindtrchsteckbar. Die Stäbe 27-30 können aus Holz bestehen und ein lösbares
Befestigung.-mittel für die Sitzflächenbahn 16 bilden.
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Im Endmontagezustand stehen die Enden 31 der Stäbe 27,30 über die
Schlaufen 26 der Sitzflächenbahn 16 hinaus. Die Enden 31 reichen jeweils durch Ausnehmungen
32 hindurch, die in diejenigen Gestellteile 1-4 eingebracht sind, die von den Achsen
der Stäbe 27,30 geschnitten werden. Hierbei sind die Ausnehmungen 32 so angeordnet,
daß die Stäbe 27,30 mit Abstand parallel zum benachbarten Gestellteil 1 bzw. 3,4
verlaufen, Die Bahnenden 18-20, die von den Stäben 27t30 durchsetzt sind und aus
deren Schlaufen 26 die Stabenden 31 herausschauen, sind über die Oberkanten 7,33
der beiden Seitenteile 3,4 bzw. des Vorderteils 1 -jeweils
auf
diesen aufliegend - hinübergelegt derart, daß die Endkanten 22-24 mit den eingesetzten
Stäben 27,30 außerhalb der Gestellteile 1,3 und 4 liegen.
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In das Rückenteil 2 sind etwa in Höhe der Sitzfläche 17 und unterhalb
der Oberkante 34 des eine Rtekenlehne 35 bildenden oberen Auslegers des Rückenteiles
2 in etwa Horizontalrichtung verlaufende Durchtrittsnuten 36,37 eingebracht, deren
untere Begrenzungskanten 38 jeweils eine Oberkante für die Auflage eines Bahnendes
der Sitzflächenbahn bilden. Durch die obere Durchtrittsnut 36 ist das Bahnende 21
der Sitzflächenbahn 16 mit seiner Schlaufe 26 hindurchgezogen derart, daß die Schlaufe
26 auf dx Außenseite der Durchtrittsnut 36 liegt. Die Fixierung des Bahnendes 21
erfolgt in diesem Bereich dadurch, daß der Stab 28, dessen Durchmesser größer ist
als die Nutbreite, durch die Schlaufe 26 des Bahnendes 31 hindurchgeschoben wird.
Dadurch wird die Schlaufe 26 an einem Durchrutschen nach vorne durch die Durchtrittsnut
36 gehindert.
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Zur Bildung eines Knicks 39 in der Sitzfläche 17 st vom Knick 39 ausgehend
eine Auslegerbahn 40 mit der Sitzflächenbahn 16 bzw. der Sitzfläche 17 verbunden.
Die freie Endkante der Auslegerbahn 40 ist wie die des Bahnendes 21
zu
einer Schlaufe 41 umgelegt und vernäht. Die Auslegerbahn 40 wird mit ihrer Schlaufe
41 durch die untere Durchtrittsnut 37 von innen nach außen durchgeschoben.
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Die Fixierung erfolgt dann durch einfaches Einschieben des Stabes
29 in die Schlaufe 41 derart, daß seine Enden 31 in den hinteren Ausnehmungen 32
der Seitenteile 3,4 einliegen, Bei der Sitzbank gemäß Fig. 4 sind die Seitenteile
3,4 identisch mit denen des Sessels gemäß Fig. 1-3. Das Rückenteil 42 unterscheidet
sich vom Rückenteil 2 lediglich durch eine größere, in Fig. 4 doppelte Breite. Dementsprechend
sind auch die Durchtrittsnuten 36,37 von einer etwa doppelten Länge. Dasselbe trifft
für die nicht dargestellten Stäbe zu, die analog den Stäben 27-29 wirksam sind.
Hingegen können die Stäbe 30 wiederum identisch sein.
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Zusätzlich zu den beiden Seitenteilen 3,4 ist parallel zu diesen verlaufend
auf halber Strecke zwischen diesen ein Zwischenteil 43 vorgesehen, welches mittels
der anhand von Fig. 1 detailliert beschriebenen Schlitz-Klammerverbindung mit dem
Rückenteil 42 und dem Vorderteil 44 verbunden ist. Die Oberkante 45 des Zwischenteiles
43 liegt unterhalb der Sitzflächenbahn, die hier nicht dargestellt
ist.
An die Vorderseite dieser nicht dargestellten Sitzflächenbahn sind nebeneinanderliegend
zwei Bahnenden 19 mit einem Zwischenabstand angesetzt, über die Oberkanten 33 des
Vorderteils 34 gezogen und mit ihren Schlaufen 26 durch einen einzigen Stab befestigt,
der durch die im Bereich der Vorderenden eingebrachten Ausnehmungen 32 der Seitenteile
3,4 und des Zwischenteiles 43 hindurchragt.
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Zur Montage des Sessels gemäß Fig. 1-3 werden zunächst die beiden
Einschubteile 11,12 in die Schlitze 10,9 der beiden Aufstehteile 5,6 bzw, Seitenteile
3,4 eingeschoben, bis die Enden der Schlitze 14,15 an den End: der Schlitze 9,10
anliegen. Sodann wird die Sitzfläche: bahn gemäß Fig. 2 mit den Bahnenden 18-20
über die Oberkanten 7,33 der beiden Seitenteile 3,4 und des Vorderteiles 1 hinübergelegt.
Durch ihre Schlaufen 26 werden die Stäbe 27,31 hindurchgeschoben derart, daß letztere
mit ihren Enden 31 durch die Ausnehmungen 32 derjenigen Gestellteile 1-4 hindurchragen,
die die Achsen der St';bc 27,30 in Montageendstellung schneiden.
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Sodann oder auch vor der Fixierung der Bahnenden 18-20 werden die
Schlaufen 26,41 des Bahnendes 21 und der Auslegerbahn 40 durch die Durchtrittsnuten
36,37 hindurchgeschoben.
Durch die sodann auf der Außenseite des
Ruckehteiles 2 liegenden Schlaufen 26,41 werden die Stäbe 28,29 hindurchgeschoben,
wodurch die endgültige Fixierung der Sitzflächenbahn 16 auch im Bereich des Rückenteiles
2 fertiggestellt ist.
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Danach ist der Sessel fertiggestellt (Fig. 3). Es kann sodann noch
ein Sitzpolster aufgelegt werden.
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L e e r s e i t e