-
Elektrischer Entlöter
-
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Entlöter, bestehend aus
einem Lötkolben und einem Lötzinnabsauger.
-
Das Auslöten elektronischer Bauteile wird üblicherweise mit einem
Lötkolben und einem Lötzinnabsauger durchgeführt. Der Lötkolben ist mit dem Lötzinnabsauger
vielfach zu einem Doppelgerät zusammengefügt. Das Doppelgerät ist entweder als reines
Handgerät erhältlich, bei dem der Lötkolben mit einem Gummibalg als Pumpe ausgerüstet
ist, oder aber das Gerät wird mittels Druckluft betrieben.
-
Mit der Mikroprozessor-Technik sind elektronische Bausteine im Einsatz,
die durch ihre Mehrfachfunktion zwischen sechs und achtundvierzig oder sogar noch
mehr Kontaktstifte für die Befestigung auf den Leiterplatten aufweisen.
-
Das Auslöten defekter Bauteile dieser Mikroprozessoren erweist sich
mit den heute bekannten Werkzeugen als zeitraubend, da das Lötzinn für jeden Stift
auf der Leiterplatte erhitzt und anschließend abgesogen werden muß. Der Stift wird
damit vom Lötzinn freigelegt, und das Bauelement kann anschließend mit einer Pinzette
oder
Zange der Leiterplatte entnommen werden. Das neue Bauteil läßt sich anschließend
nur sehr schwer in die Leiterplattenbohrungen einbringen, da die Zugänglichkeit
des Entlöters rund um die Peripherie des Bausteines wohl problemlos ist, die inneren
Steckbeine jedoch infolge der Unhandlichkeit der bekannten Geräte schlecht erfaßbar
sind. Insgesamt also kann beim konventionellen Entlöten mit den bekannten Werkzeugen
eine Leiterplattenbohrung nur mit einem erheblichen Arbeitsaufwand vom Lötzinn in
genügendem Maße gereinigt werden, wenn der Baustein ersetzt werden soll.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Entlöter so auszubilden,
daß beim Entlöten das Lötzinn auch von den inneren Steckbeinen schnell und ohne
Schwierigkeiten entfernt werden kann. Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich
dadurch aus, daß die Lötspitze als hohle Absaugspitze ausgebildet ist und sich in
Form eines Rohres bis zum Saugraum des Lötzinnabsaugers erstreckt. Besonders vorteilhaft
ist die Verbindung des Lötzinnabsaugers mit dem Lötkolben in einer Arbeitsachse,
so daß sich ein stabförmiges Gerät ergibt.
-
Die das Lötzinn absaugende Spitze kann aus zwei Teilen bestehen, nämlich
aus dem für einen Ersatz vorgesehenen Rohrteil, das entweder gerade oder mit einer
Rohrkrümmung ausgeführt ist und dem festsitzenden, voll abgedichteten rohrförmigen
Hinterteil, das mit dem Saugraum kommuniziert. Das Austauschen der Absaugspitze
kann im Betriebszustand durch Lösen einer Halteschraube am unteren Heizkörperteil
und durch einfaches Ausziehen vorgenommen werden. An den Enden sind die miteinander
in Eingriff zu bringenden Teile konusförmig ausgebildet,
Dadurch
ergibt sich ein guter Wärmeübergang.
-
Die Entleerung des Pumpenraumes kann durch ein einfaches Losschrauben
des gesamten Saugteiles des Gerätes von der elektrischen Absaugspitze vorgenommen
werden.
-
Die Lötsp-itze kann an ihrem äußeren Ende mit einem Kontaktelement
aus einem Industriediamanten versehen sein. Neben einer hervorragenden Wärmeleitfähigkeit
zeichnet sich dadurch die Lötspitze durch die Resistenz gegenüber allen Flußmitteln,
seine Oxydationsbeständigkeit und seine Langlebigkeit aus.
-
Das Gerät ist durch die Anordnung des Lötteils und in optimaler Weise
zum Auflösen feinster Lötstellen geeignet. Durch die stabförmige Ausführung liegt
das Gerät mit seiner Doppelfunktion in einer Hand, so daß mit der anderen Hand eine
Pinzette zum Entfernen der miteinander verlöteten Teile vorgenommen werden kann.
-
Durch die Absaugleistung, die unmittelbar bis in die Mündung der Lötspitze
wirkt, kann der Kanal der Lötspitze stets von Lötzinn freigehalten werden. Die Lötreste
werden im Pumpenraum des Lötzinnabsaugers durch eine Druckfeder, die den Saugkolben
heaufschlagtßzerkleinert. Zum Reinigen des Gerätes wird lediglich der Entlöterteil
von dem Lötzinnabsaugeteil geschraubt. Die von der Feder zerkleinerten Lötzinnreste
brauchen nur ausgesch-üttet zu werden.
-
Die Zwischenräume zwischen den Kontaktbejnen, insbesondere bei Chips
sind so klein, daß ein Entlöten mittels Lötkolben
und einem separaten
Entlöter aus Platzgründen vielfach unmöglich ist. Die Saugkraft des Gerätes ist
so ausgelegt, daß das aufgeweichte Lot nicht nur aufgesaugt, sondern beim Einführen
des entsprechenden Chipbeines in die Lötspitze die Einführöffnung, d. h. das Loch
in der Leiterplatte auch von allem Lot freisaugt. Der Chip kann nach dem Entlöten
von der Leiterplatte mit einer Pinzette abgehoben werden.
-
Standardmäßig ist das Gerät mit einem Heizelement von 15 Watt / 220
Volt ausgerüstet. Jedoch ist eine Ausführung auch mit einem Heizaggregat von 30
Watt möglich.
-
Ein weiterer großer Vorteil liegt darin, daß nicht nur das Auslöten
defekter Bausteine rationeller möglich ist, sondern auch der Ersatz eines Bausteines
wird problemlos, da die Leiterplattenbohrungen offen sind und nicht nachgearbeitet
werden müssen.
-
Durch die Anordnung der hohlen Lötspitze mit dem Absaugteil in einer
Achse kann einerseits mit einer Hand direkt auf den Arbeitsort gerichtet gearbeitet
werden, wodurch ein Entlöten einer genau definierten Rundstelle gewährleistet ist
und das verflüssigte Lot nicht weglaufen kann. Dadurch können sich auch keine unerwünschten,
durch unbeabsichtigt weggeflossenes Lötzinn gebildeten Kontaktstellen ergeben.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und nachstehend erläutert.
-
Es zeigen: Figur 1 die Gesamtansicht eines erfindungsgemäß gestalteten
Ger#tes,
Figur 2 einen Längsschnitt durch das Gerät gemäß Figur
1 und Figur 3 eine Einzelheit der Lötspitze.
-
Das erfindungsgemäße Gerät besteht aus einem Gehäuse 1, aus dessen
unterem Ende eine hohle Lötspitze 2 herausreicht, die vor Eintritt in das (ehäuse
von einem vernickelten, wärmeabführenden Mdntelrohr 3 jus Stahl umhüllt ist. Der
Zwischenraum zwischen dem Mantel 3 und der lötspitze 2 dient zur Aufnahme von Heizelementen
4. Das untere Ende des Mantels 3 ist durch eine Buchse 5 verschlossen und dient
in Verbindung mit einer Klemmschraube 6 zur Befestigung der Lötspitze 2 innerhalb
des Mantels 3 bzw. der Heizelemente 4.
-
In ihrem oberen Teil ist die Lötspitze 2 mit einem konischen Ende
versehen, mit weichen sie in ein entsprechend konisch nach innen gezogenes Ende
eines Saugrohres 7 greift. Das augrohr 7 setzt sich fort r/is in einen sich kcnisch
erweiternden Kanal 8 des Gehäuses 1, der mit dem Innenraum 9 eines Saugzylinders
10 verbunden ist.
-
In dem Saugzylinder 1Cj ist eine Druckfeder 11 angeordnet, die zwischen
einem Kolben kolben 12 und dem Gehäuse 1 angeordnet ist. Der Kolben 12 ist als Doppelkolben
mit zwei Dichtringen 13 ausgebildet, von denen einer ein Gleitring und der andere
ein (j-f)>ing sein kann.
-
Ein Druckstab 14 trigt an seinem oberen Ende ein Bedienungsknopf 15,
der in etwa zur Hälfte seines Umfangs von einem Schutzschild 16 umfaßt und dadurch
geführt
wird. Etwa in seinem oberen Drittel ist der Druckstab 14
mit einer Rastkerbe 14 a versehen. In diese Rastkerbe greift ein Arretierstift 17,
sobald der Druckstab zum Spannen des Gerätes entgegen der Kraft der Feder 11 nach
unten gedrückt wird. Durch eine Feder 18 ist der Arretierstift 17 ständig in Richtung
auf den Druckstab belastet. Ein Entriegelungsknopf 19 kann entgegen der Kraft der
Feder 18 eingeschoben werden und dadurch den Arretierstift 17 aus der Rastkerbe
14 a drücken. Der Arretierstift 17 ist mit dem Entriegelungsknopf 19 formschlüssig
verbunden. Der Druckstab 14 trägt eine Sicherungsscheibe 20, die in eine entsprechend
gestaltete Nut eingelegt ist. Dadurch wird der obere Anschlag des Druckstabes 14
festgelegt.
-
Das obere Ende des Saugzylinders 10 wird von einem zylindrischen Stopfen
21 verschlossen, in dessen unteres Ende ein Dämpfungsring eingelegt ist. Der Dämpfungsring
kann aus einem verschleißfesten, gummiartig elastischen Stoff bestehen.
-
innerhalb dec; Gehäuses 1 ist das Saugrohr 7 und die xich nach unten
anschließende Lötspitze 2 durch eine Befestigungsschraube 23 gehalten, durch deren
Zentralöffnung 24 sich das Saugrohr 7 erstreckt. Die Befestigung des Saugrohres
7 wird durch einen Sicherungsring 25 erreicht. Zwischen deri Sicherungsring 25 und
der Befestigungsschraube 23 ist ein Dämpfungsring 26 angeordnet. Den unteren Abschluß
des Gehäuses 1 bildet eine Abdeckscheibe 27, die durch Befestigungsschrauben 28
am Gehäuse gesichert ist. Den seitlichen Verschluß des Gehäuses 1 bildet eine Hülse
29, die ebenfalls durch Befestigungsschrauben 30 gesichert ist.
-
Die Zuführuntl der elektrischen Energie für die t*izelemente 4 erfolgt
über eine seitliche Kabeleinführung 31 in das Gehäuse 1 und von dort über die Leiter
32 zu den Heizelementen. Das Gehäuse 1 ist nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
1 mit einem liandschutz 33 für die Kabelzuführung versehen. Das unterste Ende der
Lötspitze 2 kann mit einem Kontaktelement 34 aus Industriediamant bestückt sein.
Das Mantelrohr 3 besteht vorzugsweise aus vernickeltem, wärmeabführenden Stahl.
-
Bei dem Beispiel gemäß Figur 3 ist die Lötspitze 2 von wesentlich
kürzerer Länge und lediglich ohne eine Befestigungsschraube auf das hintere Saugrohr
7 aufsteckbar ausgebildet.
-
Zum Spannen des Gerates wird der Bedienungsknopf 15 soweit nach unten
geschoben, bis er an dem Schraubansatz des Verschlußstopfens 21 anliegt. Das untere
Ende des Druckstabes 14 schiebt dabei den Kolben 12 in seine unterste Position.
Durch die Entlastung des Bedienungsknopfes 15 kann die Kolbenfeder 11 den Kolben
12 und damit die Druckstange 14 soweit zurückschieben, bis der Arretierstift 17
ein weiteres Zurückweichen durch Einrasten in die Rastkerbe 14 a verhindert.
-
Durch Einschalten der Heizelemente 4 kann die Lötspitze 2 auf die
Löttemperitllr gebracht werden. Sie wird dann beispielsweise über ein Kontaktbein
geschoben und verflüssigt die Lo#tstelle. In diesem Augenblick kann durch Betätigen
des Entriegelungsknopfes 19 die Druckstdnge 14 freigegeben werden, so daß die Kraft
der Feder 11 den Kolben 12 nach oben preßt. Der dabei entstehende
Unterdruck
saugt das flüssig gewordene Lot durch die Bohrung der Lötspitze 2, über dds Saugrohr
7 in den Innenraum 9 des Saugzylinders 10. Die Kontaktbeine sowie die Einführöffnung,
d. h. das Loch in der Leiterplatte sind sodann vom Lot vollständig freigesaugt.
-
Das eingesogene, flüssige Lot wird in den Hohlraum 9 zwischen Kolbenunterseite
und der Federauflage gesch]eudert und durch die Federbewegung nach dem Erstarren
zerkleinert. Die Feder 11 und der Innenraum des Saugzylinders 10 sind aus lotabweisendem
Material gefertigt bzw. mit einem solchen Material beschichtet.
-
Schutzansprüche