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Arbeitsbühne
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine für Kranbetrieb geeignete
Arbeitsbühne, die eine Plattform und Mittel zu ihrer Aufhängung aufweist.
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Derartige Arbeitsbühnen werden vielerorts benötigt, beispielsweise
in Werftbetrieben, an Baustellen und dergleichen, um verschiedenste Arbeiten an
sonst nur schwer oder kaum zugänglichen Orten durchführen zu können. Wenn man die
Arbeitsbühne an einem Kran aufhängen will, muß dafiir gesorgt werden, daß sie sich
bei unsymmetrischer Belastung durch Personal und Werkzeug nicht allzu stark neigt.
Die Neigung muß in solchen Grenzen gehalten werden, daß die Sicherheit des Personals
gewährleistet ist und die durchzuführenden Arbeiten nicht wesentlich erschwert werden.
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Zur relativ neigungsstabilen Aufhängung einer Arbeitsbübne an einem
einzigen Gelenkpunkt wie einem Kranhaken kann man mehrere Seile oder Ketten an verschiedenen
Stellen der BUhne, die möglichst weit in unterschiedlicher Richtung vom Masseschwerpunkt
entfernt liegen, angreifen lassen und am Kranhaken zusammenführen. Eine derartige
Lösung hat Jedoch den Nachteil, daß die Bühne häufig nicht mehr nahe genug an Orte
geführt werden kann, die unter einem Überhang liegen.
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Die vom Kranhaken ausgehenden Aufhängeseile, die Ja aus
Gründen
der lleigungsstabilität möglichst weit nach außen führen sollen, stoßen sich am
Überhang und verhindern damit, daß der Rand der Bühne weit unter den Überhang fährt.
Diese Behinderung ist beispielsweise ein Problem bei Arbeiten außen an einem Schiffsrumpf,
denn die meisten Schiffe haben insbesondere im Heckteil starke Uberhänge. Die Seile
können aber auch die Arbeit selbst behindern, z. B. wenn Ausenanstriche an einem
Schiff mit Farbrollen durchgeführt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Arbeitsbühne der eingangs
beschriebenen Gattung so auszubilden, daß ihre Hinführung zum Arbeitsort und/oder
die durchuuführenden Arbeiten selbst nicht durch Teile ihrer Aufhängung behindert
werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Durch die biegesteife Verankerung des starren Tragteils ergeben Plattform
und Tragteil eine insgesamt starre Einheit mit einem so hoch liegenden Aufhängepunkt,
daß sich die Bühne bei einseitiger Belastung nur wenig neigt. Je höher das obere
Ende des Tragteils ist, desto geringer ist die Neigung bei gegebenem Eigengewicht
und gegebener Unsymmetrie der Belastung.
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Die "freistehende" Anordnung des Tragteils bedeutet, daß es weite
Bereiche über der Plattform gibt, in denen sich keine Teile der Aufhängung befinden,
so daß die Bühne ohne Behinderung durch solche Teile unter Uberhänge fahren kann,
etwa bis die Längsachse des Kranseiles mit dem vorderen Ende des überhang fluchtet.
Außerdem können in diesen Bereichen keine Teile der Aufhängung die durchzuführenden
Arbeiten behindern, so daß z.B. bei Anstricharbeiten an der Außenhaut eines Schiffes
Farbrollen an langen Stielen ungehindert bewegt werden können.
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Das freistehende Tragteil kann verschiedenartig ausgebildet und angeordnet
sein. In einer besonderen husführungsform ist
es ein einziger 1ast,
der vorteilhafterweise in der Mitte der Plattform steht. Der Mast kann aber auch
außermittig, etwa nahe einem Ende oder einer Seite der Plattform verankert sein.
Um in diesem Fall den Aufhängepunkt vertikal über den Bereich des Masseschwerpunktes
zu legen, kann der Mast gebogen oder schräg oder abgewinkelt sein, so daß sein oberes
Ende etwa über der Mitte der Plattform ist, anderenfalls Müssen eventuell feste
Gegengewichte an der Bühne angebracht werden. Bei einer anderen Ausführungsform
hat das Tragteil die Form eines sich quer über die Bühne erstreckenden Portals mit
zwei Verankerungspunkten. Das Tragteil kann auch horizontal verschiebbar und in
verschiedenen Positionen verankerbar sein. Bei einem portalförmig ausgebildeten
Tragteil wird dies vorteilhafterweise dadurch erreicht, daß die Füße des Tragteils
mit Hilfe von Bolzenreihen an Schienen lösbar verankert sind, die entsprechende
Lochreihen aufweist.
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In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist eine den äußeren
Hsnd der Plattform der Arbeitsbühne umgebende Reeling zumindest an einer Seite der
Bühne nach innen geneigt, das heißt, der Plattformboden springt dort weiter vor
als der obere Rand der Reeling. Dies ist vorteilhaft im Falle von Arbeiten an der
Außenwand eines Schiffes, die meist über große Bereiche leicht überbängend ist.
Mit der geneigten Reeling ist die Arbeitsbühne in ihrer Gestalt der Wandneigung
des Schiffes besonders gut angepaßt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus nachstehender
Beschreibung hervor, in der Ausfuhrungsbeispiele anhand von Zeichnungen näher erläutert
werden.
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Fig. 1 ist eine isometrische Darstellung einer ersten Ausführunaform
einer erfindungsgemäßen Arbeitsbühne; Fig. 2 zeit den die Mastverankerung enthaltenden
mittleren
Teil der Arbeitsbühne von der Seite her und teilweise
geschnitten; Fig. 9 zeigt einen durch den Mast gehenden vertikalen Querschnitt durch
die Bühne quer zu ihrer Längsausdehnun; Fig. 4 zeigt in isometrischer Darstellung
eine Arbeitsbühne ähnlich der Fig. 1, nur daß hier statt des Mastes ein portalförmiges
Tragteil vorgesehen ist; Fig. 5 zeigt in einer sehr schematischen Darstellung, wie
das Tragteil verschiebbar angeordnet und verankert werden kann.
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Die in Fig. 1 dargestellte Arbeitsbühne hat einen langgestreckten
Bodenrahmen, der durch ein umlaufendes Rahmenrohr 3 und eine Vielzahl rohrförmiger
Querstreben 4 gebildet wird.
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Auf dem Bodenrahmen liegt als eigentlicher Boden ein quatroblech 22,
das im mittleren Teil der Arbeitsbühne von einem Bodenblech 2 bedeckt ist. Um die
Arbeitsbühne verläuf-t eine Reeling, bestehend aus Geländerstützen 11, einem Handlauf
12 und mehreren Durchzügen 13 sowie einer Fußleiste 24. Die an den Schmalseiten
oder Enden der Bühne befindlichen Exemplare der Geländerstützen sind nach innen
geneigt, so daß dort der Rand der Reeling zurückspringt. Die Reeling ist an dem
umlaufenden Rahmenrohr 3 befestigt und enthält an zwei Stellen eingearbeitete Leitersprossen
14. An einer Längsseite der Arbeitsbühne befindet sich ein zusätzlicher Bühnenvorbau
15 mit einem Auflageboden 23 zum Abstellen von Werkzeug, Farbeimern und dergleichen,
der vom Plattformboden außerhalb der Reeling fortragt und ein niedrigeres Geländer
18 gegen das Herunterfallen von Gegenständen aufweist.
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In gewissem Abstand unterhalb des Bodenrahmnes verläuft mitten
in
Längsrichtung der Pühne ein Träger, bestehend aus einem Eisenband 6 und einer nach
oben weisenden Längsversteifung 5, an deren oberem Rand die Querstreben 4 des Bodenrahmens
in entsprechenden kleinen Ausnehmungen liegen. Im mittleren Bereich der Seitenränder
des Bodenrahmens ist jeweils ein Fußwinkelprofil 7 befestigt. Die Fußwinkel 7 sind
in Fig. 1 nur andeutungsweise zu erkennen, ihre Gestalt und Anordnung geht deutlicner
aus den Fig. 2 und 3 hervor. Die unteren Flächen der FuBwinkel 7 und das mittlere
Bind 6 bilden eine stabile Auflage, wenn die Bühne abgestellt ist.
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Zur Querversteifung des Bodenrahmens 3, 4 ist einmal ein mittlerer
Querunterzug 8 vorgesehen, der die Längsversteifung 5 mittig kreuzt, und zum anderen
zwei oder mehr weitere Querunterzüge 9, die unter den Querstreben 4 verlaufen (in
Fig.
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1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt) und mit diesen
verschweißt sind. Die Querunterzüge 8 und 9 sind mit ibren äußeren Enden an die
Fußwinkel 7 angeschweißt.
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In der Mitte der Bühne nach den Fig. 1 bis 3 ragt ein Hast 1 empor,
der rohrförmig ausgebildet ist und an seinem oberen Ende ein Halteauge 25 aufweist.
Das Halteauge 25 kann, wie in Fig. 3 dargestellt, einen Schäkel aufnehmen, der vom
Haken eines Krans ergriffen werden kann. Auf diese Weiße läßt sich die Arbeitsbühne
hochheben und kann an eine hochliegende Arbeitsstelle geführt werden. Die vom Nast
1 seitlich fortragenden Teile der Plattform können dabei ohne Behinderung weit unter
Überhänge fahren, etwa an die Außenwand eines Schiffes oder unter Teile von Brücken.
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Das untere Ende des Mastes 1 ist am Boden der Plattform fest verankert.
Die dargestellt Verankerung ist biegesteif sowie dreh- und verschiebungsfest. Im
einzelnen ist das untere Ende des Mastes 1 durch das Bodenblech 2 geführt und sitzt
auf dem
Band 6 auf und ist sowohl am Bodenblech 2 als auch am Bind
6 festgeschweißt. Die Längsversteifung 5 des Bandes ist am Ort des Mastes ausgeschnitten,
ebenso der Unterzug 8, so daß die Kanten der Ausschnitte vierseitig gegen die Mastwandung
stoßen. Sie sind ebenfalls mit dem Mast 1 verschweißt. Um die Biegesteifigkeit der
Mastverankerung in der Hauptbelastungsrichtung noch zu erhöhen, ist die Längsversteifung
5 beidseitig ihres den Mast aufnehmenden Aus schnitts in Vertikalrichtung bis über
das Bodenblech 2 hinaus erhöht, wie es am besten in Fig. 2 zu erkennen ist. Hierdurch
bildet die Längsversteifung 5 im mittleren Bereich 21 gleichsam zwei verlängerte,
mit dem Mast verschweißte Backen, die das stärkere Biegemoment um die Querachse
der Bühne aufnehmen können. Die um diese Achse drehenden Momente sind wegen der
langgestreckten Form der Arbeitsbühne am größten.
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Bei der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform ist der
senkrecht stehende Mast 1 in der Mitte des Bühnenbodens verankert. Bei symmetrischer
Ausführung der Arbeitsbühne wird die Mitte mit dem Masseschwerpunkt zusammenfallen,
so daß die Bühne in unbelasteten Zustand geradehängt. Wird die Bühne einseitig belastet,
dann neigt sie sich in einem Winkel, der Jedoch umso geringer ist, Je größer die
Masthöhe ist. Berechnungen und auch die Praxis haben gezeigt, daß die maxi-.ale
Neigung einer Bühne nach Fig. 1, die etwa fünf Meter lang und (ohne Vorbau) zwei
Meter breit ist und ein Gewicht von 800 kg hat, bei ungünßtigster Belastung von
200 kg in vertretbaren Grenzen bleibt, wenn der Mast etwa 2,5 Meter hoch ist. Der
Bühnenvorbau, der im dargestellten Fall eine bezüglich der Verankerung des Mastes
unsymmetrische Gewichtsverteilung bringt, trägt nicht sehr viel zur Neigung der
hängenden Bühne bei. Der Einfluß des Bühnenvorbaus ist konstant und kann gewünschtenfalls
bei der Konstruktion der Bühne oder nachträglich auf irgendeine Weise bleibend ausbalanciert
werden.
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Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von
derjenigen nach Fig. 1 nur dadurch, daß statt des Mastes 1 ein portalförmiges Tragteil
40 vorhanden ist, dessen seitliche Ständer seitlich an den Rändern des Plattforrnbodens
biegesteif verankert sind. Die Biegesteifigkeit kann durch Beschläge an den Füßen
des Tragteils, die fest mit dem Plattformboden verschweißt oder verschraubt sind,
gewährleistet werden. Um die sich durch den Bühnenbau 15 ergebende Unsymmetrie auszugleichen,
ist das Halteauge 25 am oberen Ende des Tragteils 40 außermittig (zum Bühnenvorbau
hin) versetzt angeordnet, so daß es genauer über dem Masseschwerpunkt der Gesamtanordnung
liegt.
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Wie bereits eingangs erwähnt wurde, kann es auch zweckmäßig sein,
das Tragteil der Arbeitsbühne verschieblich anzuordnen, etwa bei einseitig begrenztem
Bühnendrehkreis. Die Fig. 5 zeigt sehr schematisch eine solche Ausführungsform,
und zwar als Beispiel für den Spezialfall eines portalförmigen Tragteils 50. An
den Füßen der vertikalen Ständer des Tragteils sind Beschläge 53 angesetzt, ähnlich
wie sie auch in Fig. 4 erkennbar sind. Jeder Beschlag ist mit einer Lochreihe 51
versehen, und parallel zu den Beschlägen läuft beidseitig am Bühnenrand Jeweils
eine Schiene 52, in der sich eine Vielzahl entsprechender Löcher befindet. Das Tragteil
50 kann längs den Schienen 52 verschoben werden und an einem beliebigen Ort mit
Hilfe von Bolzen, die durch die Löcher in den Beschlägen 53 und der Schiene 52 greifen,
verankert werden.
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Bei außermittiger Verankerung, wie sie in Fig. 5 gezeigt ist, kann
ein Ballast 54 angebracht werden, so daß der Masseschwerpunkt der Gesamtanordnung
möglichst genau vertikal unter den AufhängepuakZ; zu liegen kommt.
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Die Möglichkeit, das Tragteil verschieblich anzuordnen, ist natürlich
nicht auf portalförmige Tragteils beschränkt, wenn auch die biegesteife Verankerung
hier besonders einfach ist.
Im Prinzip besteht auch die Möglichkeit,
einen geraden Mast oder ein anders ausgebildetes freistehendes Tragteil versetzbar
anzuordnen.
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L e e r s e i t e