DE2930609C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrolysevor
richtung und deren Verwendung.
Monopolare Elektrolysezellen mit ionendurchlässigen Scheide
wänden sowohl des Perkolations- als auch des semi-permeablen
Ionenaustausch-Typus bestehen im allgemeinen aus einer
ineinandergreifenden Anordnung von hohlen Netzkathoden
und hohlen Netzanoden, wobei die ionendurchlässige Scheidewand
über den Kathoden, die im allgemeinen starr mit dem Zellen
gehäuse verbunden sind, angebracht ist und das Gehäuse in
mindestens ein Kathodenabteil und mindestens ein Anodenabteil
trennt.
Der Spalt zwischen den Elektroden liegt in der Größenordnung
von einigen Millimetern, was zu einer, auf den Ohm'schen
Spannungsabfall in dem Elektrolyt zurückzuführenden, hohen
Zellspannung führt. Kürzlich wurden für monopolare Diaphragma
zellen Anoden vorgeschlagen, die nach dem Zellenzusammenbau
expandiert werden können, und es hat sich erwiesen, daß diese
zur erheblichen Verringerung des Spaltes zwischen den Elektro
den in Perkolations-Asbestdiaphragmazellen nützlich sind.
Sie können jedoch nicht in zufriedenstellendem Maße in Zellen
verwendet werden, die mit extrem dünnen, ionen-permeablen,
Polymer-Scheidewänden versehen sind, da es schwierig ist,
einen gleichmäßigen und konstanten Druck auf die Membran
auszuüben, die bei übermäßigem Zusammenpressen zwischen den
porösen Elektroden leicht zerreißen kann.
Darüber hinaus sind die bekannten expandierbaren Anoden,
die typischerweise auf elastischen, flexiblen
Metallarmen oder auf fixierten mechanischen Expandern
ruhen, vollständig ungeeignet für die Verwendung in Fest
polymer-Elektrolysezellen, bei denen die Stromabnehmernetze
in einem guten elektrischen Kontakt mit den Elektroden stehen müssen,
die an der Oberfläche der Membran gebunden sind. Es ist fest
gestellt worden, daß der elektrische Kontaktwiderstand und
damit der Ohm'sche Spannungsabfall in dieser Art Zellen eine
Funktion des angewendeten Druckes ist, und es sind daher Vor
richtungen notwendig, die für eine gleichmäßige Verteilung
des benötigten Druckes über die gesamte Oberfläche der Elektro
de sorgen und die diesen Druck unabhängig von Temperatur
änderungen und damit verbundenen thermischen Ausdehnungen der
Zellenbauteile, während des Betriebes aufrechterhalten.
Ein anderer Gesichtspunkt der bekannten monopolaren Zellen
für die Soleelektrolyse ist der, daß das Zellgehäuse üblicher
weise den Anolyt hält und daß das Gehäuse deshalb im Inneren
mit einem gegenüber feuchtem Chlor chemisch beständigen Mate
rial überzogen sein muß, das auch bei anodischer Polarisation
elektrochemisch inert ist, da die Elektroden sich von einer
der Seiten des Behälters, üblicherweise vom Boden des Behäl
ters, her erstrecken und mit dieser elektrisch verbunden sind.
Eine bekannte Elektrolysevorrichtung der oben genannten
Art ist beispielsweise in der US-PS 39 28 166 beschrie
ben. Diese Elektrolysevorrichtung ist mit einem flüssig
keitspermeablen Asbestdiaphragma ausge
rüstet und besitzt daher die oben genannten Nachteile.
Eine Elektrolysevorrichtung, die ebenfalls ein flüssig
keitspermeables Diaphragma aus Asbest oder einem Polyfluor
kohlenstoff aufweist, ist in der US-PS 37 64 676 beschrie
ben. Diese Publikation befaßt sich in erster Linie mit
dem leichten Ein- und Ausbau der Elektroden. Zu diesem
Zweck stecken die Elektroden in Haltern, die zusammenge
drückt werden können, so daß die Elektroden leicht zugäng
lich und ausgetauscht werden können.
Die DE-OS 21 48 337 betrifft eine bipolare Mehrfach-
Elektrolysezelle mit Diaphragma. Gemäß der Lehre dieser
Publikation geht es darum, korrosionsgefährdete Kontakt
stellen, ungleichmäßige Stromverteilung, lange Stromwege
etc. zu vermeiden. Zu diesem Zweck schlägt diese Publi
kation vor, bestimmte Metalle oder Metallegierungen als
Kathodenüberzug zu verwenden. Ein Hinweis auf eine Ver
ringerung des Spaltes zwischen den Elektroden ist in
dieser Publikation nicht enthalten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Elektrolysevorrichtung zur Verfügung zu stellen, die es
ermöglicht, Druck auf die Oberfläche der Elektroden auszuüben,
um auf diese Weise den Abstand zwischen den Elektroden zu
minimieren, so daß der Spannungsabfall während der Elektrolyse
möglichst gering ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Elektrolysevorrichtung
mit mehreren Zelleneinheiten
die von außen zusammengepreßt werden und jeweils aufweisen:
- a) ein flexibles, ionenpermeables, flüssigkeits impermeables Diaphragma,
- b) ein Paar von porösen Elektrodenschichten mit einer Anodenschicht in direktem Kontakt mit einer Seite des Diaphragmas und einer Kathodenschicht in direktem Kontakt mit der anderen Seite,
- c) eine durchlöcherte Anoden-Stromverteilerplatte, die an der Außenfläche der Anodenschicht anliegt, und eine durchlöcherte Kathoden-Strom verteilerplatte, die an der Außenfläche der Kathodenschicht anliegt und
- d) an den Außenflächen der Anoden- bzw. Kathoden-
Verteilerplatten anliegende, beabstandete, anodische
bzw. kathodische Druckelemente,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die beabstandeten, anodischen Druckelemente gegenüber den beabstandeten, kathodischen Druckelementen ver setzt angeordnet sind und
die Anoden- und Kathoden-Stromverteilerplatten elastisch verformbar, jedoch steifer als das Diaphragma sind.
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Elektrolysevorrichtung finden sich in den Unteransprü
chen.
Bei dieser Art Zelle, bei der die Elektroden an die Membran
gebunden sind und der Strom durch Stromverteiler verteilt
wird, ist der Druck, der die Einheiten zusammenhält, von
vorrangiger Bedeutung, da die Zellenspannung zu einem wesent
lichen Anteil von dem Kontaktspannungsabfall zwischen den
Stromverteilernetzen und den gebundenen Elektroden abhängt.
Es wurde festgestellt, daß sich dieser Ohm'sche Spannungsab
fall umgekehrt proportional zu dem angewendeten Druck verhält,
welcher genau und konstant auf die Zelle angewendet werden
muß, um die Zellspannung niedrig zu halten, ohne daß dabei
die extrem dünnen Membranen zerreißen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung sind die Stromverteiler für die Anode und die Kathode
Netze, die von mehreren beabstandeten Druckelementen in Form von Rippen getra
gen werden, die mit der elektrischen Stromquelle verbunden
sind, wobei die beabstandeten Rippen der Kathode in bezug auf
die Rippen der entsprechenden Anoden versetzt sind und wobei
die Membran mit den auf ihren beiden Seiten gebundenen Elektro
den eine leicht sinusförmige Gestalt annimmt. Dadurch kann
ein optimal hoher Druck auf die Membran ausgeübt werden, ohne
daß diese dabei zerreißt. Wenn die Rippen der Kathode und der
Anode sich fluchtend gegenüber angeordnet wären, könnte die
Membran zwischen ihnen eingeklemmt werden, was zu einem
ungleichmäßigen Spalt zwischen den Elektroden an diesem
Punkt führen würde und ein Zerreißen der Membran verursachen
könnte.
In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
können die Rippen der Anoden- und Kathodenstromverteilernetze
durch eine Metallplatte mit versetzten Spitzen ersetzt werden,
die dadurch gebildet werden, daß man die Platte, auf welcher
das Netz befestigt ist, biegt. Die Membran wird auch hierbei
einem elastischen Druck ausgesetzt, wobei sie sich sinusförmig
verbiegt.
Die Membran ist ein Beispiel für in der Zelle verwendbare
Diaphragmen.
Der Druck kann auf die Zelle von innen oder von außen, oder
sowohl von innen als auch von außen angewendet werden. Bei
spielsweise können die abwechselnd angeordneten Anoden- und
Kathodeneinheiten zusammengefügt sein und zusammengepreßt
werden durch die Anwendung eines äußeren elastischen Druckes,
wie z. B. durch einen hydraulischen Kolben. Bei einer anderen
Ausführungsform können die Stromverteilernetze durch inner
halb der Zelle vorgesehene Mittel gegen die Membran gepreßt
werden. Beispielsweise können die oben beschriebenen versetzten
Rippen und versetzten Spitzen durch Spiralfedern ersetzt wer
den, die die Netze gegen die gebundenen Elektroden pressen.
Die Membran der Zelle ist vorzugsweise ein stabiler, hydrati
sierter, kationischer Film, der in bezug auf den Ionentransport
selektiv ist, so daß die Kationenaustauschmembran den Durch
tritt von Kationen zuläßt und den Durchtritt von Anionen auf
ein Minimum beschränkt. Es können verschiedene Arten von
Ionenaustauschharzen in die Membranen eingearbeitet sein, um
einen selektiven Transport der Kationen zu ermöglichen, wobei
zwei dieser Arten die sogenannten Sulfonsäure- oder Carbon
säure-Kationenaustauschharze sind. Bei dem bevorzugten Sulfon
säure-Kationentyp sind die Ionenaustauschgruppen hydratisierte
Sulfonsäurereste, -SO₃H · nH₂O, die durch Sulfonierung an das
Polymersubstrat oder -gerüst gebunden sind. Die ionenaustau
schenden Säurereste sind innerhalb der Membran nicht beweg
lich, sondern fest an das Polymergerüst gebunden, so daß
sichergestellt ist, daß ihre Konzentration in der polymeren
Membran nicht variiert.
Perfluorkohlenstoffsulfonsäure-Kationmembranen werden bevor
zugt, da sie für einen ausgezeichneten Kationentransport sor
gen, außerordentlich stabil sind, durch Säuren und starke
Oxidationsmittel nicht angegriffen werden, eine ausgezeichnete
thermische Stabilität aufweisen, und da sie im Laufe der Zeit
im wesentlichen unverändert bleiben. Eine spezielle bevor
zugte Kationenpolymermembran ist eine
Membran, bei der das Polymer ein hydratisiertes Copolymer
von Polytetrafluoräthylen und Perfluorsulfonyläthoxyvinyl
äther ist, welches Sulfonsäuregruppen enthält. Diese Membranen
werden in der Wasserstofform verwendet, d. h. in der Form, in
der sie üblicherweise vom Hersteller erhalten werden. Das
Ionenaustauschvermögen (IEC) einer gegebenen Sulfonsäure-
Kationenaustauschmembran hängt von der Konzentration des
SO₃⁻-Restes in dem Polymer ab, d. h. von seinem Äquivalentge
wicht (EW). Je größer die Konzentration an Sulfonsäureresten
ist, desto größer ist das Ionenaustauschvermögen und damit
die Fähigkeit der hydratisierten Membran selektiv Kationen
zu transportieren. Jedoch nimmt der Wassergehalt mit zunehmen
dem Ionenaustauschvermögen der Membran zu, während die Fähig
keit der Membran Anionen abzuweisen abnimmt. Eine bevorzugte
Ionenaustauschmembran für die Elektrolyse von Chlorwasser
stoff ist
"Nafion 120". Diese
Ionenaustauschmembran wird durch 1stündiges Kochen in Wasser
hydratisiert, um den Wassergehalt der Membran und die Transport
eigenschaft zu fixieren.
Die Elektroden bestehen vorzugsweise aus einem pulverförmigen
elektrokatalytischen Material mit einer sehr geringen Halogen-
und Wasserstoffüberspannung, wobei die Anode vorzugsweise
aus mindestens einem reduzierten Metalloxid der Platingruppe
besteht, welches thermisch stabilisiert worden ist durch Er
hitzen des reduzierten Oxides in Gegenwart von Sauerstoff.
Beispiele von Metallen der Platingruppe, die verwendet werden
können, sind Platin, Palladium, Iridium, Rhodium, Ruthenium
und Osmium. Die thermische Stabilisierung ist jedoch nicht
notwendig.
Die bevorzugten reduzierten Metalloxide für die Erzeugung von
Chlor sind die reduzierten Oxide von Ruthenium oder Iridium.
Der Elektrokatalysator kann ein einzelnes, reduziertes Metall
oxid der Platingruppe, wie z. B. Rutheniumoxid, Iridiumoxid,
Platinoxid etc., sein, es ist jedoch festgestellt worden,
daß Mischungen von reduzierten Metalloxiden der Platingruppe
stabiler sind. So wurde festgestellt, daß eine Elektrode aus
reduziertem Rutheniumoxid, welches bis zu 25 Gew.-%, vorzugs
weise 5 bis 25 Gew.-%, Iridiumoxid enthält, sehr stabil ist.
Weiterhin kann Graphit in einer Menge bis 50 Gew.-%, vorzugs
weise 10 bis 30 Gew.-% anwesend sein, da er eine ausgezeichnete
Leitfähigkeit und eine niedrige Halogenüberspannung hat und
wesentlich billiger als Metalle der Platingruppe ist, so daß
die Herstellung einer wesentlich billigeren, jedoch äußerst
effektiven halogenerzeugenden Elektrode möglich ist.
Es können ein oder mehrere reduzierte Oxide von Ventilmetallen
wie z. B. Titan, Tantal, Niob, Zirkonium, Hafnium, Vanadin
oder Wolfram zugefügt werden, um die Elektrode gegenüber Sauer
stoff, Chlor und den im allgemeinen harten Elektrolysebedin
gungen zu stabilisieren. Es können bis zu 50 Gew.-% des Ventil
metalls verwendet werden, wobei die bevorzugte Menge zwischen
25 und 50 Gew.-% liegt.
Die Elektroden können auf bekannte Weise an die Membranplatte
gebunden werden, wie beispielsweise durch Mischen der Teilchen
des elektrokatalytischen Materials, Graphits oder elektri
schen Füllstoffes mit einem unter den Elektrolysebedingungen
stabilen Harz, wobei diese Mischung in eine Form gegeben und
erhitzt werden kann, bis die Mischung zu einer Abziehform ge
sintert ist, die dann durch Anwendung von Wärme und Druck
an die Membranoberfläche gebunden oder in ihr eingebettet wird.
Es können aber auch verschiedene andere Methoden zur Bindung
der Elektrode an die Membran verwendet werden. Beispielsweise
beschreibt die US-PS 31 34 697 ein Verfahren, bei dem die Elektro
denstruktur in die Oberfläche einer teilweise polymerisierten
Ionenaustauschmembran eingepreßt wird, um die gasabsorbieren
de hydrophobe Teilchenmischung an die Membran zu binden und
sie in der Oberfläche der Membran einzubetten.
Das zum Binden der Elektrode an die Membran zu verwendende
Harz muß gegenüber den in der Zelle herrschenden Elektrolyse
bedingungen inert sein und ist vorzugsweise ein fluoriertes
Polymer. Insbesondere bevorzugt sind Polytetrafluoräthylen
harze, die unter der Bezeichnung Teflon im Handel erhältlich
sind. Die in der Mischung anwesende Menge an Harz kann variie
ren, jedoch wurde festgestellt, daß man zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt, wenn das Harz in einer Menge von 15 bis
60 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 20 Gew.-% der Zusammensetzung
anwesend ist.
Das elektrokatalytische Kathodenmaterial kann in ähnlicher Weise
eine Mischung von Teflon-gebundenem Graphit mit denselben
Legierungen oder Mischungen von reduzierten Oxiden von Ruthe
nium, Iridium und Titan oder mit Ruthenium selbst sein. Alter
nativ hierzu können auch andere Edelmetalle, wie z. B. Metalle
der Platingruppe, Nickel, Stahl, Silber, intermetallische
Verbindungen, wie z. B. Boride, Carbide, Nitride und Hydride
verwendet werden. Die Kathode ist wie die Anode an die Ober
fläche der Kationenmembran gebunden und in diese eingebettet.
Die reduzierten Rutheniumoxide erniedrigen die Wasserstoffent
ladungsüberspannung, und das Iridium und Titan stabilisieren
das Ruthenium. Anstelle der Ionenaustauschmembran kann ebenso
gut ein poröses, polymeres, ionenpermeables, flüssigkeitsimpermeables Diaphragma
verwendet werden, an welches die Elektroden aus dem pulver
förmigen, elektrokatalytischen Material nach denselben Verfah
ren gebunden werden können wie bei der Ionenaustauschmembran.
Das poröse Diaphragma kann aus jedem Material bestehen, das
gegenüber den in der elektrochemischen Zelle auftretenden
Bedingungen beständig ist.
Der Anodenstromverteiler oder -abnehmer, der an der gebundenen
Anodenschicht anliegt, sollte eine höhere Chlorüberspannung
aufweisen als die katalytische Anode, um mögliche elektro
chemische Reaktionen an der Stromabnehmeroberfläche, wie z. B.
die Chlorentwicklung, einzuschränken. Bevorzugte Materialien
sind Ventilmetallnetze, wie z. B. Tantal- oder Niobnetze oder
poröse Graphitplatten. Die Chlorentwicklung wird sehr
viel eher an der Oberfläche der gebundenen Elektrode auftreten,
wegen ihrer geringeren Chlorüberspannung und wegen dem höheren
IR-Abfall zur Abnehmeroberfläche.
In ähnlicher Weise besteht der Kathodenstromverteiler aus
einem Material, das eine höhere Wasserstoffüberspannung hat
als die Kathode, wobei ein bevorzugtes Material eine poröse
Graphitplatte ist.
Somit ist die Wahrscheinlichkeit einer Wasserstoffentwicklung
an dem Stromabnehmer eingeschränkt, und zwar wegen der geringeren
Überspannung und dadurch, daß die Stromabnehmer die
Elektroden bis zu einem gewissen Grade abschirmen. Wenn die
Zellspannungen auf dem niedrigst möglichen Wert, bei dem an
den Elektroden Chlor und Wasserstoff erzeugt wird, gehalten
wird, tritt an den Stromabnehmern wegen ihrer höheren Gas
entwicklungsüberspannung keine Gasentwicklung auf.
Die zur Bildung der Elektroden verwendeten Elektrokatalysator
teilchen haben vorzugsweise eine mittlere Teilchengröße von
5 bis 100 µm, vorzugsweise 10 bis 50 µm. Die Stärke der porö
sen Elektrodenschicht, die an die Membran gebunden ist, be
trägt üblicherweise weniger als 0,15 mm, vorzugsweise etwa
0,1 bis 0,025 mm, entsprechend etwa 0,5 bis 10 mg/cm² an
Elektrodenmaterial. Die Elektrode muß porös sein, damit ein
größtmöglicher Kontakt mit frischem Elektrolyt und eine
schnellstmögliche Entfernung des Elektrolyseproduktes statt
finden kann.
Die Elektrodenreaktionen in der Zelle finden an der Grenz
fläche zwischen den Elektrodenteilchen und der Membranplatte
statt, wodurch die ionische Leitung sowohl in den Anolyt-
als auch in den Katholytlösungen im wesentlichen eliminiert
wird und der Zellenspannungsabfall somit auf ein Minimum
beschränkt wird. Die Stromversorgung des Elektrodenmaterials
erfolgt über die Anoden- und Kathodenstromverteiler, die über
ihre entsprechenden Leitungsstäbe, die sich bis an die Außen
seite des Behälters hin erstrecken, mit der äußeren Strom
quelle verbunden sind.
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Elektrolysezelle wird eine Mehrzahl von abwechselnd angeordne
ten kastenförmigen Anodenanordnungen und löcherigen offenen
kastenförmigen Kathodenanordnungen mit einer dazwischenliegen
den Membran, die auf ihren gegenüberliegenden Seiten mit
einer Anode und einer Kathode versehen ist, in einer horizon
talen Filterpressenanordnung, die frei auf der Grundfläche
des Behälters ruht, angeordnet. Diese Anordnung wird mit einer
Platte, auf die mittels einer geeigneten Vorrichtung, wie z. B.
einer Feder oder einem pneumatischen Kolben, ein Druck ausge
übt wird, gegen eine fixierte Platte gepreßt.
Die Anodenanordnungen bestehen aus einem rechtwinkligen Rahmen,
vorzugsweise aus einem inerten Material, und Netzen aus Ven
tilmetall, die an ihren beiden Hauptoberflächen mit einem
nicht passivierbaren Material überzogen sind, wobei diese
Netze mit einem mit Ventilmetall überzogenen Stromleitungs
stab verbunden sind, welcher den Rahmen durchstößt und sich
bis zur Außenseite des Behälters hin erstreckt. Die ionen
durchlässigen Membranen werden über den Ventilmetallnetzober
flächen angeordnet und dicht an dem Rahmen befestigt, so daß
der Austritt von Reaktionsprodukten verhindert wird. Der
Rahmen ist weiterhin mit einem Einlaß und einem Auslaß ver
sehen, für die Einführung von frischem Anolyt bzw. die Ent
fernung von verbrauchtem Anolyt und Anodengas.
Die Kathodenanordnungen bestehen aus zwei parallelen Metall
netzen, die mit einem zentralen Stromleitungsstab verbunden
sind, der sich bis zur Außenseite des Behälters hin erstreckt,
so daß der Katholyt in dem Behälter frei zirkulieren kann.
Der Behälter ist mit einem Überzug aus einem elastischen Mate
rial, wie z. B. einer Gummischicht, versehen, und enthält ab
dichtbare Öffnungen für die Stromleitungsstäbe und für die
Einlaß- und Auslaßrohrleitungen zu den verschiedenen kasten
förmigen Anodenanordnungen. Die Katholytflüssigkeit sammelt
sich in dem Behälter, und der Behälter ist mit einer Einlaß
vorrichtung zur Einführung von Wasser, um den Katholyt zu ver
dünnen, und mit einer schwanenhalsförmigen oder teleskoparti
gen Auslaßrohrleitung versehen, in welcher die Katholyt
flüssigkeit zurückgeführt wird, während der Flüssigkeitsspie
gel innerhalb des Behälters in einer genügenden Höhe gehalten
wird, um die Elektrodenanordnungen vollständig zu bedecken.
In dem oberen Bereich des Behälters befindet sich ein Gasaus
laß, um das an den Kathoden gebildete Gas abzuführen.
Wenn die Elektroden an die gegenüberliegenden Oberflächen
der Membran gebunden sind, wirken die überzogenen Ventil
metallnetze der kastenförmigen Anodenanordnungen und die
Metallnetze der Kathodenanordnungen als Stromabnehmer für die
an die Membranen gebundenen Anoden bzw. Kathoden. Wenn die
horizontale Filterpressenanordnung der abwechselnd angeordne
ten, kastenförmigen Anoden- und Kathodenanordnungen durch die
mit Druck oder Federkraft arbeitenden Einklemmvorrichtungen
zusammengepreßt wird, dann wird jede Membran, die auf ihren
gegenüberliegenden Seiten die porösen Schichten, die die
Elektroden darstellen, trägt, in angemessener Weise zwischen
den löcherigen Netzen der benachbarten Anoden- und Kathoden
anordnungen zusammengedrückt, und es wird dadurch eine Viel
zahl von elektrischen Kontakten zwischen den gebundenen Elektro
den und den Netzen hergestellt.
Wenn ein mit Druck arbeitender Kolben verwendet wird, hält
ein mit der Kolbenkammer verbundener Druckregler in effektiver
Weise den auf dem Kolben ruhenden Flüssigkeitsdruck und damit
den auf die Filterpressenanordnung der Elektrodenanordnungen
ausgeübten Klemmdruck konstant.
Wenn eine verstellbare Federeinrichtung verwendet wird, sollte
die Feder ausreichend lang sein, so daß die ausgeübte Kraft
während der gesamten thermischen Ausdehnung der Zelle konstant
bleibt.
Der Behälter hat keine elektrische Funktion und steht nicht
in Berührung mit dem Säureanolyt und kann daher aus jedem
geeigneten inerten Material oder alkalibeständigem Metall be
stehen. Beispielsweise eignen sich hierfür verstärkte Kunst
stoffe, Stahl und nichtrostender Stahl.
Der Behälterüberzug besteht aus einem elastischen Material,
wie z. B. einer Gummischicht, wobei die Elastizität des Mate
rials die geringfügigen, horizontalen Verschiebungen der
stromführenden Stäbe und Ansatzrohre während dem Zusammen
pressen der Elektroden ausgleicht.
Bei einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zelle
haben die Anoden- und Kathodenanordnungen beide eine kasten
förmige Struktur mit darin angeordneten, vorzugsweise gegen
einander versetzten Stromverteilern, wobei jede kastenförmige
Anordnung mit einem Einlaß zur Einführung des flüssigen
Elektrolyts und einem Auslaß zur Entfernung der gasförmigen
und flüssigen Elektrolyseprodukte versehen ist. Die Stromver
teilungsnetze sind an die äußeren Flächen der kastenförmigen
Anordnungen angeschweißt, und eine Reihe von Kathoden- und
Anodenanordnungen sind abwechselnd zusammengefügt, wobei sich
dazwischen die Membranen mit den daran gebundenen Kathoden und
Anoden befinden. Die kastenförmigen End- oder Außen-Kathoden-
und -Anodenanordnungen sind jeweils an der Außenseite mit einer
geeigneten Platte, z. B. einer Titanplatte versehen, um die
letzte Anordnung dicht abzuschließen, und es sind geeignete
Vorrichtungen zur Leitung des Elektrolysestromes vorgesehen.
Der Anolyt, z. B. eine wäßrige Natriumchloridlösung, wird in
die kastenförmige Anodenanordnung eingeführt, während ver
dünnter Katholyt, z. B. verdünnte Natriumhydroxidlösung, in
die kastenförmige Kathodenanordnung eingeführt wird. Die ver
brauchte Sole und das Chlor werden aus dem Anodenabteil und
der Wasserstoff und die konzentriertere Natriumhydroxidlösung
wird dann aus dem Kathodenabteil entfernt. Der Anolyt- und
Katholytfluß kann kontrolliert werden, um die Zirkulation
innerhalb der Zelle zu regulieren, was zur Entfernung der
Elektrolyseprodukte von der porösen Elektrodenoberfläche und
zur Erzielung eines maximalen Wirkungsgrades wünschenswert
ist.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen zu
sammengefügten Anoden- und Kathodenanordnung mit
versetzten Rippen.
Fig. 2 eine übertriebene Darstellung der Biegung der
Membran unter Druck, welcher durch die versetzten
Rippen von Fig. 1 ausgeübt wird.
Fig. 3 einen Längsschnitt einer anderen erfindungsgemäßen
zusammengefügten Anoden- und Kathodenanordnung mit
einem gebogenen Metallblech mit versetzten Spitzen.
Fig. 4 eine übertriebene Darstellung der Biegung der
Membran unter Druck, ausgeübt durch die Spitzen von
Fig. 3.
Fig. 5 einen Längsschnitt einer expandierbaren und zusammen
preßbaren Kathodenanordnung, bei welcher der Druck von
einem mit der Anordnung zusammenwirkenden, unnachgiebi
gen und durch die Pfeile dargestellten Anodenstrom
leiter herrührt.
Fig. 6 einen Längsschnitt einer speziellen Ausführungsform
von Fig. 5, wobei die elastischen Mittel Spiralfedern
sind.
Fig. 7 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen kasten
förmigen Anodenanordnung.
Fig. 8 perspektivisch eine mit der Anode von Fig. 7
zusammenwirkende Kathodenanordnung.
Fig. 9 einen vertikalen Längsschnitt einer zusammenge
fügten monopolaren Zelle mit der Anoden- und Kathoden
anordnung von den Fig. 7 bzw. 8.
Fig. 10 perspektivisch eine andere erfindungsgemäße
Kathodenanordnung.
Fig. 11 perspektivisch zwei monopolare Zellen von
Fig. 9, die unter Ausbildung einer bipolaren Elektro
denanordnung zusammengefügt sind, und
Fig. 12 einen monopolaren Zellenbaustein, wobei eine
Mehrzahl von Bausteinen zusammengefügt werden kann.
Die Fig. 1 bis 4 erläutern den Druck, dem die Membran aus
gesetzt ist, wenn die Kathoden- und Anodenanordnungen in der
Zelle zusammengefügt sind. In Fig. 1 besteht die Anodenanord
nung aus einem Ventilmetallrahmen 1, der die kastenförmige
Anode ausbildet, die ihrerseits ein Anolytabteil 2 enthält,
in welchem der Anolyt zirkuliert. Auf jeder Seite der kasten
förmigen Anodenanordnung ist eine Membran 3 befestigt, wobei
die pulverförmige Anode fest an die innere Seite der Membran
gebunden ist. Der elektrische Strom wird durch ein Ventilmetall
netz, welches vorzugsweise mit einem nicht passivierbaren Über
zug aus einem Metall der Platingruppe oder deren Oxiden, ver
sehen ist, über die pulverförmige Anode verteilt. Der elektri
sche Strom wird über den Stab 5 zugeführt und gelangt über
die Platte 6 und die Rippen 7 zu dem Netz 4. Die Kathodenan
ordnung besteht aus einem Stab 8, mit welchem die Platte 9 und
die Rippen 10 verbunden sind, wobei an beide Rippengruppen ein Ventil
metallnetz 11 angefügt ist, welches dann zur Gewährleistung
eines guten elektrischen Kontaktes zwischen dem Netz 11, wel
ches als Stromabnehmer für das Kathodenmaterial dient, und der
Membran 3, fest gegen die Membran 3 gedrückt wird, an welche
ein pulverförmiges Kathodenmaterial gebunden ist.
Die Fig. 2 zeigt schematisch die Biegung der Membran und
der an diese gebundenen Anode und Kathode, hervorgerufen durch
den Druck der versetzten Rippen 10 und 7. Das Ausmaß der
Biegung ist übertrieben dargestellt, um zu zeigen, daß die
Stromleitungs- bzw. Stromabnehmernetze 4 und 11 ein gewisses
Maß an Elastizität aufweisen, um geringfügig in einem sinus
förmigen Verlauf gebogen werden zu können. Die Rippen 7 und 10
müssen gegeneinander versetzt angeordnet sein, um ein Einzwän
gen der Membran zwischen den Rippen zu vermeiden, was zu einem
möglichen Zerreißen der Membran und/oder zu Abweichungen von
der Einheitlichkeit der Membranstärke führen würde.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine alternative Ausführungsform
der Erfindung, wobei die versetzten Rippen durch ein Metall
blech 12 ersetzt sind, welches so gebogen ist, daß es elasti
sche versetzte Spitzen 13 ausbildet. Wenn auf die Anoden- und
Kathodenanordnungen ein elastischer Druck ausgeübt wird, er
hält man zwischen den Druckpunkten der versetzten Spitzen 13
eine elastische sinusförmige Biegung der Metalleiternetze 4
und 11.
Die Fig. 5 und 6 dienen der Beschreibung des elektrischen
Kontaktes zwischen den Stromleiternetzen und den angrenzenden
Elektroden, wobei ein elastischer Druck erzeugt wird. In
der schematischen Darstellung von Fig. 5 wird der Druck durch
die im Inneren befindliche expandierbare bzw. zusammenpreß
bare Kathodenanordnung und durch die mit ihr zusammenwirken
den, starren bzw. unnachgiebigen Anodenstromleiter 13 erzeugt,
wenn das Federelement 15 gegen die Kathode 14 drückt und die
Membran zwischen den Anodenstromleitern 13 und der Kathode
14 zusammendrückt, was zu einem gleichmäßigen konstanten Druck
führt. Die Gegenkraft, die der weiteren Ausdehnung der elasti
schen Mittel entgegenwirkt, ist durch die beiden Pfeile dar
gestellt.
Bei der Ausführungsform von Fig. 6 drückt die Spiralfeder
17 gegen eine Platte 18, an welcher Zwischenrippen 19 be
festigt sind, welche gegen das Netz 20 gepreßt werden, welches
seinerseits einen Druck auf die Membran 21 und den
Anodennetzverteiler 22 ausübt, welcher durch Rippen 23 unter
stützt wird, die in bezug auf die Druckpunkte der Spiral
federn und der Elemente 19 versetzt angeordnet sind.
Fig. 7 zeigt in ausführlicher Weise, wie die beiden Anoden
netze 28 und 29 an die Rippen 30 angeschweißt sind. Diese
Rippen 30 sind an eine Platte 36 a angeschweißt, welche aus
Titan oder einem anderen Ventilmetall besteht und mit einem
nicht passivierbaren Überzug versehen ist, welche ihrerseits
an die Stäbe 31 angeschweißt ist. Der Anolyt gelangt durch
den Einlaß 53 in die kastenförmige Anodenanordnung, wobei sich
der Einlaß vorzugsweise bis in die Nähe des Bodens der Anoden
anordnung herab erstreckt. Der verbrauchte Anolyt wird zusammen
mit dem an der Anode entwickelten Gas durch den Auslaß 55
entfernt.
Fig. 8 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Kathodenanord
nung der vorliegenden Erfindung, welche so aufgebaut ist, daß man
sie mit der kastenförmigen Anodenanordnung von Fig. 7 zu
sammendrücken kann. Die beiden grobmaschigen Kathodenstrom
verteilungsnetze 38, welche darüber angeordnete feinmaschigere
Kathodennetze 39 aufweisen, sind an die Rippen 40 angeschweißt,
welche ihrerseits mit Hilfe einer angeschweißten Platte 40 a
mit dem Stab 41 verbunden sind.
Fig. 9 zeigt auf welche Art und Weise eine Reihe von ab
wechselnd angeordneten Kathoden- und Anodenanordnungen der
in den Fig. 7 und 8 dargestellten Art zusammengefügt werden
können, um eine erfindungsgemäße Ausführungsform in Form einer
monopolaren Filterpressenzelle zu bilden. Wie aus der senk
rechten Schnittansicht zu ersehen ist, besteht die Zelle aus
einem kastenförmigen Stahlbehälter, der auf isolierenden
Trägern 24 ruht. Der Behälter kann ebenso auch aus rostfreiem
Stahl oder verstärktem Harz oder aus irgendeinem anderen
Material, das gegenüber alkalischen Bedingungen resistent ist,
bestehen.
Eine kastenförmige Anodenanordnung, allgemein mit dem Bezugs
zeichen 25 bezeichnet, ruht auf einem Rahmenteil 26, das auf
der Grundfläche des Behälters befestigt ist. Die Anodenanord
nung umfaßt einen verstärkten Harzrahmen 27, typischerweise
aus Polyester oder Fiberglas. Zwei Titan- oder andere Ventil
metallnetze 28, die mit einem nicht passivierbaren Überzug,
wie z. B. Platin, überzogen sind, bilden die Anoden- oder die
Anodenstromabnehmer, wenn die Anionenentladung an ihnen statt
findet oder wenn die Anode, an der die Entladung stattfindet,
aus einer porösen Schicht von nicht passivierbarem, elektro
katalytischem Material besteht, das an der Membranenseite be
festigt ist. Die beiden Titannetze 28 sind über die Titan
rippen 30 an den Stab 31 geschweißt, welcher aus Kupfer oder
einem anderen hoch leitfähigen Metall besteht, welches mit
Titan oder einem anderen Ventilmetall überzogen ist. Der Stab
31 durchbricht das obere Ende des Rahmens 27 und erstreckt
sich bis über die Außenseite des Behälters hinaus. Die beiden
Ionenaustauschmembranen oder porösen Diaphragmen 32 und 33
sind an beiden Seiten des Rahmens 27 der Anodenanordnung 25
mit Hilfe von zwei Dichtungsfassungen 34 und 35 und Muttern
und Bolzen, aus Nylon, Teflon oder irgendeinem anderen inerten
Material, befestigt. Die genannten Membranen 32 und 33 trennen
das durch die kastenförmige Anodenanordnung 25 gebildete Anoden
abteil von dem durch den Behälter gebildete Kathodenabteil.
Die Elektroden können in Form von porösen Schichten fein ver
teiltem, nicht passivierbarem, elektrokatalytischem Material
an die Oberflächen der Ionenaustauschmembranen oder der
porösen Diaphragmen, die die Netze 28 berühren, gebunden sein.
Zwei Kathodenanordnungen, allgemein mit der Bezugsziffer 36
gekennzeichnet, sind angrenzend an beide Seiten der Anodenanord
nung 25 angeordnet. Diese Kathodenanordnungen 36 bestehen
aus zwei gestreckten Platten oder Netzen aus rostfreiem Stahl,
Nickel oder anderem geeigneten Material, die über die Rippen
30 und die Platte 40 a an die entsprechenden Stäbe 41 geschweißt
sind, die sich bis über die Außenseite des Behälters hinaus
erstrecken. Die Filterpressenanordnung der Elektrodenanordnun
gen, die aus einer beliebigen Anzahl derartig abwechselnd
angeordneter Anoden- und Kathodenanordnungen bestehen kann,
wird an der einen Seite durch eine endständige, in der Zeichnung
nicht gekennzeichnete Rückplatte begrenzt, die aus demselben
Material wie der Behälter besteht und an der Wandung des Be
hälters befestigt ist, während das andere Ende der Filter
pressenanordnung eine bewegliche Spannplatte 43 darstellt, die
beispielsweise aus dem gleichen Material wie der Behälter be
steht, und die mit einer Achse 44 verbunden ist, die sich bis
über die Außenseite des Behälters hinaus erstreckt und von
einem pneumatischen Kolben 45 betätigt wird. Ein verstellbarer
Druckregler, der auf den Flüssigkeitsdruck innerhalb des Kolben
zylinders einwirkt, gestattet die Regulierung und die Gleich
förmigkeit des durch die bewegliche Spannplatte auf die Filter
pressenanordnung ausgeübten Druckes.
Bei einer anderen Ausführungsform kann anstelle des Kolbens
eine Feder verwendet werden. In diesem Fall sollte eine aus
reichend lange Feder verwendet werden, so daß die ausgeübte
Kraft während der thermischen Ausdehnung der Zelle praktisch
konstant bleibt.
Der Behälter ist mit Vorrichtungen zur Einführung von Wasser
oder verdünnter Lösung, um den Katholyt zu verdünnen, versehen.
Derartige Vorrichtungen bestehen aus zwei Einlässen 56, die
entlang ihrer oberen Generatrix vorzugsweise mit Düsen oder
Auslaßöffnungen versehen sind, und die kreuz und quer unter
halb der gesamten Anodenanordnungen angebracht sind. Der Katho
lyt wird über den Auslaß 48 wieder entfernt, so daß der Katho
lytspiegel in dem Behälter konstant überhalb der Elektroden
anordnungen liegt.
Der Anolyt wird mit Hilfe von Einlaß- und Auslaßleitungen, die
sich bis über die Außenseite des Behälters hinaus erstrecken
und in der Zeichnung nicht dargestellt sind, durch jede Anoden
anordnung zirkuliert.
Der Behälter ist mit einer Schicht aus Gummi oder einem ande
ren elastischen Material überzogen, wobei abdichtbare Öffnun
gen vorgesehen sind für die stromleitenden Stäbe und die
Anolyt- und Katholyteinlässe und -auslässe.
Fig. 10 zeigt eine alternative Ausführungsform einer Katho
denanordnung, die gegenüber dem Behälter offen ist und die
Spiralfedern 56 enthält, die zwischen zwei Federauflageplatten
57 montiert sind, welche aus einem geeigneten Metall, wie z. B.
Titan, bestehen, wobei auf den gegenüberliegenden Seiten der
Titanplatten 57 elektrische Kontaktrippen 58 angebracht sind,
an welchen ein grobes Kathodenstromverteilernetz 59 befestigt
ist. An dem groben Netz 59 ist ein feineres Titannetz 60 ange
bracht, um einen gleichförmigen Kontakt mit dem an die Membran
oberfläche gebundenen Kathodenmaterial zu gewährleisten. Durch
ein Stromverbindungselement 61 werden die Federauflageplatten
57 mit Strom versorgt.
Fig. 11 zeigt, auf welche Weise zwei oder mehrere monopolare
Zellen, ähnlich denen der Fig. 7 bis 9, verbunden werden
können und in einem einzelnen Behälter angeordnet werden
können, um so eine bipolare Elektrodenanordnung zu bilden.
Bei dieser Ausführungsform ist der kastenförmige Anodenrahmen
62 mit einer Stromzuführung 63, einem Anolyteinlaß 64 und
einem Anolytauslaß 65 versehen. Die Kathodennetze 66 werden
an die Membran 67 angepreßt, welche ihrerseits an dem Anoden
netz (nicht dargestellt) anliegt, wobei der elektrische Kon
takt mit dem Kathodenverteilungsnetz 66 durch die an der Titan
platte 68 befestigten Rippen 69 hergestellt wird. Die bipolare
Verbindung wird durch Verbinden der Platte 68 mit einem Anoden
verbindungselement 70, welches an dem angrenzenden kasten
förmigen Anodenrahmen 62 befestigt ist, hergestellt. Auch
hier besteht der Kathodenstromverteiler aus einem groben Netz
66, an welchem ein fein-maschiges Netz 66 A befestigt ist,
um einen maximalen elektrischen Kontakt mit der Kathode her
zustellen. Das gleiche ist auch für das Anodenstromverteilungs
netz vorgesehen.
Fig. 12 zeigt eine bausteinartige monopolare Zelle, bei der
sowohl die Anode als auch die Kathode von einer kastenförmigen
Anordnung umgeben ist, so daß kein besonderer Behälter benötigt
wird. Bei dieser Art Zelle sind die kastenförmigen Anoden-
und Kathodenanordnungen abwechselnd angeordnet, wobei so viele
Einheiten zusammengefügt werden, wie gewünscht wird.
Bei dieser Ausführungsform besteht die kastenförmige Anoden
anordnung aus einem Rahmen 71, der mit einer Stromzuführung 72
versehen ist und der im Inneren eine Mehrzahl von beabstandeten
Rippen 73 enthält, an welche das grob-maschige Stromverteilungs
netz 74 angeschweißt ist, welches seinerseits mit einem feinen
Stromverteilungsnetz 75 verbunden ist, an welchem die Membran
76 mit den gebundenen Anoden und Kathoden anliegt. Die Kanten
des Rahmens 71 sind mit einem Dichtungsmaterial 79, auf wel
chem die Membran ruht, versehen. Die etwas dickere Dichtung
weist die notwendige Elastizität auf, um auf die benötigte
Stärke zusammengepreßt werden zu können, während die einzelnen
kastenförmigen Anordnungen zusammengepreßt werden, so daß
ein ausreichender Kontaktdruck zwischen den sich gegenüber
liegenden Netzen und der dazwischen angeordneten aktivierten
Membran sichergestellt wird.
Die kastenförmige Kathodenanordnung besteht aus einem Rahmen
80, der mit einem Kathodenverbindungselement 81, einem Katho
lyteinlaß 82 und einer Auslaßvorrichtung 83, zur Entfernung
des verbrauchten Katholyten und des Wasserstoffgases, versehen
ist. Im Inneren des Rahmens 80 ist eine Mehrzahl von beab
standeten Rippen 84 angeordnet, die in bezug auf die Rippen
73 versetzt sind, wobei an den Rippen 84 ein grobes Kathoden
stromverteilungsnetz 85 angeschweißt ist, welches seinerseits
mit einem fein-maschigen Stromverteilungsnetz 86 verbunden
ist, um einen maximalen Kontakt zwischen dem Verteilungsnetz
und der an die Membran gebundenen Kathode zu gewährleisten,
wobei die Membran zwischen den Rahmen 71 und 80 zusammenge
preßt wird.
Es ist offensichtlich, daß die erfindungsgemäße Zelle und das
erfindungsgemäße Verfahren in vieler Hinsicht modifiziert
werden kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Ins
besondere kann die Zelle als Diaphragmazelle des Perkolations
typs verwendet werden, wenn poröse Diaphragmen mit darauf
eingebetteten Elektroden verwendet werden, wobei ein Anolyt
gefälle durch die Elektroden-Diaphragmaanordnung vorgesehen
ist, um einen Elektrolytfluß durch die genannte Anordnung von
dem Anolytabteil in das Katholytabteil zu erzeugen.
Claims (9)
1. Elektrolysevorrichtung mit mehreren Zelleneinheiten,
die von außen zusammengepreßt werden und jeweils aufweisen:
- a) ein flexibles, ionenpermeables, flüssigkeits impermeables Diaphragma,
- b) ein Paar von porösen Elektrodenschichten mit einer Anodenschicht in direktem Kontakt mit einer Seite des Diaphragmas und einer Kathodenschicht in direktem Kontakt mit der anderen Seite,
- c) eine durchlöcherte Anoden-Stromverteilerplatte, die an der Außenfläche der Anodenschicht anliegt, und eine durchlöcherte Kathoden-Strom verteilerplatte, die an der Außenfläche der Kathodenschicht anliegt und
- d) an den Außenflächen der Anoden- oder Kathoden- Verteilerplatten anliegende, beabstandete, anodische oder kathodische Druckelemente,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beabstandeten, anodischen Druckelemente gegenüber den beabstandeten, kathodischen Druckelementen ver setzt angeordnet sind und
die Anoden- und Kathoden-Stromverteilerplatten elastisch verformbar, jedoch steifer als das Diaphragma sind.
die beabstandeten, anodischen Druckelemente gegenüber den beabstandeten, kathodischen Druckelementen ver setzt angeordnet sind und
die Anoden- und Kathoden-Stromverteilerplatten elastisch verformbar, jedoch steifer als das Diaphragma sind.
2. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eines der beabstandeten
anodischen und kathodischen Druckelemente aus einem
elastisch komprimierbaren Element besteht.
3. Elektrolysevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das elastisch komprimierbare Element
eine Feder ist.
4. Elektrolysevorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strom
verteilerplatten aus einem grobmaschigeren und einem
feinmaschigeren, an das Diaphragma anliegenden Netz
bestehen.
5. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der porösen Anoden- und Kathodenschichten Partikel
aus einem elektrokatalytischen Material aufweist,
die an das Diapragma gebunden sind.
6. Elektrolysevorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
der porösen Anoden- und Kathodenschichten aus einem
feinen Metallmaschennetz besteht, dessen Oberfläche
mit einem elektrokatalytischen Material beschichtet
ist.
7. Elektrolysevorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen
zwei Diphragmen befindlichen Elektroden gleiche
Polarität besitzen und so alternierend Anoden- und
Kathodenabteile gebildet werden.
8. Verwendung der Elektrolysevorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 7 zur Erzeugung von Halogen durch
Elektrolyse einer wäßrigen Halogenidlösung.
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