DE2928059C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines magne
tischen Bauteils aus einer ternären Fe-Cr-Co-Legierung.
Magnetische Bauteile werden in Relais, Weckern und elektro-
akustischen Wandlern, wie etwa Lautsprechern und Telefonemp
fängern, verwendet und besitzen hohe Werte für die magnetische
Koerzitivkraft, die Remanenz und das magnetische Energie
produkt.
Zu den gebräuchlichen Legierungen mit geeigneten magnetischen
Eigenschaften gehören Al-Ni-Co-Fe-Legierungen und Cu-Ni-Fe-
Legierungen, die zur Gruppe jener Legierungen gehören, die
als Folge von spinodalem Zerfall ein feines, zweiphasiges
Mikrogefüge ergeben. Im Hinblick auf die mögliche Eignung für
die Herstellung von Permanentmagneten sind kürzlich Fe, Cr
und Co enthaltende Legierungen untersucht worden. So werden
in dem Beitrag "New Ductile Permanent Magnet of Fe-Cr-Co Systems"
von H. Kaneko et al in AIP Conference Proceedings, Nr. 5, S. 1088
(1972) sowie in der US-Patentschrift 38 06 336 bestimmte ternäre
Fe-Cr-Co-Legierungen beschrieben. Quaternäre Legierungen aus
diesem System, die zusätzlich zu Fe, Cr und Co Ferrit bildende
Elemente wie z. B. Ti, Al, Si, Nb oder Ta enthalten, werden
in den US-Patentschriften 39 54 519, 39 89 556, 39 82 972 und
40 75 437 beschrieben.
Die Anwendung von Ferrit bildenden Elementen wie z. B. Ti, Al,
Si, Nb oder Ta in quaternären Legierungen ist insbesondere
bei höheren Co-Gehalten oder bei Anwesenheit von Verunreini
gungen wie beispielsweise C, N oder O empfohlen, um
die Bildung des anfänglichen feinkörnigen Gefüges mit α-Phase
durh Tieftemperaturglühung zu erleichtern.
Von den oben genannten US-Patentschriften beschreibt die US-PS
39 82 972 eine halbharte magnetische Legierung, die, in Gew.-%
aus 17 bis 45 Cr, 3 bis 14 Co, 0,2 bis 5 Si, Rest im wesent
lichen Eisen, besteht. Die Legierung wird hergestellt durch
Lösungsglühen der Legierung bei 650 bis 1300°C, gefolgt von
entweder Halten der lösungsgeglühten Legierung bei höchstens
650°C und wiederholtes Auslagern der Legierung in einer mehr
stufigen Behandlung bei allmählich niedrigeren Temperaturen,
oder von kontinuierlichen Abkühlen der lösungsgeglühten Legie
rung von einer Temperatur aus, die nicht höher als 700°C ist,
auf wenigstens 550°C mit einer Abkühlgeschwindigkeit von höch
stens 50 K pro Stunde.
Die bekannte Legierung ist eine quaternäre Fe-Cr-Co-Si-Legie
rung. Das Si wird der bekannten Fe-Cr-Co-Legierung zugesetzt,
um die für solche ternären Legierungen erforderlichen hohen
Lösungstemperaturen (oberhalb 1300°C) zu vermeiden.
Die US-PS 39 89 556 beschreibt ein ähnliches Verfahren und
eine ähnliche Legierung, wobei das vierte Element aber nicht
Silicium, sondern Titan ist.
In der US-PS 40 75 437 (DE-OS 27 46 785) ist ein Verfahren in Verbindung mit
einer quaternären Legierung beschrieben, wobei zu Chrom, Kobalt
und Eisen gezielt mindestens 0,1 Gew.-% Titan, Niob, Aluminium
oder ähnliches hinzugefügt ist. Speziell soll die Legierung
25 bis 30 Gew.-% Chrom, 10 bis 20 Gew.-% Kobalt, Rest Eisen
und mindestens 0,1 Gew.-% eines der genannten zusätzlichen
Stoffe enthalten. Für das Lösungsglühen werden abhängig von
der Legierungszusammensetzung verschiedene Temperaturbereiche
angegeben, wobei in einem Bereich von 850 bis 1100°C insbe
sondere eine Temperatur von 900°C gewählt ist. Nach dem Lösungs
glühen wird das Material abgeschreckt. Es schließt sich eine
Kaltverformung bei Zimmertemperatur an, die Kaltverformung
folgt bestimmten Kriterien für das Tiefziehen bzw. das Biegen.
Beim Tiefziehen soll eine Querschnittsverminderung von etwa
50% erreicht werden. Beim Biegen soll die Richtungsänderung
mindestens 30° betragen, wobei der Krümmungsradius einen der
Richtungsänderung proportionalen Wert nicht übersteigt, welcher
bei der Richtungsänderung von 30° gleich der Dicke des
abgebogenen Teils ist, bei einer Richtungsänderung von 90°
gleich der vierfachen Dicke des abgebogenen Teils entspricht.
Anschließend erfolgt eine Alterungsbehandlung (Auslagerung).
Bei dem bekannten Verfahren wird - ausgehend von der ternären
Zusammensetzung aus Eisen, Chrom und Kobalt eine Mindestmenge
eines weiteren Stoffs, z. B. Titan, Aluminium, Niob oder der
gleichen vorgeschrieben, wodurch gewährleistet sein soll, daß
die gewünschten magnetischen Eigenschaften des Bauteils tat
sächlich erreicht werden.
Wünschenswert wäre es, sich auf die ternäre Zusammensetzung
beschränken zu können, ohne daß auf die angestrebten magne
tischen Eigenschaften verzichtet werden müßte.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Herstellen eines magnetischen Bauteils aus einer ternären Fe-
Cr-Co-Legierung anzugeben, mit dessen Hilfe unter Verzicht
auf eine weitere Zwangskomponente magnetische Bauteile erziel
bar sind, deren magnetische Eigenschaften mit denjenigen ver
gleichbar sind, die nach dem Stand der Technik unter Verwen
dung einer vierten Zwangskomponente hergestellt werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Im Gegensatz zu der technischen Lehre nach dem Stand der Technik,
derzufolge stets eine vierte Komponente vorhanden sein
mußte, und bildet sie auch einen sehr geringen Anteil, schafft
die Erfindung ein Verfahren, bei dem mit einer ternären Zu
sammensetzung gute magnetische Eigenschaften erzielt werden.
Ein im Vergleich zum Stand der Technik enger gefaßter Legie
rungsbereich gewährleistet im Verein mit einer dazu abgestimmten
Lösungsglühbehandlung die gewünschten Eigenschaften. Wäh
rend im Stand der Technik beispielsweise von einem Kobalt-An
teil zwischen 10 und 20 Gew.-% ausgegangen wird, beschränkt
sich die Erfindung auf einen Bereich von 7 bis 12 Gew.-%.
Im Anspruch 10 ist ein magnetisches Bauelement angegeben, welches
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist und
die gewünschten magnetischen Eigenschaften besitzt.
Obschon die Erfindung von einer lediglich ternären Zusammenset
zung ausgeht und für mögliche Verunreinigungen eine Obergrenze
angibt, die etwa der Untergrenze für die Zwangskomponente bei
der Legierung gemäß der US-PS 40 75 437 entspricht, können
durch die Erfindung Bauteile hergestellt werden, die die oben
genannten typischen Anwendungen finden, z. B. als elektro-aku
stische Wandler (Lautsprecher) oder Relais und dergleichen.
Im folgenden wir die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 Phasendiagramme von zwei Fe-Cr-Co-Legie
rungssystemen mit 9 bzw. 11 Gew.-% Co;
Fig. 2 eine Mikrophotographie des Korngefüges bei
100-facher Vergrößerung einer Fe-Cr-Co-Magnet
legierung mit 28 Gew.-% und 11 Gew.-%
Co nach einer Lösungsglühbehandlung bei
900°C; und
Fig. 3 eine Mikrophotographie des Korngefüges in
100-facher Vergrößerung einer Fe-Cr-Co-Magnet
legierung mit 28 Gew.-% Cr und 11 Gew.-%
Co nach einer Lösungsglühbehandlung bei
1300°C.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Bauteil herge
stellt, bei dem zumindest 3000 Körner pro mm³ vorliegen; ein
solches Korngefüge ist besonders günstig, wenn die Legierung
kaltverformt werden soll. Der Cr-Anteil beträgt 25 bis 29 Gew.-%;
der Bereich kann noch enger sein. Im Hinblick auf die Optimie
rung der Verformbarkeit der Legierung soll die obere Bereichs
grenze des Cr-Gehaltes vorzugsweise 28 Gew.-% betragen; im Hinblick auf
eine Optimierung der magnetischen Eigenschaften soll die untere
Bereichsgrenze des Cr-Gehaltes vorzugsweise 26 Gew.-%
betragen.
Erfindungsgemäße Legierungen können beispielsweise durch Guß
aus einer Schmelze hergestellt werden, die aus den wesentlichen
Elementen, Fe, Cr und Co oder deren Legierungen in einem
Tiegel oder einem Ofen wie etwa einem Induktionsofen gebildet
worden ist. Bei der Herstellung einer Legierung, insbesondere
wenn ein Guß aus einer entsprechenden Schmelze hergestellt
wird, muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß nicht zu
hohe Anteile an Verunreinigungen, die aus den Ausgangsmaterialien,
dem Ofen oder der Atmosphäre oberhalb der Schmelze stammen
können, in die Legierung gelangen. Sofern die erforderliche
Sorgfalt beachtet wird, insbesondere sofern sorgfältig die
Anwesenheit von Verunreinigungen wie etwa Stickstoff möglichst
gering gehalten wird, kann auf den Zusatz von Ferrit bildenden
Elementen verzichtet werden. Um eine Oxidation oder eine zu
starke Stickstoffaufnahme möglichst gering zu halten, wird
angestrebt, die Schmelze unter einer Schutzschlacke, im Vakuum
oder unter inerter Atmosphäre, beispielsweise unter Argon, zu
erzeugen. Hinsichtlich besonderer Verunreinigungen sollen der
C-Gehalt unter 0,05 Gew.-%, der N-Gehalt unter 0,05 Gew.-%,
der Si-Gehalt unter 0,2 Gew.-%, der Mg-Gehalt unter 0,5 Gew.-%,
der Ti-Gehalt unter 0,1 Gew.-%, der Ca-Gehalt unter 0,5 Gew.-%,
der Al-Gehalt unter 0,1 Gew.-%, der Mn-Gehalt unter 0,5 Gew.-%,
der S-Gehalt unter 0,05 Gew.-% und der O-Gehalt unter 0,05
Gew.-% gehalten werden.
Im Anschluß an das Gießen wird der aus der Legierung herge
stellte Gußkörper 1 bis 10 h lang bei einer Temperatur weich
geglüht, bei welcher die Legierung in einem zweiphasigen
( a+γ)-Zustand vorliegt; zu diesem Zweck sind Temperaturen
im Bereich von 1100 bis 1300°C zumeist zweckmäßig. Detail
lierte, bevorzugte Bereichsgrenzen für diese Temperaturen können
für Legierungen mit 9 oder 11 Gew.-% Co aus Fig. 1 abge
lesen werden. An dieser, im zweiphasigen Zustand vorliegen
den Legierung wird anschließend eine Warmumformung durchge
führt, beispielsweise mittels Warmwalzen, Schmieden oder durch
Strangpressen, um das Gußgefüge aufzuheben. Dann wird der Körper
zusätzlich durch Kaltumformung verformt. Um ein einheit
lich feines Korngefüge zu erzeugen, wird an der Legierung an
schließend eine Lösungsglühbehandlung bei einer Temperatur
durchgeführt, bei welcher die Legierung hauptsächlich in dem
einphasigen α-Zustand vorliegt; diese Temperatur liegt im
Bereich von 650 bis 1000°C. Die obere Bereichsgrenze
für die Lösungsglühtemperatur läßt sich für die entsprechende
Legierung durch angenährt lineare Interpolation zwischen
den nachfolgenden Wertepaaren ermitteln; 950°C für eine
Legierung mit 25 Gew.-% Cr und 7 Gew.-% Co; 875°C für eine
Legierung mit 25 Gew.-% Cr und 12 Gew.-% Co; 1100°C für eine
Legierung mit 29 Gew.-% Cr und 7 Gew.-% Co; und 975°C für
eine Legierung mit 29 Gew.-% Cr und 12 Gew.-% Co; weiterhin ist
erforderlich, daß diese Temperatur 1000°C nicht übersteigt,
um das Kornwachstum möglichst klein zu halten. Im Hinblick
auf verbesserte kinetische Bedingungen ist vorzugsweise eine
untere Bereichsgrenze von 800°C vorgesehen; im Hinblick auf
eine möglichst geringe Bildung von γ-Phase ergeben sich be
vorzugte obere Bereichsgrenzen durch angenährte lineare Inter
polation zwischen den entsprechenden Werten von 925°C, 850°C,
1075°C und 950°C, sowie unter der weiteren Bindung, daß
die Lösungstemperatur 1000°C nicht übersteigt.
Sofern die Legierung kaltgeformt worden ist, kann die Dauer
der Lösungsglühbehandlung, die zu einer weitgehenden Rekri
stallisierung und Homogenisierung der Legierung führt, 10 bis
120 min betragen, was von dem Wert der Glühtemperatur und der
Größe des Rohlings abhängt. Noch typischer ist für die Dauer
der Lösungsglühbehandlung eine Zeitspanne von 30 bis 90 min
vorgesehen. Die Lösungsglühbehandlung kann an Luft oder unter
Ausschluß von Sauerstoff durchgeführt werden, um die Ober
flächenoxidation möglichst gering zu halten.
Die Lösungsglühbehandlung wird durch eine rasche Abschreckung
beendet, beispielsweise durch Abschreckung mit Wasser oder
einer Salzlösung. Sofern die Legierung in Form dünner Bänder
vorliegt, kann eine Luftabschreckung vorgesehen werden; vor
zugsweise soll eine solche Abkühlung vorgenommen werden, daß
eine Abkühlungsgeschwindigkeit von wenigstens 1000 K/min in
nerhalb der Legierung realisiert wird. Danach weist die
Legierung Raumtemperatur oder eine nahe bei Raumtemperatur gele
gene Temperatur auf, d. h. eine Temperatur, die 100°C nicht
übersteigt; ferner weist die Legierung eine feine, im wesent
lichen gleichmäßige Korngröße auf, die 70 µm nicht übersteigt
(was zumindest 3000 Körner pro mm³ entspricht). Dieses Korn
gefüge ist in Fig. 2 dargestellt. Das bei einer Glühbehand
lung bei höherer Temperatur erhaltene, gröbere Gefüge ist in
Fig. 3 dargestellt; der Unterschied zwischen diesen beiden
Gefügen ist offenbar.
Bei einer 100°C nicht übersteigenden Temperatur wird der
Legierungskörper kaltverformt, beispielsweise durch Abbiegen,
Drahtziehen, Tiefziehen oder Gesenkschmieden. Besondere Vor
teile erwachsen aus einem feinkörnigen Gefüge, sofern die
Legierung mittels Drahtziehen, Tiefziehen oder Abbiegen kalt
verformt werden soll, d. h. durch ein Verfahren, das zumindest
örtliche Dehnungsbeanspruchungen hervorruft. Der dank Glühung
und Abschreckung ein einheitliches feines Korngefüge aufwei
sende Körper kann bis zu einem Betrag gezogen werden, der im
wesentlichen einer Querschnittsverringerung von mindestens 50%
entspricht. In ähnlicher Weise kann der Körper so abgebogen
werden, daß eine Richtungsänderung von zumindest 30° erfolgt;
hierbei soll der resultierende Krümmungsradius einen der Rich
tungsänderung proportionalen Wert nicht übersteigen, der für
eine Richtungsänderung von 30° der Dicke des abzubiegenden
Teiles entspricht, und der bei einer Richtungsänderung von
90° der 4-fachen Dicke des abzubiegenden Teiles entspricht.
Zu der oben beschriebenen Behandlung gehört charakteristischer
weise die Maßnahme, die Legierung bei einer Temperatur zu halten,
die dem im wesentlichen einphasigen α-Zustand entspricht.
Eine alternative Behandlung zur reinen Glühbehandlung kann
die Behandlungsschritte vorsehen, die Legierung einer Warmum
formung bei einer Endtemperatur auszusetzen, die dem im
wesentlichen einphasigen α-Zustand entspricht, danach die Legie
rung abzukühlen und zu verformen. Darüber hinaus kann die Ver
formung stufenweise durchgeführt werden, mit dazwischen ge
schalteten zusätzlichen Lösungsglühungen und Abschreckschritten.
Darüber hinaus sind zusätzliche Behandlungsschritte, wie
beispielsweise die mechanische Bearbeitung mittels Bohren, Ab
drehen oder Fräsen vor oder nach der Verformung nicht ausge
schlossen.
Die geformte Legierung wird schließlich einer Alterungsbehand
lung ausgesetzt (ausgelagert), um die magnetische Härtung zu
entwickeln. Diese Alterungsbehandlung kann nach irgendeiner
der verschiedenen Regeln erfolgen, wie sie beispielsweise in
der US-Patentschrift 40 75 437 (DE-OS 27 46 785) angegeben
ist; eine solche Alterungsbehandlung erlaubt die Herstellung
von Magneten mit einer magnetischen Remanenz von 0,8 bis 1,3 T,
einer magnetischen Koerzitivkraft im Bereich von 2,38×10⁴-
4,78×10⁴ A/m und einem magnetischen Energieprodukt von
7,69-47,76 kJ/m³. Dementsprechend können diese Legierungen
nach Magnetisierung in einem Magnetfeld als Magnet in Relais,
Weckern und elektro-akustischen Wandlern wie etwa Laut
sprechern und Telephonempfängern dienen.
Bei den nachfolgenden Beispielen sind der Phasenaufbau und
die Korngröße mittels Röntgenstrahlen-Beugungsanalyse, Härte
messungen und metallographischer Untersuchung des Mikrogefüges
nach der Lösungsglühbehandlung und der Abschreckung jedoch
vor der Kaltumformung bestimmt worden. Die mittlere Korngröße
liegt im Bereich von 25 bis 40 µm, wie aus Tabelle 1 ersicht
lich. Ferner sind in Tabelle 1 die magnetische Remanenz B r ,
die Koerzitivkraft H c und das Energieprodukt (BH) max angege
ben, die jeweils im Anschluß an die Alterungsbehandlung der
Legierungen bestimmt worden sind.
Es werden Bänder aus einer Legierung mit 27,7 Gew.-% Cr, 10,9
Gew.-% Co, Rest im wesentlichen Fe hergestellt, indem ein Roh
ling von 31,8×127×305 mm gegossen, auf 1250°C erhitzt,
zu einer 6,4 mm dicken Platte warmgewalzt, lösungsgeglüht und
dann mit Wasser abgeschreckt wird. Das Walzen der 2,5 mm dicken
und 16 mm breiten Bänder erfolgt bei Raumtemperatur. Die Bänder
werden zur Auslagerung erneut auf 635°C erwärmt, bei dieser
Temperatur 3 min lang gehalten, danach bei im wesentlichen
konstanter Abkühlungsgeschwindigkeit von 15 K/h auf 555°C ab
gekühlt, 3 h lang bei 540°C gehalten und daraufhin 4 h lang
bei 525°C gehalten.
Bänder aus einer Legierung mit 27,3 Gew.-% Cr, 7,2 Gew.-% Co,
Rest im wesentlichen Fe, werden analog zu Beispiel 1 herge
stellt. Die Bänder werden erneut auf 620°C erwärmt, bei dieser
Temperatur 1 h lang gehalten, danach bei im wesentlichen
konstanter Abkühlungsgeschwindigkeit von 15 K/h auf 555°C ab
gekühlt, bei dieser Temperatur 2 h lang gehalten, danach 3 h
lang bei 540°C gehalten und schließlich 16 h bei 525°C
gehalten.
Bänder aus einer Legierung mit 26,8 Gew.-% Cr, 10,6 Gew.-% Co,
Rest im wesentlichen Fe, werden analog zu Beispiel 1 herge
stellt. Die Bänder sind weich und duktil und können leicht
in jede beliebige Richtung um 90° über eine scharfe Kante
abgebogen werden, die einen Krümmungsradius von 0,08 mm auf
weist; oder die Bänder können bis zu einer Querschnittsver
ringerung von 99% gezogen werden. Zur Alterung der Bänder wird
die Legierung 30 min lang bei 680°C gehalten, daraufhin rasch
bei einer ersten Abkühlungsgeschwindigkeit von 140 h auf
615°C abgekühlt, daraufhin bei einer zweiten Abkühlungsge
schwindigkeit von 20 bis 2 K/h mit exponentieller Temperatur
abnahme auf 525°C abgekühlt.
Mittels Vergießen einer Schmelze, Warmumformung des gegossenen
Rohlings, Lösungsglühbehandlung und Abschreckung werden
Stäbe mit einem Durchmesser von 17,8 mm aus einer Legierung
mit 27,9 Gew.-% Cr, 10,7 Gew.-% Co, Rest Fe, hergestellt. Die
Stäbe werden kalt zu einem Draht mit einem Durchmesser von
1,78 mm gezogen, was einer Querschnittsverringerung von 99%
entspricht; die Lösungsglühbehandlung erfolgt 30 min lang bei
930°C, worauf auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Zur Durch
führung der Alterungsglühbehandlung wird der Draht 30 min lang
bei 700°C gehalten, bei einer ersten Abkühlungsgeschwindigkeit
von 30 K/h in einem Magnetfeld von 8,10⁴ A/m auf 615°C
abgekühlt, und danach bei einer zweiten Abkühlgeschwindigkeit
von 20 bsi 2 K/h bei exponentieller Temperaturabnahme auf 480°C
abgekühlt.
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die Anteile an Cr und Co,
die Korngröße sowie die magnetischen Eigenschaften der nach
diesen Beispielen 1 bis 4 erhaltenen Proben angegeben.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines magnetischen Bauteiles aus
einer ternären Fe-Cr-Co-Legierung, die aus
- - 25 bis 29, vorzugsweise 26 bis 28 Gew.-% Cr,
- - 7 bis 12 Gew.-% Co,
- - Rest Fe, sowie unbeabsichtigter Verunreinigungen besteht,
in dessen Verlauf ein aus der Legierung hergestellter Körper
- (1) einem Lösungsglühen unterworfen wird, dessen Glühtemperatur
so ausgewählt wird, daß ein feinkörniges, ferritisch
rekristallisiertes Gefüge mit einer mittleren Korngröße
von nicht mehr als 70 µm erzeugt wird, wozu
- a) die Untergrenze des Temperaturbereichs bei 650°C liegt,
- b) die Obergrenze des Temperaturbereichs in Abhängigkeit
der Cr- und Co-Gehalte bei einer Temperatur liegt, die
durch angenähert lineare Interpolation folgender Rand
werte ermittelbar ist:
für 25% Cr und 12% Co: 875°C
für 25% Cr und 7% Co: 950°C
für 29% Cr und 12% Co: 975°C
für 29% Cr und 7% Co: 1100°C - c) die Obergrenze außerdem 1000°C nicht übersteig;
- (2) danach abgeschreckt wird;
- (3) einer Kaltverformung zu der gewünschten Gestalt bei einer
Temperatur von nicht mehr als 100°C unterworfen wird, und
zwar entweder
- a) durch Drahtziehen oder Tiefziehen entsprechend einer Querschnittsverminderung von mindestens 50%, oder
- b) durch Tiefziehen oder Abbiegen entsprechend einer Rich tungsänderung von mindestens 30°, wobei der erhaltene Krümmungsradius einen der Richtungsänderung proportio nalen Wert nicht übersteigt, welcher bei einer Rich tungsänderung von 30° gleich der Dicke des abgebogenen Teils ist und bei einer Richtungsänderung von 90° gleich der vierfachen Dicke des abgebogenen Teils ist; und
- (4) zur Erzielung der gewünschten magnetischen Eigenschaften ausgelagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die nachstehenden unbeabsichtigten
Verunreinigungen beschränkt werden auf weniger als, in Gewichts
prozent,
0,05 C
0,05 N
0,2 Si
0,5 Mg
0,1 Ti
0,5 Ca
0,1 Al
0,5 Mn
0,05 S
0,05 O.
0,05 C
0,05 N
0,2 Si
0,5 Mg
0,1 Ti
0,5 Ca
0,1 Al
0,5 Mn
0,05 S
0,05 O.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Schritt 1 a) die Untergrenze 800°C beträgt, und daß
beim Schritt 1 b) die Obergrenze
für 25% Cr und 12% Co bei 850°C
für 25% Cr und 7% Co bei 925°C
für 29% Cr und 12% Co bei 950°C und
für 29% Cr und 7% Co bei 1075°C
liegt.
für 25% Cr und 12% Co bei 850°C
für 25% Cr und 7% Co bei 925°C
für 29% Cr und 12% Co bei 950°C und
für 29% Cr und 7% Co bei 1075°C
liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch
zusätzliches Behandeln des Legierungskörpers vor Schritt (1)
auf zumindest einem der nachfolgenden Wege
- (a) Weichglühen bei einer Temperatur im Bereich von 1100 bis 1300°C,
- (b) zusätzliche Warmumformung bei einer Temperatur im Bereich von 1100 bis 1300°C im Anschluß an die Weich glühung und/oder
- (c) zusätzliche Kaltverformung im Anschluß an die Warmumformung.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsglühen bei einer Warmumformung stattfindet, die
bei der ausgewählten Glühbehandlungstemperatur abgeschlossen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch
stufenweises Ausführen der Kaltverformung gemäß Schritt 3)
mit zusätzlich zwischengeschobenem Lösungsglühen und Ab
schrecken.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Auslagerung gemäß Schritt 4)
- (a) mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit abgekühlt wird oder
- (b) anfangs mit einer ersten, im Mittel relativ hohen Abkühlungs geschwindigkeit abgekühlt wird und daran anschließend mit einer zweiten, im Mittel relativ kleinen Abkühlungs geschwindigkeit abgekühlt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslagerung in Anwesenheit eines Magnetfeldes
durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch
zusätzliches mechanisches Bearbeiten des Körpers
- - (a) nach Schritt (2) und vor Schritt (3) und/oder
- - (b) nach Schritt (3) und vor Schritt (4).
10. Magnetisches Bauelement, hergestellt nach einem der Verfahren
nach den vorausgehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Legierung eine Koerzitivkraft H c im Bereich von
2,38×10⁴-4,78×10⁴ A/m, eine Remanenz B r im Bereich von
0,8-1,3 T und ein maximales magnetisches Energieprodukt (H · B) m im
Bereich von 7,69-47,76 kJ/m³ aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
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