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Elektrischer Kippschalter, insbesondere für Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung betrifft einen elektrischen Kippschalter mit den Merkmalen
aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Schalter sind aus einer Reihe von Druckschriften bekannt.
So zeigt etwa die DE-AS 17 65 111 einen Kippschalter mit einer Betätigungswippe,
einem-Schaltglied und einer Kontaktbrücke. Diese Teile können in zwei stabile Schaltstellungen
bewegt werden. Die Schwenkbewegung der Betätigungswippe und des Schaltgliedes wird
nach beiden Richtungen durch zwei Erhebungen auf der Kontaktbrücke begrenzt, zwischen
denen ein unter der Wirkung einer Druckfeder stehender und in einer Bohrung des
Schaltgliedes geführter Bolzen bewegt werden kann.
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Durch entsprechende Ausbildung der Kontaktbrücke und ihrer iagerung
ist es auch möglich, Kippschalter zu schaffen, bei denen die Betätigungswippe, das
Schaltglied und die Kontaktbrücke mehr als zwei, z.B. drei stabile Schaltstellungen
besitzen.
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Einen solchen Schalter kann man der DE-OS 23 18 487 entnehmen.
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Aus dieser Schrift sind auch Kippschalter bekannt, bei denen die Betätigungswippe
aus wenigstens einer seitlichen Stellung selbsttätig in eine Mittelstellung zurückkehrt,
wenn keine äußere Kraft mehr wirkt. Dabei wird auch die Kontaktbrücke in die Mittelstellung
verschwenkt. Eine der verkippten Stellung entsprechende Kontaktgabe ist also nur
solange möglich, solange man den Schalter betätigt.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen elektrischen Kippschalter
mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß die
Anzahl der Schaltmöglichkeiten erweitert ist. Insbesondere sollen wenigstens teilweise
unabhängig voneinander zur gleichen Zeit verschiedene Stromkreise beeinflußbar sein,
für die sowohl stabile Schaltstellungen als auch selbstrückstellende Schaltstellungen
nötig sind. Dies soll mit einem möglichst einfachen Aufbau ohne Verzicht auf Forderungen
nach einer sicheren Funktionsweise erreicht werden.
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Diese Aufgabe wird durch einen elektrischen Kippschalter mit den
Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
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Neben der zwischen zwei Schaltstellungen urnschaltbaren vorzugsweise
kippbar gelagerten Kontaktbrücke ist bei einem erfindungsgemäßen Schalter eine Zusatzschalteinrichtung
vorgesehen, die über dieselbse Handhabe wie die Kontaktbrücke betätigt werden kann.
Zumindest bei einer zweiten Verschwenkung in dieselbe Richtung, die Wippe wurde
also zwischenzeitlich nicht in die andere Richtung verkippt, wird dabei die Zusatzschalteinrichtung
geschaltet, ohne daß dies einen Einfluß auf die Kontaktbrücke hätte.
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Die Zusatzschalteinrichtung kann zwar so ausgebildet sein, daß in
ihr die kontaktgebenden Mittel stabile Schaltstellungen einnehmen und jeweils nur
dann umgestellt werden, wenn die entsprechende Seite der Betätigungswippe niedergedrückt
wird. Die Zusatzschalteinrichtung des erfindungsgemäßen Schalters ist jedoch vor
allem für die Steuerung solcher Kraftfahrzeugsysteme vorgesehen, die eine Verstellung
der Zusatzschalteinrichtung aus einer stabilen Lage keine zweite Lage, aus der sie
selbsttätig wieder in die stabile Lage zurückkehrt, nur für die Zeit erforderlich
machen, die die Betätigungswippe niedergedrückt wird.
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Am einfachsten kann ein derartiges Schaltverhalten gemäß Anspruch
2 durch eine Blattfeder erreicht werden, die aus einer Lage, in der sie nicht gespannt
bzw.
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gegenüber allen anderen möglichen Lagen, die sie einnehmen kann, am
meisten entspannt ist, direkt von der Betätigungswippe bewegbar ist. Ob während
der Yerschwenkuhg der Blattfeder ein Kontakt geschlossen oder geöffnet wird, hängt
von den jeweiligen Erfordernissen ab. Beides ist durch entsprechende Konstruktion
des erfindungsgemäßen Schalters möglich.
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Falls, wie es in vorteilhafter Weise gemäß Anspruch 3 vorgesehen ist,
die Zusatzschalteinrichtung und die vom Schaltglied gesteuerte Schalteinrichtung
gemeinsame Festkontakte besitzen, also z.B. der von der Blattfeder beaufschlagte
Festkontakt über die Kontaktbrücke mit einem Pol einer Spannungsquelle verbunden
wird, so ist es günstig, wenn die Biattfeder bei einer ersten Verkippung der Betätigungswippe
schon vor der Kontaktbrücke Kontakt gibt, da sie dann stromlos geschaltet wird.
Eine derartige Änderung der Schaltstellungen kann jedoch auch aus anderen Gründen
zweckmäßig sein.
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Gemäß Anspruch 5 ist der erfindungsgemäße Schalter so ausgebildet,
daß die Betätigungswippe nicht nur aus der seitlichen Kippstellung, in der die Zusatzschalteinrichtung
schaltbar ist, sondern auch aus der anderen seitlichen Kippstellung selbsttätig
in die Mittelstellung zurückkehrt. Diese Ausbildung besitzt den Vorteil, daß der
Schaltweg auf der Seite der Betätigungswippe, auf der die Zusatzschalteinrichtung
geschaltet wird, unabhängig davon ist, ob bei der vorangegangenen Betätigung dieselbe
Seite oder die andere Seite der Betäti gungswi ppe niedergedrückt worden war.
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Auf einfache Weise kann die Selbstrückstellung der Betätigungswippe
in die Mittellage durch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schalters entsprechend
den Ansprüchen 6 bis 8 erhalten werden.
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Ein Schalter, bei dem die Kontaktbrücke bei der Rückstellung der Betätigungswippe
aus der ersten seitlichen Stellung in einer ersten Lage verbleibt, bei der Verkippung
in die zweite seitliche Stellung in eine zweite Lage kippt und bei der Rückstellung
der Betätigungswippe aus der zweiten Stellung wieder in die erste Lage verschwenkt
wird, kann man in zweckmäßiger Weise gemäß den Ansprüchen 9 und 10 aufbauen. Ein
derartiges Schaltverhalten kann zusammen mit dem Schaltverhalten der Zusatzschalteinrichtung
in besonderer Weise zum Steuern eines Relais mit Selbsthaltekreis verwendet werden.
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Gemäß weiteren Unteransprüchen ist der erfindungsgemäße Kippschalter
so ausgebildet, daß die Kontaktbrücke zwei stabile Schaltstellungen einnehmen kann,
in denen sie bei der Rückkehr der Betätigungswippe aus den seitlichen, verkippten
Stellungen in die Mittelstellung verbleibt. Es versteht sich, daß eine solche Konstruktion
auch ohne die Zusatzschalteinrichtung möglich ist, sofern es erforderlich oder wünschenswert
erscheint, daß die Betätigungswippe nach jedem Schaltvorgang wieder in eine Mittelstellung
zurückkehrt, ohne daß dabei die Kontaktbrücke bewegt wird.
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Eine vorteilhafte Ausbildung eines derartigen erfindungsgemäßen Kippschalters
beinhaltet der Anspruch 11. Die Ansprüche 12 bis 16 beziehen sich auf günstige Ausgestaltungen
des gemäß Anspruch II ausgebildeten erfindungsgemäßen Schalters.
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So ist es etwa zweckmäßig, den Weg des Schaltglieds durch gehäusefeste
Anschläge zu begrenzen. Dadurch ist es durch entsprechende Auslegung der Abstände
der Mitnahmepartien möglich, den Schalter so zu konstruieren, daß die Betätigungswippe
in der Mittelstellung durch das Schaltglied sicher nicht berührt wird.
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Bei einem erfindungsgemäßen Schalter nach Anspruch 17 können in vorteilhafter
Weise die Kontaktbrücke und die Zusatzschalteinrichtung völlig unabhängig voneinander
betätigt werden. Cünstige Ausgestaltungen eines derartig konstruierten Schalters
finden sich in den Ansprüchen 18 bis 23. Danach weist der Kippschalter ein Schaltglied
mit einer an sich bekannten Herzkurve und ein Druckstück auf, das in die Herzkurve
eingreift. Die Bewegung der Betätigungswippe wird über einen Umlenkhebel auf das
Druckstück und das Schaltglied übertragen.
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Im Schaltglied ist ein Bolzen geführt, der von einer Feder auf die
Kontaktbrücke niedergedrückt wird. Durch eine Anordnung dieser Feder gemäß den Ansprüchen
22 und 23 wird dabei in vorteilhafter Weise das Druckstück jeweils sicher in die
richtige Arbeitsstellung gesteuert.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schalter mit einer Zusatzschalteinrichtung
und einer Kontaktbrücke mit einer stabilen und einer instabilen Schaltstellung,
Fig. 2 einen Kippschalter nach der Erfindung mit einer Kontaktbrücke mit zwei stabilen
Schaltstellungen und einer als Blattfeder ausgebildete Rückstellfeder für die Betätigungswippe,
Fig. 3 einen Kippschalter ähnlich dem aus Figur 2, jedoch mit anderer Ausbildung
des Schaltgliedes und der netätigungswippe, Fig. 4 den Kippschalter nach Figur 3
mit dem Schaltglied in einer gegenüber Figur 3 veränderten Schaltstellung,
Fig.
5 den Kippschalter nach der Figur 4, teilweise im Schnitt entlang der Linie V -
V dieser Figur und Fig. 6 einen erfindungsgemäßen Kippschalter mit vollständiger
mechanischer Entkopplung der Zusatzschalteinrichtung.
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Die dargestellten Schalter besitzen ein Gehäuse 1, an das seitlich
zwei Rastfedern 2, die senkrecht zu seitlichen Wänden 3 des Gehäuses 1 ausfedern
und Rastnasen 4 tragen, sowie zwei Federzungen 5 angeformt sind, die senkrecht zu
den Rastfedern 2 wirken und eine spielfreie Halterung des Schalters an einer Blende
6 gewährleisten, indem sie die in Rastöffnungen 7 an senkrecht nach hinten von der
Blende 6 wegstehenden Lappen 8 eingreifenden Rastnasen 4 gegen eine Wand der Öffnungen
7 drücken. Diese Art der Befestigung ist nicht in alle Figuren eingezeichnet, da
sie nicht Gegenstand der Erfindung ist.
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Am Gehäuse list die Betätigungswippe 10 in ihrer Mitte schwenkbar
gelagert, so daß sie als zweiarmiger Hebel mit den beiden Hebelarmen 11 und 12 anzusehen
ist. Sie weist im wesentlichen die Form einer umgestülpten Kiste auf mit der Decke
13, den beiden seitlichen Wangen 14 und den Stirnseiten 15 und 16. Die seitlichen
Wangen 14 besitzen jeweils eine Öffnung 17, in die bei der Montage der Betätigungswippe
10 am Schaltergehäuse 1 jeweils ein Rastzapfen 18 einrastet.
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Die Stirnseite 16 der Betätigungswippe 10 ragt weiter nach unten als
die Stirnseite 15 und trägt eine nach innen gerichtete Rippe 19. Eine Blattfeder
20, die im unteren Bereich als Flachstecker 21 ausgebildet ist, erstreckt sich vom
Boden 25 des Gehäuses 1 nach oben bis in den Bereich der Rippe 19. Dort ist sie
abgeknickt, so daß sie sich mit ihrem Ende in entspanntem Zustand knapp neben einem
Festkontakt 26 befindet, der ebenfalls vom Boden 25 nach oben geführt ist und als
Flachstecker 21 außerhalb des Gehäuses I erscheint.
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Aus dem Festkontakt 26 ist eine Lasche 27 herausgeschnitten, die oberhalb
des Bodens 25 abgebogen ist, eine gewisse Strecke parallel zum Boden 25 verläuft,
dann wieder senkrecht nach oben abknickt und dort als Lager für die Kontaktbrücke
28 dient. Die Kontaktbrücke 28 ist also dauernd mit dem Festkontakt 26 elektrisch
verbunden.
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Die Kontaktbrücke 28 ist außer in Figur 6 völlig eben ausgebildet.
Sie kann zwei Schaltstellungen einnehmen, Dabei liegt sie in der einen mit dem Arm
29 auf dem Festkontakt 30 auf. In der anderen Schaltstellung ist die Verbindung
zwischen den Festkontakten 26 und 30 unterbrochen. Der Arm 31 der Kontaktbrücke
28 liegt auf einem Anschlag 32, der an das Gehäuse 1 angeformt oder aus der Lasche
27 hochgebogen ist.
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Die Kontaktbrücke 28 wird von der Betätigungswippe 10 aus über ein
Schaltglied 40 umgestellt. Dieses besitzt eine Bohrung 41, in der der Druckbolzen
42 geführt ist. Das untere Ende 43 des Druckbolzens 42 ist kegelförmig ausgebildet.
Mit der abgerundeten Kegelspitze wird der Druckbolzen 42 von einer Feder 44 auf
die Kontaktbrücke 28 niedergedrückt. Je nachdem, auf welcher Seite des Lagers der
Druckbolzen 42 die Kontaktbrücke 28 beschwert, nimmt diese die eine oder die andere
ihrer beiden möglichen Schaltstellungen ein.
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Bei den Ausführungsbeispielen, die in den Figuren 1 und 3 bis 6 dargestellt
sind, wird die selbsttätige Rückstellung der Betätigungswippe 10 mit demselben Mechanismus
erreicht. Dieser ist deutlich in den Figuren 1 und 5 zu erkennen.
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In der Mitte der Betätigungswippe 10 ragt von der Decke 13 aus ein
Zapfen 45 in das Innere des Gehäuses 1, der innen hohl ausgebildet ist und dadurch
eine Aufnahme 46 für den Schaltbolzen 47 schafft, der sich in dieser Aufnahme 46
nach unten und oben bewegen kann. Eine Bewegung nach unten wird dabei durch die
Schraubenfeder 48 verursacht, die hinter dem Bolzen 47 in der Aufnahme 46 liegt
und sich mit ihrem einen Ende an der Innenseite der Decke 13 und mit ihrem anderen
Ende am Boden einer Bohrung 49 im Schaltbolzen 47 abstützt. Am unteren Ende des
Schaltbolzens 47 ist eine Rolle 50 gelagert, die in der Mittelstellung der Betätigungswippe
10 mit zwei Linien auf einer gehäusefesten Schaltkurve 51 unter dem Druck der Feder
48 aufliegt.
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Eine derartige stabile Auflage wird dadurch erreicht, daß die Schaltkurve
51 in ihrer Mitte kerbenförmig ausgebildet ist. Von der Mitte ausgehend ist die
Steigung der Schaltkurve 51 in Längsrichtung des Schalters an jedem Punkt größer
als die Steigung einer Geraden, die senkrecht zu einer Geraden steht, die von der
Drchac hse der Betätigungswippe 10 zu dem betrachteten Punkt führt.
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Dies bewirkt, daß bei einer Verschwenkung der Betätigungswippe 10
aus der Mittellage der Schaltbolzen 47 gegen die Kraft der Feder 48 immer weiter
nach oben bewegt wird. Sobald keine äußere Kraft mehr auf die Betätigungswippe wirkt,
kann sich die Feder 48 wieder entspannen, indem sie den Schaltbolzen 47 nach außen
drückt. Dies ist nur dadurch möglich, daß die Rolle 50 auf der Schaltkurve 51 nach
unten rollt. Dabei wird die Betätigungswippe 10 zurückgestellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur 1 ist das Schaltglied 40 einstückig
an die Betätigungswippe 10 angeformt. Es befindet sich dabei derart außerhalb der
Mitte der Betätigungswippe 10, daß in deren Mittelstellung der Druckbolzen 42 den
Arm 29 der Kontaktbrücke 28 beschwert, so daß die Festkontakte 30 und 26 über die
Kontaktbrücke elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
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Obzwar bei einer derartigen Konstellation die den Druckbolzen 42 beaufschlagende
Feder 44 versucht, sich weiter zu entspannen, indem sie das Schaltglied weiter nach
dem Ende des Armes 29 zu bewegt und damit die Betätigungswippe 10 verschwenkt, bleibt
die Mittellage wegen des Rückstellmechanismus mit dem Schaltbolzen 47, der Feder
48 und der Schaltkurve S1 stabil.
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Wird nun von der gezeigten Mittelstellung aus die Seite 12 der Betätigungswippe
10 nach unten gedrückt, so stößt die Rippe 19 gegen die Blattfeder 20 und verbiegt
diese in Richtung auf den Festkontakt 26, mit dem die Blattfeder schließlich Kontakt
gibt.
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Das Schaltglied 40 wird nach links verschwenkt, so daß der Druckbolzen
42 auf dem Arm 29 der Kontaktbrücke 28 verbleibt. Deshalb bleibt auch die Kontaktbrücke
28 in ihrer Lage. Auch der Zapfen 45 und mit ihm der Schaltbolzen 47 und die Rolle
50 werden nach links verschenkt, wobei die den Schaltbolzen 47 beaufschlagende Feder
wegen der Schaltkurvenform zusammengedrückt wird. Wirkt keine äußere Kraft mehr,
so kehren alle verstellten Schalterteile in die gezeigten Lagen zurück.
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Bei einer Verschenkung der Seite 11 der Betätigungswippe 10 nach unten,
wird die Blattfeder 20 nicht beeinflußt. Schaltglied 40 und Zapfen 45 werden dagegen
nach rechts verschwenkt. Sobald der Druckbolzen 42 die Lagerstelle der Kontaktbrücke
28 überschreitet, kippt diese um in ihre zweite Schaltstellung, in der der Arm 31
auf dem Anschlag 32 aufliegt. Die Festkontakte 26 und 30 sind nun nicht mehr elektrisch
miteinander verbunden. Wird die Betätigungswippe 10 losgelassen, so bewegen sich
alle Teile, auch die Kontaktbrücke 28 in die gezeigten Lagen. Die zweite Schaltstellung
der Kontaktbrücke 28 ist also nicht stabil.
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Die Kontaktbrücke 28 der Ausführungsbeispiele aus den Figuren 2 bis
6 dagegen besitzt zwei stabile Schaltstellungen. Um dies zu erreichen, ist das Schaltglied
40 dabei ein von der Betätigungswippe 10 entkoppelbares Teil. Die Figur 2 zeigt
ein Ausführungsbeispiel, dessen Schaltglied 40 oberhalb der Lagerachse 55 der Betätigungswippe
10 an dieser gelagert ist. Mit zwei flügelförmigen Ansätzen 56 und 57 ragt es in
die Seiten II und 12 der Betätigungswippe 10 hinein. Am Ende tragen beide Ansätze
56 und 57 einen Wulst 58 bzw. 59 als Mitnahmepartie. Die Mitnahmepartien 60 und
61 der Betätigungswippe 10 werden durch die Innenseite der Decke 13 gebildet. In
der Darstellung nach Figur 2 liegt der Wulst 59 an der Innenseite 61 an, während
der Wulst 58 einen Abstand von der Innenseite 60 besitzt.
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Dieser Abstand ist gerade so groß, daß die Innenseite 60 den Wulst
58 nicht bzw. nur leicht berührt, jedoch nicht verstellt, wenn die Seite 11 der
Betätigungswippe 10 nach unten bewegt wird. Das Schaltglied 40 bleibt dabei in seiner
gezeigten Lage, da gehäusefeste, nicht dargestellte Anschläge nur einen begrenzten
Schwenkwinkel für dieses erlauben.
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Der Rückstellmechanismus weist bei dem Ausführungsbeispiel aus Figur
2 im wesentlichen eine Blattfeder 65 auf, die in Betrachtungsrichtung nach Figur
2 hinter dem Schaltglied 40 angeordnet ist. Die Blattfeder ist in ihrer Mitte gehäusefest
abgestützt und erstreckt sich mit ihren Schenkeln 66 und 67 bis über die Seitenwände
3 des Gehäuses 1 hinaus. An ihren Enden 68 und 69 liegt sie in der Mittellage der
Betätigungswippe 10 jeweils an dieser und einem gehäusefesten Anschlag 70 an.
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Damit ist die Mittellage stabil.
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Wird nun von der gezeigten Stellung aus, die Seite 11 der Betätigungswippe
10 nach unten gedrückt, so wird dabei der Schenkel 67 der Rückstellfeder 65 mitgenommen.
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Uber die Mitnahmepartien 59 und 61 wird auch der Flügel 57 des Schaltgliedes
40 nach unten bewegt, bis schließlich das Schaltglied 40, die Kontaktbrücke 28,
die Betätigungswippe 10 und der Schenkel 67 der Rückstellfeder 65 die mit gestrichelten
Linien angedeuteten Lagen einnehmen. Die Blattfeder 20 wurde nicht in ihrer Lage
beeinflußt.
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Nachdem die Betätigungswippe 10 losgelassen wurde, kann sich die Feder
65 entspannen und stellt die Wippe 10 wieder in die Mittellage. Dabei werden jedoch
die Kontaktbrücke 28 und das Schaltglied nicht verschwenkt. Die Mitnahmepartie 61
der Betätigungswippe 10 entfernt sich nämlich von der Mitnahmepartie 59 des Schaltgliedes
40, während die Mitnahmepartien 60 zur Anlage mit der Partie 58 des Schaltgliedes
40 kommt.
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Wird die Seite 12 der Wippe 10 betätigt, so werden das Schaltglied
40 und die Kontaktbrücke wieder in die mit durchgehenden Linien dargestellte Lage
verschwenkt. Außerdem gibt die Blattfeder 20 mit dem Festkontakt 26 Kontakt. Wen
der Festkontakt 26 über die Kontaktbrücke 28 und den Festkontakt 30 mit einem Pol
einer Spannungsquelle verbunden wird, so ist es günstig, wenn die Blattfeder 20
eher am Festkontakt 26 anliegt als die Kontaktbrücke 28 am Festkontakt 30, da die
Blattfeder 20 dann stromlos geschaltet wird. Durch entsprechende Auslegung der Schaltwege
kann dies leicht erreicht werden.
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Eine weitere Verkippung der Betätigungswippe in dieselbe Richtung
bleibt, wie schon angedeutet, ohne Einfluß auf das Schaltglied 40 und die Kontaktbrücke
28. Es wird dabei allein die Blattfeder 20 verschwenkt, die nach dem Loslassen der
Wippe 10 wieder in ihre Ausgangsstellung zurückkehrt.
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Das Ausführungsbeispiel aus den Figuren 3 bis 5 ähnelt in seinem prinzipiellen
Aufba stark dem aus der Figur 2. Das Schaltglied 40 ist bei ihm unterhalb der Drehachse
55 der Betätigungswippe 10 mit den beiden Zapfen 75 in zwei Bohrungen 76 des Gehäuse
1 gelagert, wobei sich die Lagerstelle auf der eine Seite in einem zwischen dem
Rückstellmechanismus und dem Schaltglied nach oben gerichteten Steg 77 befindet.
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Auf etwa halber Höhe sind an das Schaltglied 40 zwei Lappen 58 und
59 angeformt, die die Mitnahmepartien bilden und durch eine Öffnung 78 im Steg 77
hindurchstoßen.
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Zwischen ihnen befindet sich eine Wand 79 des Zapfens 45, die die
Mitnahmepartien 60 und 61 der Betätigungstaste 10 trägt. Die Angriffspunkte der
Mitnahmepartien 58 und 60 bzw. 59 und 61 sind von der Drehachse 80 des Schaltgliedes
40 weniger weit entfernt als von der Drehachse 55 der Betätigungswippe 10, so daß
das Schaltglied 40 um einen größeren Winkel verschwenkt werden kann als die Betätigungswippe
10.
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Wie die Figuren 3 und 4 zeigen, besteht in den Ruhestellungen zwischen
den entsprechenden Mitnahmepartien ein kleiner Zwischenraum 81. Dadurch ist sichergestellt,
daß in diesen Lagen, in denen das Schaltglied 40 an gehäusefesten Anschlägen anliegt,
die Betätigungswippe 10 vom Schaltglied 40 vollkommen entlastet ist. Die Summe der
Abstände zwischen den Mitnahmepartien 58 und 60 und den Mitnahmepartien 59 und 61
ist dabei größer als der Verstellweg der Mitnahmepartien 60 und 61 bei einer Verkippung
der Betätigungstaste 10 aus der Mittelstellung.
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Die einzelnen Schalterteile mögen sich nun in der in Figur 3 dargestellten
Lage befinden. Wird nun die Wippe 10 auf der Seite 11 nach unten gedrückt, so wird
das Schaltglied über die Mitnahmepartien 59 und 61 mitgenommen und in die in Figur
4 gezeigte Lage verschwenkt. Nach Wegfall der äußeren Kraft werden die Feder 48,
der Schaltbolzen 47 und die Schaltkurve 51 des Rückstellmechanismus wirksam und
drehen die Wippe 10 wieder in die Mittelstellung, so daß sich nun die Mitnahmepartien
58 und 60 gegenüberliegen. Die Lagen der Schalterteile entsprechen jetzt den Figuren
4 und 5.
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Wenn man nun die Seite 12 der Wippe 10 nach unten kippt, wird über
die Mitnahmepartie 58 und 60 das Schaltglied 40 umgestellt, das auch die Kontaktbrücke
28 verkippt, und über die Rippe 19 die Blattfeder 20 an den Festkontakt 26 geführt.
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Nach dem Ende der Betätigung wird die Wippe 10 wieder in die Mittellage
gestellt, die Blattfeder 20 kann deshalb zurückfedern. Die Ausgangsposition gemäß
Figur 3 ist wieder erreicht. Beim abermaligen Verschwenken der Wippe 10 in dieselbe
Richtung wird nur die Blattfeder 20, nicht jedoch das Schaltglied 40 verstellt.
Dies geschieht erst wieder, wenn zwischendurch einmal die Betätigungswippe 10 und
damit auch das Schaltglied 40 in die entgegengesetzte Richtung verkippt wurden.
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Die Figur 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schalters, bei dem eine Umstellung der Blattfeder 20 völlig von einer Umstellung
der Kontaktbrücke 28 getrennt ist unabhängig davon, welche Lage das Schaltglied
40 gerade einnimmt.
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Das Schaltglied 40 weist zwei gegenüberliegende Schlitze 85 auf, durch
die der Druckbolzen 42 mit angeformten Lappen 86 nach außen ragt, die außerhalb
des Schaltgliedes nach oben bis unterhalb dessen oberen Endes geführt sind. Auf
seiner Oberseite besitzt das Schaltglied 40 eine sogenannte Herzkurve 87. Die Drehachse
80 des Schaltgliedes 40 befindet sich senkrecht unter der Drehachse 55 der Betätigungswippe
10.
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Die Bewegung der Betätigungswippe 10 wird über den Umlenkhebel 88
und das Druckstück 89 auf das Schaltglied 40 übertragen. Der Umlenkhebel ist bei
90 drehbar am Gehäuse 1 gelagert. Von dort verläuft er schräg nach oben bis zur
Decke 13 der Wippe 10v knickt dort ab und endet in der gezeichneten Stellung oberhalb
der Drehachse der Wippe 10. Gestrichelt ist eine andere Ausbildung des Hebels 88
dargestellt, mit der auf einfache Weise größere Übersetzungen der Wippenbewegung
erreicht werden können. Auch ist es denkbar, den Umlenkhebel 88 zweiarmig auszubilden
und unterhalb der Seite 12 der Wippe zu lagern.
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Das Druckstück 89 ist am Ende des Umlenkhebels 88 gelagert. In der
Mitte besitzt es einen nach unten ragenden Ansatz 91, mit dem es mit der Herzkurve
87 zusammenwirken kann. Die Feder 44, die den Druckbolzen 42 gegen die Kontaktbrücke
28 drückt, stützt sich mit ihrem einen Ende an den Stirnseiten der Lappen 86 und
mit ihrem anderen Ende in einer Ringnut 92 des Druckstücks 89 ab.
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Aufgrund dieser Anordnung bewirkt die Feder 44, daß das Druckstück
89 je nach Stellung des Schaltglieds 40 zur einen oder anderen Seite leicht verschwenkt
wird, so daß der Ansatz 91 außerhalb der Verbindungslinie der Drehachsen 55 und
80 auf die Herzkurve 87 trifft, wenn eine Umschaltung gewünscht ist. Damit wird
ein Anlaufen auf die Spitze der Herzkurve 87, das zu einer Funktionsstörung des
Schalters führen könnte, vermieden.
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Wegen der Bewegung der Drehachse 93 des Druckstücks 89 am Umlenkhebel
88 kann es günstig sein, wenn diese Drehachse in der Mittelstellung der Wippe 10
außerhalb der durch die Drehachsen 55 und 80 bestimmten Ebene liegt, da damit erreicht
werden kann, daß der Ansatz 91 unabhängig von der Stellung des Schaltgliedes 40
immer gleich weit von der Spitze der Herzkurve 87 entfernt auf diese trifft.
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Wird nun die Seite 12 der Wippe 10 nach unten gedrückt, so gibt die
Blattfeder 20 am Festkontakt 26 Kontakt. Da bei einem derartigen Verschwenken die
Decke 13 auf der Seite 11 der Wippe 10 nach oben kippt, werden der Hebel 88 und
das Druckstück 89 nicht nach unten bewegt. Das Schaltglied 40 bleibt deshalb unabhängig
davon, welche Lage es gerade einnimmt, in dieser Lage.
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Wird dagegen die Seite 11 der Betätigungswippe niedergedrückt, so
nimmt die Decke 13 den Hebel 88 und damit das Druckstück 89 nach unten mit. Das
Druckstück 89 greift in die Herzkurve 87 ein und verschwenkt wegen des Hebelarmes
zwischen der Drehachse 80 und dem Angriffspunkt das Schaltglied 40, so daß auch
die Kontaktbrücke 28 in ihre andere Lage kippt. In beiden Schaltstellungen wird
das Schaltglied 40 wieder durch gehäusefeste Anschläge gehalten. Auch der Weg des
Druckstücks 89 nach oben kann durch Anschläge begrenzt sein. Wenn man die Wippe
10 losläßt, kehrt sie mit dem Hebel 89 und dem Druckstück 89 in die Mittellage zurück.
Diese Bewegung wird zwar in erster Linie durch einen schon beschriebenen Rückstellmechanismus
bewirkt. Jedoch trägt bei dieser Ausführung und bei der beschriebenen Kipprichtung
auch die Feder 44 dazu bei.
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Eine abermalige Verkippung der Wippe 10 nach links bringt das Schaltglied
40 und die Kontaktbrücke 28 wieder in die dargestellte Lage zurück, eine Verkippung
nach rechts spannt die Blattfeder 20. Je nachdem welche Seite der Wippe 10 man betätigt,
wird also nur die Blattfeder 20 oder nur die Kontaktbrücke 28 geschaltet. Beide
Schalteinrichtungen sind mechanisch völlig entkoppelt.
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Neben den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen sind
auch erfindungsgemäße Kippschalter denkbar, die eine zweite Zusatzschalteinrichtung
besitzen, die geschaltet wird, wenn die Seite milder Wippe 10 niedergedrückt wird.
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Außerdem soll noch einmal darauf hingewiesen werden, daß die Kippschalter
auch ohne Zusatzschalteinrichtung benutzt werden können, sofern nur die Selbstrückstellung
der Wippe ohne Beeinflussung der Kontaktbrücke gewünscht wird.
L
e e r s e i t e