Rückstellfederanordnung wieder in die Mittelstellung zurückkehren und beläßt die Rolle dabei auf der einen
Seite des Kipplagers der Kontaktbrücke.
Der bekannte Schalter weist außerdem zwei Zusatzschalteinrichtungen
auf, von denen bei jeder Verschwenkung des Betätigungsorgans eine solange betätigt
wird, wie das Betätigungsorgan verschwenkt ist Die Kontaktbrücke dagegen wird nur umgestellt, wenn die
einer Verschwenkung des Betätigungsorgans in die eine Richtung vorangegangene Verschwenkung in die umgekehrte
Richtung erfolgte.
Es gibt nun Situationen, in denen der selbstrückstellende
Zusatzkontakt längere Zeit betätigt bleiben soll, so daß auch das Betätigungsorgan diese Zeit in seiner
verschwenkten Stellung gehalten werden muß. Es sei zum Beispiel an die Waschanlage für die Front- oder
Heckscheibe eines Kraftfahrzeuges gedacht, die so konzipiert sein kann, daß die zugehörige Elektropumpe genau
solange läuft, solange die Betätigungswippe eines Kippschalters in einer verschwenkten Stellung verbleibt.
Auch kann eine mehrmalige Betätigung der Zusatzschal
teinrichtung ohne zwischenzeitliche Umschaltung der Kontaktbrücke gewünscht sein.
Bei dem bekannten Schalter kann sich die Rolle in der Zeit, die das Betätigungsorgan in einer verkippten Stellung
gehalten wird, von der einen Mitnahmepartie des Betätigungsorgans iösen und bis zur anderen Mitnahmepartie
wandern. Dies ist vor allem dann leicht möglich, wenn der Schalter in einem Kraftfahrzeug verwendet
wird und dort während der Betätigung Erschütterungen ausgesetzt ist Wird das Betätigungsorgan
schließlich losgelassen, so müssen die vorhandenen Rückstellfedern auch das Schaltglied verschwenken,
wenn sie das Betätigungsorgan in die Mittelstellung bringen. Die Rückstell- und damit auch die Betätigungskräfte müssen deshalb entsprechend groß gewählt werden,
so daß auch der Verschleiß am Schalter groß wird.
Vor allem dadurch, daß die Zusatzschalteinrichtung vorhanden ist, kann die Anzahl der Situationen, die zu
einem Wanden der Rolle führen können, und die Dauer der Zeit, die der Rolle zum Wandern zur Verfügung
steht, beträchtlich erhöht bzw. verlängert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen elektrischen Schalter mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 so weiterzuentwickeln, daß das Betätigungsorgan
auch mit einer geringen Rückstellkraft sicher in seine Mittelstellung zurückgebracht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man einen Schalter, der die Merkmale aus dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 aufweist, zusätzlich mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs ausstattet
Dadurch ist sichergestellt, daß unabhängig davon, wie oft das Betätigungsorgan zur Betätigung der
Zusatzschalteinrichtiing aus der Mittelstellung verschwenkt
wird und wie lange es in einer verkippten Stellung gehalten wird, während des gesamten Rückstellweges
eine Berührung zwischen Betätigungsorgan und Schaltglied ausgeschlossen ist Die Rückstellung
kann deshalb mit kleinen Kräften erfolgen.
Durch die DE-AS 17 65 111 ist zwar ein elektrischer
Kippschalter bekannt, bei dem ein Schaltglied unabhängig vom Betätigungsorgan mit einer gehäusefesten
Drehachse schwenkbar gelagert ist und mit einem von einer Schaltfeder belasteten Druckstück auf der Kontaktbrücke
gleitet. Betätigungsorgan und Schaltglied sind jedoch ohne Totgang formschlüssig miteinander
gekoppelt und besitzen beuie nur zwei Schaltstellungen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen eines erfindungsgemäßen elektrischen Kippschalters sind den Unteransprüchen
zu entnehmen. So erhält man eine solbstrückstel ■
!ende Zusatzschalteinrichtung am einfachsten dadurch, daß in an sich aus der DE-OS 26 48 923 bekannter Weise
eine Blattfeder als Zusatzkontakt verwendet wird. Genaue Schaltkräfte und eine sichere Rückstellung des Betätigungsorgans
erhält man durch eine an sich aus der DE-OS 23 44 158 bekannte Ausbildung nach Anspruch
3.
ίο Bildet man den erfindungsgemäßen elektrischen
Schalter in an sich aus der DE-AS 17 65 111 bekannter
und im Anspruch 4 beschriebener Weise weiter, so wird bei einer Verschwenkung des Betätigungsorgans um einen
bestimmten Winkel das Schaltglied um einen größeis ren Winkel verschwenkt
Durch eine Ausbildung gemäß Anspruch 5 schließlich wird der Aufbau des Betätigungsorgans besonders einfach.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsb'r.spiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen- Kippschalter mit einem Schaltglied mit
zwei stabilen Ruhestellungen und mit einer Blattfeder als Zusatzkontakt,
F i g. 2 den Kippschalter nach F i g. 1 mit dem Schaltglied in einer gegenüber Fig. 1 anderen Ruhestellung
und
F i g. 3 den Kippschalter nach den F i g. 1 und 2, teilweise im Schnitt entlang der Linie III-III dsr F i g. 2.
Der dargestellte Schalter besitzt ein Gehäuse 1, an dem eine Betätigungswippe 10 in ihrer Mitte schwenkbar
gelagert ist so daß sie als zweiarmiger Hebel mit den beiden Hebelarmen 11 und 12 anzusehen ist Sie
weist im wesentlichen die Form einer umgestülpten Kiste auf mit dem Deckel 13, den beiden seitlichen Wangen
14 und den Stirnseiten 15 und 16. Die seitlichen Wangen 14 besitzen jeweils eine öffnung 17, in die bei
der Montage der Betätigungswippe 10 am Schaltergehäuse 1 jeweils ein Rastzapfen 18 einrastet.
In der Mitte der Betätigungswippe 10 ragt von der Deckj 13 aus ein Zapfen 45 in das innere des Gehäuses
1,-der innen hohl ausgebildet ist und dadurch eine Aufnahme
46 für den Schaltbolzen 47 schafft, d;r sich in dieser Aufnahme 46 nach unten und oben bewegen
kann. Eine Bewegung nach unten wird dabei durch die Rückstellfeder 48 verursacht, die hinter dem Bolzen 47
in der Aufnahme 46 liegt und sich mit ihrem einen Ende an der Innenseite der Decke 13 und mit ihrem anderen
Ende am Boden einer Bohrung 49 im Schaltbolzen 47 abstützt. Am unteren Ende des Schaltbolzens 47 ist eine
Rolle 50 gelagert, die in der Mittelstellung der Betätigungswippe 10 mit zwei Linien auf einer gehäusefesten
Schaltk-'rve 51 unter dem Druck der Feder 48 aufliegt.
Eine derartige stabile Auflage wird dadurch erreicht, daß die Schaltkurve 51 in ihrer Mitte kerbenformig ausgebildet
ist. Von der Mitte ausgehend ist die Steigung der Schaltkurve 51 in Längsrichtung des Schalters an
jedem Punkt größer als die Steigung einer Geraden, die senkrecht zu einer Geraden steht, die von der Drehachse
der Betätigungswippe 10 zu dem betrachteten Punkt führt
Dies bewirkt, daß bei einer Verschwenkung der Betätigungswippe 10 aus der Mittellage der Schaltbolzen 47
gegen die Kraft der Feder 48 immer weiter nach oben bewegt wird. Sobald keine äußere Kraft mehr auf die
Betätigungswippe wirkt, kann sich die Feder 48 wieder entspannen, indem sie den Schaltbolzen 47 nach außen
drückt. Dies ist nur dadurch möglich, daß die Rolle 50
IO
15
20
25
auf der Schaltkurve 51 nach unten rollt. Dabei wird die Betätigungswippe 10 zurückgestellt.
Die S^rnseite 16 der Betätigungswippe 10 ragt weiter
nach unten als die Stirnseite 15 und trägt eine nach innen gerichtete Rippe 19. Eine Blattfeder 20, die im
unteren Bereich als Flachslccker 21 ausgebildet ist, erstreckt sich als Zusatzkontakt vom Boden 25 des Gehäuses 1 nach oben bis in den Bereich der Rippe 19.
Dort ist sie abgeknickt, so daß sie sich mit ihrem Ende in entspanntem Zustand knapp neben einem Festkontakt
26 befindet, der ebenfalls vom Boden 25 nach oben geführt ist und als Flachstecker 21 außerhalb des Gehäuses 1 erscheint.
Aus dem Festkontakt 26 ist eine Lasche 27 herausgeschnitten, die oberhalb des Bodens 25 abgebogen ist,
eine gewisse Strecke parallel /um Boden 25 verläuft, dann wieder senkrecht nach oben abknickt und dort als
Lager für uic Koniakibrücke 28 uieni. Die Koniaktbrükke 28 ist also dauernd mit dem Festkontakt 26 elektrisch
verbunden.
Die Kontaktbrücke 28 ist völlig eben ausgebildet. Sie kann zwei stabile Schaltstellungen einnehmen. Dabei
liegt sie in der einen mit dem Arm 29 auf dem Festkontakt 30 auf. In der anderen Schaltstellung ist die Verbindung zwischen den Festkontakten 26 und 30 unterbrochen. Der Arm 31 der Kontaktbrücke 28 liegt auf einem
Anschlag 32, der an das Gehäuse 1 angeformt oder aus der Lasche 27 hochgegeben ist.
Die Kontaktbrücke 28 wird von der Betätigungswippe 10 aus über ein Schaltglied 40 umgestellt. Dieses
besitzt eine Bohrung 41, in der der Druckbolzen 42 geführt ist. Das untere Ende 43 des Druckbolzens 42 ist
kegelförmig ausgebildet. Mit der abgerundeten Kegelspitze wird der Druckbolzen 42 von einer Schaltfeder 44
auf die Kontaktbrücke 28 niedergedrückt. Je nachdem, auf welcher Seite ο*ς L2"crs der D»"1''^-*«" ^ ^»<»
Kontaktbrücke 28 beschwert, nimmt diese die eine oder die andere ihrer beiden möglichen Schaltstellungen ein.
Um die zwei stabilen Schaltstellungen der Kontaktbrücke 28 zu erhalten, ist das Schaltglied 40 ein von der
Beiätigungswippe 10 entkoppelbares Teil, das zwei Ruhestellungen aufweist. Es ist unterhalb der Drehachse 55
der Betätigungswippc 10 mit den beiden Zapfen 75 in zwei Bohrungen 76 des Gehäuses 1 gelagert, wobei sich
die Lagerstelle auf der einen Seite in einem zwischen der Rückstellfederanordnung und dem Schaltglied nach
oben gerichteten Steg 77 befindet.
Auf etwa halber Höhe sind an das Schaltglied 40 zwei Lappen 58 und 59 angeformt, die die zweiten Mitnahmepartien bilden und durch eine öffnung 78 im Steg 77
hindurchstoßen. Zwischen ihnen befindet sich eine Wand 79 des Zapfens 45, die die Mitnahmepartien 60
und 61 der Betätigungswippe 10 trägt Die Angriffspunkte der Mitnahmepartien 58 und 60 bzw. 59 und 61
sind von der Drehachse 80 des Schaltgliedes 40 weniger weit entfernt als von der Drehachse 55 der Betätigungswippe 10. so daß das Schaltglied 40 um einen größeren
Winkel verschwenkt werden kann als die Betätigungswippe 10.
Wie die F i g. 1 und 2 zeigen, besteht in den Ruhestellungen zwischen den entsprechenden Mitnahmepartien
ein kleiner Zwischenraum 81. Dadurch ist sichergestellt, daß in diesen Lagen, in denen das Schaltglied 40 an
gehäusefesten Anschlägen anliegt, die BetätigungSwippe 10 vom Schaltglied 40 vollkommen entlastet ist Die
Summe der Abstände zwischen den Mitnahmepartien und 60 und den Mitnahmepartien 59 und 61 ist dabei
größer als der Verstellweg der Mitnahmepartien 60 und
61 bei einer Verkippung der Betätigungstaste 10 aus der
Mittelstellung.
Die einzelnen Schalterteile mögen sich nun in der in F i g. I dargestellten Lage befinden. Wird nun die Wippe
10 auf der Seite 11 nach unten gedrückt, so wird das Schaltglied über die Mitnahmepartien 59 und 61 mitgenommen und in die in Fig.2 gezeigte Lage verschwenkt. Nach Wegfall der äußeren Kraft werden die
Feder 48, der Schaltbolzen 47 und die Schaltkurve 51 des Rückstellmechanismus wirksam und drehen die
Wippe 10 wieder in die Mittelstellung, so daß sich nun die Mitnahmepartien 58 und 60 gegenüberliegen. Die
Lagen der Schalterteile entsprechen jetzt den Fig.2 und 3.
Wenn man nun die Seite 12 der Wippe 10 nach unten
kippt, wird über die Mitnahmepartie 58 und 60 das Schaltglied 40 umgestellt, das auch die Kontaktbrücke
28 verkippt, und über die Rippe 19 die Biuiueuer 20 an
den Festkontakt 26 geführt. Nach dem Ende der Betätigung wird die Wippe 10 wieder in die Mittellage gestellt,
die Blattfeder 20 kann deshalb zurückfedern. Die Ausgangsposition gemäß F i g. 1 ist wieder erreicht. Beim
abermaligen Verschwenken der Wippe 10 in dieselbe Richtung wird nur die Blattfeder 20 verstellt. Der
Schwenkwinkd des Schaltglieds 40 ist durch die gehäusefesten Anschläge begrenzt, so daß nicht der Umstand
eintreibt kann, daß sich das Schaltglied über seine Ruhestellungen hinausbewegt und bei der Rückstellung
der Betätigungswippe 10 in die Mittelstellung von der
Rückstellfeder 48'.nit zurückgestellt werden muß.
Neben dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel sind auch erfindungsgemäße Kippschalter
denkbar, die eine zweite Zusatzschalteinrichtung besitzen, die geschaltet wird, wenn die Seite 11 der Wippe 10
niedergedrückt wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen