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Bezeichnung: Sargsenkapparat
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Die Erfindung betrifft einen Sargsenkapparat, bestehend aus einem
horizontalen Rechteckrahmen mit zwei parallelen Längs- und zwei Querrohren, deren
eines als drehbare Querwelle ausgebildet ist, an deren Enden je eine Seiltrommel
angeordnet ist, an welcher je zwei über an den Längsrohren angeordnete Umlenkrollen
geführte Seile beStigt sind, die je mit einem Seil der anderen Seilrolle zur Abstützung
des Sarges verbindbar sind, und einer Bremseinrichtung für die Querwelle.
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Bekannte Apparate dieser Art weisen einen Fliehkraftregler auf, dessen
Welle während der Absenkphase des Sarges mit einer hohen Drehzahl rotiert und dabei
ein unangenehmes störendes Pfeifgeräusch verursacht. Auch hat sich herausgestellt,
daß dies Geräusch im Laufe der Betriebszeit stärker wird. Außerdem ist die Lebensdauer
der Regeleinrichtung begrenzt.
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Aufgabe dar Erfindung ist es, die dem eingangs genannten Sargsenkapparat
anhaftenden Nachteile zu vermeiden und ihn so auszubilden, daß mit möglichst geringerem
Mehraufwand ein langlebiger Apparat geschaffen wird, der ein geräuscharmes Absenken
des Sarges gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch die Kombination folgender
Merkmale:
a) die Bremseinrichtung weist einen Fliehkraftregler auf;
b) der Fliehkraftregler ist mit vertikal angeordneter Reglerwelle versehen; c) mit
der Reglerwelle steht eine lösbare Sperreinrichtung in E griff, d) das eine Ende
der Reglerwelle ist in einer, in einem BremstqX eingesetzten Lagerhülse drehbar
lagert; e) die Lagerhülse besteht aus Kunstoff.
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Dabei ist weiterhin vorgesehen, daß die Lagerhülse aus gleitmittelgefülltem
Piyamid 6.6 besteht Auch besteht ein vorteilhaftes- Merkmal noch darin daß auch
das andere Ende der Reglerwelle in einer im Gehäuse eingesetzten Lagerbüchse aus
Kunststoff gelagert ist. Um die vorstehende Aufgabe zu lösen, sind Versuche unternommen
worden, die Reglerwelle im Bereich des Bremstopfes mit balliger Kontur auszubilden.
Dies brachte jedoch keinen Erfolg Dasselbe negative Ergebnis hatte der Versuch9
die Lagerung der Reg lerwelle länger zu machen. Abgesehen von den erheblichen Mehrkosten
war das Problem auf diese Weise nicht zu lösen Überraschend ist es dann mit der
erfindungsgemäßen Kombi nation gelungen, zum erwünschten Erfolg zu kommende Die
Kombination einer Reglerwelle aus Stahl in Verbindung mit einer Lagerhülse aus vorzugsweise
gleitmittelgefülltem Polyamid bringt nicht nur die erstrebte Geräuscharmut sondern
auch eine Erhöhung der Lebensdauer. Sollte eine Abnutzung der
Lagerhülse
eintreten, braucht diese nur durch eine neue Hülse ersetzt zu werden, um den Apparat
wieder für eine lange Zeit in einwandfreiem Funktionszustand zu halten.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 ehe Draufsicht auf elan Sargsenkapparat Fig. 2 eine
Stirnansicht auf die Bremseinrichtung in Richtung des Pfeiles 2 der Fig. 1 und Fig.
3 eine Schnittansicht der Bremseinrichtung längs der Linie 3 - 3 der Fig. 2 Der
Senkapparat gemäß Fig. 1 hat zwei Langsrohre 1, einQuerrohr 2 und eine Querwelle
3 mit Doppelseilscheiben 4, Seilen 11, Seilrollen 12, Ketten 13, Haken-Ösen-Verbindungen
14, einen auf Längsrohren 1 verschiebbaren Wagen 17 mit beidseitigen Rollengehäusen
20, die Halterungen 19 für eine Querstange 18 aufweisen, auf welcher sich die Lauffläche
des Wagens schwenkbar gelagert ist.
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Die Querwelle 2 ist als Hohlwelle ausgebildet und wird mittels eines
Innenrohres 5 mittels Kugellagern (nicht dargestellt) gelagert. Das Innenrohr 5
ist an seinem einen Ende am Bremsgehäuse 6 befestigt. Das Bremsgehäuse 6 besitzt
Befestigungsansätze 7, diqiur BeSestigung des einen Querwellenendes am
Längsrohrl
dienen. Hierzu sind Bohrungen in den Ansätzen 7 vorgesehen, durch die Schrauben
hindurchgreifen. Das andere Ende der Wellenaordnung 3, 5 trägt am Ende des Innenroares
5 eine entsprechende Befestigungeinriatung für das andere Längsrohr 1. Die gesamte,
aus den beiden Wellen 3, 5 mit Seilrollen 4 und Bremseinrichtung 6 bestehende Anordiiung
bildet somit eine bauliche Einheit, die gleichzeitig die Querversteifung des einen
stirnseitigen Endes des Sargsenkapparates übernimmt.
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Am Ende der Querwelle 3 ist ein erstes großes Stirnrad 8 koaxial befestigt,
das mit einem zweiten kleineren Stirnrad 9 in Eingriff steht, welches auf einer
Welle 10 befestigt ist, auf der ein Schneckenrad 21 drehbar gelagert ist, das mittels
einer Freilaufeinrichting 22 in der einen Drehrichtung mit der Welle 10 undrehbar
und in der anderen Richtung relativ drehbar verbunden ist. Das Schneckenrad 21 steht
mit einer Schnecke 23 in Eingriff, deren Welle 24 weiterhin ein großes Stirnrad
25 trägt, welches mit einem kleinen Stirnrad 26 kämmt, welches auf einer Fliehkraftreglerwelle
27 befestigt ist.- Auf der Fliehkraftreglerwelle 27 sitzt der FliehkraI!regler 28,
der aus zwei Massen 29 besteht, die einem Querstück der Fliehkraftreglerwelle 27
schwenkbar gelagert sind. Die hinten Enden der Massen 29 sind als Nocken 30 ausgebildet,
die in einen Bremsring 31 eingreifen, der auf der vertikalen Fliehkraftreglerwelle
27 verschiebbar angeordnet ist.
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Im Gehäuse 6 ist ein Bremstopf 32 mittels eines an ihm vorgesehenen
SchraubstUckeverschraubbar, das eine äußere stirnseitige Betätigungsausnehmung hat,
so daß der Bremstopf mittels einer Kontermutter in der gewünschten Axialstellung
festlegbar ist. Der Bremstopf 32 hat eine innere Topfbodenfläche,an welcher ein
Bremsring 33 befestigt ist. Der Bremstopf 32 ht eine Sacklochbohrung, in welche
eine Lagerbüchse 47 aus gleitmittelgefülltem RLyamid eingesetzt ist. In der Innenbohrung
der Gleitbüchse 47 ist die Fliehkraftreglerwelle 27 gelagert.
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Auf der Fliehkraftreglerwelle 27 sitzt weiterhin ein Rad 34, an dem
ein umlaufender Rand 35 vorgesehen ist, der zwischen zwei Klemmstücken 36, 37 aufgenommen
ist, welche in einer Gehäuseausnehmung 38 verschiebbar, Jedoch undrehbar geführt
sind und auf einer Stange 39 angeordnet sind, die im Gehäuse 6 drehbar und verschiebbar
gelagert ist und an ihrem äußeren Ende eine Rändelscheibe 40 trägt. Das innere Ende
der Stange 39 besteht aus einem Gewindeabschnitt veringerten Durchmessers, so daß
ein Widerlager für das Klemmstück 36 gebildet wird. Das Klemmstück 36 ist auf dem
Gewindeabschnitt frei verschiebbar. Das Klemmstück 37 ist auf dem Gewindeabschnitt
der Stange 39*verschraubbar.
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Angenommen der Sargsenkapparat hat die in Figur 1 veranschaulichte
Betriebsstellung; dann sind die Seile 11 gespannt. Die beiden Klemmstücke 36 und
37 klemmen den Rand 35 des Rades
54 fest, so daß auf die Ketten
13 ein Sarg gestellt werden kann, ohne daß ein Absenken stattfindet. Wesentlich
ist, daß sich sowohl die Stange 39 im Gehäuse 6 axial eihstellen kann, als auch
das Klemmstück 36 auf dem Gewindeabschnitt der Stange.
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Auf diese Weise stellen sich beide Klemnstücke 36, 37 mit Bezug auf
den Umfang 35 des Rades 34 genau ein, so daß im Klemmzustand keinerlei Kräfte auf
die Lager der Pliehkraftreglerwelle übertragen werden Betätigt man nun die Rändelscheibe
40, so verschraubt sich das Klemmstück 37 auf dem Gewindeabschtxtt der Stange 39e
Die beiden Klemmstücke 36 und 37 können sich voneinander entfernen, so daß das Rad
34 für eine Drehung freigegeben wird. Wegen der Selbsteinstellwirkung verschiebt
sich die Stange 99 geringfügig, so daß die LatEpalte am inneren und am äußeren Umfang
des Randes 35 des Rades 34 sich selbsttätig auf gleiche Größe einstellen, so daß
keinerlei Hemmkräfte mehr übertragen werden. Aufgrund des Sarggewichtes beginnt
sich nun die Querwelle 3 langsam zu drehen. Wegen der dreifachen Übersetzung ins
Schnelle dreht sich die Fliehkraftreglerwelle 27 sehr schnell und schwenkt aufgrund
der Zentrifugalkraft die beiden Massen 29 nach außen, so daß die Nocken 30 der Massen
29 gegen die Bremsscheibe 31 drücken und diese nach oben, d.h. in Achsrichtung der
Welle 27 bis in Eingriff mit dem Bremsring 33 verschieben. Der Fliehkraftregler
28 hält daher unabhängig von der tatsächlichen Belastung eine gewünschte Drehzahl
der Welle 27 und daher wegen des festen Übersetzungsverhältnisses auch der Hohlwelle
3 aufrecht, so daß die Absenkgeschwindigkeit
des Sarges konstant
bleibt.
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verü-ndert Soll die Sargabsenkgeshwindigkeit/werden, so wird nach
Lösen der Kontermutter der Brstopf 32 mittels eines Einsteckschlüssels verschraubt
und anschließend wieder gesichert. Vergrößert man den Abstand ins Brernsringes 33
vom Schwenklager der Massen 29, so wird die 'argabsenkgeschwindigkeit größer. Ein
Verschrauben in der anderen Richtung hat eine Einstellung auf geringere Absenkgeschwindigkeit
zur Folge. bt dieser einstellbaren Eremseinrichtung lassen sich auch Abnutzungen
des Bremsringes 33 ausgleichen.
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Nachdem der Sarg abgesenkt worden ist, sollen die Seile 11 schnell
wieder auf die Trommeln 4 aufgewickelt werden. Dies erfolgt in einfachster Weise
durch Drehen der Hohlwelle 3 von hand, was sehr leicht möglich ist, da der Freilauf
22 bei dieser Drehrichtung das Schneckenrad 21 gegenüber der Welle 10 auskuppelt,
so daß beim Drehen der Hohlwelle 3 von Hand-sowohl der Schneckentrieb als auch der
Fliehkraftregler nicht gedreht werden. Die Seile lassen sich somit sehr schnell
und leicht aufwickeln.
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Die Freilaufexrichtung 22 besteht aus zwei Bolzen 41, die in einander
diametral gegenüberliegenden Bohrungen der Nabe des Schneckenrades'21 radial verschiebbar
angeordnet sind. imine
Ringfeder 42 drückt die Bolzen 41 nach innen.
Die Welle 10 hat vier jeweils um 900 versetzte Rasten 43, die exzentrisch so eingefräst
sind, daß sie an der Linie 44 in den Umfang der Welle 10 übergehen und sich von
dieser Linie 44 in Umfangsrichtung der Welle 10 vertiefen, so daß eine Mitnehmerfläche
45 für die Bolzen gebildet wird. Liegen die Bolzen 41 also an dieser Widerlagerfläche
45 an, so ist das Schneckenrad 21 mit der Welle 10 gekuppelt. In der entgegengesetzten
Drehrichtung bzw. wenn der Antrieb der Welle 10 vom Schneckenrad aus erfolgt, laufen
die Bolzen um die Welle 10 herum. Die Antriebsverbindung ist dann aufgehoben.
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Ein Betätigungsansatz 46 ist auf dem aus dem Gehäuse herausgeführten
Ende vorgesehen, um mittels einer aufsteckbaren Kurbel die Ketten 13 leicht spannen
zu können.
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Dank dem Einbau der Kunststofflagerhülse 47zwischen Reglerwelle 27
und Bremstopf 32 wird ein geräuscharmes Arbeiten der Bremseinrichtung gewährleistet,
da ohne eine solche Lagerhülse aus Polyamid oder anderem geeigneten Kunststoff die
aus Stahl bestehende, sich sehr schnell drehende Welle 27 in dem ebenfalls aus Metall
bestehenden Bremstopf 32 ein starkes und unangenehmes Pfeifgeräusch entwickeln würde.
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Ansich wäre eine abgewandelte Ausführung denkbar, gemäß welcher der
Bremstopf selbst aus Kunststoff besteht, um ohne
eine eingebaute
Lagerhülse auszukor=sLen. Doch wäre diese Ausführung unteiegen, weil in der Lagerbohrung
ein Abrieb auftreten würde und das entstehende Spiel zu Schwinungen der schnell
drehenden Welle führen würde, so daß eine GerauschentwidAung nach gewisser Betriebszeit
unvermeidbar wäre.
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Sollte sich das Spiel in der Lagerbüchse 32 im Laufe der Zeit vergrößern,
so braucht die Büchse 32 nur ausgewechselt zu werden. Der Apparat ist dann wieder
für lange Zeit betriebsfähig.
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In Figur 2 ist zu sehen, daß auch das untere Ende der Reglerwelle
27 in einer speziellen Lagerbüchse 48 gelagert ist, die vorzugsweise aus demselben
Material besteht wie die Büchse 47 und die unmittelbar in das Gehäuse 6 eingesetzt
ist.