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"DOPPELDRAHTMASCHINE"
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Durch die DE-OS 19 30 207 (Bag. 674) ist eine Doppeldrahtmaschine
bekannt, bei der auf beiden Maschinenseiten in der senkrechten Maschinenlängsfront
zwei übereinanderliegende Spindelreihen mit liegend ausgerichteten Spindelachsen
angeordnet sind. Die Spindelwirtel kragen in Richtung auf die Längsmittenebene der
Maschine aus und werden durch endlose Riemen angetrieben, welche jeweils eine Gruppe
von z.B. acht benachbarten und gegenüberliegenden Wirteln umschlingen und jeweils
von einer in der Längsmittenebene der Maschine liegenden zentralen Antriebswelle
mit darauf befestigten Riemenscheiben angetrieben werden.
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Durch US-Patent 2,638,732 ist eine Doppeldrahtmaschine mit liegend
angeordneten Spindeln bekannt, deren Antrieb durch einen in der Längsmittenebene
umlaufenden Tangentialriemen erfolgt, welcher gleichzeitig die Wirtel beider Maschinenseiten
antreibt.
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Der erstgenannte Antrieb gewährleistet zwar eine sichere Mitnahme
der Spindeln und daher eine gute Drehzahlkonstanz über die gesamte Maschinenlänge.
Der Antrieb ist jedoch hinsichtlich Montage, Wartung und Instandsetzung sehr aufwendig.
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Der letztgenannte Antrieb hat den Nachteil, daß die Montage des Riemens
sehr schwierig ist und insbesondere, daß auf jeder Maschinenseite nur eine begrenzte
Anzahl von Spindeln untergebracht werden kann, weil die Spindeln der einen und der
anderen Maschinenseite sich nicht im Bereich des Tangentialriemens mit ihren Wirteln
und Lagerungen berühren dürfen und ein genügender Montageabstand zwischen den Spindeln
der linken und der rechten Seite gegeben sein muß. In dem genannten US-Patent haben
daher die Spindeln
jeder Seite einen Abstand von zweimal Spindeldurchmesser
voneinander.
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Aufgabe der in Anspruch 1 wiedergegebenen Lösung ist die Vermeidung
der obengenannten Nachteile. Die Erfindung geht dabei von einer Doppeldrahtmaschine
aus, wie sie in dem US-Patent 2,638,732 beschrieben ist. Neu ist demgegenüber, daß
für die Spindelwirtel einer jeden Maschinenseite jeweils ein endloser Tangentialriemen
vorhanden ist, der jeweils in einer zur Maschinenfront parallelen Ebene umläuft.
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Im genannten Stand der Technik ist weiterhin gezeigt, daß die Spindelwirtel
der einen Maschinenseite auf der Innenseite des Tangentialriemens und die Spindelwirtel
der anderen Maschinenseite auf der Außenseite des Tangentialriemens anliegen. Nachteilig
hierbei ist, daß die sinnvolle Anordnung von Führungs- und Spannelementen für den
Tangentiairiemen Schwierigkeiten macht. Es wird daher als bevorzugt vorgeschlagen,
daß sämtliche Spindelwirtel auf der Außenseite des sie antreibenden Tangentialriemens
anliegen.
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Hierdurch wird es möglich, die Führungs- und Spannelemente für den
Tangentialriemen auf der Innenseite und so anzubringen, daß sie eine feste Anlage
des Tangentialriemens an den Spindelwirtel bewirken.
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Nach dem Stand der Technik wird die gleiche Zwirnrichtung auf der
linken und der rechten Maschinenseite ebenfalls dadurch erzielt, daß die Spindelwirtel
der einen Maschinenfront an der Außenseite des Tangentialriemens und die Spindelwirtel
der anderen Maschinenseite auf der Innenseite des Tangentialriemens anliegen.
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Nach der Erfindung wird die gleiche Zwirnrichtung vorzugsweise dadurch
erzielt, daß die Tangentialriemen im entgegengesetzten
Sinne umlaufen.
Dies kann z.B. dadurch bewirkt werden. daß für sieden Tangentialriemen ein gesonderter
Motor vorgesehen ist. Hierdurch ergibt sich eine große Flexibilität, die nicht nur
das Zwirnen in unterschiedlicher Richtung sondern auch mit unterschiedlicher Drehung
gestattet. Sofern die Verwendung von zwei Antriebsmotoren aus Raumgründen, Kostengründen
oder technischen Gründen sich verbietet, ist als bevorzugt vorgeschlagen, daß beide
Tangentialriemen von einem gemeinsamen Antriebsmotor.
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aus mittels auf einer einzigen Antriebswelle sitzenden Riemenscheiben
angetrieben werden, wobei ein Riemen seine Riemenscheibe umschlingt und zwar im
wesentlichen mit 180°, während der andere Tangentialriemen durch Umlenkrollen, die
der Riemenscheibe benachbart sind, sQ geführt wird, daß er auf der Riemenscheibe
sattelförmig aufliegt.
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Diese Antriebseinrichtung gestattet ein leichtes Umstellen der Zwirnrichtung
auf einer oaer auf beiden Maschinenseiten.
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Wie bereits erwähnt, ist es bei der im Stand der Technik gezeigten
Doppeldrahtmaschine schwierig, Führungselemente für die Tangentialriemen anzubringen.
Die vorliegende Erfindung erlaubt eine besonders vorteilhafte Lösung, die darin
besteht, daß die Führungselemente für die Tangentialriemen längs des Riemen laufs
auf einem zum Riemen lauf parallel angeordneten Tragbalken befestigt sind. Der Tragbalken
ist vorzugsweise unabhängig von der Spinaelbank gelagert. Vorzugsweise ist jeder
Naschinenseite ein Tragbalken mit Führungselementen zugeordnet, wobei der Tragbalken
im wesentlichen in dem von dem jeweiligen Tangentialriemen umfahrenen Raum liegt.
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Neben der Führung ist auch das Spannen der Tangentialrieinen eine
unabdingbare Voraussetzung für die Verwendung von
Tangentialriemen.
Die im Stand der Technik gezeigte Doppeldrahtmaschine sieht hierfür lediglich vor,
daß der Abstand zwischen den Riemenscheiben veränderbar ist. Bei langen Maschinen
mit z.B. mehr als 200 Spindeln ergibt sich hierdurch das Problem, daß allein für
die Riemenspannung die Maschine etwas länger ausgelegt werden muß. Nach der vorliegenden
Erfindung ist demgegenüber vorgesehen, daß der Riemenlauf auf dem von der Antriebs
seite abgekehrten Maschinenende nach unten umgelenkt ist und daß jeder Tangentialriemen
durch je eine Spanneinrichtung gespannt wird, die in schräger oder senkrechter Richtung
bewegbar ist. Dabei ist vorausgesetzt, daß die Spindeln und auch die Tangentialriemen
oberhalb der Aufwicklung angeordnet sind, so daß in der Maschinenhöhe ausreichende
Spannwege zur Verfügung stehen.
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Die Spanneinrichtung, die vor allem aus Rollen und einem Schlitten
besteht, wird z.B. durch eine Gewindespindel in Spannrichtung gezogen und gehalten.
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Dadurch, daß der Tangentialriemen auf einer Maschinenseite mittels
Umlenkrollen so geführt ist, daß er seiner Rieinenscheibe sattelförmig aufliegt,
ist dieser Riemen länger als der andere Tangentialriemen, der seine Riemenscheibe
mit 180° umschlingt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß vorzugsweise auf dem von
der Antriebsseite abgewandten Maschinenende Umlenkelemente vorgesehen sind zum Riemenlängenausgleich.
Durch diesen Riemenlängenausgleich, ggf. in Verbindung mit dem für die Spanneinrichtung
zur Verfügung stehenden Spannweg, wird es möglich, gleich lange Riemen auf beiden
Maschinenseiten zu verwenden, was für rsatzteilbeschaffung und Lagerhaltung zweckmäßig
ist.
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Eine der Hauptlärmquellen in Doppeldrahtmaschinen sind die Spindelwirtel
und die Tangentialriemen-Antriebe. Daher wird erfindungsgemäß zur Lärmisolierung
vorgeschlagen, daß die Spindelträger, auf welchen die Spindeln montiert sind, plattenförmig
ausgebildet sind. Diese Spindelträger, die in oder parallel zu der Maschinenfront
liegen, bilden mit einer oberen und einer unteren im wesentlichen horizontalen Abdeckung
einen Kasten, der im wesentlichen geschlossen ist. In diesen Kasten ragen die Spindelwirtel
hinein, und es befinden sich in ihm sowohl die Tangentialriemen als auch die Führungselemente
und Spannelemente für die Tangentialriemen. Nur die Spindeln selbst ragen aus dem
durch die Spindelträger gebildeten Kasten heraus und können noch - wie es z.B. durch
die DE-OS 19 30 207 (Bag. 674) offenbart ist - durch eine vordere Abdeckplatte abgeschirmt
werden. Die Führungsrollen werden zweckmäßigerweise in Gummipolstern weich gelagert.
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tm folgenden wird ein Ausführungsbelspiel der Erfindung btschrieben
Es zeigen: Fig. 1 eine Doppeldrahtmaschine mit liegender Anordnung der Spindeln;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Tangentialriemen-Antriebs; Fig. 3 einen
Querschnitt einer Spindelbank; Fig. 4 die Draufsicht (schematisch) auf eine Doppeldrahtmaschine;
Fig. 5 die Anordnung der Teile einer zweiteiligen Spindelbank in einem Feld.
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g. 1 zeigt im wesentlichen ein Feld einer Doppeldrahtmarre, die in
der Draufsicht in Fig. 4. schematisch marge
stellt ist. Dargestellt
sind die Maschinenständer 1, die jeweils ein Feld begrenzen. In diesen Maschinenständern
sind die Spindelbänke 2 befestigt. Auf den Spindelbänken befinden sich die Spindeln
6 und zwar so, daß die Spindeln selbst auf die Bedienungsfront weisen, während die
Spindelwirtel 7 auf die Längsmittenebene der Maschine weisen. Die Spindelbänke 2
besitzen Seitenflanken 3.
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Dadurch, daß sich zwei Spindelbänke gegenüberstehen, entsteht durch
die Abdeckung 29 und 30 ein kastenförmiges Gebilde, in welches die Spindelwirtel
hineinragen und in welchem der Antrieb der Spindelwirtel untergebracht ist.
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Die Spindeln sind - wie allgemein bekannt - in einem Lagergehäuse
drehbar gelagert. Dargestellt ist weiterhin der sogenannte Ballonbegrenzer 9 sowie
ein Schutztopf 10, die Ablaufspule 11, der Spindeloberteil und der Ballonfadenführer
13, der mit einem Befestigungskopf 14 an einer Mittentrennwand 4 befestigt ist.
Die Mittentrennwand besteht aus einem Unterteil 4 und einem Oberteil 5.
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Beide Teile sind gegeneinander verschiebbar, so daß hierdurch die
Ballonhöhe verstellt werden kann. Der von der Ablaufspule 11 kommende und gezwirnte
Faden wird durch den Ballonfadenführer 13 auf die Vorabzugsrolle 15 geführt und
sodann durch Changierfadenführer 17 auf der durch reibwalze 18 angetriebenen Spule
19 mittels Changierfadenführer 17 und hin- und hergehender Changierstange 16 zu
einer Kreuzspule aufgewickelt. Die Spindeln auf einer Maschinenseite sind - wie
Fig. 5 schematisch deutlich macht - reihenweise gegeneinander versetzt. Jedes Feld
besitzt daher an seinen Enden ein freies Feld von ca.
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1/2 Spindelteilung in der Breite. Dieses freie Feld ist mit einem
Aufnahmebehälter 21 für Fadenbremsen besetzt.
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£)ie Spindelwirtel 7 werden - wie in der schematischen Darstellung
nach
Fig. 2 näher ersichtlich - durch die Tangentialriemen 23 und 24 angetrieben. Die
Spindelwirtel liegen dabei außen - d.h. außerhalb des von den Tangentialriemen umfahrenen
Raums an den Tangentialriemen an.
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In dem von den Tangentialriemen umfahrenen Raum befindet sich der
- auch in Fig. 1, 2 ersichtliche - Tragbalken 26, auf dem Führungselemente - dargestellt
sind Rollen 33 - angebracht sind. Die Rollenlagerung kann durch Verschiebung der
aus Fig. 1, 3 ersichtlichen Winkeleisen 31 in axialer und in radialer Richtung zur
Riemenspannung verstellt werden. Die Rollen sind vorzugsweise mit ihren Kugellagern
in Gummielementen gelagert, um eine Geräusch- und Schwingungsdämpfung zu bewirken.
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Die Tragbalken 26 sind von den Spindelbänken 2 völlig unabhängig in
den Maschinenständern 1 gelagert und zwar vorzugsweise in schwingungsdämpfenden
Elementen wie z.B.
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Schwingmetallelementen. Hierzu dienen die Befestigungswinkel 32.
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Zum Antrieb der Tangentialriemen 23, 24 dient der Motor 34, von welchem
über Treibriemen 35 auch der Antrieb für die Changierung abgenommen wird. Die Tangentialriemen
selbst werden über die Vorgelegewelle 36 und die Riemenscheiben 37, 38 angetrieben.
Die Riemenscheibe 37 wird von dem Tangentialriemen 24 mit im wesentlichen 1800 umschlungen.
Der Tangentialriemen 23 dagegen liegt auf der Riemenscheibe 38 sattelförmig auf,
was durch die Umlenkelemente (Rollen) 39, 40 erreicht wird. Hierdurch wird bewerkstelligt,
daß die Tangentialriemen unterschiedliche Laufrichtungen, dabei aber gleiche Zwirnrichtungen
auf beiden Maschinenseiten haben.
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Der Spannung beider Riemen dient jeweils eine Spanneinrichtung
41,
die im wesentlichen aus einem in senkrechter Richtung verfahrbaren Schlitten 42
und einer darauf gelagerten Spannrolle 43 besteht. Der Schlitten wird durch Gewindespindel
44 nach unten gezogen und gehalten. Dadurch, daß der Riemenlauf durch die Umlenkelemente
45 bis 48 abgeknickt ist, wird es möglich, Maschinenlänge einzusparen. Selbstverständlich
ist es nicht erforderlich, daß die Abknickung genau um 900 erfolgt. Der Schlitten
kann auch in einer Schrägrichtung beweglich sein.
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Der Tangentialriemen 23, welcher der Riemenscheibe 38 sattelförmig
aufliegt, muß länger sein als der Tangentialriemen 24, welcher die Riemenscheibe
37 nur umschlingt.
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Um trotzdem gleich lange Tangentialriemen verwenden zu können, ist
die Rolle 49 vorgesehen, welche den Tangentialriemen noch einmal umlenkt und hierdurch
den Riemenlängenausgleich bewirkt.
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Wie Fig. 3 deutlich macht, entsteht durch die Erfindung eine Konstruktion
der Riemenführung, die jeder Spindelbank zugeordnet ist. Es wird dadurch möglich,
dieselbe Konstruktion einer Riemenführung mit einer Spindelbank auch in einer Vertikalmaschine,
d.h. doppelseitigen Doppeldrahtmaschine mit senkrechten Spindelachsen, einzusetzen.
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Uberdies erlaubt die Erfindung eine größtmögliche Flexibilität im
Betrieb der Horizontalmaschine hinsichtlich Zwirnrichtung, Zwirnstärke, Spindeldrehzahl
und Fadengeschwindigkeit.
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BEZUGSZEICENAUFSTELLUNG 7 Maschinenständer 2 Spindelbank 3 Seitenflanken
der Spindelbank 4 Mittentrennwand-Unterteil 5 Mittentrennwand-Oberteil 6 Spindel
7 Wirtel 8 Lagergehäuse 9 Ballonbegrenzer 10 Schutztopf 11 Ablaufspule 12 Spindeloberteil
13 Ballonfadenführer 14 Befestigungskopf 15 Vorabzugrolle 16 Changierstange 17 Changierfadenführer
18 Treibwalze 19 Spule 20 Bajonetthalterung für Spindellager 8 21 Aufnahmebehälter
23 |
24 ) Treibriemen für Horizontalmaschine |
25 Flanke 26 Balken 27 Gewindespindel 28 Gewindemutter 29 Abdeckung 30 Abdeckung
31 Befestigungswinkel für Spindelbank
32 Befestigungswinkel für
Balken 26 33 Führungsrolle 34 Motor 35 Treibriemen 36 Antriebswelle
37 ) Riemenscheiben |
38 |
39 ) Umlenkrollen |
40 ) |
41 Spanneinrichtung 42 Schlitten 43 Spannrolle 44 Gewindespindel 45-48 Umlenkrollen
49 Rolle 80 Freiraum 81 Feld 82 Antriebsgehäuse 83 Gehäuse
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