DE2924415C2 - Verfahren zur Aufstickung von Stählen mit hohen Chrom- und Mangangehalten - Google Patents
Verfahren zur Aufstickung von Stählen mit hohen Chrom- und MangangehaltenInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufstickung
von Stählen mit hohen Chrom- und Mangangehalten
durch Druck-EIektroschlackeumschmelzen.
In der DE-OS 26 28 848 wird ein Verfahren zur Aufstickung
von hochlegierten Stählen beim Elektroschlaf keumschmelzen
vorgeschlagen, bei dem der Schlacke während des bei Normaldruck ablaufenden Umschmelzvorgangs
ein Gemisch aus einem Desoxidationsmittel und einem hochstickstoffhaltigen Halbmetallnitrid, dessen
Halbmetall die Werkstoffeigenschaften der hochle-' gierten Stähle nicht nachteilig beeinflußt, kontinuierlich
zugegeben wird, wobei die Desoxidationsmittelmenge zwischen 0,1 und 0,8 Gew.-% und die im Haibmetallnltrid
enthaltene Stickstoffmenge zwischen 0,1 und 0,8 Gew,-%, bezogen auf d'e umgeschmolzene Stahlmenge.
Hegt und wobei als Desoxidationsmittel vorzugsweise Calcium-Sillcium oder Calclum-Sillclum-Magneslum
und a!s Halbmetallnitrid Siliciumnitrid verwendet wird. Das Desoxidationsmittel bindet den in der Schmelze vorhandenen
Sauerstoff und beschleunigt dadurch die Diffusion des Stickstoffs von der Schlacke in die Schmelze.
Wegen des hohen Stickstoffgehalts der verwendeteten Halbmetallnitride, Insbesondere des Slllclumnitrlds, kann
zwar bei diesem bekannten Verfahren in vorteilhafter Welse eine hohe Aufstickung der Stähle mit einer kleinen
Nitridmenge erreicht werden; andererseits hat sich aber gezeigt, daß bei der Aufstickung bestimmter Legierungen
mit hochstickstoffhaltigen Halbmetatlnitriden unter Norrnaidruck keine ausreichend hohen Stickstoffgehalte
erreicht werden kühnen.
Daher Hegt der Erfindung die Aufgäbe zugrunde, ein
Verfahren zur Aufstickung von hochlegiertem Stahl durch Elektroscirlackeumschmelzen zu schaffen, mit
dem bei ruhiger Schmelzführung hohe Stickstoffgehalte 6^
erreicht werden können.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
dadurch gelöst, jdaß der aus CaF2, CaO und AI2O3 zusam-
mengesetzten Basisschiacke Si1N4 sowie ein Desoxidationsmittel,
vorzugsweise Calcium-Sillcium oder CaI-cium-Sllicium-MagnesIuivi.
kontinuierlich zugeführt werden, wobei die mit dem Si3N4 in den Stahl eingebrachte
StickstofFmenge zwischen 0,1 und 0,8 Gew.-% und die
zugesetzte Desoxidationsmittelmenge zwischen 0,1 und 0,8 Gew.-%, bezogen auf die umgeschmolzene Stahlmenge,
Hegt und daß während des Umschmelzens und Abkühlens des Stahls durch Stickstoff und/oder Argon
ein Druck von 5 bis 60 bar, vorzugsweise 5 bis 35 bar, aufrechterhalten wird. Da sich das Si3N4 erst bei hohen
Temperaturen zersetzt, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren eine ruhige und einwandfreie Schmelzführung
erreicht, und da das Si3N4 viel Stickstoff enthält, ist nur
eine verhältnismäßig geringe Menge zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich, wodurch
sich die Schlackentemperatur während der S! N4-Zugabe
nur unwesentlich verändert. Die nahezu konstante ScWackentemperatur bewirkt in vorteilhafter Weise, daB
die Schlackenhaut an der gesamten Oberfläche des erschmolzenen Stahlblocks eine konstante Dicke hat und
eine gute Qualität der Blockoberfläche erreicht wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können Stahlblöcke
mit hohem Stickstoffgehalt hergestellt werden.
Obwohl aus der DE-AS 24 25 032 ein Verfahren bekannt ist, bei welchem eine Metallelektrode in einer
inerten Gasatmosphäre be: einem Druck von mindestens 20 at nach dem Elektroschlacke-Umschmelzprozeß abgeschmolzen
wird, wobei der Schlacke Metailnitride, insbesondere
Chrom- und/oder Mangannitrid, sowie Desoxidationsmittel, insbesondere Erdalkalimetalle,
zugeführt werden, war nicht zu erwarten, daß ein Stahl mit hohem Stickstoffgehalt durch Aufstickung mit Si3N4
unter hohem Druck hergestellt werden kann, denn es ist bekannt, daß sich SUN4 bei Normaldruck erst oberhalb
1900° C mit nennenswerter Geschwindigkeit thermisch zersetzt, da erst bei ca 2000° C der N2-Dlssoziationsdruck
von I bar erreicht wird und daß die Zersetzungstemperatur durch die Erhöhung des Drucks ansteigt. Es
konnte also nicht erwartet werden, daß Si3N4 Insbesondere
in Verbindung mit der vorgesehenen Bassisschlacke beim Elektroschlackeumschmelzen unter erhöhtem
Druck als Stickstoffdonator wirkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch deshalb besonders erfoigreich durchgeführt werden, well die
umzuschmelzende Ausgangselektrode annähernd die
gleichen Gehalte an den die Stickstofflösllchkeit fördernden
Metallen aufweist «, ,e der aufgestickte Stahl. Insbesondere
sind die Gehalle der die Stlckstofflöslichkelt fördernden Elemente Chrom und Mangan iowchl in den
umruschmeizenden Ausgangseiektroden ais auch im aufgestickten
Material annähernd gleich. Dadurch ist es möglich, den Stickstoffgehalt entsprechend der durch die
chemische Zusammensetzung bedingten-Stickstofflösllchkeit
In den unter Normaldruck hergestellten Ausgangselektroden
auf einen hohen Wert einzustellen, und es ergibt sich zwischen dem Stickstoffgehalt des aufgestickten
Stahls und dem Stickstoffgehalt der Ausgangselektroden eine vergleichsweise minimale Differenz.
DsiT!entsnrechsnd sind auch beim erf!ridun°<cTefn«ßen ~
Verfahren~dje zur Einstellung der [angestrebten Stickstoffgehalte
erforderlichen' Zusätze" ah' SI3N4 relativ
gering.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders erfolgreich durchgeführt werden, wenn die Basisschlacke
aus 60 Gew.-« CaF2, 20 Gew.-% CaO und 20 Gew.-ft
Al2O3 oder aus 34 Gew.-% CaF2, 33 Gew.-« CaO und 33
Gew.-% AI2O3 besteht, da mit diesen Baslsschlackenzu-
sehr
ruhige Schmelzführung
sammensetzungen eine
erreicht wird.
erreicht wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die umzuschmelzende Ausgangselektrode mit
einem Gemisch aus dem SIjN4 und dem Desoxidationsmittel
beschichtet wird, da durch diese Maßnahme ein hoher Grad der Kontinuität bei der Dosierung der
Zusatzstoffe erreicht wird.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Bei
den im folgenden genannten Prozent-Angaben handelt es sich stets um Gew.-%.
Zur Herstellung eines aufgestickten Stahlblocks mit einem Gewicht von 1 t und mit der Zusammensetzung
18,8* Mn; 18,5% Cr, <O,1%C; 1,3ft, N; Rest Fe durch
Druckaufstickung in einer ESU-Anlage muß bei Anwendung
des Verfahrens nach der DE-AS 24 25 032 zunächst eine Elektrode von 800 kg mit der Zusammensetzung
23,5% Mn; 6,9% Cr, Rest Fe hergestellt werden. Der unter atmosphärischem Druck für diese Zusammensetzung
einstellbare Stickstoffgehalt der Ausgangselektrode (unter Inkaufnahme von Gasporosität) beträgt 0,40%.
Beim Elektroschlackeumschmelzen unter Druck müssen dann zur Einstellung der gewünschten Endzusammensetzung
200 kg FeCrN (65% Cr, 5% N; 30% Fe) zugesetzt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Herstellung dieses aufgestickten Stahlblocks eine Elektrode
mit einem Gewicht von 980 kg und einer Zusammensetzung von 19,2% Mn; 18,9% Cr,
< 0,1% C; Rest Fe gegossen. Der unter atmospärischem Druck für diese
Zusammensetzung einstellbare Stickstoffgehalt der Ausgangselektrode
(unter Inkaufnahme vor Gasporosität) beträgt 0,8%. Dieser Stickstoffgehalt wird durch Verwendung
von Nitriden des Chroms und Mangars bei der Erschmelzung der Ausgangselektrode in die Ausgangselektrode
eingebracht. Beim Elektroschlackeumschmelzen unter einem Druck von 17 bis 23 bar werden dann zur
Einstellung der gewünschten Endzusammensetzung 17 kg Si3N4 und 3 kg CaSiMg zugesetzt. Die beim Umschmelzen
verwendete Schlacke besteht aus 60% CaF2,
20% CaO und 20% AhO, oder aus 34% CaF2, 33% CaO
und 33% Al2O5. Während nach dem Verfahren der
DE-AS 24 25032 bei der Aufstickung eine Differenz des Stickstoffgehalts von 0,9% überwunden werden muß, ist
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nur eine Differenz von 0,5% zu überwinden.
Aus der nachfolgenden Tabelle geht hervor, wie der Druck den Stickstoffgehalt des aufgestickten Stahls
beim Elektroschlackeumschmelzen beeinflußt. D'e Umschmelzvorgänge 1 bis 3 wurden auch mit Ausgangselektroden
der Zusammensetzung 19,2% Mn; 18,9% Cr,
< 0,1% C; 0,8% N; Rest Fe durchgeführt, wobei jeweils 1,7% Si3N4, was 0,68% N entspricht, und 0,3% CaSiMg
zugesetzt wurde.
Umschmelzvorgang
Nr.
Nr.
Druck N-Gehalt des umge-
[barj schmoizenen Slzhies
5 | 0,94 |
17 | 1,14 |
20 | 1,28 |
Bei der Durchführung def erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darauf zu achten, daß der Siliciumgehalt der umzuschmelzenden Ausgangselektrode unter 0,2 Gew.-%
liegt, da während des Verfahrens der Siliciumgehalt des Stahls geändert wird, während sich die Gehalte aller
anderen Legierungsbestandteile mit Ausnahme des Stickstoffs nicht ändern, was eine optimale Homogenität der
chemischen Zusammensetzung der umgeschmolzenen Stahlblöcke zur Folge hat. Zur Aufstickung des Stahls
kann wegen seiner Preiswürdigkeit ein Si1N4 verwendet
werden, das mit 10% Elsen verunreinigt ist.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten aufgestickten Stähle eignen sich insbesondere zur
Fertigung von Kappenringen für Hochleistungsgeneratoren.
Claims (3)
1. Verfahren zur Aufstickung von Stahlen mit
hohen Chrom- und M^.igangehalten durch Druck-Elektroschlackeumschrhelzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aus CaF2, CaO und AI2Oi zusammengesetzten
Basisschiacke SJjN4 sowie ein Desoxidationsmittel,
vorzugsweise Calciam-Sillclum oder Calclum-SHIcIum-Magnesium, kontinuierlich rügeführt
werden, wobei die mit dem Si3N4 In den Stahl
eingebrachte Stickstoffmenge zwischen 0,1 und 0,8 Gew.-* und die zugesetzte Desoxldationsmltteimenge
zwischen 0,1 und 0,8 Gew.-%, bezogen auf die umgeschmolzene
Stahlmenge, liegt, und daß während des Umschmelzens und Abkühlens des Stahls durch
Stickütoff und/oder Argon ein Druck von 5 bis 60 bar,
vorzugsweise 5 bis 35 bar, aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Basisschiacke aus 60 Gew.-% CaF2,
20 Gew.-96 CaO und 20 Gew.-% AI2O3 oder aus 34
Gew.-% CaF2, 33 Gew.-% CaO und 33 Gew.-ife Al2O3
besteht.
3. Verfahren nacr den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die umzuschmefzende
Ausgangselektrode mit einem Gemisch aus dem Si5N4
und dem Desoxidationsmittel beschichtet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2924415A DE2924415C2 (de) | 1979-06-16 | 1979-06-16 | Verfahren zur Aufstickung von Stählen mit hohen Chrom- und Mangangehalten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2924415A DE2924415C2 (de) | 1979-06-16 | 1979-06-16 | Verfahren zur Aufstickung von Stählen mit hohen Chrom- und Mangangehalten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2924415A1 DE2924415A1 (de) | 1980-12-18 |
DE2924415C2 true DE2924415C2 (de) | 1984-02-23 |
Family
ID=6073428
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2924415A Expired DE2924415C2 (de) | 1979-06-16 | 1979-06-16 | Verfahren zur Aufstickung von Stählen mit hohen Chrom- und Mangangehalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2924415C2 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1979
- 1979-06-16 DE DE2924415A patent/DE2924415C2/de not_active Expired
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