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Land- oder Wasserfahrzeug mit nichtkrängender Segeleinrichtung.
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Eeschreibuna: ahrzeuqe, die rit Segel ausgerüstet sind, besitzen im
allgemeinen einen oder mehrere Masten, die senkrecht zum Fahrzeugkörner abgeordnet
sind und an der oder denen das oder die Segel verschiedenartig angeordnet sind.
Das Fahrzeug erhält seinen Vortrieb zur kleinen Teil aus einer in Fahrtrichtung
des Fahrzeugs gerichteten Komponente V (Bild 1), die aus der Druckkraft des Windes
t- resultiert und zum weitaus überwiegenden Teil aus der Sogkraft A, deren Komponente
zur Vortrieb des Fahrzeugs aleichfalls in Richtung V zeigt und die dem Auftrieb
am Tragflügel eines Flugzeuges entspricht.
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als Komponente senkrecht zum Vortrieb verbleibt die Kraft K, die z.B.
bei Wasserfahrzeugen mit nur einem Bootskörper eine Neigung des D'astes zur Senkrechten
in Leerichtung zur Folge hat, die als Krängung bezeichnet, wird. Bei Schiffen pit
mehreren Rümpfen oder Landfahrzeugen wird diese raft entweder durch erhohte Stützkräfte
auf den belasteten Schwimmkörper oder bei Landfahrzeugen durch Ee- und Entlastung
des Auslegers wirksam, sofern nicht durch gelenkige Verbindung zwischen Mast und
Fahrzeug körper die Trägung durch Neigung des Mastes allein herbeigeführt wird,
und die Kräfte auf das Fahrzeug teilweise abgefangen und kompensiert werden.
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In jedem Falle besteht bei der üblichen Seqelanordnunq die Gefahr,
daß das Fahrzeug hei starkem Wind oder plötzlichen Böen so heftig krängt, daß es
kippt, wodurch natürliche Grenzen hinsichtlich Fahrgeschwindigkeit nutzbaren Windgeschwindigkeiten
und Fahrsicherheit gegeben sind.
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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugs mit Segel oder mehr oder weniger
starrer indfläche, bei dem keine oder nur unwesentliche Krängungskräfte wirksam
werden können, allenfalls solche, die nach Luv gerichtet sind und niemals ein das
Fahrzeug kippende zement mitsichbringen können.
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Die prinzipielle Anordnung ist in Anspruch 1 beschrieben und soll
im folgenden am Bild 2 erläutert werden.
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In einer angenommenen Ausführung des Erfindungsgedankens ist ein Eootsrumpf
dargestellt, auf dem eine dem herkömlichen Mast vergleichbare Haltestrebe vorzugsweise
gelenkig, lose oder feststellbar derart am Bootsrumpf montiert ist, daß sie gegenüber
der Ouerachse v-v des Fahrzeugs einen Winkel γ einnimmt und gegenüber der
Waagerechten den Winkel ungleich 900.
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An der Spitze der Haltestrebe sei ein Segel oder eine als solches
wirkende aerodynamisch geformte Fläche senkrecht oder schiefwinklig zur Haltestrebe
starr oder beweqlich angebracht. Unter aerodynamischer Formgebung sei hier verstanden,
daß die Fläche materialbedingt vorgegeben oder im Falle eines Segels durch Windkräfte
bedingt eine gewölbte Oberfläche aufweist und damit geeignet ist, Auftriebskräfte
zu erzeugen, die im wesentlichen senkrecht auf die Fläche oder die Anströmrichtung
gerichtet sind. Die Vorderkante der Fläche stehe senkrecht zur Windrichtung bzw.
bei trapezförmigen oder anders geformten Flächen ihre längere Symmentrielinie.
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Wenn die Längsachse des Fahrzeugs x-x als mit der Fahrtrichtung übereinstimmend
angenommen wird, so sei die Stellung der Haltestrebe mit dem Segel so gewählt, daß
die Windrichtung mit der Sehne der gewölbten Fläche den (Anstell-)winkel i bildet,
derart, daß - aus der Flugzeugaerodynamik entlehnt - die Gleitzahl, nämlich das
Verhältnis aus Auftrieb und aerodynamischem Widerstand ein Optimum bildet.
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Die resultierende Auftriebskraft A ist in dieser Stellung in Streben-Längsachse
gerichtet, und aus ihrer Stellung zum Bootsrumpf ergibt sich auf diesen die Vortriebskraft
V.
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In Bild 3 sind die geometrischen Verhältnisse aus der Richtung betrachtet,aus
der der Wind kommt und die Segelfläche trifft. Die Auftriebskraft zerlegt sich in
die zwei KomPonenten Z in senkrechter Richtung und die waagerechte Richtung Y, die
einen seitlichen Schub auf das Boot ausübt, der von dessen Lateralplan aufgenommen
wird.
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Z bewirkt eine nach oben gerichtete Kraft, die in Abhängigkeit von
dem frei zu wählenden Winkel T unter Einbeziehung der herrschenden Windeverhältnisse
größer oder kleiner sein kann. Diese Komponente ist dafür verantwortlich, daß nie
ein die Stabilität des Bootes beeinträchtigendes (kenterndes) Moment wirksam werden
kann. Die Verbindungslinie zwischen Strebenangriffspunkt und Lateralschwerpunkt
kann allenfalls mit der Strebenlangsachse zusammenfallen, wodurch der größtmögliche
Krängungswinkel definiert ist.
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Je kleiner der Winkel f gewählt wird, desto größere Auftriebskräfte
und damit Vortriebskräfte auf das Boot ergeben sich. Sie werden zu Null bei senkrechter
Stellung der Haltestrebe. In den Zwischenstellungen kann das Boot Geschwindigkeiten
erreichen, die lediglich durch die Summe der auf dasselbe wirkenden Widerstandskräfte
begrenzt ist, nicht aber durch Kräfte, nicht aber durch rate, die das Boot zum entfern
bringen könnten.
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Eine Segeleinrichtunq gemäß der Erfindung ermöglicht -im Gegensatz
zu herkömmlichen Segeleinrichtungen -die Anbringunq von Tragflächenstützen 1 (Bild
4 und 5), mit deren Hilfe sich das Boot bei hohen Geschwindigkeiten aus dem Wasser
hebt. Die qenannten Bilder geben eine solche Anordnung in einem AusfAhrungsbeispiel
wieder.
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Darüber hinaus können die Stützflächen 1 um einen Drehpunkt 2 schwenkbar
anqeordnet sein, wie es in der Draufsicht Bild 4 zu erkennen ist. Bei dieser Anordnung
entsteht der Vorteil, daß bei genügender Fahrtaufnahme, wenn der Bootsrumpf aus
dem Wasser gehoben ist, dieser in die Richtung des Windes geschwenkt werden kann,
ohne daß die Fahrtrichtung sich damit ändern würde. Der Windwiderstand des Dootes
wird Jedoch erheblich geringer, was eine weitere Erhöhung der Fahrgeschwindiakeit
ermöglicht.
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Im Bild 5 ist ferner ein Stützschwimmer 4 und ein (Gegen-) gewicht
3 gezeichnet. Beide dienen gemeinsam oder einzeln der Kompensation des Gewichtes
der Segeleinrichtung, die bei Stillstand des Fahrzeugs gegebenenfalls dieses zum
Kentern bringen könnte. Beide haben keinen negativen Einfluß auf das Fahrverhalten
des Fahrzeugs (Bootes), denn ein Stützschwimmer würde durch die aufrichtenden Kräfte
am Segel während der Fahrt aus dem Wasser qehoben, könnte eingezogen und im Boot
verstaut werden oder unterliegt sonst nur noch dem Luftwiderstand. Für das Gegengewicht
gilt dasgleiche.
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Da auf die Haltestrehe nur Zugkräfte entfallen, ist es ausreichend,
die Verbindunq zwischen Fahrzeug und ihr flexibel zu gestalten. Darunter sei zu
verstehen, daß neben einer Verbindung als Gelenk, Verschraubung oder Verstelleinrichtung
auch eine solche als einfaches Zugseil oder -band den Zweck erfüllt. In diesem Punkt
unterscheidet sich die Anordnung gemäß dem Erfindungsgedanken von herkömmlichen
Mastverbindungen, wie sie z.B. in der Patentauslegeschrift 1914604 (US-Patent 716547)
in Ausführungen mittels Gelenken vorgeschlagen wird.
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Die Haltestrebe selbst kann gerade oder gekrümmt ausgeführt sein.
Die gekrümmt Ausführung ist in dem Falle vorteilhaft, wenn die Segeleinrichtung
nicht indirekt über Seile oder Leinen, sondern durch direkten Zugriff seitens der
bedienenden Person gehandhabt wird. Durch geeignete Formgebung der Strebe läßt sich
diese in griffgerechte Position in
Relation zur Stellung der Bedienperson
bringen.
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Die Strebe kann sogar aus einem Seil oder einer entsprechenden Zugverbindung
bestehen, sofern es gelingt, das Segel zum Zeitpunkt des Fahrbeginns in seine Ausgangsposition
zu bringen. Zu diesem Zweck kann das Segel als Hohlkörper ausgeführt sein, der mit
Gas leichter als Luft gefüllt ist, so daß die Gasfüllung das Gewicht der Segeleinrichtung
kompensiert.
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Das Segel selbst kann als Rahmen oder Spierengestell ausgeführt sein,
das mit Segeltuch bespannt ist oder aber im Ganzen aus einem mehr oder weniger festen
oder flexiblem sraterial bestehen wie z.B. Metallblech, Holz, Kunststoff oder einem
Verbund aus einem oder mehreren dieser Materialien z.B. in soo. Sandwichbauweise.
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Die Spieren können auch so, wie bei einem Regenschirm angeordnet sein,
und die Spierenenden können zur Verstärkung und/oder zur Definition der Wölbung
durch ein Seil, einen Kunststoff- oder entsprechenden Faden oder auf ähnliche Weise
miteinander verbunden sein, wodurch das ganze Segel für Transportzwecke wie eben
ein herkömmlicher Schttm zusammenklappbar ist.
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Ein weiteres Ausfahrungsbeispiel ist in Bild 6 dargestellt.
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In diesem Falle sind zusätzlich zwei Gelenke 5 angeordnet und eine
zentrale Spiere mit je zwei Spreizarmen 6 vorgesehen ist, deren Endendurch ein umlaufendes
Seil lo miteinander verbunden sind. Das Seil verläuft ferner über die verlängerten
Enden der Klappachse 11, die mit der Haltestrebe starr, aber für Transportzwecke
vorzugsweise lösbar miteinander verbunden ist. überhaupt sind alle Teile vorzugsweise
mittels Schraub-,Steck- oder Klemmverbindungen lösbar miteinander verbunden und
auf kleinsten Raum zusammenlegbar, um den Transport zu vereinfachen.
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Die Gelenke 5 bewirken in Verbindung mit dem Schiebestück 8 den Streben
7 und der Feder 9, daß beide Segelhälften im Ruhezustand in gespreizter Stellung
gehalten werden, die als Betriebsstellung anzusehen ist. Für den Fall jedoch, daß
durch Fehlbedienunq oder plötzliches mschwenken des Windes dieser das Segel von
der Oberseite her trifft, ist es zweckmäßig, daß es durch Zusammenklappen diesem
Druck nachgibt, dann aber automatisch in die alte Stellung zurückkehrt, wenn es
wieder normal im Sinne des Erfindungsgedankens angeblasen wird.
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Die Feder kann durch Gummiseile, Gasfedern oder andere, eine entsprechende
Punktion ausübende, Bauteile ersetzt werden und auch innerhalb der Haltestrebe,
der anderen Streben oder an beliebiger Stelle zweckentsprechend angeordnet sein,
wie die gesamte Rlapsanordnung in an sich bekannter Art verschiedenartig dem vorgesehenen
Zweck entspreNchend ausgeführt sein kann.
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Die Betätiguna der Segeleinrichtung kann bei größerer Bauausführung
durch Seile oder Leinen in herkömmlicher Weise geschehen. Z.B. kann eine Leine an
der Spitze der Haltestrebe befestigt über Rollen am Bug des Fahrzeugs parallel zum
Fahrzeugkörper verlaufend über eine oder mehrere Rollen am Heck wieder zurück zur
Strebenspitze geführt sein.Durch Verschiebung der Seile in Fahrzeuglängsachse direkt
oder über eine Winde wird der Neigungswinkel der Strebe gesteuert. In entsprecdnder
Weise können Leinen vom äußersten Rand des Segels über Rollen in Querrichtung geführt
werden, und durch Betätigung beider Leinen ist der Winkel f in Bild 2 in jeder gewünschten
Stellung einstellbar.
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Durch zusätzliche Festverbindungen zwischen Segelendpunkten und Fixpunkten
am Fahrzeugkörper läßt sich vor allem in Richtung der Ouerbewegung, z.B. beim Wendemanöver,eine
zwangsweise Steuerung des Winkels ß zwischen Strebe und Segel (Bild 3) bewirken,
wodurch das Gewicht der Segeleinrichtung kompensiert wird.
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Die rt des Fahrzeugs selbst kann gemäß dem Erfindungsgedanken sehr
vielqestalt sein. In kleiner Ausführung als Wasserfahrzeug kann es ein dem Surfbrett
ähnliches Einmannqefahrt sein und in ähnlicher Weise gehandhabt werden.
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Ein Vorteil besteht darin, daß aufgrund der Eigenstabilität die Bedienperson
nicht durch Gewichtsverlagerung einen stabilen Gesamtzustand des Fahrzeugs während
der Fahrt herbeifübren rrtuß, sondern dieses sogar in sitzender Stellung bedienen
kann, wobei gleichfalls aus Gründen der Eigenstabilität wesentlich höhere Fahrgeschwindigkeiten
erreichbar sind.
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In diesem Falle ist es auch möglich, die Segeleinrichtung ohne jegliche
mechanische Verbindung zum Fahrzeug zu handhaben. Diese Anordnung kann auf kleinfahrzeuge
nahezu jeqlicher Art übertragen werden wie z.B. Skate-boards, Rollschuhe, Fahrräder,
Fahrkarren usw.
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Wie vorher erwähnt ist die Größe der Vortriebskomponente von einer
möglichst senkrechten Stellung des Segels abhängig. Bei größerer Sea,elfläche müßte,
um dies zu erreichen, gleichzeitiq die Länge der Haltestrebe zunehmen, wodurch die
Segeleinrichtung in nicht unbedingt zweckdienlicher Weise große Abmessungen bekäme.
Dies läßt sich einer-seits durch eine V-Stellung beider,durch die Achse 11 oder
eine ihrer Richtung entsprechenden gedachten Svmmetrielinie setrennten, Seoelhälften
zueinander oder durch Anordnung von zwei oder mehr Flächen übereinander unter Beibehaltung
der gewünschten Gesamtfläche umgehen, wobei gerinafügige Interferrenzverluste inkauf
genommen werden können.