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Schachtel mit Faltdeckelverschluss
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schachtel mit Faltdeckelverschluss.
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Schachteln mit Faltdeckelverschluss sind bereits bekannt.
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In der französischen Patentschrift Nr. 1'267'978 ist eine Schachtel
mit einem Faltdeckelverschluss offenbart, bei der ein Abschnitt eines Lappen in
der Schliessstellung in einer gegenüberliegenden Tasche steckt und die dann mit
einem separaten Klebband verschlossen wird. Diese Schachtel kann nach dem erstmaligen
Verschliessen als staubdicht klassifiziert werden hat aber den Nachteil, dass zum
Verschliessen der Schachtel ein separates Klebband benötigt wird.
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In der deutschen Gebrauchsmusterschrift Nr. 1'732'469 und der Deutschen
Offenlegungsschrift Nr. 28 06 308 ist eine Schachtel mit Faltdeckelverschluss offenbart,
der aus vier mit den Seitenwänden der Schachtel über Faltlinien zusammenhängendm
Lappen besteht, die ihrerseits über Faltlinien miteinander zusammenhängen. Zwei
gegenüberliegende Lappen sind als rechteckige Abschnitte ausgebildet und durch je
zwei Faltlinien in drei Felder unterteilt. Die beiden anderen einandergegenüberliegenden
Lappen haben ebenfalls rechteckige Abschnitte, wobei der eine mit einem langen Schliesslappen
und der andere mit einem kurzen Schliesslappen zusammenhängt. Beim Zusammenliegen
bilden je zwei Felder mit dem an diese angrenzenden rechteckigen Abschnitt Taschen.
In der Schliessstellung steckt der kurze Schliesslappen in der gegenüberliegenden
Tasche und ist von dem langen Schliesslappen überdeckt und der lange Schliesslappen
ist mittels einer
Klebstoffschicht verklebt.
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Diese Schachtel hat den Nachteil, dass die Verklebung von der Verschlusskante
seitlich beabstandet bzw. an einer Aussenseite erfolgt, wodurch sich die gefalteten
Lappen aufspreizen können. Um dies zu verhindern, muss mit höherem Druck beim Verschliessen
der Schachtel gefahren werden, was einen steiferen Karton zur Folge hat.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie
in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Schachtel mit Faltdeckelverschluss
zu schaffen, bei der durch die nahe bei der Verschlusskante vorgesehenen Klebstelle
dem Bestreben der gefalteten Lappen sich zu öffnen wirksam entgegengewirkt wird
und der in der gegenüberliegenden Tasche verklebte kurze Schliesslappen wie eine
Dichtungsleiste wirkt.
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Die Vorteile der erfindungsgemässen Schachtel sind die einfache Leimführung
vor dem Verschliessen der Schachtel, so dass eine geringe Klebstoff schicht aufgetragen
werden kann oder billigere Klebstoffe verwendet werden können, die Anwendung von
geringerem Druck beim Verschliessen der Schachtel, so dass die Schachtel aus dünnerem
Karton hergestellt werden kann, und der Verzicht auf Einlagebeutel, da wegen des
als Dichtungsleiste wirkenden kurzen Schliesslappen selbst staubförmiges Material
nicht austreten kann.
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Ferner ist der erfindungsgemässe Faltdeckelverschluss von der Packungsgeometrie
vollständig unabhängig und auf bekannten Verpackungsmaschinen ohne wesentliche Aenderungen
durchführbar.
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Ausserdem ist die Schachtel einfach und billig herstellbar.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Zuschnitt,
der zur Herstellung eines ersten Ausführungsbeispieles der Schachtel dient, Fig.
2 eine perspektivische Darstellung einer Stellung der Lappen beim erstmaligen Verschliessen
der nach dem Zuschnitt von Fig. 1 hergestellten Schachtel, Fig. 3 eine perspektivische
Darstellung einer Stellung der Lappen beim Wiederverschliessen nach dem erstmaligen
Oeffnen, der nach dem Zuschnitt von Fig. 1 hergestellten Schachtel, Fig. 4 einen
Zuschnitt, der zur Herstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Schachtel
dient, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer Stellung der Lappen beim erstmaligen
Verschliessen, der nach dem Zuschnitt von Fig. 4 hergestellten Schachtel, und Fig.
6 eine perspektivische Darstellung einer Stellung der Lappen beim Wiederverschliessen
nach dem erstmaligen Oeffnen, der nach dem Zuschnitt von Fig. 4 hergestellten Schachtel.
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Fig. 1 zeigt den Zuschnitt für einerstes Ausführungsbeispiel einer
Schachtel, die vier Seitenwände 1 bis 4 aufweist. Die Seitenwände sind durch Faltlinien
untereinander verbunden. Die Seitenwände 1 und 3 bzw. 2 und 4 sind jeweils gleich
breit, so dass die Schachtel einen rechteckigen Querschnitt hat. Die Seitenwände
1 bis 4 hängen an einer Seite mit Lappen 5 bis 8 zusammen, die nach dem Verschliessen
den Boden der Schachtel bilden. Eine Seitenwand 4 ist mit einem Streifen 9 versehen,
der mit der Innenseite der Seitenwand
1 verklebt ist.
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An der anderen Seite der Seitenwände 2 und 4 sind zwei unterschiedlich
ausgebildete Lappen 13 und 14 vorgesehen, die über Faltlinien 15 mit den Seitenwänden
verbunden sind. Jeder Lappen 13,14 weist einen rechteckigen Abschnitt 16 auf, dessen
Abstand h von der Faltlinie 15 gleich der Hälfte der Breite bl der Seitenwände 1
und 3, wobei diese Breite bl kleiner als die Breite b2 der Seitenwände 2 und 4 ist.
An dem rechteckigen Abschnitt 16 des einen Lappen 13 ist ein erster Schliesslappen
17 vorgesehen, der eine rechteckige Grundform hat. Daran anschliessend ist ein Abreissstreifen
18 mit einer Lasche 19 vorgesehen, an den ein weiterer Lappenteil 20 mit einer rechteckigen
Grundform anschliesst. Der Schliesslappen 17 und der Lappenteil 20 haben gleiche
Breiten, die etwas kleiner als die Breite b2 der Seitenwände 2 und 4 sind. An dem
rechteckigen Abschnitt 16 des anderen Lappens ist ein zweiter Schliesslappen 21
mit rechteckiger Grundform vorgesehen, dessen Breite kürzer als die Breite b2 der
Seitenwand ist und der am freien Ende an den Ecken abgerundet ist.
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Zwischen dem zweiten Schliesslappen 21 und dem rechtekkigen Abschnitt
16 ist eine Perforation vorgesehen, um den zweiten Schliesslappen 21 abtrennen zu
können.
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Der Lappen 14 ist mit zwei streifenförmigen Klebstoffschichten 29,39
versehen, die parallel zueinander auf der aussenliegenden Seite des Lappens 14 angeordnet
sind, wobei die eine Klebstoff schicht 29 in einem an die Faltlinie 15 angrenzenden
Bereich auf dem rechteckigen Abschnitt und die andere Klebstoff schicht 39 auf einen
durch die Perforation begrenzten Bereich auf dem zweiten Schliesslappen 21 aufgebracht
ist.
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Die Seitenwände 1 und 3 hängen an der anderen Seite längs Faltlinien
10 und 11 mit zwei einander gleichen Lappen 12 zusammen. Jeder Lappen 12 ist durch
zwei von den Endpunkten der Faltlinien 10 bzw. 11 ausgehende, aufeinander senkrechte
Faltlinien 22 und 23 in drei Felder 24,25,26 unterteilt.
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Das Feld 24 hat die Form eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen auf
der durch die Faltlinien 10 bzw. 11 dargestellten Hypothenuse senkrechte Höhe h
gleich derjenigen der rechtwinkligen Abschnitte 16 der Lappen 13 bzw. 14 ist. Das
Feld 26 hat die Form eines rechtwinkligen Dreiecks, dessen eine Kathete durch eine
Faltlinie 27 gebildet ist, längs welcher der Lappen12 mit dem rechteckigen Abschnitt
16 zusammenhängt und deren Länge gleich dem Abstand h ist. Das Feld 25 ist gleich
dem Feld 26.
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Es wird auf die Fig. 2 und 3 Bezug genommen, um den Vorgang beim
Verschliessen der Schachtel zu beschreiben. Die Schachtel kann in einer an sich
bekannten Abpackmaschine ver schlossen werden. Nach dem Füllen der Schachtel werden
die Klebstoffschichten 29,39 mittels einer Leimführung auf der Aussenseite des Lappens
14 aufgebracht. Anschliessend werden beim erstmaligen Verschliessen der Schachtel
die beiden Lappen 12 um die Faltlinien 10 bzw. 11 nach innen umgeklappt.
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Dabei falten sich diese Lappen 12 längs ihrer Faltlinien 22 und 23
und die Felder 25,26 sind bestrebt sich auf das Feld 24 zu legen. Durch das Einwärtsklappen
der Lappen 12 werden die Lappen 13 und 14 mitgenommen und um die Faltlinien 15 nach
innen umgelegt. Dabei wird die in Fig. 2 dargestellte Lage erreicht, in der die
Lappen 13 und 14 und die Felder der
Lappen 12 noch nicht vollständig
in der Verschlussebene liegen. Dabei bilden die Felder mit den rechteckigen Abschnitten
16 des Lappens 13 eine Tasche, in welche der zweite Schliesslappen 21 gesteckt wird.
Danach wird durch Ausübung eines Druckes auf den Lappen 13 die Schachtel verschlossen
und der Lappen 13 wird durch die auf der Aussenseite des Lappens 14 vorgesehenen
Klebstoffschichten 29,39 verklebt.
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Die verschlossene Schachtel ist somit in zwei beabstandeten und parallel
zueinanderliegenden Bereichen verklebt, wobei die an die Faltlinie 15 angrenzende
Klebstoff schicht 29 zur Hauptsache eine Verschliessfunktion und die Klebstoff schicht
39 auf dem zweiten Schliesslappen 21 zur Hauptsache eine Dichtungsfunktion und in
zweiter Linie eine Verschliessfunktion übernimmt.
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Eine derart verschlossene Schachtel bietet die Gewähr, dass selbst
feinstes Material wegen des innerhalb der durch die Felder und den rechteckigen
Abschnitt 16 gebildeten Tasche verklebten Schliesslappens 21 nicht aus der Schachtel
austreten kann. In zweiter Linie wird durch den verklebten Schliesslappen 21 dem
Bestreben des Faltverschlusses sich selbst zu öffnen wirksam entgegengewirkt.
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Die Schachtel kann durch Abreissen des Abstreisstreifens geöffnet
werden.
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Nach dem erstmaligen Oeffnen der Schachtel wird diese wieder geschlossen,
indem man den ersten Schliesslappen 17 in die durch die Felder und den rechteckigen
Abschnitt 16 des Lappens 14 gebildete Tasche steckt. Durch Ausübung eines Druckes
auf den Lappen 14 wird die Schachtel verschlossen, wobei die freien Ränder der rechteckigen
Felder 25,26 jedes Lappens 12 und 13 in dieser Stellung aneinanderstossen,
durch
den ersten Schliesslappen 17 in dieser Stellung gehalten werden und dadurch einen
dichten Verschluss bilden.
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Die Fig. 4 zeigt den Zuschnitt für ein zweites Awführungsbeispiel
einer Schachtel. Da sich dieses Ausführungsbei spiel nur bezüglich eines Schliesslappens
vom vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel unterscheidet, werden für gleiche Teile
gleiche Bezugszahlen verwendet, auf deren nochmalige Beschreibung verzichtet wird.
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Die beiden an den Seitenwänden 2 und 4 unterschiedlich ausgebildeten
Lappen 14,30 weisen ebenfalls den rechteckigen Abschnitt 16 auf. Im Gegensatz zum
vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel ist ein erster Schliesslappen 31 vorgesehen,
dessen Seitenränder 32 von einem gewissen Punkt 33 an leicht einwärts verlaufen,
so dass der obere Rand 34 etwas kürzer als die Breite b2 der Seitenwände 2 und 4
ist.
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Am ersten Schliesslappen 31 ist eine Faltlinie 36 vorgesehen, deren
Abstand H von der Faltlinie 15 gleich der Breite bl der Seitenwände 1 und 3 ist.
An der Stirnseite des ersten Schliesslappens 31 hängt ein Abreissstreifen 36 mit
einer Lasche 37 an dem wiederum ein Abschnitt 38 angeordnet ist.
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Die Seitenränder des Abschnittes 38 fluchten mit den Seitenrändern
32 des ersten Schliesslappens 31.
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Es wird auf die Fig. 5 und 6 Bezug genommen, um den Vorgang beim
Verschliessen der Schachtel zu beschreiben. Die Schachtel wird erstmalig analog
wie das erste Ausführungsbeispiel verschlossen. Der Unterschied besteht darin, dass
der Lappen 31 nicht auf der Aussenseite des gegenüberliegenden Lappens 14 sondern
auf der Aussenseite der Seitenwand 2 mittels der Klebstoffschicht 39 verklebt wird.
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Die Schachtel kann durch Abreissen des Abreissstreifens
36
geöffnet werden.
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Nach dem erstmaligen Oeffnen der Schachtel wird diese wieder geschlossen,
indem man den ersten Schliesslappen 31 in die durch die Felder und den rechteckigen
Abschnitt 16 des Lappens 14 gebildete Tasche steckt, wie dies aus Fig. 6 ersichtlich
ist. Durch vollständiges Einschieben des Schliesslappens 31 wird die Schachtel verschlossen,
wobei die freien Ränder der rechteckigen Felder 25,26 jedes Lappens 1 und 3 in dieser
Stellung aneinander stossen, durch den Schliesslappen 31 in dieser Stellung gehalten
werden und somit einen dichten Verschluss bilden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die zur Hauptsache dem Verschliessen
dienende Klebstoff schicht 29 bzw. 39 auch auf der Innenseite des äussersten Abschnittes
20 und 38 des Lappens 13 bzw. 31 vorgesehen werden kann.
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Die beschriebene Schachtel eignet sich mit Vorteil zum Verpacken
von pulverförmigem Material, ohne dass ein Einlagebeutel verwendet werden muss.