DE2921222C2 - - Google Patents
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- DE2921222C2 DE2921222C2 DE2921222A DE2921222A DE2921222C2 DE 2921222 C2 DE2921222 C2 DE 2921222C2 DE 2921222 A DE2921222 A DE 2921222A DE 2921222 A DE2921222 A DE 2921222A DE 2921222 C2 DE2921222 C2 DE 2921222C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C23/00—Alloys based on magnesium
- C22C23/04—Alloys based on magnesium with zinc or cadmium as the next major constituent
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wärmebehandlung
von Magnesium-Zink-Gußlegierungen durch Lösungsglühen,
Abschrecken und Warmauslagern.
Es sind viele Magnesiumlegierungen mit zur Verbesserung
ihrer mechanischen Eigenschaften bestimmten Bestandteilen
bekannt. Diese Legierungen erfordern jedoch im allgemeinen
einen Kornverfeinerungsschritt vor dem Gießen,
um optimale Eigenschaften zu erhalten. Die Kornverfeinerung
kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden,
z. B. durch Überhitzung auf etwa 900°C in einem Eisenkessel
(z. B. durch Zusatz von Chloreisen), durch Impfung
mit Kohlenstoff (z. B. durch Behandeln mit Hexachloräthan)
und durch Zusatz von kornverfeinernden Legierungselementen
wie z. B. Zirkonium und Titan. Alle diese Methoden erhöhen
die Kosten von aus den Legierungen hergestellten
Gußerzeugnissen. Überhitzung und Impfung mit Kohlenstoff
oder Eisen verursacht einen zusätzlichen Schritt während
des Gießens, sind im allgemeinen schwierig in der Praxis
und können gefährlich sein, falls nicht rigorose Vorsichtsmaßnahmen
beachtet werden. Zusätze wie Zirkonium und
Titan sind teuer, gleichgültig ob sie als Bestandteile
von Zusatzlegierungen oder als reine Metalle zugesetzt
werden.
Eine bekannte Magnesiumlegierung, "AZ91", enthält etwa 9%
Aluminium und 1% Zink als Hauptlegierungszusätze und
ermöglicht eine Streckgrenze von mindestens 95 N/mm², eine
Zugfestigkeit von mindestens 125 N/mm² und eine Dehnung von
0,5 bis 2% im gegossenen Zustand. Die nach Hochtemperatur-
Lösungsglühen, Abschrecken und Warmauslagern erzielten entsprechenden
Mindestwerte sind: Streckgrenze 120 N/mm², Zugfestigkeit
200 N/mm² und Dehnung 0,5 bis 2%. Diese Legierung
erfordert jedoch eine Kornverfeinerung, hat verhältnismäßig
geringe Duktilität und neigt zur Mikroporosität, wenn sie
sand- oder spritzgegossen wird.
Eine weitere bekannte Magnesiumlegierung (US 19 84 152) umfaßt
auch Legierungen aus Zink, Kupfer und Magnesium, jedoch
werden mit diesen Legierungen auch nach einer Wärmebehandlung
nur mechanische Eigenschaften erzielt, die erheblich
schlechter als diejenigen der Magnesiumlegierung
"AZ91" sind.
Andere bekannte Magnesiumlegierungen (DE 24 45 843 B2 und
GB 14 52 671) enthalten u. a. Zink und Aluminium. Diese
Legierungen sind für das Spritzgießen konzipiert, erweisen
sich jedoch für das Sandgießen als nicht zufriedenstellend.
Einer anderen bekannten Magnesiumlegierung (GB 6 64 819)
sind zur Verbesserung des Kriechwiderstandes bei erhöhten
Temperaturen als wesentliche Bestandteile 0,5 bis 6% Seltene
Erden zugesetzt, die mindestens 50% Samarium enthalten.
Die mechanischen Eigenschaften dieser Legierungen sind nicht
angegeben.
Für eine Silber enthaltende bekannte Magnesium-Gußlegierung
(DE-AS 12 46 257), die auch Zirkonium als Kornverfeinerer
enthält, wurde bereits eine aus Lösungsglühen, Abschrecken
und Warmauslagern bestehende Wärmebehandlung vorgeschlagen,
jedoch für einen Legierungstyp, dessen Zusammensetzung sehr
unterschiedlich ist von der Zusammensetzung der keine kornverfeinernden
Elemente enthaltenden Legierungen, die der
Wärmebehandlung entsprechend der vorliegenden Erfindung
unterzogen werden, um die weiter unten angegebenen mechanischen
Eigenschaften zu erhalten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs angegebenen Gattung bereitzustellen,
welches gute mechanische Eigenschaften ermöglicht, mindestens
so gute wie diejenigen der Legierung "AZ91", jedoch bei
niedrigeren Kosten und mit einer Gießeignung sowohl für
Sandguß als auch für Spritzguß, die mindestens so gut ist
wie diejenige der zuvor erwähnten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß eine Legierung mit 2 bis 10% Zink, 0,5
bis 5% Kupfer und Magnesium als Rest mit unvermeidbaren
Verunreinigungen zur Erzielung einer Streckgrenze von mindestens
120 N/mm², einer Zugfestigkeit von mindestens 200
N/mm² und einer Dehnung von mindestens 2% unterhalb der
Solidus-Temperatur für einen ausreichenden Zeitraum lösungsgeglüht,
abgeschreckt und bei einer Temperatur bis zu
250°C für mindestens 2 Stunden warmausgelagert wird.
Es wurde gefunden, daß optimale Eigenschaften mit einem
Zinkgehalt von 5 bis 7% und einem Kupfergehalt von 1 bis
3,5% erhalten werden.
Das Verfahren kann auf Legierungen angewendet werden, denen
andere Elemente zur Verbesserung der Eigenschaften der erhaltenen
Legierung zugefügt werden. So können bis zu 2% Mangan,
vorzugsweise 0,2 bis 1% Mangan, zugesetzt werden, um die
Streckgrenze der Legierung und auch die Korrosionsbeständigkeit
zu verbessern, insbesondere diejenige der geglühten
Legierung.
Die Korrosionsbeständigkeit kann auch durch Zusatz von bis
zu 3% Wismut und/oder bis zu 1% Antimon verbessert werden.
Bis zu 5% Cadmium können zugesetzt werden, um die Gießeigenschaften
der Legierung zu verbessern. Der Zusatz von bis
zu 1% Silicium und/oder bis zu 1% von Metallen der Seltenen
Erden (vorzugsweise eine Mischung aus Metallen der Seltenen
Erden, die einen hohen Anteil an Neodym und wenig Lanthan
oder Cer enthalten) können die Kriech- und mechanischen
Hochtemperatureigenschaften der Legierung verbessern. Bis
zu 2% Zinn können ebenfalls zugesetzt werden.
Wesentlich ist, daß Kornverfeinerungselemente, wie z. B.
Zirkonium und Titan, nicht benötigt werden und Aluminium im
wesentlichen fehlen sollte.
Es hat sich herausgestellt, daß die beim Gießen der mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren wärmebehandelten Legierungen
ohne Kornverfeinerungsbehandlung erzielte Korngröße ausreichend
klein ist, um zufriedenstellende Eigenschaften zu
ergeben, so daß ein Kornverfeinerungsschritt nicht notwendig
ist. Ähnliche Magnesium-Zink-Legierungen, die kein Kupfer
enthalten, sind als grobkörnig bekannt, besitzen schlechte
mechanische Eigenschaften und neigen zur Mikroporosität und
zur Warmrissigkeit oder zum Reißen, wenn sie gegossen werden.
Die erfindungsgemäß wärmebehandelten Legierungen können auf verschiedene
Weise gegossen werden, einschließlich des Sandgießens
und des Spritzgießens. Die Sandgießeigenschaften sind denjenigen
vergleichbarer Legierungen überlegen, insbesondere
im Hinblick auf Mikroporosität. Es wurde gefunden, daß
die geringste Porosität bei etwa 6% Zink und 2 bis 3%
Kupfer in den erfindungsgemäß wärmebehandelten Legierungen auftritt.
Eine Glühbehandlung der gegossenen Legierungen ist im allgemeinen
notwendig, um optimale mechanische Eigenschaften
zu erreichen. Diese Glühbehandlung umfaßt ein Lösungsglühen,
vorzugsweise bei der praktisch höchstmöglichen
Temperatur (z. B. etwa 20°C unterhalb der Solidustemperatur
der Legierung), worauf sich Abschrecken und Warmauslagern
anschließen. Abschrecken in heißem Wasser mit anschließender
Warmauslagerung bei etwa 180°C hat sich als zufriedenstellend
herausgestellt.
Es ist bemerkenswert, daß der Zusatz von Kupfer zu Zink
enthaltenden Magnesiumlegierungen zu einer Erhöhung der
Solidustemperatur und damit zu einer Erhöhung der möglichen
Lösungsglühtemperatur führt. Die Auswirkung auf die
Solidustemperatur für Magnesiumlegierungen mit 6,8 und
10% Zink bei zunehmenden Mengen an Kupfer ist in Fig. 1
dargestellt. Die erhöhte Solidustemperatur ist ein wichtiger
Faktor für die Erzielung guter mechanischer Eigenschaften
bei der Glühbehandlung. Lösungsglühbehandlungen
bei niedrigeren Temperaturen (z. B. 330°C) haben sich als
für die Verbesserung mechanischer Eigenschaft wesentlich
geringer wirksam herausgestellt.
Bevorzugte Glühbehandlung und Bedingungen sind Lösungsglühen
bei 5 bis 40°C unterhalb der Solidustemperatur
für 2 bis 8 Stunden mit anschließender Abschreckung
und Warmauslagerung bei 120 bis 250°C für eine Zeit von mindestens
2 Stunden.
Ein geeignetes Wärmebehandlungsverfahren umfaßt das
Lösungsglühen bei einer Temperatur von etwa 20°C unterhalb
der Solidustemperatur für etwa 4 bis 8 Stunden und
anschließendes Abschrecken in Wasser und Warmauslagern für
24 Stunden bei 180°C.
Es wurde überraschend gefunden, daß die Korrosionsgeschwindigkeit
in Salzwasser bei den erfindungsgemäß geglühten Legierungen
wesentlich geringer ist als diejenige der gegossenen
Legierungen. Dieser Unterschied ist das Gegenteil
der mit vergleichbaren Legierungen gemachten Erfahrungen,
wie beispielsweise mit solchen, die Zink und Aluminium
enthalten, bei welchen die Korrosionsneigung durch Glühbehandlung
vergrößert wird. Es wurde gefunden, daß der
Zusatz von Mangan, z. B. in einer Menge von 0,2 bis 1%,
zu einer besonders geringen Korrosionsgeschwindigkeit führt. Der Zusatz
von Wismut und/oder Antimon hat weitere vorteilhafte
Auswirkungen.
Die erfindungsgemäß wärmebehandelten Legierungen zeigen auch ein erheblich
besseres Schweißverhalten als ähnliche Legierungen,
die kein Kupfer enthalten.
Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wärmebehandelte
Legierungen werden in den folgenden Beispielen beschrieben.
In den Zeichnungen veranschaulicht
Fig. 1 die Auswirkung von Kupferzusätzen zu Magnesium/Zink-Legierungen
auf die Solidustemperatur.
Fig. 2 zeigt die Wirkung
von Kupferzusätzen zu einer Magnesium/6%-Zink-Legierung
mit und ohne Mangan auf die Festigkeitseigenschaften der
Legierung.
Magnesiumlegierungen mit den in der nachfolgenden Tabelle
1 angegebenen Bestandteilen wurden hergestellt durch
Schmelzen von Magnesium, Anheben seiner Temperatur auf
780°C, Zusetzen der aufgelisteten Bestandteile, Rühren
und anschließendes Anwenden eines Kornverfeinerungsverfahrens
auf die Schmelze, in welchem Chloreisen in geeigneter
Form in die Schmelze injiziert wurde, um mit der
Magnesiumlegierung zur Bildung von eisenhaltigen Kernen
zu reagieren. Die Legierungen wurden bei 780°C zur Bildung
von Standard-Prüfstäben sandgegossen (im Falle der
Legierung 14 wurde kein Kornverfeinerungsverfahren durchgeführt).
Die Gußstäbe wurden zu Ziehproben bearbeitet und wurden
im gegossenen Zustand durch in Übereinstimmung mit British
Standard Nr. 18 befindliche Methoden geprüft. Weitere
Stäbe wurden bei den in Tabelle 1 angegebenen Temperaturen
lösungsgeglüht, heißwassergekühlt, für 24 Stunden
bei 180°C warmausgelagert, dann zu Ziehproben bearbeitet
und in Übereinstimmung mit British Standard Nr. 18 geprüft.
Die Solidustemperatur der Legierungen und die erhaltenen
Korngrößen wurden durch eingeführte Methoden gemessen.
Die erhaltenen Resultate sind in Tabelle 1 angegeben. In
der Tabelle bedeuten: Y. S. = 0,2%-Streckgrenze, U. T. S. =
Zugfestigkeit und E% = Bruchdehnung. Die Legierungen A bis
E waren Vergleichslegierungen außerhalb der erfindungsgemäß
behandelten Zusammensetzung.
Minimale Festigkeitseigenschaften für eine Vergleichslegierung
AZ91, wie in British Standard 3L125 spezifiziert,
sind ebenfalls angegeben.
Aus den angegebenen Resultaten ist ersichtlich, daß die
erfindungsgemäß wärmebehandelten Legierungen, obwohl sie eine niedrige
Streckgrenze im gegossenen Zustand ergaben, für alle
Legierungen im angegebenen Zusammensetzungsbereich wesentlich bessere
Zugfestigkeit und Dehnung aufwiesen als die spezifizierten
Minima für die Vergleichslegierung AZ91. Nach der erfindungsgemäßen
Wärmebehandlung zeigten alle Legierungen mit Kupferzusätzen
innerhalb des angegebenen Bereiches eine unerwartet
große Zunahme der Streckgrenze, verglichen mit den
Gußzustandswerten. Es wurde auch gefunden, daß die Festigkeitseigenschaften
im hohen Maße abhängig sind von den relativen
Anteilen an Zn und Cu. Ein zunehmender Zn-Anteil
vergrößerte die Streckgrenze der Legierungen, aber verringerte
die Zugfestigkeit und die Dehnung merklich unterhalb
8%, während die Streckgrenze und die Zugfestigkeit
bei etwa 1,5% Cu ein Maximum durchliefen, obwohl
sich die Verbesserung der Dehnung mit zunehmendem Kupfergehalt
fortsetzte. Dies wird durch Bezugnahme auf die
gestrichelten Bänder in Fig. 2 noch klarer demonstriert,
welche die Auswirkung zunehmender Cu-Gehalte auf die Festigkeitseigenschaften
einer großen Anzahl von 6% Zn enthaltenden
Legierungen zeigen.
Die Korngröße der Legierung 14 in Tabelle 1 befand sich
gut innerhalb des Korngrößenbereiches der anderen aufgelisteten
Legierungen, obwohl die Legierung 14 keinem speziellen
Kornverfeinerungsverfahren ausgesetzt wurde. Da
die Korngröße aller Legierungen wesentlich feiner war
als diejenige, welche erhalten worden wäre aus einer binären
Mg-Zn-Legierung ohne Kornverfeinerung, demonstriert
dies die kornverfeinernde Wirkung des Kupferzusatzes.
Die mechanischen Eigenschaften der Vergleichslegierungen
waren im allgemeinen schlechter als die spezifizierten
Minima, insbesondere nach der Wärmebehandlung.
Magnesiumlegierungen wurden wie in Beispiel 1 hergestellt,
gegossen und geprüft. Versuchsproben wurden unterschiedlichen
Wärmebehandlungen, wie in der nachfolgenden Tabelle
2 angegeben, ausgesetzt. Einige der Legierungen enthielten
die angegebenen Mengen an Mangan, Zinn oder Antimon.
Wie ersichtlich ist, ist eine Hochtemperatur-Lösungsglühbehandlung
mit anschließender Abschreckung und Wärmeauslagerung
erforderlich, um optimale mechanische Eigenschaften zu ergeben.
Eine Wärmebehandlung bei einer niedrigeren Temperatur
und eine Wärmebehandlung ohne Abschreckung und Warmauslagerung
erzeugen zwar eine Verbesserung von Eigenschaften,
aber diese Eigenschaften erreichen nicht das Optimum.
Der Zusatz von Mangan zu Mg-Zn-Cu-Legierungen
hat sich als besonders günstig für sowohl die Festigkeitseigenschaften
als auch die Korrosionsbeständigkeit der
Legierungen herausgestellt. Das zuerst Erwähnte wird
durch den folgenden Versuch veranschaulicht:
Eine Anzahl von Magnesiumlegierungen mit unterschiedlichen
Gehalten an Zn, Cu und Mn wurde in die Sandform für
Prüfstäbe gegossen, wobei das in Beispiel 1 beschriebene
Verfahren benutzt wurde mit der Ausnahme, daß einige einem
Kornverfeinerungsverfahren unterworfen wurden, während andere
keine spezielle Kornverfeinerungsbehandlung erfahren
haben. Zusammensetzungen und Kornverfeinerungsbehandlungen
sind in Tabelle 3 angegeben. Gußprüfstäbe wurden bei den
aus der Tabelle ersichtlichen Temperaturen lösungsgeglüht,
in heißem Wasser abgeschreckt und danach für 24 Stunden
bei 180°C warmausgelagert. Ziehproben wurden von den wärmebehandelten
Stäben hergestellt und in Übereinstimmung mit British
Standard 18 einer Zugprobe überworfen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 3 im Vergleich mit äquivalenten Mg-Zn-Cu-
Legierungen ohne Mn-Zusatz angegeben.
Wie ersichtlich ist, führt in allen Fällen die Zugabe von
Mn zu einer bedeutenden Verbesserung der Streckgrenze, obwohl
eine geringe Verringerung der Zugfestigkeit und der
Duktilität eintrat. Die Duktilität war jedoch noch höher
als die als Minimum für die Vergleichslegierung AZ91 in
British Standard 3L125 empfohlene.
Der günstige Effekt von Mn auf die Streckgrenze wird auch
durch Fig. 2 veranschaulicht, wo ein Vergleich der diagonal
gestrichelten Bänder mit den vertikal gestrichelten
Bändern den Effekt der Mn-Zugabe zu einer Magnesium-6%-Zn-Legierung
mit unterschiedlichem Kupfergehalt zeigt.
Es kann auch der Tabelle 3 entnommen werden, daß die Verbesserungen
in der Streckgrenze bei Legierungen mit Mn-
Zusätzen erzielt worden sind, die nicht einem speziellen
Kornverfeinerungsverfahren unterworfen worden waren, und
auch in einer Legierung, welche demselben Kornverfeinerungsverfahren
ausgesetzt worden war wie die kein Mn enthaltenden
Legierungen (Legierung 22). Dieses zeigt wiederum
an, daß ein Kornverfeinerungsschritt nicht notwendig
ist für den Zusammensetzungsbereich der erfindungsgemäß
zu behandelnden Legierungen, um ansprechende Festigkeitseigenschaften
zu entwickeln.
Es wurde das Verfahren gemäß Beispiel 1 angewendet, jedoch
wurden unterschiedliche Mengen an zusätzlichen Legierungselementen
zu Legierungen hinzugesetzt, die Mg, Zn, Cu oder
Mg, Zn, Cu, Mn enthielten, wie in Tabelle 4 dargestellt
ist. Aus den angegebenen Daten können die folgenden Schlußfolgerungen
gezogen werden:
- (1) Die Anwesenheit von Al, sogar bei so niedrigen Konzentrationen
wie 0,5%, ist unerwünscht, weil es
- (a) die Zugfestigkeit und die Duktilität im Gußzustand herabsetzte,
- (b) die Solidustemperatur der Legierung bedeutend verringerte, die Anwendung einer Hochtemperatur-Lösungsbehandlung verhinderte, zu schlechten Wärmebehandlungseigenschaften führte.
- (2) Der Zusatz von an Ce/La-reichen Mischungen Seltener Erden hat nur einen geringen Effekt auf die Streckgrenze der Legierung, gleichgültig, ob gegossen oder wärmebehandelt, und könnte, obwohl geringe Verluste an Zugfestigkeit und Duktilität verursachend, in niedrigen Konzentrationen toleriert werden, wo spezifische Effekte (z. B. verbesserter Kriechwiderstand) gewünscht werden. An Nd reiche Seltene Erde hat eine geringere Auswirkung auf die Eigenschaften und ist ein bevorzugter Seltene-Erden-Zusatz.
- (3) Zusätze bis zu 1% Sn und 0,5% Sb haben eine geringere Auswirkung auf die Festigkeitseigenschaften und könnten hinzugefügt werden, wo spezielle Effekte (z. B. verbesserte Gießbarkeit oder verbesserter Korrosionswiderstand) verlangt werden.
- (4) Zusätze von Wismut bis zu 1% oder Cadmium bis zu 2% können die Streckgrenze der Mn enthaltenen Legierung erhöhen und sind daher vorteilhafte Zusätze.
- (5) Eine Zugabe von Silicium scheint die 0,2%-Streckgrenze der Legierung zu verringern, und wo das Element wünschenswert sein kann, z. B. zur Verbesserung der Kriecheigenschaften bei erhöhter Temperatur, würde es auf niedrige Konzentrationen begrenzt sein.
Zur Prüfung des Korrosionswiderstandes der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wärmebehandelten Legierungen wurden Legierungen mit den in der nachfolgenden
Tabelle 5 angegebenen Zusammensetzungen hergestellt und wie
in Beispiel 1 wärmebehandelt. Der Korrosionswiderstand der
Proben, gegossen und wärmebehandelt, wurde beurteilt durch
Eintauchen derselben in eine 3%ige (Gew.-%) wäßrige Lösung
von Chlornatrium, gesättigt mit Magnesiumhydroxid,
bei Raumtemperatur für 28 Tage und Messen des Gewichtsverlustes
pro Flächeneinheit. Die Resultate sind in Tabelle
5 als Verhältnisse des Gewichtsverlustes für die
6% Zn, 2% Cu Gußlegierung angegeben, welche mit 100 angenommen
ist. Aus Tabelle 5 ist entnehmbar:
- (1) Für alle Legierungen innerhalb des im Patentbegehren genannten Zn- und Cu-Bereiches waren nach der Wärmebehandlung die Korrosionsgeschwindigkeiten bedeutend niedriger als im Gußzustand, im Gegensatz zur Vergleichslegierung AZ91, für welche die Korrosionsgeschwindigkeit nach der Wärmebehandlung höher war.
- (2) Ein Zusatz von Mn zu Mg-Zn-Cu-Lgierungen im wärmebehandelten Zustand rief eine bedeutende Verringerung der Korrosionsgeschwindigkeit hervor.
- (3) Zusätze an Bi oder Cd zu Mg-Zn-Cu-Mn-Legierungen verursachten weitere Verringerungen der Korrosionsgeschwindigkeit im Vergleich zu Legierungen ohne Zusätze.
- (4) Im Gegensatz hierzu führten Zusätze von Al zu einer Mg-Zn-Cu-Mn-Legierung trotz Verringerung der Korrosionsgeschwindigkeit im Gußzustand zur bedeutenden Erhöhung der Korrosionsgeschwindigkeit nach der Wärmebehandlung.
- (5) Ein Zusatz von Sb zu einer Mg-Zn-Cu-Legierung verringerte die Korrosionsgeschwindigkeit im Gußzustand.
Zur Bestätigung, daß der Kornverfeinerungseffekt des Kupfers
sich mit wiederholter Rückführung von Material nicht
verschlechtert, wie es unter praktischen Gießereibedingungen
auftreten würde, wurde ein Versuch durchgeführt, in welchem
27 kg "scale"-Schmelzen in einer Anzahl von Mg-Zn-Cu-Mn-
Legierungen hergestellt wurden. Die Schmelzen wurden unter
Verwendung konventioneller Schmelzverfahren hergestellt,
wie in vorangehenden Beispielen beschrieben. Für die erste
Schmelze wurden frische Materialien verwendet. Spitaler
Kasten-Gußstücke (American Foundry Society 1967, Vol. 75, Seiten 17-20) wurden
sandgegossen, zusammen mit einer Anzahl von Standard-
Sandguß-Prüfstäben. Prüfstäbe wurden vom Guß zurückbehalten,
wärmebehandelt und, wie in den Beispielen 1 und 2 beschrieben,
geprüft. Nach Prüfung der Prüfkasten-Gießkörper
wurden die Gußstücke und der zugehörige Abfall von Angießrinnen
etc. in eine zweite Schmelze zurückgeführt, so daß
die zweite Schmelze zusammengesetzt war aus 75% Schrott
und 25% Frischmaterial. Das Verfahren wurde dreimal wiederholt,
wobei von jeder Schmelze Prüfstäbe zurückbehalten
wurden. Nach der letzten Schmelze wurden Prüfstücke aus
den Spitaler Kasten-Prüfgußstücken herausgeschnitten, wärmebehandelt,
zu Zugproben bearbeitet und im Vergleich mit
Standard-Gußprüfstäben aus derselben Schmelze geprüft. Die
Resultate sind in der nachfolgenden Tabelle 6 wiedergegeben.
Diese Resultate zeigen, daß
- (1) die Zurückführung von Material ohne irgendein spezifisches Kornverfeinerungsverfahren keine bedeutende Auswirkung auf die Festigkeitseigenschaften der Legierung hat und die günstigen Wärmebehandlungseigenschaften aufrechterhalten werden,
- (2) nur eine geringe Differenz vorhanden ist zwischen den innerhalb des Gußstücks erhaltenen Eigenschaften und solchen, die an Standard-Prüfstäben erhalten werden, die von derselben Schmelze genommen sind.
Es ist bekannt, daß beim Schweißen von Gußstücken aus Magnesiumlegierung
einige Magnesiumlegierungen mit einem hohen
Zn-Gehalt zum Bruch neigen. Eine solche Legierung ist bekannt
als Z5Z (Mg-4,5%Zn-0,7%Zr). Schweißversuche wurden
durchgeführt an Plattengußstücken aus einer Legierung,
die nominell 6% Zn, 2,5% Cu, 0,5% Mn enthielt im Vergleich
mit der Legierung Z5Z, wobei die folgenden Parameter
verwendet worden sind:
- (1) Dicke des Materials 6 mm
- (2) Größe der Platte 165 mm×125 mm
- (3) Argon-arc Schweißstrom 135 A
- (4) Elektrodengröße 3 mm mit 9 mm Keramik-Gasdüse
- (5) Schweißzeit 30 Sekunden
Schwere Rißbildung wurde in der Z5Z-Platte beobachtet, während
keine Rißbildung in der Mg-Zn-Cu-Mn-Platte auftrat,
wodurch die günstige Auswirkung von Kupfer auf die Schweißbarkeit
der Legierung angezeigt wurde.
Claims (5)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von Magnesium-Zink-Gußlegierungen
durch Lösungsglühen, Abschrecken und Warmauslagern,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Legierung von 2 bis
10% Zink, 0,5 bis 5% Kupfer und Magnesium als Rest mit
unvermeidbaren Verunreinigungen zur Erzielung einer Streckgrenze
von mindestens 120 N/mm², einer Zugfestigkeit von mindestens
200 N/mm² und einer Dehnung von mindestens 2% unterhalb
der Solidus-Temperatur für einen ausreichenden Zeitraum
lösungsgeglüht, abgeschreckt und bei einer Temperatur bis zu
250°C für mindestens 2 Stunden warmausgelagert wird.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1
auf eine 5 bis 7% Zink und 1 bis 3,5% Kupfer enthaltende
Legierung.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2
auf eine zusätzlich bis 2% Mangan enthaltende
Legierung.
4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 3
auf eine 0,2 bis 1% Mangan enthaltende Legierung.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4
auf eine zusätzlich mindestens einen
der nachfolgenden Bestandteile enthaltende Legierung: bis
3% Wismut, bis 1% Antimon, bis 2% Zinn, bis 5% Cadmium,
bis 1% Silicium und bis 1% an Seltenerdmetallen.
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