DE3210700C2 - - Google Patents
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- DE3210700C2 DE3210700C2 DE3210700A DE3210700A DE3210700C2 DE 3210700 C2 DE3210700 C2 DE 3210700C2 DE 3210700 A DE3210700 A DE 3210700A DE 3210700 A DE3210700 A DE 3210700A DE 3210700 C2 DE3210700 C2 DE 3210700C2
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
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- C22C23/00—Alloys based on magnesium
- C22C23/06—Alloys based on magnesium with a rare earth metal as the next major constituent
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Description
Die Erfindung betrifft für die Gießverwendung geeignete
Yttrium und Neodym enthaltende Magnesiumlegierungen und
schließt auch ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen
aus diesen Magnesiumlegierungen ein.
Magnesiumgußlegierungen werden für Luftfahrtanwendungen benutzt,
bei welchen gute mechanische Eigenschaften sowohl bei
Umgebungs- als auch bei erhöhter Temperatur erforderlich sind.
So können z. B. Magnesiumlegierungsbauteile in einem Flugmotor
oder einem Getriebegehäuse eines Hubschrauberrotorantriebes
bei einer Temperatur von 200°C und darüber
ihre Festigkeit beizubehalten haben und auch dem Kriechen
zu widerstehen haben.
Vorhandene Magnesiumlegierungen für solche Anwendungen
enthalten beträchtliche Mengen an Silber, üblicherweise etwa
1,5 bis 2,4 Gewichts-%. Silber ist ein teurer Anteil und sein
Preis ist aus Gründen, die mit seiner Verwendung als Währung
zusammenhängen, sehr großen Fluktuationen ausgesetzt. Silber
enthaltende Magnesiumlegierungen besitzen einen niedrigeren
Korrosionswiderstand als silberfreie Magnesiumlegierungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Magnesiumlegierungen
bereitzustellen, welche Gußkörper mit guten
Festigkeitseigenschaften sowohl bei Umgebungs- als auch erhöhten
Temperaturen erlauben, widerstandsfähig gegen Kriechen
sind, eine ausreichende Verformungsfähigkeit besitzen und
die keine großen Mengen an Silber enthalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Magnesiumlegierung bereitgestellt,
die aus
- (a) 1,5 bis 10 Gewichts-% eines yttriumhaltigen Anteils mit mindestens 60 Gewichts-% Yttrium und Schwermetallen Seltener Erden, mit einer Atomzahl von 62 oder höher als Rest,
- (b) 1 bis 6 Gewichts-% eines neodymhaltigen Anteils mit mindestens 60 Gewichts-% Neodym, nicht mehr als 25 Gewichts-% Lanthan und Praseodym als Rest und
- (c) aus Magnesium und üblichen Verunreinigungen als Rest
besteht.
Die Legierung kann Zirkonium als Kornverfeinerer enthalten, z. B.
in einer Menge bis zu 1 Gewichts-% und bevorzugt etwa 0,4 Gewichts-%.
Es wird angemerkt, daß im Rahmen dieser Anmeldung Yttrium nicht
als ein Metall einer Seltenen Erde angesehen wird, weil es
nicht ein Mitglied der Lanthaniden ist.
Der yttriumhaltige Anteil kann aus reinem Yttrium bestehen, da dieses
aber ein teures Material ist, wird eine Mischung
verwendet, bestehend aus mindestens 60 Gewichts-% Yttrium und der Rest
aus Metallen Seltener Erden. Ein "Schwermetall Seltener Erden"
ist ein Metall Seltener Erden, welches eine Atomzahl von 62
oder darüber besitzt. Der Yttriumgehalt des yttriumhaltigen Anteils
kann mindestens 62 Gewichts-% betragen und beträgt vorzugsweise mindestens
75 Gewichts-%.
Der neodymhaltige Anteil kann aus 100%igem Neodym bestehen, da
aber die Reinigung von Neodym bis zu diesem Ausmaß enorm
teuer ist, wird die Verwendung einer Mischung bevorzugt, die
mindestens 60% Neodym und bis zu 25 Gewichts-% Lanthan enthält,
wobei der Rest Praseodym ist. Die Mischung enthält
daher kein Cer oder Schwermetalle Seltener
Erden.
Wenn die yttriumhaltigen und/oder neodymhaltigen Anteile wie vorstehend angegeben
Mischungen von Metallen Seltener Erden enthalten,
werden identische Legierungen durch Zugabe des Yttriums und/
oder Neodyms zu der Legierungsschmelze als reine Metalle mit
getrennter Zugabe der Metalle Seltener Erden, oder durch Zugabe
des Yttriums und Neodyms als Metalle Seltener Erden enthaltene
Mischungen erzielt. Nach beiden Methoden hergestellte
Legierungen fallen in den Bereich dieser Erfindung, wobei sich
die Ausdrücke "yttriumhaltiger Anteil" und "neodymhaltiger Anteil" auf die Zusammensetzung
der Legierung beziehen und nicht auf die Art
und Weise, in welcher die Bestandteile der Legierung zur
Schmelze hinzugesetzt werden. In der Praxis wird das Yttrium
normalerweise jedoch der Legierung zusammen mit den Schwermetallen
Seltener Erden (falls zugegen) zugegeben und das
Neodym wird zugesetzt mit den vorstehend angegebenen Metallen
Seltener Erden des neodymhaltigen Anteils.
Der Gehalt des yttriumhaltigen Anteils kann von 1,5 bis 9 Gewichts-% betragen
und der neodymhaltige Anteil soll vorzugsweise nicht mehr als 10 Gewichts-% Lanthan enthalten.
In einer Ausführungsform der Erfindung beträgt der Gesamtgehalt
des yttriumhaltigen Anteils und des neodymhaltigen Anteils von 4 bis
14 Gewichts-%.
Erfindungsgemäße Legierungen ergeben gute Festigkeitseigenschaften
über einen großen Temperaturbereich und hohen Widerstand
gegen Kriechen, während sie eine ausreichende Verformbarkeit
besitzen. Es wurde gefunden, daß innerhalb des vorstehend
angegebenen Zusammenstzungsbereichs bestimmte Gehalte
an yttriumhaltigen und neodymhaltigen Anteilen befähigt sind, bestimmte gewünschte
Kombinationen von Eigenschaften hervorzubringen. Dementsprechend
beträgt bei einer Ausführungsform der Erfindung
der Gehalt des yttriumhaltigen Anteils 2,5 bis 7 Gewichts-%, derjenige des neodymhaltigen
Anteils 1,5 bis 4 Gewichts-% und der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils
und des neodymhaltigen Anteils beträgt 6 bis 8,5 Gewichts-%. Legierungen innerhalb
dieses Bereiches ergeben hohe Festigkeitseigenschaften, sowohl
bei Umgebungs- als auch bei erhöhten Temperaturen, mindestens
entsprechend denjenigen, die mit den gegenwärtig erhältlichen
silberenthaltenden hochfesten Magnesiumlegierungen erhalten
werden.
Entsprechend einer anderen Ausführungsform der Erfindung beträgt
der yttriumhaltige Anteil von 3,5 bis 9 Gewichts-% und der neodymhaltige Anteil
2,5 bis 5 Gewichts-%, wobei der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils und des neodymhaltigen
Anteils von 7,5 bis 11,5 Gewichts-% beträgt. Legierungen innerhalb
dieses Bereiches ergeben sehr gute mechanische Eigenschaften
(einschließlich des Widerstandes gegen Kriechen) bei erhöhten
Temperaturen bis zu 300°C oder höher, begleitet durch eine
niedrigere Verformbarkeit, verglichen mit anderen erfindungsgemäßen
Legierungen. besonders gute mechanische Eigenschaften
werden in Abwesenheit von Zirkonium in den Legierungen dieser
Ausführungsform erzielt.
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform betragen
der yttriumhaltige Anteil von 3,5 bis 8 Gewichts-%, der neodymhaltige Anteil 2 bis
3,5 Gewichts-% und der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils und des neodymhaltigen
Anteils 7 bis 10 Gewichts-%. Legierungen innerhalb dieses Bereiches besitzen
vorteilhafte mechanische Eigenschaften bei Umgebungs-
und erhöhten Temperaturen und auch eine gute Verformbarkeit,
wodurch sie für viele Ingenieuranwendungen
sehr gut geeignet sind.
Andere Elemente, welche der Legierung einverleibt werden
können, sind bis zu 1 Gewichts-% Cadmium, nicht mehr als 1 Gewichts-%
Silber oder bis zu 0,15 Gewichts-% Kupfer. Eines oder mehrere der
nachfolgenden Bestandteile kann ebenfalls in Mengen zugegen
sein, welche im Einklang steht mit ihre Löslichkeit:
Thorium | |
0 bis 1 Gewichts-% | |
Lithium | 0 bis 6 Gewichts-% |
Gallium | 0 bis 2 Gewichts-% |
Indium | 0 bis 2 Gewichts-% |
Thallium | 0 bis 5 Gewichts-% |
Blei | 0 bis 1 Gewichts-% |
Wismuth | 0 bis 1 Gewichts-% |
Mangan | 0 bis 2 Gewichts-% |
Zink soll abwesend sein, weil Zink
zusammen mit Yttrium eine stabile intermetallische Verbindung
bildet, welche die Wirksamkeit des Yttriums in
der Verbindung aufhebt.
Die erfindungsgemäßen Legierungen können durch konventionelle
Verfahren hergestellt werden. Da die Metalle des
yttriumhaltigen Anteils im allgemeinen verhältnismäßig hohe
Schmelzpunkte besitzen, werden sie vorzugsweise der Schmelze
in Form einer Zwischenlegierung zugesetzt, die aus
Magnesium und einem hohen Anteil der zuzusetzenden Metalle
besteht. Der neodymhaltige Anteil kann ebenfalls in Form einer
Magnesiumzwischenlegierung zugegeben werden. Wenn das
Schmelzen durch die für Magnesiumlegierungen üblichen
Verfahren durchgeführt wird, d. h. unter einem Schutzflußmittel
oder einer Schutzatmosphäre, wie z. B. CO₂/SF₆ oder
Luft/SF₆, können unerwünschte Verluste an Yttrium durch
Reaktion mit dem Flußmittel oder durch bevorzugte Oxydation
auftreten. Vorzugsweise wird daher das Schmelzen unter
einer geeigneten Inertatmosphäre durchgeführt, wie z. B.
Argon.
Die erfindungsgemäßen Legierungen lassen sich durch
konventionelle Verfahren zu Gegenständen gießen. Die
Gußkörper verlangen im allgemeinen eine Wärmebehandlung
zur Erzielung optimaler mechanischer Eigenschaften. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus einer erfindungsgemäßen
Magnesiumlegierung wird der Gegenstand nach seiner Gießformung
vorzugsweise bei der höchsten praktisch durchführbaren Temperatur
von etwa 20°C unterhalb der Solidustemperatur
lösungsgeglüht, danach in Wasser oder einer Lösung eines Abschreckmittels
abgeschreckt und schließlich bei einer Temperatur von etwa 200°C ausgelagert. Ein Beispiel
einer geeigneten Wärmebehandlung umfaßt das Lösungsglühen
des Gußkörpers bei 525°C für acht Stunden, mit nachfolgendem
schnellen Abschrecken in einem geeigneten Mittel,
wie z. B. Wasser oder einer wäßrigen Lösung eines Abschreckmittels,
wie z. B. UCON,
(eingetragenes Warenzeichen der Union Carbide Corporation),
und anschließendem Auslagern bei etwa 200°C
für 20 Stunden. Es wurde jedoch gefunden, daß das Auslagern
bei erhöhten Temperaturen für einen längeren Zeitraum,
vorzugsweise bis zu 144 Stunden, bei mindestens einigen
der erfindungsgemäßen Legierungen erhöhte Festigkeitseigenschaften
ergeben kann.
Es wurde auch festgestellt, daß einfachere Wärmebehandlungen
die Eigenschaften der gegossenen Legierung verbessern
können. Die Gußlegierung kann bei erhöhter Temperatur ausgelagert werden,
z. B. bei 200°C für 20 Stunden, ohne vorausgehendes Lösungsglühen
und Abschrecken, wobei die Festigkeit der Legierung
beträchtlich vergrößert und ein gutes Maß an Verformbarkeit
erzielt wird.
Erfindungsgemäße Legierungen zusammen mit anderen für
Vergleichszwecke angegebenen Legierungen werden in den
nachfolgenden Beispielen beschrieben.
Magnesiumlegierungen mit den zugesetzten in Tabelle 1
angegebenen Elementen wurden zu Versuchsstäben gegossen
und die Stäbe wurden wie in Tabelle 1 angegeben wärmebehandelt.
Der neodymhaltige Anteil, in der Tabelle einfach als
"Nd" angegeben, war eine Mischung Seltener Erden, enthaltend
mindestens 60 Gewichts-% Neodym, im wesentlichen
kein Cer, bis zu 10% Lanthan und Praseodym als Rest.
Der als "Y" angegebene Yttriumanteil war reines Yttrium,
soweit nicht anderes angegeben ist. Die Streckgrenze,
die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung wurden
bei Raumtemperatur mit Standardmethoden gemessen, und
die Resultate sind in Tabelle 1 angegeben. Diese Eigenschaften
wurden auch für einige der Legierungen bei
250°C mit den in Tabelle 2 angegebenen Ergebnissen gemessen.
Die Ergebnisse für bekannte Magnesiumlegierungen
QE 22 und QH 21, welche 2,5% Silber, aber kein Yttrium
enthalten, sind für Vergleichszwecke angegeben.
Die mechanischen Eigenschaften einiger Legierungen wurden
auch bei Temperaturen oberhalb 250°C mit den in Tabelle 3
gezeigten Ergebnissen gemessen. Raum- und Hochtemperaturresultate
für eine weitere Legierung, Nr. 16, sind in
Tabelle 4 angegeben, in welcher "RE" sich auf Schwermetalle
Seltener Erden bezieht; bei dieser Legierung wurden das
Yttrium und die Schwermetalle Seltener Erden als Mischung
zugegeben.
Andere Legierungen wurden gegossen, wärmebehandelt und
auf dieselbe Weise untersucht bei 20, 250, 300, 325 und
350°C mit den in Tabelle 5 gezeigten Ergebnissen. Vergleichsergebnisse
wurden angegeben für QE 22, QH 21 und
auch für EQ 21 (eine Magnesiumlegierung mit 2% neodymhaltigem
Anteil und 1,5% Silber) und RR 350 (eine Aluminiumlegierung
mit einem hohen Kriechwiderstand).
Auf dieselbe Weise wurden Legierungsstäbe gegossen und
wärmebehandelt und einem Standardkriechtest bei 300°C
unter Verwendung einer Spannung von 23 N/mm² unterworfen.
Die Zeit zur Erreichung von 0,2% Kriechdehnung wurde
gemessen und die Resultate in Tabelle 6 eingetragen, mit
Vergleichswerten für RR 350 und ZT 1 (eine Zink und
Thorium aber keine Metalle Seltener Erden enthaltende
Magnesiumlegierung, von welcher bekannt ist, daß sie einen
hohen Kriechwiderstand besitzt).
Aus diesen Resultaten können die folgenden Schlußfolgerungen
gezogen werden.
- 1. Erfindungsgemäße Legierungen, welche Zirkonium als ein Kornverfeinerer enthalten, ergaben bei Raumtemperatur eine Streckgrenze, die vergleichbar derjenigen von QE 22 und QH 21 war (die angegebene Minimalstreckgrenze bei Raumtemperatur für QE 22 ist 175 N/mm²) und die Zugfestigkeiten bei Raumtemperatur waren viel höher als für QE 22 und QH 21.
- 2. Die erfindungsgemäßen Legierungen ergaben viel bessere mechanischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen als QE 22 und QH 21, insbesondere bei höheren Yttriumgehalten. die mechanischen Eigenschaften von QE 22 und QH 21 nahmen rasch bei Temperaturen oberhalb 250°C ab, während diejenigen der erfindungsgemäßen Legierungen in einem sehr beträchtlichen Maß aufrechterhalten blieben.
- 3. Reines Yttrium kann durch eine Mischung aus Yttrium und Schwermetallen Seltener Erden ohne Verlust an mechanischen Eigenschaften ersetzt werden, welche mindestens 60% und vorzugsweise mindestens 75% Yttrium enthält, wodurch sich eine große Kostenverringerung ergibt.
- 4. Die Ergebnisse für die Legierungen 1 bis 3 zeigen, daß Zirkonium weggelassen werden kann und dennoch gute Resultate erzielt werden. Es wird angenommen, daß Yttrium selbst als Kornverfeinerer in der Legierung wirkt.
- 5. Besonders gute Festigkeitseigenschaften sowohl bei Umgebungs- als auch bei erhöhten Temperaturen wurden erreicht mit einem Gehalt des yttriumhaltigen Anteils von 2,5 bis 7%, des neodymhaltigen Anteils von 1,5 bis 4% und einem Gesamtgehalt der yttriumhaltigen und neodymhaltigen Anteile von 6 bis 8,5%.
- 6. Sehr gute mechanische Eigenschaften, einschließlich Kriechwiderstand, bei Temperaturen von 300°C und darüber wurden erzielt mit einem Gehalt des yttriumhaltigen Anteils von 3,5 bis 9%, einem neodymhaltigen Anteil von 2,5 bis 5% und einem Gesamtgehalt der yttriumhaltigen und neodymhaltigen Anteile von 7,5 bis 11,5%, insbesondere in Abwesenheit von Zirkonium. Die Verformbarkeit dieser Legierungen erscheint jedoch gering.
- 7. Die nachfolgenden Zusammensetzungsbereiche unter den erfindungsgemäßen Legierungen geben einen Kompromiß zwischen guter Verformbarkeit und hohen mechanischen Eigenschaften bei Raum- und erhöhten Temperaturen, der für viele Ingenieuranwendungen vorteilhaft ist: yttriumhaltiger Anteil 3,5 bis 8%, neodymhaltiger Anteil 2 bis 3,5% und Gesamtgehalt an yttriumhaltigen und neodymhaltigen Anteilen 7 bis 10%.
Vergleichsweise besitzt eine bekannte Magnesiumlegierung
RZ 5, welche Metalle Seltener Erden und Zink, aber kein
Yttrium enthält, viel niedrigere Festigkeitseigenschaften.
Zum Beispiel beträgt die angegebene minimale Streckgrenze
für RZ 5 bei Raumtemperatur 135 N/mm², wohingegen die
erfindungsgemäßen Legierungen beträchtlich höhere Streckgrenzen
aufweisen.
In einer weiteren Versuchsserie wurden die in Tabelle 7
angegebenen Legierungen gegossen, lösungsgeglüht und in
der aus der Tabelle ersichtlichen Weise bei Raumtemperatur
untersucht. Wie festzustellen ist, sind nach der Lösungsglühbehandlung
und dem Abschrecken die Festigkeitswerte
verbessert durch ausgedehntes Auslagern bei erhöhten Temperaturen,
mindestens bis zu 144 Stunden bei 200°C. Auch
Auslagern bei erhöhten Temperaturen der Gußlegierung ohne
Lösungsglühbehandlung und Abschrecken führte zu ansprechenden
mechanischen Eigenschaften.
Zur Untersuchung des Gießverhaltens wurde eine erfindungsgemäße
Legierung einem Fließfähigkeitsspiralgießversuch
(fluidity spiral casting test) unterworfen,
dessen Ergebnisse in Tabelle 8 mit Vergleichsresultaten
für QE 22, ZE 63 (eine Magnesiumlegierung, enthaltend
Zink und Metalle Seltener Erden) und AZ 91 (eine Magnesiumlegierung,
enthaltend Magnesium und Zink) angegeben
sind. Die erfindungsgemäße Legierung ergab im Vergleich
mit den anderen Legierungen vorteilhafte Resultate.
Zur Untersuchung der Mikroporösität beim Gießen wurde
eine erfindungsgemäße Legierung einem Standard "Spitaler
box bottom run casting"-Test unterworfen, bei welchem
eine Probe gegossen und röntgenisiert wurde. Das Ergebnis
ist in Tabelle 9 mit dem Vergleichsergebnis für QE 22 angegeben.
Ergebnis AA ist der durch Mikroporösität beeinflußte
Bereich und MR ist die ASTM-Bewertung der Mikroporösität
in dem beeinflußten Bereich. Das Resultat für
die erfindungsgemäße Legierung ist überlegen demjenigen
für QE 22, welche selbst eine Legierung darstellt, für
die gutes Gießverhalten zur Verwendung für komplexe
Luftfahrtbauteile als gegeben angesehen wird.
Erfindungsgemäße Legierungen wurden auf Korrosion untersucht
durch Eintauchen für einen Zeitraum von 28 Tagen
in dreiprozentige Natriumchloridlösung, gesättigt mit
Magnesiumhydroxyd ("Eintauch"-Test) und durch einen
Royal Aircraft Establishment-Test, in welchem sie einem
Salz-Sprühstrahl und der Atmosphäre ausgesetzt waren
("RAE"-Test). Die Ergebnisse sind in Tabelle 10 dargestellt,
zusammen mit korrespondierenden Ergebnissen
für Legierungen QE 22 und RZ 5. Die RZ 5-Legierung war
wärmebehandelt worden durch einfaches Auslagern bei
erhöhter Temperatur, die anderen waren vergütet worden
nach der Lösungsglüh-Behandlung und dem Abschrecken. Die
in Tabelle 10 gezeigten Resultate verzeichnen die
Menge der Legierung, die pro Flächeneinheit und Zeiteinheit
wegkorrodiert wurden, unter Berücksichtigung von
RZ 5 als Einheit. Es ist ersichtlich, daß die Korrosionsrate
für erfindungsgemäße Legierungen merklich geringer
ist als für RZ 5 und QE 22.
Claims (16)
1. Magnesiumlegierung mit Yttrium und Neodym, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus
- (a) 1,5 bis 10 Gewichts-% eines yttriumhaltigen Anteils mit mindestens 60 Gewichts-% Yttrium und Schwermetallen Seltener Eden, mit einer Atomzahl von 62 oder höher als Rest,
- (b) 1 bis 6 Gewichts-% eines neodymhaltigen Anteils mit mindestens 60 Gewichts-% Neodym, nicht mehr als 25 Gewichts-% Lanthan und und Praseodym als Rest und
- (c) aus Magnesium und üblichen Verunreinigungen als Rest
besteht.
2. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils
und des neodymhaltigen Anteils 4 bis 14 Gewichts-% beträgt.
3. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 2,5 bis 7 Gewichts-% des yttriumhaltigen
Anteils und 1,5 bis 4 Gewichts-% des neodymhaltigen Anteils
enthält, wobei der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils
und des neodymhaltigen Anteils 6 bis 8,5 Gewichts-% beträgt.
4. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3,5 bis 9 Gewichts-% des yttriumhaltigen
Anteils und 2,5 bis 5 Gewichts-% des neodymhaltigen Anteils
enthält, wobei der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils
und des neodymhaltigen Anteils 7,5 bis 11,5 Gewichts-% beträgt.
5. Magnesiumlegierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 3,5 bis 8 Gewichts-% des yttriumhaltigen
Anteils und 2 bis 3,5 Gewichts-% des neodymhaltigen Anteils
enthält, wobei der Gesamtgehalt des yttriumhaltigen Anteils
und des neodymhaltigen Anteils 7 bis 10 Gewichts-% beträgt.
6. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der yttriumhaltigen Anteil mindestens
75 Gewichts-% Yttrium enthält.
7. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auch bis zu 1 Gewichts-%
Zirkonium enthält.
8. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auch bis zu 1 Gewichts-%
Cadmium enthält.
9. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sie auch bis zu 0,15 Gewichts-%
Kupfer oder bis zu 1 Gewichts-% Silber enthält.
10. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sie weiterhin eines oder mehrere
der nachfolgenden Anteile enthält:
Thorium
0 bis 1 Gewichts-%
Lithium 0 bis 6 Gewichts-%
Gallium 0 bis 2 Gewichts-%
Indium 0 bis 2 Gewichts-%
Thallium 0 bis 5 Gewichts-%
Blei 0 bis 1 Gewichts-%
Wismuth 0 bis 1 Gewichts-%
Mangan 0 bis 2 Gewichts-%
11. Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1,5 bis 9 Gewichts-% des
yttriumhaltigen Anteils enthält, der mindestens 62 Gewichts-%
Yttrium enthält.
12. Magnesiumlegierung zur Herstellung eines Gegenstandes aus einer
Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gegenstand durch Gießen geformt,
bei einer Temperatur von etwa 20°C unterhalb der Solidus-
Temperatur für etwa 8 Stunden lösungsgeglüht, danach in
Wasser oder einer Lösung eines Abschreckmittels abgeschreckt
und schließlich bei einer Temperatur von etwa 200°C ausgelagert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand für eine Dauer von etwa 20 Stunden ausgelagert
wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand für eine Dauer bis zu 144 Stunden ausgelagert
wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus einer
Magnesiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gegenstand ohne vorausgehendes
Lösungsglühen und Abschrecken bei erhöhter Temperatur ausgelagert
wird.
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