DE1246256B - Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit und Duktilitaet von Aluminium-Silicium-Gusslegierungen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit und Duktilitaet von Aluminium-Silicium-Gusslegierungen

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DE1246256B
DE1246256B DE1957N0014389 DEN0014389A DE1246256B DE 1246256 B DE1246256 B DE 1246256B DE 1957N0014389 DE1957N0014389 DE 1957N0014389 DE N0014389 A DEN0014389 A DE N0014389A DE 1246256 B DE1246256 B DE 1246256B
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Roger G Cron
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C21/00Alloys based on aluminium
    • C22C21/02Alloys based on aluminium with silicon as the next major constituent

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit und Duktilität von Aluminium-Silicium-Gußlegierungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit und Duktilität von untereutektischen Aluminium-Silicium-Gußlegierungen.
  • Bisher bestand eine erhebliche Lücke zwischen der Zugfestigkeit käuflicher duktiler Aluminiumgußlegierungen und derjenigen der Knetlegierungen. Bei vielen Anwendungen, wie z. B. in -der Flugzeugindustrie, ist die zur Erzielung ausreichender Festigkeit notwendige Verwendung großer Aluminiumgußstücke mit relativ hohem Gewicht von erheblichem Nachteil. Geht man bei hochbeanspruchten Teilen auf - Knetlegierungen über, so erfordert dieses wiederum vielseitige maschinelle Arbeitsgänge bei Aluminiumschmiedestücken und damit hohe Produktionskosten. Für Spezialzwecke sind einige Legierungen, insbesondere Aluminiumgußlegierungen, bekannt, die aber entweder für hohen Schlag- oder Vibrationsbeanspruchungen ausgesetzte Konstruktionsteile zu spröde oder in anderer Weise nicht zuverlässig sind und eine bessere Gußkontrolle erfordern, als sie in einer Gießerei gewöhnlich möglich ist.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine Legierung aus einem untereutektischen Aluminium-Silicium-System geschaffen, das mit geringen Mengen an Magnesium, Beryllium und in einigen Fällen mit Titan, Bor, Niob, Zirkonium, Tantal oder Molybdän legiert ist, um eine leicht gießbare Legierung zu gewinnen, die eine außerordentlich hohe Zugfestigkeit hinsichtlich ihrer guten Duktilität beim Vergleich mit bisherigen Aluminiumgußlegierungen aufweist. Diese Legierung findet besonders Verwendung in der Flugzeugindustrie; sie ist jedoch auch für andere Industriezweige geeignet, wo man duktile Aluminiumgußlegierungen hoher Festigkeit benötigt. Mit dieser Legierung können bei Gußteilen beträchtliche Gewichtsverminderungen erzielt werden.
  • Im allgemeinen ist es bekannt, daß die Zugfestigkeit von Gußlegierungen mit dem Anstieg eines bestimmten härtenden Bestandteils zunimmt, jedoch auf Kosten der - Duktilität. Die festigkeitsverleihenden Eigenschaften des für Aluminium als Legierungsbestandteil verwendeten Siliciums sind bekannt. Es wurde festgestellt, daß für das erfindungsgemäße Verfahren der Siliciumgehalt auf einen Bereich von 6 bis 10 Gewichtsprozent der Legierung beschränkt sein muß. Ein Senken des Siliciumgehaltes unter 6 °/o mindert die Ver- und Bearbeitungsqualitäten der Legierung unzweckmäßig herab, während ein über etwa 10 °/o hegender Siliciumgehalt zu einer Legierung führt, die zu spröde ist, um als Konstruktionsmaterial für solche Vorrichtungen, die Schlag- und Rüttelbeanspruchungen widerstehen müssen, praktische Verwendung finden zu können. Um die beste Abstimmung von hoher Festigkeit und guter Duktilität zu erzielen, liegt ein bevorzugter Siliciumgehalt in dem Bereich von 7,6 bis 8,6 Gewichtsprozent der Legierung. In dieser Beziehung wird hier eine gute Duktilität durch jeden Dehnungswert als bewiesen angesehen, der einer minimalen Bruchdehnung von 3 °/o oder darüber entspricht.
  • Ein Gehalt von 0,2 bis 0,6 Gewichtsprozent Magnesium im Aluminium-Silicium-System zur Bildung eines Aluminium-Magnesium-Silicides erhöht die Festigkeit der Legierung. Bekanntlich beschleunigt Magnesium die Erhöhung der Härte der Legierung, wenn man sie einer Wärmebehandlung unterwirft. Man muß aber dafür Sorge tragen, eine Oxydation des Magnesiums zu verhindern, denn solche Oxyde sind beim Verfestigen der Legierung wertlos und verursachen nur eine Erschöpfung der Magnesiummenge, die für Legierungshärtungszwecke zur Verfügung steht.
  • In der Legierung können auch geringe Mengen an anderen Bestandteilen oder Verunreinigungen vorhanden sein, so z. B. Eisen bis maximal 0,60/" das einen nachteiligen Einftuß auf die Legierung ausübt.
  • Um den in der Legierung befindlichen Eisenverunreinigungen entgegenzuwirken und die Oxydation des Magnesiums auszuschalten, wird zur Verbesserung der Festigkeit und Duktilität untereutektischer AI-Si-Gußlegierungen mit 6 bis 10 °/o Silicium, 0,2 bis 0,6 °/a Magnesium und bis zu 0,60/, Eisen erfindungsgemäß Beryllium in Mengen von 0,05 bis 0,5 °/o, bezogen auf das Gewicht der Legierung, hinzugefügt, wodurch die Eisenverunreinigungen in unschädliche Form gebracht werden. Das Beryllium hat eine zweifache wichtige Funktion. Seine grundlegende Wirkung liegt darin, daß die neuartige Legierung zu ihrer außerordentlich hohen Festigkeit gebracht wird, ohne eine Einbuße hinsichtlich ihrer Duktilität zu erleiden, und zwar insofern, als dadurch die kristalline langnadelige Struktur der Eisenverunreinigungen in eine relativ unschädliche abgerundete, kugelige oder sphäroide Form überwechselt. Diese typische nadelige Mikrostruktur jeglicher Eisenverunreinigung, wie sie sich im Aluminium befindet, ist von Natur aus mechanisch schwach und führt zu einer verhältnismäßig schwachen und spröden Legierung. Demzufolge erreicht man durch Umwandlung der Nadelstruktur des Eisens in eine kugelige Form die Ausschaltung solcher schwachen Stellen in der Legierung, eine Erhöhung ihrer Duktilität und durch eine vollkommenere und effektivere Ausnutzung der hohen Festigkeit, die die Legierung in nicht mit Eisen verunreinigtem Zustand aufweist, eine Zunahme der Zugfestigkeit der Legierung. Je weniger Eisen in der Legierung zugegen ist, um so weniger Beryllium wird benötigt.
  • Die zweite Funktion des Berylliums wirkt sich in einer Oxydation eines Teiles des Berylliums durch Bildung einer schützenden Haut auf der Schmelzenoberfläche aus, um während des Schmelzprozesses eine Oxydation des Magnesiums zu verhindern. Dann ist dieses dazu fähig, Aluminium-Magnesium-Silicid ohne irgend merklichen Verlust durch Oxydation zu bilden. So trägt es effektiv zur Verfestigung der Legierung bei. Der erfindungsgemäße Zusatz von Beryllium ist für die Erhöhung der duktilen Eigenschaften und Zugfestigkeitseigenschaften der neuartigen Legierung maßgeblich, da die Berylliumkomponente die Zugabe höherer prozentualer Mengen an dem verfestigenden Bestandteil, wie Silicium, gestattet, ohne diejenige Sprödigkeit herbeizuführen, die normalerweise das Kennzeichen solcher Gußlegierungen hoher Festigkeit ist.
  • Um die Bedeutung des Berylliumbestandteiles hinsichtlich der Erhöhung der Festigkeit und Duktilität der Legierung darzulegen, werden hier die Ergebnisse von Prüfungen wiedergegeben. Die für die Bestimmung der Zugfestigkeit verwendeten Prüfstäbe wurden aus einer Schmelze vergossen, die praktisch dieselbe Aluminium-Silicium-Magnesium-Titan-Zusammensetzung aufweisen wie die erfindungsgemäße Legierung, jedoch kein Beryllium enthielten. Zum Vergleich wurden aus derselben Schmelze die gleiche Anzahl an Prüfstäben nach Zugabe von 0,25 °/a Beryllium gegossen. Zu den durchschnittlichen mechanischen Eigenschaften der kein Beryllium enthaltenden Legierung gehörten Eine Streckgrenze von 23,8 kp/mm2, eine Zugfestigkeit von 30,5 kp/mm2 und eine Dehnung von nur 3,5 °/o. Im Gegensatz hierzu zeigte ein 0,25 °/o Beryllium enthaltendes Metall eine Streckgrenze von 24,2 kp/mm2, eine Zugfestigkeit von 32,4 kp/mm2 und eine Dehnung von 7,5 °/a.
  • Früher benutzte man Mangan, um die nadelige Struktur der Eisenverunreinigung in gewissem Ausmaße zu modifizieren. Eine metallographische Untersuchung offenbart aber, daß das Eisen durch das Mangan nicht weitgehend genug modifiziert wurde, sondern eher eine langstrahlige spröde Struktur beibehält, die dem Fachmann als sogenannte »Chinesische Schriftarbc bekannt ist. Weiterhin wirkt in einigen Fällen die Manganzugabe nachteilig auf die Wärmebehandlung der Legierung und verursacht eine Herabminderung der Streckgrenze. Dagegen ergibt die sphäroide Eisenmikrostruktur, die durch Zugabe von Beryllium entsteht, eine festere Legierung mit viel höheren Streckgrenzen und Zugfestigkeiten und mit ausgezeichneten Eigenschaften für die Wärmebehandlung.
  • Titan kann man im Bereich von 0,05 bis 0,3 °/p, bezogen auf das Gewicht der Legierung, als Kornverfeinerungselement hinzugeben. An seiner Stelle kann man auch Bor, Niob, Zirkonium, Tantal oder Molybdän als andere geeignete Elemente als Verfeinerer einführen. Allerdings ist die Zugabe der genannten Kornverfeinerungselemente nicht unbedingt wesentlich für die Erzielung gleichzeitiger hoher Festigkeit und guter Duktilität in einer untereutektischen Aluminium-Silicium-Gußlegierung, da die Korngröße nur einen geringen merklichen Effekt auf die Gießeigenschaften einer solchen Legierung ausübt. Indessen verbessern in einer derartigen untereutektischen Legierung die Kornverfeinerungselemente in beträchtlichem Ausmaße den Oberflächenzustand und verhindern das Runzelig- oder Fleckigwerden, das für ein grobkörniges Material charakteristisch ist, und die Legierung zeigt dadurch bei Röntgenuntersuchungen verbesserte Eigenschaften.
  • Außerdem können Mangan, Kupfer, Zink und Chrom bis zu einer maximal zulässigen Menge von je 0,2 °/o vorhanden sein, ohne die erwünschten Eigenschaften der erfindungsgemäßen verbesserten, neuartigen Legierung nachteilig zu beeinflussen. Verunreinigungen sollen bei einem maximal zulässigen Betrag von insgesamt 0,15 °/o jeweils 0,05 °/o nicht übersteigen.
  • Je nach Gien geforderten mechanischen Eigenschaften kann in einigen Fällen eine zusätzliche Einführung von Elementen, wie Kupfer oder Zink, bis annähernd 3 °/o erwünscht sein, um die Härte und Zugfestigkeit des Metalls weiter zu verbessern. Die Zugabe jedes dieser Legierungselemente führt aber zur Herabminderung der Duktilität, der Erniedrigung der Beständigkeit gegen korrodierende Einwirkungen, der Vergrößerung des spezifischen Gewichtes und zur Verringerung der Vergießbarkeit der Legierung.
  • Für die neuartige erfindungsgemäße verbesserte Legierung sind die Grenzen für eine bevorzugte Zusammensetzung folgende: 7,6 bis 8,6°/o Silicium, 0,4 bis 0,55 °/o Magnesium, 0,1 bis 0,30/, Beryllium, 0,1 bis 0,30/, Titan, 0,002 bis 0,006"/, Natrium, bis 0,4 °/o Eisen, bis jeweils 0,2 °/o Kupfer, Mangan, Zink und Chrom sowie bis jeweils 0,05 °/o von Verunreinigungen bis zu einem Gesamtgehalt von 0,1501.. Der Rest ist Aluminium.
  • Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung verbesserter Legierungen dient die Tabelle I. In dieser sind die mechanischen Eigenschaften von drei typischen Schmelzen mit verschiedener chemischer Zusammensetzung wiedergegeben, die innerhalb der breiteren Grenzen der Legierungszusammensetzung hergestellt wurden. Jede Schmelze wurde bei 700°C im Sandgußverfahren zu Stäben für die Prüfung auf Zugfestigkeit vergossen, 16 Stunden lang bei 550°C einem Lösungsglühen unterworfen, in warmem Wasser abgeschreckt und 4 Stunden lang bei 160°C warmausgelagert (entsprechende amerikanische Zustandsbezeichnung: »T 6«). Tabelle I
    Mechanische Eigenschaften
    Chemische Aalyse, °% Streckgrenze Zugfestigkeit Bruchdehnung
    Si I Mg ( Be ( Ti I Fe kp/mm2 ! kp/mm2 I °/°
    8,0 0,51 0,20 0,10 ' 0,33 25,2 32,3 5,5
    7,58 0,44 0,15 0,13 0,28 24,8 32,1 5,0
    9,65 0,57 0,18 0,15 0,36 29,3 I 33,4 2,8
    Das bekannte Ergebnis bei Erhöhung der prozentualen Siliciummenge, d. h. ein Ansteigen der Zugfestigkeit unter gleichzeitiger Verminderung der Duktilität, ergibt sich klar bei den oben angeführten Legierungen. Aber sogar bei der Legierung mit dem höchsten Gehalt an Silicium (9,650/0) sinkt der Dehnungswert nur wenig unter den minimalen Betrag von 3 u/0 herab, der in der Flugzeugindustrie bei Gußstücken für Konstruktionen gefordert wird; und würde auf anderen Anwendungsgebieten, bei denen solch hohe Schlag- oder Vibrationsbeanspruchung nicht stattfindet, tauglich sein.
  • Tabelle II gibt die prozentuale Zusammensetzung, die Wärmebehandlung und die Ergebnisse aus der Prüfung auf mechanische Eigenschaften für vier Prüfstäbe -wieder, die drei Schmelzen mit wechselndem chemischem Gehalt innerhalb der bevorzugten Zusammensetzungsgrenzen entnommen wurden. Tabelle II
    Es wird ein deutlicher Einfluß des Ausscheidungshärtungsverfahrens bei erhöhten Temperaturen beim Vergleich der Festigkeitswerte der 7,6% Silicium enthaltenden Legierung mit denjenigen, die 8,10/0 Silicium aufweisen, aufgezeigt. Ein 5stündiges Warmauslagern bei 177°C verfestigte die Legierung mit dem niedrigeren Siliciumgehalt auf einen beträchtlichen höheren Zugfestigkeitswert, als durch 4stündige Warmauslagerung bei 160°C bei einer Legierung mit höherem Siliciumgehalt erreicht werden konnte.
  • Eine der zur Zeit in der gesamten Flugzeugindustrie für Konstruktionen am meisten gebrauchten Aluminiumgußlegierungen ist die entsprechend der Legierungsbezeichnungsmethode der Aluminium Company of America mit »356-T6« bezeichnete Legierung. Die Legierung 356-T6 ist eine Sandgußlegierung mit 6,5 bis 7,5°/o Silicium, 0,2 bis 0,4°/o Magnesium. Der Rest ist Aluminium. Diese Legierung wird als eine Aluminiumlegierung hoher Festigkeit für Sandguß angesehen und enthält mehr Silicium, als dies bei Sandgußlegierungen gewöhnlich der Fall ist. Sie weist im Durchschnitt eine Zugfestigkeit von 23,1 kp/mm2, eine Streckgrenze von 16,8 kp/mm' und eine Bruchdehnung von 3,5 0/0 auf.
  • Die in Tabelle III mit 42B-T6 bezeichnete, erfindungsgemäß erhaltene Legierung hat im Vergleich mit der in der Flugzeugindustrie in großem Ausmaß verwendeten Standard-Sandgußlegierung 356-T6 eine bis zu 40 0/0 höhere Zugfestigkeit bei einer gleichen Duktilität und weist außerdem bessere Vergießeigenschaften auf. Die Durchschnittseigenschaften einer typischen Reihe von dreißig getrennt gegossenen Stäben für die Zugfestigkeitsprüfung, deren chemische Zusammensetzung innerhalb des bevorzugten Bereiches liegt, werden in Gruppe A der Tabelle III mit ähnlichen mechanischen Eigenschaften einer gleichen Anzahl, für die Zugfestigkeitsprüfung getrennt gegossenen Stäben aus der Legierung 356 verglichen, die innerhalb des Zusammensetzungsbereiches jener Legierung lagen und lösungsgeglüht, abgeschreckt und warmausgelagert wurden (»T6«). Die Prüfkörper aus der Legierung 356 wurden aus 30 Glühcbargen einer Legierung 356-T6 entnommen, die in einer Gießerei für den Flugzeugbau unter genauer metallurgischer Kontrolle hergestellt wurde. Es wurden mechanische Eigenschaften erzielt, die den normalerweise erreichten überlegen waren. Die mechanischen Eigenschaften des festesten Stabes der 30 Prüfkörper aus diesen zwei Legierungen werden in Gruppe B der Tabelle III-verglichen; während die ähnlichen Eigenschaften in Gruppe C der Tabelle III für den schwächsten Prüf-Stab aus-jeder Gruppe der Prüfkörper in Vergleich gebracht werden. Der in dieser Tabelle gebrauchte Ausdruck »Spec.« gibt typische Entwurfs- und Konstruktionsbestimmungen für die einzelnen Metalle an, wie sie für eine Gießerei in der Flugzeugindustrie aufgestellt wurden (Sollwerte).
  • Die Wärmebehandlung für alle Prüfkörper aus der Legierung 42B in Tabelle III war die gleiche wie bei der Standardwärmebehandlung T6. Es handelte sich um eine bevorzugte Wärmebehandlung für die erfindungsgemäße verbesserte Legierung. Diese bestand aus einer Lösungsglühbehandlung bei etwa 538 bis 549°C in einem Zeitraum von 12 bis 18 Stunden, einer anfänglich bei 66 bis 82°C in warmem Wasser durchgeführten Abschreckung und einer folgenden 3- bis 6stündigen Ausscheidungshärtung in einem Temperaturbereich von 154 bis 171°C. Tabelle III
    Man ersieht die Überlegenheit der Aluminiumlegierung 42B-T6 über die Standardlegierung 356-T6 beim Vergleich der in Tabelle III widergegebenen Eigenschaften, obwohl die Legierung 356 nach einem kontrollierten, auf maximale Ergebnisse abgezielten Verfahren hergestellt wurde, während die Zusammensetzung und- Maßnahmen hinsichtlich der Legierung 42B und das Verfahren vorsätzlich innerhalb spezifischer Grenzen verändert wurden, um festzustellen, welche Eigenschaften von einem durchschnittlichen Guß zu erwarten sind. Die durchschnittliche Streckgrenze der 30 Prüfkörper aus der Legierung 42B-T6 ist um 38,6°/o größer als diejenige der 30 Prüfkörper aus der Legierung 356-T6, während die Zugfestigkeit der ersteren 21 °/o höher als die der letzteren ist. In gleicher Weise weist für den einzelnen Prüfstab jeder Legierung mit den besten mechanischen Eigenschaften von allen Prüfkörpern der Stab 42B-T6 eine 410/, größere Streckgrenze und eine 22 °/o größere Zugfestigkeit als der Stab 356-T6 auf, während der schwächste geprüfte Stab aus der Legierung 42B-T6 eine 47 °/o größere Streckgrenze und eine 23 °/o größere Festigkeit zeigte. Bei den Entwurfs- und Konstruktionsbestimmungen, wie sie von der Gießerei für Flugzeugbau aufgestellt und laufend angewendet werden, wird eine 40 °/o höhere Streckgrenze und Zugfestigkeit der Legierung 42B-T6 im Vergleich zu denen der Legierung 356-T6 verlangt.
  • Wie durch röntgenographische Untersuchung festgestellt wurde, ist die Gußgüte der erfindungsgemäß verbesserten neuartigen Legierung mindestens so gut wie diejenige der Legierung 356, was auch für die Bearbeitbarkeit trotz des höheren Siliciumgehaltes zutrifft. Dies läßt sich aus der größeren Härte zusammen mit der Modifikation des Siliciums und Eisens erklären. Die Widerstandsfähigkeit gegen korrodierende Einflüsse ist, wahrscheinlich infolge der Zugabe von Beryllium, besser als diejenige der Legierung 356. Bei der neuartigen Legierung ist die Fließfähigkeit in der Form eindeutig verbessert und gestattet ein leichtes Vergießen von zusammengesetzten Formen bei niedrigeren Temperaturen. Weiterhin weist die erfindungsgemäß verbesserte Legierung, weil Silicium, Magnesium und Beryllium ein niedrigeres spezifisches Gewicht als Aluminium haben, ein geringeres spezifisches Gewicht auf als die meisten sehr festen Aluminiumlegierungen, einschließlich der Legierung 356. Dies ergibt sich noch deutlicher hinsichtlich solcher Legierungen, die Kupfer oder Zink als härtende Bestandteile enthalten. Es sei darauf hingewiesen, daß, obgleich diese Legierung als Sandgußlegierung geprüft und benutzt wurde, sie auch für Druckgußstücke oder bei Dauerformen unter noch größerer. Zunahme der Festigkeit verwendet werden kann.
  • Das Verfahren zur Herstellung dieser Legierungen kann so durchgeführt werden, daß man entweder reine Aluminiumbarren mit reinem Magnesium und Aluminium-Silicium-, Aluminium-Beryllium- und Aluminium-Titan-Grundlegierungen legiert, oder man kann sie durch Legieren von käuflichen Aluminium-Silicium-Magnesium-Titan-Legierungen, wie z. B. von 356, mit reinen Magnesium-Aluminium-Silicium- und Aluminium-Beryllium-Grundlegierungen gewinnen. Während des Legierungsvorganges soll die Temperatur im Bereich von mindestens 750 bis maximal 790°C liegen.
  • Ein Modifizieren des Aluminium-Silicium-Eutektikums mit Natrium ist notwendig, um die groben Siliciumkristalle in kleine sphäroide Kristalle unter Erzielung einer Zunahme der Duktilität und Zugfestigkeit umzuwandeln. Eine günstige und zufriedenstellende Behandlung zu diesem Zweck besteht in der Zugabe von 0,02 bis 0,06 °/o metallischem. Natrium zu jeder Charge bei einer Schmelztemperatur von 750 bis 760°C. Für eine derartige Modifizierung kann man auch Kalium oder Lithium verwenden. Eine Zugabe von Natrium wirkt sich normalerweise in einer ausgesprochenen Einbuße an Metallfließfähigkeit aus. Der höhere Siliciumgehalt der Legierung führt indessen zu solchen außergewöhnlichen Fließfähigkeitseigenschaften der Legierung, daß sie sich ausgezeichnet bei einer Temperatur von 677 bis 705°C vergießen läßt.
  • Die erfindungsgemäß verbesserte Legierung wurde nicht nur laboratoriumsmäßig, sondern auf Grund von Produktionserfahrungen eines gewöhnlichen Gießereibetriebes mit Überlegung entwickelt. Es ist z. B. bekannt, daß sowohl die Festigkeit als auch die Duktilität eines Gußmetalls mit der Geschwindigkeit der Erstarrung größer werden. So konnten sogar noch bessere Ergebnisse durch Benutzung von Abschreckplatten in der Form an operativen Stellen zur Förderung der Erstarrung erzielt werden,. doch liegt das genaue Anordnen solcher Abschreck-Gußformen oft nicht im Können des durchschnittlichen Gießereifacharbeiters, so daß kein Gebrauch davon gemacht wurde.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verbesserung der Festigkeit und Duktilität von untereutektischen Al-Si-Gußlegierungen mit 6 bis 10 °/o Silicium, 0,2 bis 0,6 °f, Magnesium und bis zu 0,6 °/o Eisen, d a d u r c h gekennzeichnet, daß durch Beryllium in einer Menge von 0,05 bis 0,5 die Eisenverunreinigungen in unschädliche Form gebracht werden.
  2. 2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf solche Legierungen, die zusätzlich noch 0,05 bis 0,3 °/o Titan, Bor, Niob, Zirkonium, Tantal oder Molybdän enthalten.
  3. 3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Legierungen gemäß Anspruch 1 oder 2 mit 7,6 bis 8,6°/o Silicium, 0,4 bis 0,55°/o Magnesium und 0,1 bis 0,3 % Beryllium.
  4. 4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Legierungen gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, die zusätzlich noch bis zu je 0,2°/o Kupfer, Zink, Mangan oder Chrom enthalten.
  5. 5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Legierungen gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, die jedoch bis 30/" Kupfer oder Zink enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 723 418;. Transactions of American Society for Metols, Bd. 43 (1951), S. 635 bis 643; VDI-Zeitschrift, Bd. 97 (1955), Nr. 35, S. 1283.
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