-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Niveauregelventil zum
-
selbständigen Konstanthalten der Fahrgestellhöhe eines Fahrzeuges,
insbesondere eines Kraftfahrzeuges, mit Luftfederung, mit einem in einem Ventilgehäuse
verschiebbar gelagerten Ventilstößel, durch dessen Lage relativ zum Ventilgehäuse
über ein Einlaßventil eine Zufuhr und über zwei Auslaßventile Abfuhr von Druckmittel
zu Luftfederbälgen gesteuert wird und der durch eine Ex-zentervorrichtung verschoben
wird, die durch einen Betätigungshebel drehbar ist.
-
Ein derartiges Niveauregelventil ist aus der DE-AS 1 133 636 bekannt.
Dabei sind sowohl zwei Einlaßventile als auch zwei Auslaßventile vorgesehen. Sowohl
die Einlaßventile als auch die Auslaßventile sind koaxial hintereinander und auf
einer Seite von der Exzentervorrichtung ausgesehen, angeordnet. Die beiden Auslaßventile
werden zwischen drei gegeneinander beweglichen Ventilkörpern gebildet, wobei das
erste Auslaßventil mit einer Dosieröffnung versehen ist, während das zweite Auslaßventil
gegenüber dem ersten Auslaßventil einen größeren Durchtrittsquerschnitt besitzt.
-
Wird ein gewisser Federweg überschritten, dann wird zum Zwecke der
Entlüftung nach dem öffnen des ersten Aus daß ventiles zusätzlich auch das zweite
Auslaßventil geöffnet, so daß beschleunigt Druckluft in die Atmosphäre abströmen
kann. Dieser Zustand ist besonders wichtig, wenn beispielsweise ein Fahrzeug schnell
entladen wird, wie dies insbesondere bei Containerfahrzeugen, bei denen die gesamte
Last schlagartig abgehoben werden kann, der Fall ist. Der Ventilkörper des ersten
Einlaßventiles bildet jedoch gleichzeitig einen Teil des ersten Auslaßventiles,
so daß bei Federbewegungen des Fahrzeugaufbaus die Bewegung des Einlaßventiles an
die Bewegung des Auslaßventiles unmittelbar anschließt, bzw. beide Bewegungen ineinander
übergehen.
Hierdurch tritt ein beachtlicher Druckluftverbrauch auf.
-
Die DE-OS 2 318 535 zeigt auch ein Niveauregelventil mit zwei Auslaßventilen,
wobei das zweite Auslaßventil großquerschnittig gestaltet, jedoch nicht koaxial
angeordnet ist. Das zweite großquerschnittige Auslaßventil kann über den Anlenkhebel
der Exzenterwelle geöffnet werden. Auch bei dieser Ausführungsform ist die Funktion
und Wirkungs weise des ersten Auslaßventiles eng mit der des Einlaßventiles verbunden,
weil zur Realisierung des Einlaßventiles und des ersten Auslaßventiles ein gemeinsamer
Ventilkörper herangezogen wird.
-
Auch die DE-AS 19 66 106 zeigt ein Luftfederventil mit einem Einlaß-
und einem Auslaßventil, die durch einen gemeinsamen Ventilkörper gebildet werden.
Die beiden Ventile sind damit auch räumlich benachbart angeordnet.
-
Unmittelbar nach dem Schließen des Einlaßventiles öffnet das Auslaßventil
und umgekehrt, so daß auch dieses Niveauregelventil einen unnützen Druckluftverbrauch
besitzt. Zur Einstellung der Hublage des Ventilstößels relativ zur Winkellage des
Betätigungshebels unabhängig von der Höhe des Fahrgestells ist eine Einstellmöglichkeit
vorgesehen, wobei als Stellmittel eine gegen den Ventilstößel wirkende Verstellschraube
dient, die in ein zum Ventilstößel koaxiales und durch die Exzentervorrichtung verschiebbares
Führungsstück ein- und ausschraubbar ist und mit deren Hilfe der axiale Abstand
zwischen Führungsstück und Ventilstößel einstellbar ist. Dieses bekannte Luftfederventil
ist nur dann funktionsfähig, wenn vermittels der Stellschraube die Einstellung so
getroffen wird, daß das Einlaßventil und das Auslaßventil eine gemeinsame Schließstellung
besitzen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Niveauregelventil der
eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß eine bessere Anpassung an verschiedene
Luftfederbälge leicht möglich ist.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das zweite Auslaßventil
koaxial auf der dem ersten Auslaßventil abgewandten Seite des Ventilstößels gehäuseseitig
vorgesehen ist und der Ventilkörper des zweiten Auslaßventiles über einen einstellbaren
Anschlag betätigbar ist. Damit wird eine Möglichkeit geschaffen, den Zeitpunkt des
Einsetzens der Wirkung des zweiten Auslaßventiles einstellbar zu gestalten, so daß
eine Anpassung an die entsprechenden Luftfederbälge erfolgen kann. Bei großvolumigen
Luftfederbälgen, bei denen eine relativ große Menge Druckluft abgeführt werden muß,
wird das zweite Auslaßventil bereits bei geringen Federbewegungen zur Wirkung gebracht
werden. Vorteilhaft ist weiterhin, daß dieses zweite Auslaßventil völlig unabhängig
von dem Einlaßventil gestaltet und angeordnet ist. Das zweite Auslaßventil wird
beispielsweise von einem separaten Ventilkörper und einem zum Einlaßventil des separaten
Gehäuserandes gebildet, so daß seine Funktion unabhängig von derjenigen des Einlaßventiles
ist.
-
Der Anschlag an dem Ventilkörper des zweiten AuslaBventiles kann eine
in Richtung auf den Ventilstößel ver- und feststellbare Schraube aufweisen. Diese
Einstellschraube ist nicht mit der Einstellschraube der DE-AS 1 966 106 zu vergleichen,
weil die bekannte Einstellschraube lediglich die Einstellung des ersten Auslaßventiles
zusammenfallend mit der Schließstellung des Einlaßventiles gestattet, wähnend ein
zweites Auslaßventil nicht vorhanden ist.
-
Der Ventilkörper des zweiten Auslaßventiles kann hohl ausgebildet
sein, wobei der Ventilsitz von einem Gehäuserand gebildet ist. Auch andere Konstruktionen
sind denkbar. Durch die verteilte Anordnung des ersten Auslaßventiles auf der einen
Seite der Exzentervorrichtung und des zweiten Auslaßventiles auf der anderen Seite
der Exzentervorrichtung wird die Möglichkeit genommen, das erste Auslaßventil durch
koaxiale Mittel einstellbar auszuführen. Es ist aber möglich, diese erste Einstellung
auch in anderer Weise zu realisieren.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt
und im folgenden weiter beschrieben. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch
das Niveauregelventil.
-
Das Niveauregelventil besitzt ein Gehäuse 1, an dem der Anschluß 2
vorgesehen ist, über den Druckluft aus einem Vorratsbehälter ansteht. Über ein Rückschlagventil
3 steht diese Vorratsluft in der Vorratskammer 4 an. Ein eingezogener Gehäuserand
5 bildet mit einer Ventilplatte 6 das Einlaßventil 5, 6. Die Feder 7 beaufschlagt
gleichzeitig ds Ventilplatte 6 wie auch die Ventilplatte des Rückschlagventiles
3.
-
Über das Einlaßventil 5, 6 führt ein Ringraum 8 zu einem Anschluß
9, von dem die Leitung zu dem oder den Luftfederbälgen abzweigt.
-
Im Innern des Gehäuses 1 ist ein hohler Ventilstößel 10 verschiebbar
und dichtend gelagert. Der Ventilstößel 10 steht über eine federnde Verbindung 11
mit einem Stellnocken 12 in Verbindung, der gleitend im Gehäuse 1 koaxial
zu
dem Ventilstößel 10 vorgesehen ist. In 90° dazu ist am Gehäuse 1 eine Welle 13 drehbar
gelagert, an der ein Betätigungshebel 14 angreift. Der Betätigungshebel 14 ist über
eine Anlenkgestängeverbindung mit der Fahrzeugachse verbunden, während das Gehäuse
1 beispielsweise auf dem Fahrgestell angeordnet ist. Exzentrisch an der Welle 13
ist eine Stellschraube 15 vorgesehen, die mit einem kegelstumpfförmigen Ansatz 16
in eine schräge Bohrung 17 des Stellnockens hineinragt. Die Stellschraube 15 kann
innerhalb der Welle 13 verstellt werden, so daß auf diese Weise der kegelstumpfförmige
Ansatz 16 mehr oder weniger in die Bohrung 17 eintaucht. Auf diese Weise ist es
möglich, die relative Lage des Ventilstößels 10 so einzustellen, daß er mit seinem
oberen Rand 18 an der Ventilplatte 6 zur Anlage kommt, wenn das Einlaßventil 5,
6 geschlossen ist. Die Ventilplatte 6 und der obere Rand 18 bilden das erste Auslaßventil
6, 18. Die Einstellung erfolgt dermaßen, daß das Einlaßventil 5, 6 und das erste
Auslaßventil 6, 18 eine gemeinsame Schließstellung besitzen.
-
Auf der von dem ersten Auslaßventil 6, 18 abgewendeten Seite der Exzentervorrichtung
12, 13 ist das zweite AuslaBventil19, 20 vorgesehen, welches durch den Ventilkörper
19 und den Gehäuserand 20 gebildet wird. Der Ventilkörper 19 ist über die Dichtung
21 im Gehäuse 1 dichtend geführt und wird über die Feder 22 belastet. Der Ventilkörper
19 besitzt Durchbrechungen 23, die der Abfuhr von Luft in die Atmosphäre dienen.
An dem Ventilkörper 19 des geschlossenen Auslaßventiles 19, 20 steht die Druckluft
des Luftfederbalges über den Anschluß 9 und die damit in Verbindung stehende Bohrung
24 an. Es ist ersichtlich, wie
die in den Luftfederbälgen vorhandene
Luft entweder über das geöffente erste Auslaßventil 6, 18 allein oder zusätzlich
noch über das geöffnete zweite Auslaßventil 19t 20 entlüftet werden kann.
-
An dem Ventilkörper 19 des zweiten Auslaßventiles 19, 20 ist ein einstellbarer
Anschlag 25 in Form einer konterbaren Feststellschraube 26 vorgesehen, deren relative
Lage zu einem Fortsatz 27 an dem Stellnocken 12 einstellbar ist. Durch Verdrehen
der Schraube 26 kann also der Federweg, der einer bestimmten Verdrehung der Exzentervorrichtung
12, 13 entspricht, eingestellt werden, bei welchem zusätzlich zu dem ersten Auslaßventil
6, 18 eine Entlüftung über das großquerschnittige zweite Auslaßventil 19, 20 beschleunigt
erfolgen soll.
-
Die Wirkungsweise des Niveauregelventils ist wie folgt: Am Anschluß
9 sei der oder die Luftfederbälge angeschlossen.
-
Am Anschluß 2 steht Druckluft aus einem Vorratsbehälter an.
-
Es sei angenommen, daß die Luftfederbälge weitgehend entlüftet sind,
so daß sich das Fahrgestell unterhalb der vorgesehenen Mittelstellung befindet.
Demzufolge ist der Betätigungshebel 14 und damit die Exzentervorrichtung 12, 13
derart verdreht, daß der Ventilstößel 10 bei geschlossenem ersten Auslaßventil 6,18
angehoben und damit das Einlaßventil 5, 6 geöffnet wird. Aus dem Druckluftvorrat
kann nun Druckluft über das Rückschlagventil 3 und die Vorratskammer 4 bei geöffnetem
Einlaßventil 5, 6 über den Ringraum 8 und dem Anschluß 9 zu den Luftfederbälgen
gelangen, wodurch das Fahrgestell bzw. die Ladeplattform des Fahrzeuges angehoben
wird bis eine Mittelstellung erreicht wird.
-
Während des Erreichens der Mittelstellung bzw. bis dahin
wird
sich der Betätigungshebel 14 verdrehen, und zwar derart, daß das Einlaßventil 5,
6 zunehmend in Richtung auf eine Schließstellung sich bewegen kann. Schließlich
wird eine Abschlußstellung erreicht, in der sowohl das Einlaßventil 5, 6 als auch
das erste Auslaßventil 6, 18 geschlossen sind. Das zweite Auslaßventil 19, 20 ist
sowieso geschlossen. Wenn jetzt das Fahrzeug in Bewegung gesetzt wird und infolge
der Fahrbewegungen und der Straßenbeschaffenheit Federungen auftreten, so wird der
Betätigungshebel 14 und damit die Exzentervorrichtung 12, 13 hin- und herbewegt,
wobei je nach der Bewegungsrichtung entweder das Einlaßventil 5, 6 oder das Auslaßventil
6, 18 kurzzeitig geöffnet werden. Da das erste Auslaßventil 6, 18 jedoch nur einen
kleinen Querschnitt aufweist, ist der Druckluftverbrauch vertretbar. Wird jedoch
beispielsweise die gesamte Last des Fahrzeuges in relativ kurzer Zeit von dem Fahrgestell
abgehoben, wie dies beispielsweise bei der Entladung eines Containerfahrzeuges üblich
ist, dann wird sich der Fahrzeugrahmen schlagartig anheben, weil er ja von der aufliegenden
Last befreit wird. Hierdurch wird eine relativ große Ausfederung verursacht, so
daß der Betätigungshebel 14 in einem relativ großen Winkelbetrag verdreht wird.
Hierdurch bewegt sich nicht nur der Ventilstößel 10 abwärts, so daß das erste Auslaßventil
6, 18 geöffnet wird. Wenn die Bewegung groß genug ist, schlägt auch der Fortsatz
27 an dem Anschlag 25 an, so daß zusätzlich noch das zweite Auslaßventil 19, 20
geöffnet wird. Es ist sodann bei den beiden geöffneten Auslaßventilen eine schnelle
Entlüftung der Federbälge möglich, so daß nicht die Gefahr besteht, daß das Fahrgestell
beschädigt wird. Wie ersichtlich, ist es durch Verdrehen der Schraube 26 möglich,
die Entfernung zwischen dem Fortsatz 27 und dem Anschlag 25 einzustellen
und
auf diese Weise das Ansprechen des zweiten Auslaßventiles 19, 20 auf die speziellen
Luftfederbälge abzustimmen.
-
Es versteht sich, daß bei Beladung desvFahrzeuges der Fahrzeugrahmen
absinkt, so daß hierdurch eine umgekehrte Drehbewegung des Betätigungshebels 14
verursacht wird. In der Folge wird also das Einlaßventil 5, 6 bei geschlossenen
Auslaßventilen 6, 18 und 19, 20 geöffnet, so daß damit Druckluft in die Luftfederbälge
gelangen kann.