DE2919625C2 - Verfahren und Vorrichtung zum schnellen Vorhersagen des Grads an Nodularität von Kugelgraphitgußeisen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum schnellen Vorhersagen des Grads an Nodularität von KugelgraphitgußeisenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum schnellen Vorhersagen des Grades an
Nodularität von Kugelgraphitgußeisen, bei dem während des eutektischen Abkühlens und Erstarrens einer
Schmelzprobe unter vorgegebenen Abkühlbedingungen die folgenden Temperaturen gemessen werden: die
tiefste Temperatur Tru aufgrund von Unterkühlen und die höchste Temperatur Tem aufgrund von Rekaleszenz
im Anschluß an das Unterkühlen.
Kugelgraphiteisen hat im Vergleich mit Schuppengraphitgußeisen
viele hervorragende Merkmale, etwa mechanische und physikalische Eigenschaften, Schweißbarkeit,
Bearbeitbarkeit u. dgl. Jedoch bleiben bezüglich der Herstellung viele Probleme ungelöst.
Der Grad an Nodularität einer Schmelze für
Kugelgraphitgußeisen und ferner die Qualität eines Produkts können durch die Eigenschaft des Grundeisens
bestimmt werden, die beeinflußt wird z. B. durch die Art des zu schmelzenden Rohmaterials, die
chemische Zusammensetzung, die Vorgeschichte der Schmelzbehandlung, den Schmelzvorgar.g oder die
Techniken der Kugelbildungsbehandlung, die z. B. beeinflußt wird durch die behände Ue Menge, die
Behandlungstemperatur, den Behandlungsvorgang, die
thermische Analyse erhaltenen Abkühlungskurve (die die Beziehung zwischen dem Zeitablauf und der
Temperatur einer Probe darstellt) in enger Beziehung mit dem Grad an Nodularität von Kugelgraphitgußeisen
nach dem Erstarren, so daß das Thermoanalyseverfahren kürzlich vorgeschlagen wurde. Es wird hierbei
eine Probe aus Kugelgraphiteisenschmelze unmittelbar nach der Kugelbildungsbehandlung durch thermische
Analyse getestet und der Grad an Nodularität der
Art und Menge eines zugefügten Kugelbildungsmittels io Kugelgraphiteisenschmelze aus den Unterschieden des
usw. Somit hat das; Kugelgraphitgußeisen im Vergleich Vorgangs der Temperaturänderung vor dem Gießen in
mit Schupp^ngraphitgußeisen viele Herstellungsfaktoren,
die die Qualität eines Produkts beeinflussen, so daß es sehr schwierig ist, alle diese Herstellungsfaktoren
positiv zu kontrollieren.
Im allgemeinen wird der Grad an Nodularität von
Kugelgraphitgußeisen unmittelbar durch den Prozentsatz der Kugelform von Graphit bestimmt, beruhend auf
einer durch ein Mikroskop erfolgenden Beobachtung
eine Form vorausgesagt.
Es wird z. B. eine aus der Kugelgraphiteisenschmelze entnommene geschmolzene Probe in eine Probenform
(Becher) gegossen, unter Verwendung eines geeigneten Pyrometers eine Abkühlungskurve aufgezeichnet und
der Grad an Nodularität der Kugelgraphiteisenschmelze aus den Formunterschieden der erhaltenen Kurve
vorhergesagt. Dieses Verfahren besteht im Vergleichen
der Struktur einer Probe, die unter derselben Bedingung 20 der Kurve mit einer Vielzahl von vorher bereiteten
gegossen ist wie Gußteile oder ein Probensiück, das am
Gußteil selbst befestigt ist. Der Grad an Nodularität von Kugelgraphitgußeisen wird aber auch indirekt aus den
mechanischen Eigenschaften bestimmt, wie der Zugfe-
Klassifikationen bezüglich der Formen der Abkühlungskurven und des Grads an Noduiarität von vielen
Beispielen, wobei schnell gemessen werden soll (AFS Transactions. 79, 1971, S. 141-144). Jedoch sind der
stigkeit. Dehnung od. dgl„ dem Prozentsatz an als 25 Vergleich und die Analyse kompliziert und mühsam, so
Kugelbildungsmittel zugesetztem Restmagnesium (Mg- daß die Möglichkeit einer subjektiven Betrachtungswei-Restmenge)
u. dgl., die in ausgeprägter Wechselbezie
hung mit dem Grad an Nodularität stehen.
Die auf der obigen Messung beruhende Bestimmung ist zuverlässig. Jedoch dauern die Messung und die
Bestimmung lange. Selbst die Beobachtung der Struktur, was wohl am schnellsten geschieht, dauert nach dem
Gießen längere Zeit. Wenn der Grad an Nodularität der Struktur als schlecht vorhergesagt wird, würde das
se und eines großen Fehlers bei verschiedenen Personen besteht, weshalb dieses Verfahren in Gießereien
praktisch nicht verwendet wird.
30 Als weiteres Verfahren, wobei in derselben Weise eine Abkühlungskurve verwendet wird, werden eine
Primärkristallisationstemperatur, die durch Unterkühlen erzeugte niedrigste Temperatur und die im Anschluß
an das Unterkühlen aufgrund von Rekaleszenz erzeugte Gießen zu Ende sein. Für notwendige Maßnahmen ist es 33 höchste Temperatur, von denen die letzte im Vorgang
zu spät. Der Guß wird sich als minderwertig der eutektischen Erstarrung auftreten, mit dem Auge
herausstellen und es ergibt sich bei der Fertigung ein aus der Kurve gemessen, wobei aus einer Beziehung mit
wirtschaftlicher Verlust. den auf diese Weise durch Augenmessung erzielten
Die Gußindustrie hat daher die Entwicklung eines Temperaturen der Grad an Nodularität von Kugelgra-Verfahrens
zum schnellen, d. h. vor dem Gießen des 40 phiteisenschmelze und der Carbidgehalt vorausgesagt
werden (US-PS 36 70 558). Gemäß diesem Verfahren kann die Meßgeschwindigkeit in derselben Weise wie
beim vorhergehenden Verfahren erreicht werden. Jedoch ergeben ungenaue Ablesungen der durch ein
schmelze bezeichnet) gefordert, damit notwendige 45 keine numerischen Werte anzeigendes Pyrometer
Maßnahmen unverzüglich getroffen werden können. gemachten Anzeigen der niedrigsten und der höchsten
Temperatur einen Fehler. Ferner ist das Auflösungsvermögen der thermoelektrischen Kraft des Pyrometers
unzureichend und es werden die Zeitparameter der Eisen oder dem Prozentsatz an Kugelgraphit im 50 Temperaturänderungen, die zum Vorhersagen des
erstarrten Zustand unmittelbar nach einer Kugelbil- Grads an Nodularität von Kugelgraphiteisenschmelze
dungsbehandlung. Die Abnahme einer Restmenge an
Magnesium oder die Absenkung des Prozentsatzes an
Kugelgraphit von der Kugelbildungsbehandlung bis
zum Gießen hängt von den üblichen Arbeitsbedingun- 55
gen jeder Gießerei ab, etwa der Haltetemperr.tur und
-zeit der Eisenschmelze, der Form und Größe der
verwendeten Gießpfanne u. dgl. Wenn daher der Grad
an Nodularität der Eisenschmelze für Kugelgraphitgußeisen unmittelbar nach einer Kugelbildungsbehandlung 60 durch Rekaleszenz erzeugten höchsten Temperatur, die vorausgesagt werden kann, kann unter Zugrundelegung im Vorgang der eutektischen Erstarrung auftreten, einer der üblichen Arbeitsbedingungen jeder Gießerei be- Differenz zwischen beiden Temperaturen, dem maximastimmt werden, ob gegossen oder nicht gegossen len Neigungswinkel einer Kurve von der niedrigsten werden soll. Jeglicher durch Gießen eines schlecht Temperatur zur höchsten Temperatur od. dgl. (Int. behandelten geschmolzenen Eisens verursachter Aus- 65 Symp. Metallurgy of cast iron, 2nd, 1974, S. 625-638). schuß kann dann vermieden werden. Gemäß diesem Verfahren wie auch gemäß den beiden
Magnesium oder die Absenkung des Prozentsatzes an
Kugelgraphit von der Kugelbildungsbehandlung bis
zum Gießen hängt von den üblichen Arbeitsbedingun- 55
gen jeder Gießerei ab, etwa der Haltetemperr.tur und
-zeit der Eisenschmelze, der Form und Größe der
verwendeten Gießpfanne u. dgl. Wenn daher der Grad
an Nodularität der Eisenschmelze für Kugelgraphitgußeisen unmittelbar nach einer Kugelbildungsbehandlung 60 durch Rekaleszenz erzeugten höchsten Temperatur, die vorausgesagt werden kann, kann unter Zugrundelegung im Vorgang der eutektischen Erstarrung auftreten, einer der üblichen Arbeitsbedingungen jeder Gießerei be- Differenz zwischen beiden Temperaturen, dem maximastimmt werden, ob gegossen oder nicht gegossen len Neigungswinkel einer Kurve von der niedrigsten werden soll. Jeglicher durch Gießen eines schlecht Temperatur zur höchsten Temperatur od. dgl. (Int. behandelten geschmolzenen Eisens verursachter Aus- 65 Symp. Metallurgy of cast iron, 2nd, 1974, S. 625-638). schuß kann dann vermieden werden. Gemäß diesem Verfahren wie auch gemäß den beiden
Beim Vorgang des Abkühlens und Erstarrens der anderen Verfahren kann eine zufriedenstellende Meß-Kugelgraphiteisenschmelze
steht die Form einer durch geschwindigkeit erzielt werden. Es gibt aber einen
Eisens in Formen unmittelbar nach der Kugelbildungsbehandlung, und genauen Vorhersagen des Grads an
Nodularitäl von geschmolzenem Eisen für Kugelgraphitgußeisen (im folgenden als Kugelgraphiteisen-
Bekanntlich beruht der Grad an Nodularität von Eisenschmelze zur Zeit des Gießens grundsätzlich auf
einer Restmenge an Magnesium im geschmolzenen
wichtig sind, nicht in Betracht gezogen, so daß dieses Verfahren keine ausreichende Genauigkeit erreichen
kann und in der Gießerei praktisch nicht verwendbar ist. Ferner wird als weiteres Verfahren bei Verwendung
einer Abkühlungskurve der Grad an Nodularität von Kugelgraphiteisenschmelze geschätzt, und zwar aus
einer einzigen Wechselbeziehung etwa mit der durch Unterkühlen erzeugten niedrigsten Temperatur, der
Fehler beim Ablesen der niedrigsten und höchsten Temperaturen, ein unzureichendes Auflösungsvermögen
der thermoelektrische!! Kraft und eine unzureichende Voraussagenorm bei Verwendung lediglich einer
einzigen Wechselbeziehung, so daß eine ausreichende Vorhersage nicht erzielbar ist. Da dieses Verfahren nur
bei untereutektischer Kugelgraphiteisenschmelze anwendbar ist, während gegenwärtig beinahe alle
Gießereien Kugelgraphitgußeisen aus übereutektischer Eisenschmelze herstellen, kann dieses Verfahren ebenfalls
nicht in der Gießerei verwendet werden.
Auf alle Fälle dauert die Vorhersage des Grads an Nodularität von Kugelgraphiteisenschmelze eine lange
Zeit, falls die Zuverlässigkeit Priorität hat. Bei einem dem Auftreten der höchsten Temperatur Tim:
4.3. Speichereinrichlungen zum Speichern vorbestimmter
Konstanten ;;. b. c, e;
4.4. einen Rechenschaltkreis zur Ausgabe des Wertes des zu bestimmenden Grades an
Nodularität aus den Temperaturen Tem. 7"«/.
den Konstanten ii, b. c. e und der gemessenen
Zeit Z gemäß einer vorgegebenen Funktion
a + b Tt;m + cA Ti.;+ eZ; u η d
ίο 5. eine Anzeigeeinrichtung für den erhaltenen Wert
des Grades an Nodularität in digitaler oder analoger Form.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
ben. Darin ^eigi
Fig. 1 eine graphische Darstellung einer Form einer
Abkühlungskurve von übereutektischer Kugelgraphitei-
herkömmlichen Verfahren mit Hilfe eines Thermoana- 15 der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
lyseverfahrens kann eine ausreichende Meßgeschwin- Die Erfindung wird anhand der Zeichnung Deschrie-
digkeii, jedoch aus dem obengenannten Grund keine ausreichende Zuverlässigkeit erzielt werden. Ferner ist
die anwendbare Zusammensetzung des geschmolzenen
Eisens begrenzt, so daß es kein in der Gießerei praktisch 20 senschmelze beim Vorgang des Abkühlens und Erstar-
verwendbares Verfahren gibt. rens,
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der Fig. 21 bis 2V verschiedene Graphitformen von
obengenannten Art anzugeben, bei dem die obenge- Kugelgraphitgußeisen,
nannten verschiedenen Nachteile der bisherigen Ver- Fig. 3 eine Ausführungsform eines Verfahrens zur
fahren beseitigt sind und eine unmittelbar zur 25 Anzeige eines vorhergesagten Ergebnisses des Grads
Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die verstrichene Zeit Z zwischen dem Auftreten der tiefsten
Temperatur Tel/ und dem Auftreten der höchsten Temperatur Tem gemessen wird, und daß die vorgegebenen
Abkühlbedingungen so eingestellt sind, daß die Zeitdauer vom Gießen der Schmelzprobe in eine
Probenform bis zur vollständigen eutektischen Erstaran Nodularität mittels Eisenschmelze mit einem Muster,
F i g. 4 ein Schaltschema einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der
Erfindung.
Durch die Erfindung wurden mit Erfolg ein schnelles und zuverlässiges Verfahren und eine Vorrichtung
angegeben, bei der der Vorgang der Temperaturänderung einer Kugelgraphiteisenschmelze während des
Abkühlens und Erstarrens durch Thermoanalyse gemes-
rung innerhalb eines Bereiches von 1 bis 10 Minuten
liegt, wobei der vorherzusagende Grad der Nodularität 35 sen werden, wobei der Grad an Nodularität des Eisens
eine Funktion basierend auf einer Analyse des Ergebnisses vorausge-
a + bTEM+cATE+eZ,
wobei ATe- ι em—Teu, der Temperaturen Teu. Tem,
von vorgegebenen Konstanten a. b, c, verstrichenen Zeit Zist.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
sagt wird unter Beseitigung der obengenannten Nachteile nach Ausführung eines breit angelegten
Versuchs bezüglich einer Anzahl von Beispielen für die e und der 40 Kugelgraphiteisenschmelze.
Zuerst wird ein sogenanntes analoges System zum Nachzeichnen des zeitlichen Verlaufes der Temperatur
durch eine stetige Kurve, was einer der Nachteile des herkömmlichen Thermoanalyseverfahrens ist, abgeän-
eine Probenform mit einem Thermoelement zur 45 den in ein digitales Temperaturlesesystem, bei dem
Messung der Temperatur einer Schmelzprobe Werte durch eine Analog-Digitalumwandlungsvorrichwährend
des Abkühlens, wobei Abkühlbedingun- tung umgewandelt werden. Auf diese Weise werden die
gen so einstellbar sind, daß die Zeitdauer nach dem Temperaturen in Kurzzeitintervallen als numerische
Gießen der Schmelzprobe in die Probenform bis Werte mit einer bestimmten Häufigkeit zur Verarbeizur
Beendigung der eutektischen Erstarrung in 50 tung von Daten ausgegeben. Die zum Analysieren des
einem Bereich von 1 bis 10 Minuten liegt; gemessenen Ergebnisses erforderlichen Temperatureine
Abtasteinrichtung, die die vom Thermoele- werte werden durch das folgende Verfahren genau
ment ausgegebenen analogen Signale in vorgegc- bestimmt mii dem Ergebnis, daß der Ausgabefehler
benen kurzen Zeitintervallen von weniger als 3 beinahe beseitigt ist. In diesem Fall können die zu
Sekunden (vorzugsweise weniger als 1 Sekunde) 55 lesenden numerischen Werte Werte einer thermoelekabtastet;
trischen Kraft (Spannung in mV) sein, die unmittelbar
der Temperatur oder deren Funktion (im folgenden durch eine Temperatur in ° C dargestellt) entsprechen.
Zur Erhöhung der Meßgenauigkeit wird eine
einen Analog-Digitalwandler, der das abgetastete analoge Signal in ein digitales Signal umwandelt;
eine Recheneinrichtung, die umfaßt:
4.1. Einrichtungen zum aufeinanderfolgenden Be- 60 Ermittlungsempfindlichkeit der Temperaturänderung
stimmen von Speichern der Werte für die (Auflösungsvermögen dV der thermoelektrischen
Kraft) durch Verstärken der thermoelektrischen Kraft
(Spannung) kleiner als ein 2,5° C entsprechender Wert gemacht. Gleichzeitig wird das Zeitintervall dZ als
umgekehrte Häufigkeitszahl der Temperaturausgabe auf ein vorgegebenes kurzes Zeitintervall von weniger
als 3 Sekunden festgesetzt, wodurch einer Temperaturänderung im Abkühlvorgang genau gefolgt wird. Wenn
niedrigste Temperatur Teu aufgrund von Unterkühlen u.id für die höchste Temperatur
Tem aufgrund von auf das Unterkühlen
auftretender Rekaleszenz;
4.2. Einrichtungen zum Bestimmen und Speichern der verstrichenen Zeit Z zwischen dem
Auftreten der niedrigsten Temperatur Teu und
dV2.5°C übersteigt, kann gelegentlich eine zur Analyse des Abkühlungsvorgangs erforderliche Temperatur
nicht erfaßt werden. Als Ergebnis hiervon wurde in verschiedenen Versuchen bestätigt, daß der Grad an
Nodularität nicht vorhergesagt werden kann. Ferner ^ kann bei einem 3 Sekunden übersteigenden Zeitintervall
eine sehr schnelle Temperaturänderung beim Abkühlungsvorgang, z. B. der Vorgang vom Gießen einer
Probe von geschmolzenem Eisen in einen Becher bis zur Primärkristallisation, nicht genau erfaßt werden, oder es
wird eine für die Analyse erforderliche Temperatur übersehen. Gleichzeitig wird ein Fehler beim Erfassen
eines Zeitparameters verursacht. Wenn d'Z 3 Sekunden übersteigt, wird es als Ergebnis hiervon schwierig, den
Grad an Nodularität von geschmolzenem Eisen ι<-,
vorherzusagen.
Diese Art von digitalem Pyrometer hat natürlich jeweils vorgegebene Werte für dV und dZ aus der
Arbeitsweise. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es jedoch vorteilhaft, dV kleiner als einen 2,5°C entsprechenden
Wert und c/Zkleiner als 3 Sekunden zu machen. Unter Verwendung dieses digitalen Pyrometers
wurden zahlreiche Proben von geschmolzenem Kugelgraphiteisen mit den unter- und übereutektischen
Zusammensetzungen thermisch analysiert durch Gie-Ben in verschiedene Becher mit unterschiedlichen
Abkühlungsgeschwindigkeiten. Im Fall einer schnellen Abkühlung, etwa innerhalb 1 Minute vom Gießen der
Probe von geschmolzenem Eisen in den Becher bis zur Beendigung der eutektischen Erstarrung, zeigen beide jo
Zusammensetzungen keinerlei signifikante statistische Wechselbeziehung zwischen den durch die Thermoanalyse
erfaßten Parametern und dem Grad an Nodularität der Eisenschmehe. Bei Beobachtung der MikroStruktur
dieser Proben zeigt sich eine große Menge an Cementit -^
auf Grund der hohen Abkühlungsgeschwindigkeit, deren Einfluß auf das Ergebnis bestätigt wird.
Wenn andererseits die Zeit vom Gießen bis zur Beendigung der eutektischen Erstarrung länger als 10
Minuten benötigt, d. h. bei einer langsamen Abkühlung, nähert sich die Abkühlungsbedingung dem Gleichgewichtserstarrungszustand,
und das Ergebnis ist dasselbe wie im Fall einer niedrigen Genauigkeit von dVund dZ,
so daß dies kein statistisch signifikantes Ergebnis erzielen kann.
Wie oben beschrieben, ist die Zeit vom Gießen einer Probe aus Eisenschmelze in einen Becher zur Thermoanalyse
bis zur Beendigung der eutektischen Erstarrung ein wichtiger Faktor zur Lösung der Aufgabe der
Erfindung, und ist es vorteilhaft, die Zeit auf über 1 Minute und weniger als 10 Minuten zu begrenzen.
Die Zeit vom Gießen der Probe in einen Becher für die Thermoanalyse bis zur Beendigung der eutektischen
Erstarrung wird beeinflußt durch die Gießtemperatur, das Gießgewicht, die Form des Bechers und dessen
Materials, die Abkühlungsbedingungen od. dgl. Wenn aber der Becher aus mit heißhärtendem Kunstharz
gebundenem Quarzsand (sogen. Maskenform) besteht und im Fall einer Abkühlung in der Atmosphäre, ist
zusätzlich zur Gießtemperatur das Gießgewicht ein wichtiger Faktor. Die Erfinder hatten aus vielen
Versuchen gefunden, daß ein Gießgewicht von 200—500 g im Fall eines eine Maskenform verwendenden
Bechers ein Optimum ist, die obige Bedingung der Erstarrungszeit erfüllt und das beste Ergebnis erzielt
Daher sollte der Becher ein Fassungsvermögen haben, das mit dem obigen Gießgewicht in Einklang steht
Der von einem digitalen Pyrometer abgelesene Kühlvorgang wird an jedem durch dV und dZ bestimmten Punkt als sine stetige Kurve der Temperaturpunkte erfaßt. Daher kann die Temperatur am gewählten Punkt als ein numerischer Wert genau ausgegeben werden, während durch Integrieren der Häufigkeiten eines durch dZ bestimmten gegebenen Zeitintervalls ein Zeitparameter genau ausgegeben werden kann.
Der von einem digitalen Pyrometer abgelesene Kühlvorgang wird an jedem durch dV und dZ bestimmten Punkt als sine stetige Kurve der Temperaturpunkte erfaßt. Daher kann die Temperatur am gewählten Punkt als ein numerischer Wert genau ausgegeben werden, während durch Integrieren der Häufigkeiten eines durch dZ bestimmten gegebenen Zeitintervalls ein Zeitparameter genau ausgegeben werden kann.
Ein Beispiel einer Abkühlungskurve von geschmolzenem Kugelgraphiteiscn ist in Fig. 1 gezeigt. Die
Erfinder hatten viele Proben von geschmolzenem Kugelgraphiteisen mit unter- oder übereutektischen
Zusammensetzungen getestet und eine Beziehung zwischen verschiedenen Parametern, die aus der
numerisch ausgegebenen Abkühlungskurve gewonnen wurden und dem Grad an Nodularität der Eisenschmelze
durch eine statistische Technik analysiert, d. h. durch eine mehrfache Regressionsanalyse. Als Ergebnis
hiervon sind die bei dieser mehrfachen Wechselbeziehung signifikanten Parameter: die höchste Temperatur
Tem aufgrund der Rekaleszenz der eutektischen Erstarrung,
die Differenz A Te zwischen der höchsten Temperatur Tem und der niedrigsten Temperatur Teu
aufgrund des Unterkühlens der eutektischen Erstarrung und die verstrichene Zeit Z von dem Endpunkt von Teu
zu dem Anfangspunkt von Tem, wobei die Temperaturen durch ein digitales Pyrometer gemessen wurden. Es
wurde gefunden, daß eine eine beträchtlich hohe Signifikanz aufweisende Wechselbeziehung aufgestellt
werden kam. Das heißt, daß der Grad an Nudularität der Eisenschmelze Dsals Funktion von Tem, ΔΤεund Z
durch die folgende Formel (I) dargestellt wird:
Ds= a + öTem + cA Te+ eZ
wobei a, b, eund edurch Versuch bestimmte Konstanten
sind.
Das nächste wichtige Problem ist die Art, in der die statistisch signifikanten Temperatur- und Zeitparameter
in der Praxis erfaßt und bestimmt werden. An erster Stelle werden durch das folgende Verfahren beim Abkühlungs-
und Erstarrungsvorgang der Kugelgraphiteisenschmelze folgende Werte tatsächlich erfaßt und
bestimmt: Teu, d. h. ein Temperaturwert an dem Punkt,
von dem aus die Temperatur ansteigt, und Tem, d. h. ein Temperaturwert an dem Punkt, an dem der Temperaturanstieg
aufhört. Bezüglich Teu werden die Temperaturwerte von kontinuierlichen drei Schritten ständig in
einem Speicher gespeichert. Ein derartiger Temperaturwert wird so gewählt, daß der Temperaturwert des
zweiten Schritts um dV niedriger als die Temperaturwerte des ersten und des dritten Schritts ist und über 2
Sekunden andauert Bezüglich Tem wird ein derartiger
Temperaturwert so gewählt, daß der Temperaturwert des zweiten Schritts um dVgrößer als die Temperaturwerte des ersten und des dritten Schritts ist und über 2
Sekunden andauert.
Das Wichtige in Vorliegendem besteht darin, daß die Temperaturdifferenz zwischen dem zweiten Schritt und
den ersten und dritten Schritten dV beträgt und der Temperaturwert als Teu oder Tem nur dann gewählt
wird, wenn der zweite Schritt über 2 Sekunden andauert.
Δ Te kann einfach durch Tem— Teu erhalten werden,
während Z durch Integrieren des Zeitablaufs dZ vom Endpunkt von Teu bis zum Anfangspunkt von Tem
erhalten wird.
Tem, Te und Z werden durch die obigen Verfahren
erfaßt und bestimmt, wobei durch Einsetzen dieser
numerischen Werte die Beziehung der Formel (1) mit
statistisch großer Signifikanz aufgestellt werden kann
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung muß eine Vorrichtung geschaffen werden, die folgendes
enthält: Eine Probenform (Becher), die zum Gießen einer Schmelzprobe aus Eisen angewendet wird und mit
einem Thermoelement versehen ist, ein digitales Pyrometer, einen Speicher, einen Diskriminator, eine
Operationsvorrichtung, eine Anzeigevorrichtung, eine integrierte Schaltung, eine Steuerschaltung u. dgl. Das
heißt, in der Schnellvorhersagevorrichtung für den Grad an Nodularität von Kugelgraphitgußeisen nach der
Erfindung gemäß F i g. 4 ist eine Probenform (Becher) 1 vorgesehen mit einem Thermoelement und angewendet
zum Gießen einer Schmelzprobe aus Eisen. Die Probenform ist über einen Temperaturkompensator 3,
einen Verstärker 4 und Thermoelement-Verlängerungsdrähte 2 mit einem Analog-Digitalwandler 5 verbunden,
dessen Ausgangsseite über ein digitales Pyrometer 6 mit einem Mikrocomputer 9 verbunden ist. Der
Mikrocomputer 9 besteht aus einem Speicher, einem Diskriminator, einem Operationsverstärker und einer
Steuerschaltung. Beinahe alle diese Vorrichtungen sind durch eine integrierte Schaltung gebildet. Auf der
anderen Eingangsseite des Mikrocomputers 9 sind vorgesehen: ein Schalter 7 für eine elektrische
Energiequelle und dessen Anzeigelampe T und ein Messungsstartschalter 8 mit seiner Anzeigelampe 8'.
Auf der Seite eines Ausgangs des Mikrocomputers 9 sind über einen Stromverstärker 10 angeschlossen: eine
Anzeigelampe 11 für Kugelgraphit, eine Anzeigelampe 12 für Quasi-Kugelgraphit und eine Anzeigelampe 13
für den wurmförmigen Graphit. Auf der Seite eines weiteren Ausgangs des Mikrocomputers 9 sind vorgesehen:
eine Anzeigelampe 14 zur Anzeige des Endes der Messung, eine Anzeigelampe 15 zur Anzeige einer
schlechten Messung, eine Anzeigelampe 16 zur Anzeige eines schlechten Kontakts, eine Anzeigelampe 17 für
den Fehler des Mikrocomputers, eine Anzeigelampe 18 für Weißerstarrungsalarm bzw. ein Alarmsummer 19.
Das heißt, der Ablauf der Temperaturänderung beim Abkühlungs- und Erstarrungsvorgang einer Probe aus
Kugelgraphiteisenschmelze wird mit der Häufigkeit (Frequenz) eines gegebenen kurzen Zeitintervalls durch
ein digitales Pyrometer und durch Verstärken der thermoelektrischen Kraft erfaßt. Der auf diese Weise
erfaßte Ablauf der Temperaturänderung wird durch einen Speicher einmal gespeichert. Die ständig erfaßten
Temperaturwerte von drei Schritten und der Zeitablauf werden durch einen Diskriminator unterschieden. Nicht
benötigte Temperaturwerte werden aufeinanderfolgend ausgeschieden, bis der Wert mit den vorher im
Speicher gespeicherten vorgegebenen Bedingungen von Ted und Tt-M zusammenpaßt. Die mit den
vorgegebenen Bedingungen zusammenfallenden Temperaturwerte werden als Teu und Tem bestimmt und
gespeichert. Aus diesen Werten für Teu und Tem wird
gemäß der vorher gespeicherten Formel von Δ Te ein
Wert von Δ Te berechnet und gespeichert. Ferner wird
vom Endpunkt von Teu mit dem Integrieren des Zeitintervalls dZ begonnen, wobei die Zeitspanne Zbis
zum Anfangspunkt von Tem bestimmt und in dem Speicher gespeichert wird.
Die nach dem obigen Verfahren gespeicherten Werte Tem. Δ Te und Z werden eingesetzt in und verarbeitet
durch die Formel (1) für Tem. ΔΤε und Z. in der die
Konstanten a. b. cund e aufgrund von einer Anzahl von
Beispielen des Kugelgraphitgußeisens vorher bestimmt worden sind und die als die statistisch signifikante
Beziehung zwischen dem Grad an Nodularität und Tem. Δ Ti-- und Z gespeichert sind. Die erhaltene Lösung von
Ds wird an der Anzeigevorrichtung angezeigt.
Wie oben beschrieben, hat der Grad an Nodularität von Kugelgrapliitgußeisen eine ausgeprägte Beziehung ebenso mit einer Mg-Restmenge und mit mechanischen Eigenschaften, wie der Zugfestigkeit, der Dehnung u. dgl., wie der Prozentsatz an Kugelgraphit, der auf der
Wie oben beschrieben, hat der Grad an Nodularität von Kugelgrapliitgußeisen eine ausgeprägte Beziehung ebenso mit einer Mg-Restmenge und mit mechanischen Eigenschaften, wie der Zugfestigkeit, der Dehnung u. dgl., wie der Prozentsatz an Kugelgraphit, der auf der
ίο Beobachtung der Struktur durch ein Mikroskop beruht.
Ferner wurde gemäß den Versuchen der Erfinder gefunden, daß, selbst wenn irgendeine Darstellung des
Grades an Nodularität Ds genommen wird, die
Mehrfach-Wechselbeziehung mit hoher Signifikanz dadurch hergestellt werden kann, daß lediglich die
Konstanten a, b, c und e in der Formel (1) geändert werden und die verbleibenden Parameter 7>m. J77 und
Zunverändert bleiben.
Demnach kann die Vorhersage des Grads an Nodularität durch irgendeine Darstellung angezeigt
werden, d. h. durch den Prozentsatz an Kugelgraphit, die Mg-Restmenge, die Zugfestigkeit oder die Dehnung.
Eine der bevorzugtesten Ausführungsformen soll aber ein Muster zeigen, das auf der Beziehung zwischen der
Klassifikation von Formen von Graphit und der Menge an Graphit mit den klassifizierten Formen beruht.
Im allgemeinen werden die Graphitformen vom Kugelgraphitgußeisen gemäß Fig. 2 in fünf Arten
klassifiziert, wobei der Prozentsatz an Kugelgraphit
jo berechnet wird aus einem der klassifizierten Form
entsprechenden Formkoeffizienten und einer entsprechenden Anzahl von Knoten (Kugeln) mit dei durch ein
Mikroskop beobachteten klassifizierten Form. Jedoch sind bei den tatsächlichen Produkten aus Kugelgraphitgußeisen
in beinahe allen Fällen die Formen II. 111. IV
und V mit Ausnahme der dem Schuppengraphit entsprechenden Form 1 so gemischt, daß dieses System
ein Muster angibt, das der Klassifikation und der Menge
dieser Formen entspricht, wobei es den Grad an
to Nodularität von Kugelgraphitgußeisen in der Praxis
mehr auf visuelle Weise anzeigt.
Im Fall der Anzeige eines Musters ist es im Hinblick auf die Klassifikation der Graphitformen außer den
obigen vier Arten II bis V möglich, die Anzahl von Klassifikationen der Form zweckmäßig zu verringern.
Das heißt, die tatsächliche Beobachtung durch ein Mikroskop kann III nicht klar von IV oder IV nicht klar
von V unterscheiden, wobei das Ausmaß der Kugelform in IV und V nicht viel abweicht, so daß die Aufgabe
ausreichend gelöst wird durch Klassifizieren in nur drei Arten von wurmförmigen, quasi-kugelförmigen und
kugelförmigen Graphit F i g. 3 zeigt eine Ausführungsform einer Musteranzeige. In F i g. 3 ist die Graphitform
in die obigen drei Arten klassifiziert, wobei ein Abschnitt jeder Klassifikation in zwei Teile und die
Vorhersage des Grads an Nodularität von Kugelgraphitgiißeisen in sieben Schritte unterteilt sind. Der Grad
an Nodularität einer geschmolzenen Eisenprobe wird durch Thermoanalyse gemessen und gemäß der
Erfindung analysiert Das auf diese Weise erhaltene Ergebnis wird automatisch durch Aufleuchten in den
Teilen entsprechend jedem Schritt angezeigt Wenn z. B. der Grad an Nodularität zu 91% vorhergesagt ist,
sind die Teile 1-1 und 1-2 erleuchtet.
Bei der tatsächlichen Vorrichtung kann durch Erleuchten oder Alarm folgendes angezeigt werden:
eine schlechte Messung, verursacht durch einen schlechten elektrischen Kontakt mit dem Thermoele-
ment im Becher od. dgl., ein außergewöhnlicher Fall, wie die Unmöglichkeil einer Funktionsverarbeitung, verursacht
durch einen Schaltungsfehler in der Vorrichtung
od. dgl.
Das Verfahren und die Vorrichtung nach
Erifndung werden anhand von Beispielen erläutert.
Erifndung werden anhand von Beispielen erläutert.
Als Ergebnis von vielen Versuchen bei einer gegebenen Bedingung wurden die in Tabelle 1 gezeigten
Werte für die Konstanten a, b, cund e in der Formel (1)
erhalten gemäß der Verwendung des Prozentsatzes an
10
Kugelgraphit (%), der Mg-Restmenge (%), der Zugfestigkeil
(kp/mm2) oder der Dehnung (%) als dem Grad an Nodularität des geschmolzenen Kugelgraphiteisens
Didarstellt.
Grad an Nodularität α b
Kugelgraphit (%) 242,367
Mg-Restmenge (%) 0,0983749
Zugfestigkeit (kg/mm2) 183,347
Dehnung (%) 33,0796
Als nächstes wurden 1 t des Grundeisens mit der chemischen Zusammensetzung von C 3,56%, Si 1,62%,
Mn 0,52%, P 0,031% und S 0,019% (untereutektische Zusammensetzung) vor der Kugelformungsbehandlung
zu 0,8% einer 8% Mg enthaltenden Fe - Si - Mg-Legierung bedeckt mit Stahlschrott, zugeführt. Die auf diese
Weise behandelte Kugelgraphitschmelze wurde in einen Becher, was vom Gießen einer Probe der
Eisenschmelze bis zur Beendigung der eutektischen Erstarrung 3 Minuten benötigte, und in eine sogenannte
Kielprobe gegossen, unmittelbar nach der Kugelfor-
-5,28478
-0,00139776
-4,17676
-0,372093
-0,00139776
-4,17676
-0,372093
-16,7639
-0,00425047
-3,47600
-6,00474
-0,00425047
-3,47600
-6,00474
-0,161677
-0,000263826
-0,00354000
-0,0383857
-0,000263826
-0,00354000
-0,0383857
mungsbehandlung und 15 Minuten nach der Behandlung. Die vorhergesagten Ergebnisse durch das
Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung, wobei der Grad an Nodularität durch Anwendung der
obigen Formel errechnet wurde (Prozentsatz an Kugelgraphit, Zugfestigkeit in kp/mm2. Dehnung in
Prozent, Mg-Restmenge in Prozent), wurden mit den durch Verwendung der Kielprobe tatsächlich gemessenen
Ergebnissen verglichen. Das Ergebnis ist in Tabelle 2 dargestellt.
Kugel | Zug | Dehnung | Mg-Rest |
graphit | festigkeit | menge | |
(%) | (kp/rnm2) | (%) | (%) |
behandlung
Vorhersage durch Verfahren
und Vorrichtung nach der
Erfindung
und Vorrichtung nach der
Erfindung
85,6
56,3
12,2
0,042
Meßergebnis für Kielprobe | 86,8 | 57,9 | 13,4 | 0,039 |
15 min nach der Behandlung | ||||
Vorhersage durch Verfahren | 65,1 | 55,0 | 8,0 | 0,025 |
und Vorrichtung nach der | ||||
Erfindung | ||||
Meßergebnis für Kielprobe | 67,0 | 53,4 | 8,6 | 0,028 |
Als nächstes wurden 1 t des Grundeisens mit der chemischen Zusammensetzung von C 3,82%, Si 1.93%,
Mn 038% P 0,029% und S 0,017% (übereutektische Zusammensetzung) vor der Kugelformungsbehandlung
zu 0,8% einer 8% Mg enthaltenden Fe — Si — Mg-Legierung,
bedeckt mit Stahlschrott, zugeführt. Die auf diese Weise behandelte Kugelgraphiteisenschmelze wuerde
in einen Becher gegossen, was vom Gießen einer Probe der Eisenschmelze bis zur Beendigung der eutektischen
Erstarrung 4 Minuten benötigte, und in eine sogenannte Kielprobe gegossen, unmittelbar nach der Kugelformungsbehandlung
und 15 Minuten nach der Behandlung. Die vorhergesagten Ergebnisse durch das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung.
wobei der Grad an Nodularität durch Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Formel errechne; wurde
(Prozentsatz an Kugelgraphit, Zugfestigkeit in kp/mm2, Dehnung in Prozent, Mg-Restmenge in Prozent),
wurden mit den durch Verwendung der Kielprobe tatsächlich gemessenen Ergebnissen verglichen. Das
Ergebnis ist in Tabelle 3 dargestellt.
13
14
Kugelgraphit
(%) (kp/mnr)
Zugfestigkeit
Dehnung Mg-Restmenge
Unmittelbar nach Kugelformungsbehandlung Vorhersage durch Verfahren
und Vorrichtung nach der Erfindung
46,7
21,6
0,048
Meßergebnis für Kielprobe | 88,4 | 45,1 | 22,8 | 0,052 |
15 min nach der Behandlung | ||||
Vorhersage durch Verfahren | 66,5 | 43,1 | 16,2 | 0,029 |
und Vorrichtung nach der | ||||
Erfindung | ||||
Meßergebnis für Kielprobe | 73,2 | 45,6 | 14,4 | 0,027 |
Hierzu 2 Blatt | Zeichnungen |
Claims (9)
- Patentansprüche:I. Verfahren zum schnellen Vorhersagen des Grades an Nodularität von Kugelgraphitgußeisen, bei dem während des eutektischen Abkühlens und Erstarrens einer Schmelzprobe unter vorgegebenen Abkühlbedingungen die folgenden Temperaturen gemessen werden: die tiefste Temperatur Teu aufgrund von Unterkühlen und die höchste Temperatur Tem aufgrund von Rekaleszenz im Anschluß an das Unterkühlen, dadurch gekennzeichnet, daß die verstrichene Zeit (Z,/zwischen dem Auftreten der tiefsten Temperatur (Teu) und dem Auftreten der höchsten Temperatur (Tem) gemessen wird, und daß die vorgegebenen Abkühlbedingungen so eingestellt sind, daß die Zeitdauer vom Gießen der Schmelzprobe in eine Probenform bis zur vollständigen eutektischen Erstarrung innerhalb eines Bereiches von 1 bis 10 Minuten liegt, wobei der vorherzusagende Grad der Nudularität eine Funktion(a + bTEM + cA Te + eZ)wobei ATe = Tem-Teu, der Temperaturen Tem), von vorgegebenen Konstanten (a, b, c, e) und der verstrichenen Zeit (Z)\si.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gemessene Temperatur bis zur Beendigung der Erstarrung der in die Probenform gegossenen Eisenschmelze als numerischer Wert ermittelt wird, der in einem bestimmten Zeitintervall von weniger als 3 Sekunden durch einen Analog-Digitalwandler elektrisch umgewandelt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Eisenschmelzprobe mit einem Thermoelement gemessen wird, dessen Auflösungsvermögen mit Hilfe eines Verstärkers kleiner als 2,5°C gemacht wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Erfassen und Bestimmen der Werte der tiefsten Temperatur Teu und der höchsten Temperatur Tem ununterbrochen in drei Schritten ermittelten Temperaturwerte gespeichert werden, und daß als Tftyund T^M solche Temperaturwerte ausgewählt werden, bei denen der Temperaturwert des zweiten Schrittes um den Wert des Auflösungsvermögens niedriger (bei Teu) bzw. höher (bei Tem) als die Temperaturwerte des ersten und des dritten Schritts sind, wobei der zweite Schritt länger als zwei Sekunden dauert.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als verstrichene Zeit (Z) von Teu nach Tem die verstrichene Zeit vom Endpunkt von Teu bis zum Anfangspunkt von Tem gemessen wird.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die gespeicherten numerischen Werte, mit Ausnahme der zu Teu, Tem und Z bestimmten numerischen Werte, aufeinanderfolgend gelöscht werden.
- 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 6. gekennzeichnet durch1. eine Probenform (1) mit einem Thermoelement zur Messung der Temperatur einer Schmelzprobe während des Abkühlens, wobei Abkühlbedingungeii so einstellbar sind, daß die Zeitdauer nach dem Gießender Schmelzprobe in die Probenform (1) bis zur Beendigung der eutektischen Erstarrung in einem Bereich von 1 bis 10 Minuten liegt;2. eine Abtasteinrichtung, die die vom Thermoelement ausgegebenen analogen Signale in vorgegebenen kurzen Zeitintervalien von weniger als 3 Sekunden (vorzugsweise weniger als 1 Sekunde) abtastet;3. einen Analog-Digiialwandler (5), der das abgetastete analoge Signal in ein digitales Signal umwandelt;4. eine Recheneinrichtung(9), die umfaßt:4.1. Einrichtungen zum aufeinanderfolgenden Bestimmen und Speichern der Werte für die niedrigste Temperatur Teu aufgrund von Unterkühlen und für die höchste Temperatur Tem aufgrund von auf das Unterkühlen auftretender Rekaleszenz;4.2. Einrichtungen zum Bestimmen und Speichern der verstrichenen Zeit Z zwischen dem Auftreten der niedrigsten Temperatur Teu und dem Auftreten der höchsten Temperatur Tem;4.3. Speichereinrichtungen zum Speichern vorbestimmter Konstanten (a, b, c, e)-,4.4. einen Rechenschaltkreis zur Ausgabe des Wertes des zu bestimmenden Grades an Nodularität aus den Temperaturen Tem, Tilden Konstanten (a, b, c, e) und der gemessenen Zeit (Z) gemäß einer vorgegebenen Funktion(a + bTEM+cATE+eZ);und5. eine Anzeigeeinrichtung (II, 12,13) für den erhaltenen Wert des Grades an Nodularität in digitaler oder analoger Form.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Auflösungsvermögen des Thermoelements mit Hilfe eines elektrischen Verstärkers (4) kleiner als 2°C gemacht ist.
- 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung so ausgebildet ist, daß die Beziehung zwischen der Klassifikation der Graphitformen und der jeweiligen Menge der klassifizierten Formen anzeigbar ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP53058640A JPS596385B2 (ja) | 1978-05-17 | 1978-05-17 | 鋳鉄溶湯の黒鉛球状化度の迅速判定方法および装置 |
Publications (2)
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DE2919625A1 DE2919625A1 (de) | 1979-11-29 |
DE2919625C2 true DE2919625C2 (de) | 1982-12-16 |
Family
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Family Applications (1)
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DE2919625A Expired DE2919625C2 (de) | 1978-05-17 | 1979-05-16 | Verfahren und Vorrichtung zum schnellen Vorhersagen des Grads an Nodularität von Kugelgraphitgußeisen |
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DE (1) | DE2919625C2 (de) |
GB (1) | GB2025464B (de) |
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-
1979
- 1979-05-09 GB GB7916100A patent/GB2025464B/en not_active Expired
- 1979-05-15 US US06/039,432 patent/US4333512A/en not_active Expired - Lifetime
- 1979-05-16 DE DE2919625A patent/DE2919625C2/de not_active Expired
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