DE3636291A1 - Vorrichtung zur prognostizierung der struktur von gusslegierungen, insbesondere des einformungsgrades von gusseisen - Google Patents
Vorrichtung zur prognostizierung der struktur von gusslegierungen, insbesondere des einformungsgrades von gusseisenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prognostizierung
der Struktur von Gußlegierungen vor dem Einfüllen
der flüssigen Legierung in die Form. Die Erfindung
ist in der Metallurgie und in Gießereien anwendbar.
Zur Zeit wird zwecks Ermittlung der Wirksamkeit metallurgischer
Maßnahmen die Struktur einer Probe im festen Zustand
durch Anwendung der chemischen Analyse und der Mikroskop-
Beobachtung geprüft.
Es sind auch Methoden der mikroskopischen Beobachtung
der metallographischen Schliffflächen bekannt, die auf
beschleunigte Weise mittels spezieller Vorrichtungen
erzeugt werden, sowie Methoden zur Ermittlung der Struktur,
die in der Messung des spezifischen Widerstandes
der Legierung in fester Form bestehen.
Die bekannten Methoden sind nicht objektiv und erlauben
vor allem keine eventuelle Verbesserung der Struktur der
Legierung vor deren Einfüllen in die Form.
Es ist bisher keine Vorrichtung zur Prognostizierung der
Struktur einer Metallegierung bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Beurteilung
der künftigen Struktur einer Metallegierung, insbesondere
des Einformungsgrades von Gußeisen zu ermöglichen,
wenn die Legierung sich noch im flüssigen Zustand
befindet. Die Information über die künftige Struktur der
Legierung würde einen eventuellen Eingriff des Technologen
noch vor dem Einfüllen des flüssigen Metalls in die
Form ermöglichen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch
die erfindungsgemäße Einrichtung gelöst. In der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird die bekannte Erscheinung
des Spannungsabfalles an einem Widerstand genutzt. In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht der Widerstand
aus einer flüssigen Metallprobe. Der Widerstandswert der
Probe ändert sich je nach Struktur und Temperatur. Das
Wesen der Erfindung besteht darin, daß die Speise- und
die Meßschaltung mit einer speziellen ausgebildeten Gießform
verbunden sind. Die Form besitzt einen zylindrischen
Steiger und weist eine zylindrische Gestalt auf. Die Querschnittsfläche
des Steigers ist wesentlich größer als
die Querschnittsfläche des zylindrischen Formhohlraums.
Der Formhohlraum ist durch senkrechte Wände in drei
Teile geteilt. Eine Wand teilt den Hohlraum
der Form in Hälften, und die andere Wand teilt eine
der Hälften in zwei weitere gleiche Teile. Die Höhe der
den Formhohlraum teilenden Wände ist kleiner als die
Höhe des zylindrischen Formhohlraums. Die Elektroden
der Speiseschaltung und der Meßschaltung sind in den Boden
der Form in den durch die kleinere Wand bestimmten Teilen
eingebaut. Diese Gestalt der Form gewährleistet eine gerichtete
Erstarrung der darin enthaltenen Proben, wodurch
kompakte Proben ohne Mikrolunker und Lunker auf der Meßlänge
erreicht werden. Die Meßlänge bilden die beiden
kleineren Proben, d. h. der doppelte Abstand von den
Elektroden der Meßschaltung zum unteren Rand des Steigers.
Die größere Probe ist zur Sicherung der gerichteten Erstarrung
der beiden kleineren Proben notwendig. Die Querschnittsfläche
des Steigers ist im Vergleich mit der
Querschnittsfläche der Proben so groß, daß der Wert seines
Widerstandes vernachlässigbar klein ist und die Meßergebnisse
nicht beeinflußt.
Die Gestalt der Probe und die Erstarrungsbedingungen bewirken,
daß die Probe auf eine angenäherte Weise erstarrt,
wie unter industriellen Bedingungen. Die erhaltene Struktur
kann direkt auf die unter industriellen Bedingungen
erzeugten Legierungen bezogen werden. Zur Erhöhung der
Genauigkeit der Messung kann gleichzeitig der Verlauf der
thermischen Erstarrungskurve registriert werden. Die Vorrichtung
kann sowohl mit Gleich- und Wechselstrom gespeist
werden.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung gezeigten
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Vorrichtung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Form und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Form.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einer Speiseschaltung
1, einer Meßschaltung 2 und einer Form 3.
Die Form 3 ist zylindrisch und endet oben in einem zylindrischen
Steiger, dessen Querschnittsfläche wesentlich
größer ist als die des Formhohlraums. Der zylindrische
Formhohlraum ist durch senkrechte Wände
4 und 5 geteilt. Die Wand 4 teilt den Formhohlraum
in zwei Hälften, und die Wand 5 teilt eine der Hälften
des Formhohlraums in zwei weitere gleiche Teile.
Die Höhe der Wände 4 und 5 ist kleiner als die Höhe des
zylindrischen Formhohlraums. In die Wand 4 ist, vorzugsweise
in der Mitte ihrer Höhe, ein Thermopaar 6 eingebaut,
das mit einem Registriergerät verbunden ist. Die
Speiseschaltung 1 und die Meßschaltung 2 sind mit der
Form 3 über Elektroden verbunden, die in den Boden der
Form 3 in den durch die Wand 5 bestimmten Teilen eingebaut
sind.
Nachstehend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beschrieben.
Es wird die Speiseschaltung 1 eingeschaltet. In die Form
3 wird die flüssige Metallegierung eingefüllt, wodurch
der Stromkreis geschlossen und dadurch die Meßschaltung
2 eingeschaltet wird.
Die Speiseschaltung 1 speist die Vorrichtung mit einem
konstanten Strom, unabhängig von den Änderungen, welchen
die Probe der flüssigen Metallegierung unterliegt. Die
Meßschaltung 2 mißt und registriert den Verlauf der Änderungen
des Spannungssignals am Widerstand, den die zu
untersuchende Probe bildet. Das Thermopaar 6 mißt und
registriert gleichzeitig den Verlauf der Temperaturänderungen.
Nach der Erstarrung der Legierung in der Form
3 wird die Speiseschaltung 1 ausgeschaltet.
Die Auswertung der erhaltenen Kurven der Änderungen des
Spannungssignals und der Temperaturänderungen ermöglicht
die Bestimmung der Struktur der Legierung.
Die Grundlage zur Bestimmung der Struktur ist der Verlauf
der Änderungen des Spannungssignals in der Zeit
seit dem Einfüllen des flüssigen Metalls in die Form bis
zur Erstarrung der Probe. Zur Erhöhung der Meßgenauigkeit
wird gleichzeitig die Temperaturänderung registriert.
Durch Auswertung der erhaltenen Kurven können schnell
und eindeutig die in der Legierung bei der Erstarrung
vorkommenden Änderungen bestimmt und dadurch die Struktur
der Legierung prognostiziert werden. Dies ermöglicht
die Erreichung einer Legierung mit erwünschter Struktur
und dadurch die Verminderung der Ausschüsse und Fehlschmelzen,
was eine große ökonomische Bedeutung hat.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Prognostizierung der Struktur von
Gußlegierungen, insbesondere des Einformungsgrades
von Gußeisen, gekennzeichnet durch
eine Speiseschaltung (1) und eine Meßschaltung (2),
welche mit einer zylindrischen Gießform (3) verbunden
sind, die einen zylindrischen Steiger besitzt,
dessen Querschnittsfläche wesentlich größer ist als
die Querschnittsfläche des zylindrischen Formhohlraums,
wobei der Formhohlraum durch senkrechte Wände
(4) und (5) derart geteilt ist, daß die erste
Wand (4) den Formhohlraum in zwei Hälften und die
zweite Wand (5) eine der derart gebildeten Hälften
nochmals in zwei gleiche Teile teilt, wobei die
Höhe der Wände (4, 5) kleiner ist als die Höhe
des zylindrischen Formhohlraums und in dem
Boden der Form (3) in den durch die zweite Wand (5)
ausgebildeten Teilen die Elektroden der Speiseschaltung
(1) und der Meßschaltung (2) eingebaut sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in die erste Wand (4) in der
Mitte ihrer Höhe ein Thermopaar (6) eingebaut ist.
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