DE2919127A1 - Mittel zur verringerung des phenylalaningehalts - Google Patents
Mittel zur verringerung des phenylalaningehaltsInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
WUESTHOFF - ν. PECHMANN - BEHRENS - GOET2
professional representatives before the european patent office agrees pres l'office europeen des brevets
D-8000 MÜNCHEN 90 SCHWEIGERSTRASSE 2 telefon: (089) 66 20 ji
telegramm: protectpatent telex: j24 070
Patentanmeldung IA-52 262
Anmelder: SHAMPROGETTI S.p.A.
Gorso Venezia 16, Mailand, Italien
Titel:
Mittel zur Verringerung des Plienylalaningehalta
909847/0758
PATENTANWÄLTE
WUESTHOFF - ν. PECHMANN - BEHRENS - GOETZ
PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICE MANDATAIRES AGREES PRES !.'OFFICE EUROPEEN DES BREVETS
H 27
D-8000 MÜNCHEN 90 SCHWEIGERSTRASSE 2
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telex: j24070
Unser Zeichen: 1A-52 262
Beschreibun
Die Erfindung betrifft ein Mittel das imstande ist,
den Gehalt an Phenylalanin im Blut zu verringern oder die Phenylalanin-Konzentration in einem phenylalaninhaltigen
Medium zu verringern.
Es ist "bekannt, daß Phenylalanin eine essentielle Aminosäure
ist. Diese Aminosäure spielt jedoch nicht nur eine Rolle "bei der Synthese von Proteinen, sondern sie ist auch zusammen
mit Tyrosin die Grundsubstanz für die Synthese von Brenzcatechinaminen, Adrenalin, Schilddrüsenhormonen (Trijod- und
Tetrajodthyrosin) und dem physiologischen Pigment: Melanin.
Die erste Stufe für die Bildung dieser Substanzen ist die Oxidation von Phenylalanin und Tyrosin, die in der Leber
durch die Einwirkung von Phenylalanin-hydroxylase stattfindet.
Die Blockierung dieser enzymatischen Reaktion führt zu
einer Ansammlung von Phenylalanin im Blut. Dadurch v/ird ein alternativer katabolischer Weg eingeschlagen, der nach Transaminierung
von Phenylalanin zu Phenylbrenztraubensäure zu Phenylessigsäure führt, die durch die Harnwege ausgeschie-
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den wird.
Eine derartige metabolische Blockierung ist in der Medizin als Phenylketonurie oder Phenylbrenztraubensäurekrankheit
oder auch als Föllingsche Krankheit bekannt. Dabei handelt es sich um eine angeborene, erbliche Krankheit, die
einfach rezessiv vererbt wird und die ohne Unterschied beide Geschlechter befällt, insbesondere in nordeuropäischen Ländern.
Sie führt zu einer Verzögerung der geistigen Entwicklung, zu Krämpfen, Exzemen und fehlerhafter Hautpigmentierung.
Ein zu hoher Gehalt an Phenylalanin verändert andererseits den Metabolismus sowohl von Tryptophan als auch Tyrosin.
Die Oxidation von Tryptophan wird gehindert unter gleichzeitiger Aufspaltung des Indolringes und Bildung von Formylkynurein/,
Hydroxylierung zu 5-Hydroxytryptophan und Decarboxylierung
dieser Verbindung zu 5-Hydroxytryptamin.
Tryptophan muß so einen weiteren metabolischen Weg zur Verfügung haben, der die Ausscheidung von Indolbrenztraubensäure,
Indolmilchsäure und Indolessigsäure durch die Harnwege in Mengen umfaßt, die zwanzigmal höher liegen als bei
gesunden Personen.
Ein Überschuß an Phenylalanin hemmt die Tyrosinase und damit die Bildung von Melanin.
Phenylbrenztraubensäure hemmt andererseits mindestens teilweise die Oxidation von Tyrosin zu Gentisinsäure und
die Bildung von Brenzkatechinami nen aufgrund der Hemmung der Dopa-decarboxylase.
geistigen Störungen Die Pathogenese der / ist vermutlich weniger einer
direkten toxischen Wirkung von Phenylalanin auf den zerebralen Metabolismus zuzuschreiben, als der verminderten Pro-
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duktion von neurohumoralen Substanzen, die für eine normale
Entwicklung der Hirnfuktionen wichtig sind, wie Serotonin und Brenzcatechinamine.
Die bisherige Behandlung besteht lediglich in einer Diät. Es wird eine phenylalaninarme Diät angewandt, bei der
der Gehalt an Phenylalanin im allgemeinen unter 10 bis 30 mg/kg und Tag gehalten v/erden muß. Zu diesem Zwecke werden
Proteinhydrolisate mit einem geringen prozentualen Phenylalaningehalt angewandt.
Einige Autoren vermuten, daß die Ausschaltung von Phenylalanin die Entwicklung von Leukämiezellen verringern
kann. Es wäre theoretisch möglich, den Phenylalaningehalt im Blut zu verringern. Tatsächlich gibt es ein Enzym, die
Phenylalaninammoniakljas^ die Phenylalanin zu Zimtsäure und
Ammoniak umwandelt. Es ist jedoch leider nicht möglich, ein derartiges Enzym direkt in den Blutkreislauf einzuführen,
da dieses Enzym einen stark antigenen Charakter besitzt, der nach ein oder zwei Verabreichungen zu einer
schnellen Ausschaltung des Enzyms führt (s. z.B. R.R. Fritz, D.S. Hodgins und CW. Abell in J. of Biol. Chem. Bd. 251,
S. 4646, 1976). Diese Autoren haben das Enzym an Versuchstiere verabreicht und es hat sich gezeigt, daß die bei der
ersten Verabreichung erzielten Halbwertzeiten (22 Stunden) bei anschließenden Verabreichungen wesentlich kürzer werden.
Gleichzeitig wird das Vorhandensein eines Antikörpers, der für dieses Enzym spezifisch ist, beobachtet.
Es hat sich nun gezeigt, daß es möglich ist, das Enzym im Blutkreislauf von Patienten auzunutzen, die an Phenylketonurie
leiden, ohne daß das Enzym-Abstoßungs-Phänomen beobachtet wird aufgrund einer langen Verweildauer des
* Phenylalanin-aminolyase
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Enzyms im Blutkreislauf.
Das Enzym wurde entsprechend dem in der IT-PS 836 462 angegebenen Verfahren in porösen Fasern aus
Cellulosetriacetat immobilisiert, die durch Zusatz eines die Plättchenaggregation verhindernden Mittels wie
4,5-Diphenyl-2-bis(2-hydroxyähtyl)aminoaxazol zu der
polymeren Phase biologisch verträglich gemacht worden sind. Auf diese Weise erhält man ein Mittel, das es erlaubt,
die Konzentration an Phenylalanin, die im Blut vorhanden ist zu regulieren, ohne den Proteinkatalysator
(in freier Form) in direkten Kontakt mit dem Blut zu bringen.
Außerdem werden durch das hohe Verhältnis von Oberfläche zu Volumen die Diffusionswirkungen weitgehend verringert,
d.h. die Schnelligkeit, mit der das Substrat an die Katalysatorstellen gelangt (erhöht).
Das so hergestellte Material ist biologisch verträglich, d.h. es kann angewatadt v/erden, ohne daß Probleme
wie eine Plättöhenadhäsion, Bildung von Thromben o.a. auftreten.
Schließlich kann das Produkt zur Behandlung von Proteinhydrolysaten
angewandt werden, die als Wahrungsmittel verwendet werden, um den Phenylalaningehalt auf einen Bereich
zu verringern, wie er bei Patienten mit Phenylketonurie toleriert werden kann.
Bisher umfaßte die Herstellung von Nahrungsmitteln, die für Patienten mit Phenylketonurie geeignet sind, mühsame
chromatographische Trennungsstufen von Proteinhydrolysaten
und die anschließende Rekonstituierung eines entsprechenden proportionalen Gemisches, von dem das Phenylalanin
ausgeschlossen ist. Im Gegensatz dazu ist es erfin-
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dungsgemäß möglich, Phenylalanin von Proteinhydrolysaten durch einfache Behandlung dieser Hydrolysate mit den oben
erv/ähnten Fasern zu entfernen.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutertι
Zu einer Lösung aus 20 g Cellulosetriacetat und 7 g 4,5-Diphenyl-2-bis(2-hydroxyäthyl)aminooxazol in 930 ml
Methylenchlorid wurden bei 2 C 140 ml einer Lösung von Phenylalaninammoniaklyase
in einem Trispuffer (0,05 m HCl,
pH 7,5) enthaltend 30 %' Glycerin, gegeben. Die Enzymlösung war erhalten worden durch Extraktion des Enzyms von Rhodotorula
glutinis und Reinigung durch Ausfällen mit Proteminsulfat, Ammoniumsulfat und Natriumeitrat bis auf eine spezifische
Aktivität van 2,1 /uMol/min mg Protein.
Die Aktivität der Lösung betrug 113 Einheiten/ml.
Durch Rühren wurde eine Emulsion erhalten, die dann unter Stickstoffdruck durch eine Spinndüse in ein Koagulationsbad
aus Toluol exdrudiert wurde. In. dem Toluolbad entstand durch Koagulation des Polymers eine Faser, die auf Trommeln
aufgenommen und zur Entfernung des Lösungsmittels mit Stickstoff behandelt wurde.
2 g der Faser wurden dann als Wickel in ein Nylonrohr mit einem Innendurchmesser von 7 mm und einer Länge von 500 mn
eingebracht. Die Wände des Nylonrohrs waren vorher, nach dem in der DE-OS 28 33 072 beschriebenen Verfahren behandelt worden,
um sie nicht-thrombogen zu machen.
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Ein zweiter enzymatischer Reaktionskörper wurde wie oben angegeben hergestellt.
Die beiden Reaktionskörper wurden .
Ln Serie miteinander verbunden und in ein System eingesetzt, das aus einem Reservoir, das thermostatisch auf 37°C
gehalten wurde und einer peristaltischen Pumpe und natürlich den beiden Reaktionskörpern bestand» In das Reservoir
-i ßepeben
wurden 400 ml ^lut,7d§s mit Natriumeitrat versetzt war und 0,7 /UMol Phenylalanin/ml enthielt.
wurden 400 ml ^lut,7d§s mit Natriumeitrat versetzt war und 0,7 /UMol Phenylalanin/ml enthielt.
Das Blut wurde mit- einer Geschwindigkeit von 4 ml/sec
durch die ReaktionsKörper geleitet. Die Bestimmung des Phenylalaningehalts
im Blut wurde in bestimmten Zeitabständen durchgeführt. Die dabei erhaltenen Werte sind in der folgenden
Tabelle angegeben:
Zeit. (Minuten) | Phenylalanin ( /UMol/ml) |
0 | 0,70 |
15 | 0,55 |
30 | 0,42 |
60 | 0,23 |
90 | 0,07 |
Diese Tabelle zeigt, daß unter den angewandten Bedingungen Phenylalanin Jn ungefähr 90 Min aus dem Blut entfernt
wird. Der Versuch wurde 6 mal mit den gleichen Reaktionskörpern wiederholt und die gesamte Entfernung von
Phenylalanin wurde jeweils in 90 Min erreicht.
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Zwei enzymatische Reaktionskörper wurden wie in Beispiel 1 hergestellt und in Serie für einen Blutkreislauf
außerhalb des Körpers angewandt, indem Blut aus der Oberschenkelarterie
entnommen und nach Durchfluß durch die enzymatischen Reaktionskörper in die Oberschenkelvene eingeleitet
wurde. Vor dem Durchgang durch die Reaktionskörper waren 0,1 /uMol/ml Phenylalanin in dem Blut enthalten.
Nach 120 min war der Gehalt an Phenylalanin nahezu 0.
Eine Faser war entsprechend Beispiel 1 hergestellt worden, wobei jedoch kein die Plättchenanlagerung verhinderndes
Mittel zugesetzt worden war.
5g Faser wurden in ein thermostatisch reguliertes,
rohrförmiges Gefäß mit einem Durchmesser von 40 mm und einer Höhe von 220 mm gegeben. In das Reaktionsgefäß wurde
ein Caseinhydrolysat in einer Konzentration von 0,4 %
in Phosphatpuffer (0,01 m, pH 7,5} mit einer Geschwindigkeit
von 600 ml/h eingeleitet: die Konzentration an Phenylalanin betrug 0,62 /UMol/ml und diejenige an Tyrosin 0,45
/uMol/ml.
Bei der aus der Säule austretenden Flüssigkeit betrug xmzentration an Phenylalanin 0,04
Konzentration an Tyrosin 0,05 yuMol/ml.
die Konzentration an Phenylalanin 0,04 /UMol/ml und die
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Claims (3)
1. Kittel zur Verringerung des Phenylalaningehalts im
Blut oder anderen phenylalaninhaltigen Medien, dadurch gekennzeichnet , daß Phenylalaninanjnori-üyase
in porösen Fasern aus Cellulosetriacetat eingeschlossen ist, die biologisch verträglich gemacht worden sind.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die E'asern durch Zugabe eines die Plättchenaggregation
verhindernden Mittels biologisch verträglich gemacht worden sind.
3. Verfahren zur Verringerung des Phenylalaningehalts im Blut oder einem anderen Phenylalanin enthaltenden Medium,
dadurch gekennzeichnet , daß man das Blut oder das Medium mit einem Mittel zusammenbringt, bestehend
aus dem Enzym Phenylalaninaminolyase, das in porösen Fasern
aus Cellulosetriacetat eingeschlossen ist, die biologisch . verträglich,gemacht worden sind.
6224
9098A7/0758 ORfGfMAL
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OAP | Request for examination filed | ||
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: ANIC S.P.A., PALERMO, IT |
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