DE2916902C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gurtspannvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei derartigen Gurtspannvorrichtungen besteht die Sicherheitsfor­ derung, daß sich der Gurt, beispielsweise zum Festhalten von Lasten auf einem Lastkraftwagen während der Fahrt nicht lösen darf, was auftreten kann, wenn auf den Gurt ein heftiger Ruck ausgeübt wird und dieser Gurt sich sodann entspannt. Das gleiche Lösen kann auf­ treten, falls die Sperrklinke durch Trägheits- oder Beschleunigungs­ kräfte aus ihrer Haltestellung bewegt wird, was auftritt, wenn der Lastkraftwagen Stößen beim Passieren von Straßenunebenheiten ausgesetzt ist. Es ist deshalb bekannt, den Betätigungshebel in seiner Ruhestellung und gleichzeitig die Sperrklinke in ihrer Eingriffsstellung zu verriegeln.

Bei einer bekannten Gurtspannvorrichtung nach der DE-PS 28 45 227 wird der Betätigungshebel in seiner Ruhestellung verriegelt durch Eingriff der federbelasteten Antriebsklinke in eine Rastausnehmung am Ankerteil. Wird der Betätigungshebel in diese Ruhestellung geschwenkt, bei welcher er sich nahe dem Ankerteil befindet, dann wird auch die Sperrklinke durch einen Nocken des Betätigungshebels verriegelt, wobei der Nocken das dem Klinkenrad zugewandte Ende der Sperrklinke hintergreift.

Damit die Antriebsklinke mit der Rastausnehmung verriegelt, ist ein gesonderter Arbeitsvorgang erforderlich, bei dem die Antriebs­ klinke entgegen der Kraft ihrer Feder bewegt wird, um einen die Rastausnehmung begrenzenden Riegelanschlag zu überwinden. Von Nach­ teil ist jedoch insbesondere, daß für die Verriegelung von Betäti­ gungshebel und Ankerteil allein die auf die Antriebsklinke wirkende Feder maßgebend ist. Versagt diese Feder oder wird durch eine Be­ schleunigungskraft die Antriebsklinke außer Eingriff mit der Rast­ ausnehmung bewegt, ist der Betätigungshebel entrastet und damit auch die Sperrklinke nicht mehr verriegelt.

Es besteht die Aufgabe, diese Gurtspannvorrichtung so zu verbessern, daß die Antriebsklinke die Sperrklinke verriegelt und diese Verriege­ lung auch wirksam bleibt, wenn eine der Federn der Klinken versagt.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Gurtspann­ vorrichtung;

Fig. 2 eine Seitenansicht dieser Gurtspannvorrichtung, bei welcher der Betätigungshebel sich in Ruhe­ stellung befindet und

Fig. 3 eine Teilansicht auf die Teile des Kreises III in Fig. 2.

Die Gurtspannvorrichtung weist ein Ankerteil 10 auf, welches aus Metall besteht und zwei Schenkel 11 auf­ weist, welche über einen Verbindungsschenkel 12 mitein­ ander verbunden sind. An einem Ende des Ankerteils 10 verläuft zwischen den Schenkeln 11 ein Bolzen 13, an welchem ein Gurtende befestigt werden kann, um das Ankerteil mit einer Plattform verbinden zu können, bei welcher die Gurtspannvorrichtung Anwendung findet. Alternativ hierzu kann das Ankerteil mittels Schrauben oder ähnlichen Befestigungsteilen befestigt werden, welche durch den Verbindungsschenkel 12 hindurchgehen. Am anderen Ende des Ankerteils ist in Bohrungen 14 eine Gurtrolle 15 drehbar gelagert, welche aus zwei Teilen 16 besteht, welche im Abstand voneinander angeordnet und durch Verbindungsstifte 17 miteinander verbunden sind, so daß die Gurtrolle 15 einen axialen Schlitz 18 aufweist. Das Ende eines zu spannenden Gurts zum Fest­ zurren einer Last auf einer Plattform kann in diesen Schlitz eingesetzt werden.

Ein Betätigungshebel 19 ist schwenkbar auf der Gurt­ rolle 15 gelagert. Dieser Betätigungshebel 16 besteht aus zwei Schenkeln 20, welche starr miteinander ver­ bunden sind über einen vernieteten Verbindungsschenkel 21 und einem Handgriff 22, welcher am anderen Ende des Betätigungshebels vernietet ist und welcher vorzugs­ weise mit Gummi überzogen ist, um einen verbesserten Griff zu erhalten.

Zwei sägeverzahnte Klinkenräder 23 sind auf die Gurtrolle 15 aufgeschraubt und angeordnet zwischen den Schenkeln 11 des Ankerteils 10 und den Schenkeln 20 des Betätigungshebels 19, wobei sich die Schenkel 11 des Ankerteils 10 innen und die Schenkel 20 des Betätigungshebels 19 außen befinden. Diese beiden Klinkenräder 23 sind unverdrehbar verbunden mit der Gurtrolle 15 durch radial verlaufende Teile 23 a, wel­ che durch den Schlitz 18 verlaufen. Die beiden Stifte 17 sind an den Außenseiten der Schenkel 20 angeordnet und dienen damit als Axialsicherung.

Eine flache U-förmige Antriebsklinke 24 ist am Be­ tätigungshebel 19 befestigt und eine flache U-förmige Sperrklinke 25 befindet sich am Ankerteil 10, wobei beiden Klinken mit den Klinkenrädern 23 zusammenwirken.

Die Antriebsklinke 24 greift in die Klinkenräder 23 an den Enden der Schenkel ein und ist geführt in Längs­ schlitzen 26 der Schenkel 20. Flansche 27 der Klinke 24 sind rechtwinkelig zu dem Rest der Klinke angeordnet und befinden sich außerhalb der Schenkel 20 und sind ge­ richtet gegen die Kante dieser Schenkel, welche dem Ankerteil 10 benachbart ist. Eine Zunge 28 ist an der Antriebsklinke 24 vorgesehen und geht durch einen Trä­ ger 29 im Verbindungsschenkel 21 hindurch. Eine Wendel­ druckfeder 30 ist auf dieser Zunge 28 angeordnet und befindet sich zwischen diesem Träger und der Antriebs­ klinke 24, so daß die Antriebsklinke 24 in Richtung der Klinkenräder 23 gedrückt wird. Ein Griffteil 31 ist an der Antriebsklinke vorgesehen und erstreckt sich durch eine Öffnung 32 im Verbindungsschenkel 21. Dieses Griff­ teil kann ergriffen werden durch zwei Finger einer Hand, welche den Handgriff 22 umfaßt, so daß die Antriebs­ klinke 24 entgegen der Kraft der Feder 30 außer Eingriff mit den Klinkenrädern 23 gebracht werden kann.

Die Sperrklinke 25 ist verschiebbar geführt in Schlitzen 33 der Schenkel 11 des Ankerteils 10. Eine Zunge 34 der Sperrklinke geht durch einen Steg 35 hindurch, welcher vom Verbindungsschenkel 12 abgebogen ist. Auf die Zunge 34 ist eine wendelförmige Druckfeder 36 angeordnet, wel­ che zwischen dem Steg 12 und der Halteklinke verläuft und diese Halteklinke in Eingriff mit den Klinkenrädern 23 drückt.

Soll ein Gurt, dessen Ende durch den Schlitz 18 der Gurt­ rolle 15 hindurchgeführt ist, gespannt werden, dann wird der Betätigungshebel 19 auf- und abwärts bewegt, wie dies durch die Pfeile in Fig. 1 angedeutet ist. Diese Arbeitsweise der Gurtspannvorrichtung ent­ spricht dem Stand der Technik.

Der Betätigungshebel 19 weist eine Ruhestellung auf, bei welcher er sich nahe dem Ankerteil 10 befin­ det und längs dieses Ankterteils verläuft, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Der Betätigungshebel soll in die­ ser Stellung die Halteklinke 25 verriegeln, welche ihrerseits die Klinkenräder 23 verriegeln sollen. Zu diesem Zweck weisen die Flansche 27 einen Haken 38 auf, welcher in Richtung der Drehachse des Betätigungs­ hebels 19 offen ist. Ist der Betätigungshebel 19 nach unten in die Stellung gemäß Fig. 2 geschwenkt, dann wird die Antriebsklinke 24 entgegen der Kraft der Fe­ der 30 verschoben, so daß der Haken 38 freikommt von der Halteklinke 25, welche an jeder Seite des Anker­ teils 10 hervorsteht. Der Haken 38 kann somit die Hal­ teklinke hintergreifen an einer Kante 39, welche ent­ gegengesetzt ist der Kante, welche mit den Klinkenrä­ dern 23 in Eingriff steht. Infolge der Kraft der Fe­ der 30 wird der Haken 38 gegen die Kante 39 an der Außenkante 40 gepreßt, wie in Fig. 2 gezeigt. Es ist hierbei nicht notwendig, am Griffteil 31 zu ziehen, um den Haken 38 in Eingriff zu bringen mit der Sperr­ klinke 25 falls die Stellung der Klinkenräder 23 der­ art ist, daß der Haken angehoben ist über die Sperr­ klinke 25 durch die Antriebsklinke 24, wenn diese über die Zähne der Klinkenräder gleitet. Die notwendige Bewegung der Antriebsklinke 24 kann jedoch auch be­ wirkt werden durch eine entsprechende Form der Flan­ sche 27 derart, daß die Außenkante 41 des Hakens in Eingriff kommt mit der Kante 39 der Halteklinke 25 und hierbei die Klinke verschoben wird.

Die Schlitze 26 und 33, welche die Antriebsklinke 24 und die Sperrklinke 25 führen, sind winkelmäßig zu­ einander so angeordnet, daß sie zur Drehachse des Be­ tätigungshebels 19 divergieren. Diese Drehachse fällt zusammen mit der Achse der Gurtrolle 15. Der Winkel zwischen den Schlitzen 26 und 33 in der Stellung nach Fig. 2 beträgt vorzugsweise 20 bis 25°, wobei bevor­ zugt der Scheitel dieses Winkels mit der Achse der Gurtrolle 15 zusammenfällt.

Wirkt auf die Sperrklinke 25 eine Kraft entgegen der Kraft der Feder 36, beispielsweise eine das Entrollen des Gurts bewirkende Kraft infolge eines Stoßes beim Fahrzeug, und befindet sich der Betätigungshebel 19 in der Ruhestellung gemäß Fig. 2, dann wird die Sperr­ klinke gegen die Kante 40 des Hakens 38 an der Kante 39 gepreßt. Da die Kante 40 schräg verläuft zur Be­ wegungsrichtung der Sperrklinke 25 und infolge der Tatsache, daß die Bewegungsrichtung der Antriebsklinke 24 und der Halteklinke 25 zueinander geneigt sind durch die Divergenz der Schlitze 26 und 33, erzeugt ein Druck auf die Halteklinke 25 eine wesentliche Druckkomponente P, welche bewirkt, daß die Antriebsklinke 24 nach rechts gedrückt wird, wie in Fig. 2 gezeigt, während die Druck­ komponente, welche in Längsrichtung des Schlitzes 26 wirkt und die Tendenz aufweist, die Antriebsklinke 24 gegen die Kraft der Feder 30 zu bewegen, wesentlich re­ duziert ist im Vergleich zur Druckkomponente, die er­ halten werden würde falls die Schlitze 26 und 33 im wesentlichen parallel zueinander verlaufen würden. Die Reibung zwischen der Antriebsklinke und den Schenkeln 20 im Schlitz 26 wird hierdurch erhöht. Diese Kraft­ verhältnisse, welche erhalten werden durch die spezielle Geometrie der Bewegungsrichtungen der Antriebsklinke 24 und der Sperrklinke 25 kombiniert mit der Wirkver­ bindung zwischen der Sperrklinke 25 und dem Haken 38 bewirkt ein effektives Verriegeln dieser beiden Klinken, die in die Klinkenräder 23 eingreifen. Gleich­ zeitig wird bewirkt, daß der Betätigungshebel 19 in sei­ ner Ruhestellung verriegelt bleibt durch den Haken 38, der die Sperrklinke 25 übergreift. Zum Verriegeln des Betätigungshebels 19 in seiner Ruhestellung und der Sperrklinke 25 in dieser Stellung erfordert keine spe­ ziellen Maßnahmen. Der Haken 38 übergreift nämlich automatisch die Sperrklinke 25, wenn der Betätigungs­ hebel 19 nach unten in die Ruhestellung gemäß Fig. 2 ge­ dreht wird. Der Betätigungshebel 19 wird aus seiner Ruhestellung gebracht, indem am Griffteil 31 der An­ triebsklinke 24 gezogen wird.

Die Verriegelung kann verbessert werden, indem am Schlitz 26 eine Schulter 42 vorgesehen wird, in welche ein Vor­ sprung 43 angreift, der gebildet wird durch ein Umbie­ gen der hinteren Kante der Antriebsklinke 24, wobei die­ ser Eingriff bewirkt wird durch eine Druckkomponente, welche in Querrichtung zum Schlitz 26 wirkt, wenn die Sperrklinke 25 gegen den Haken 38 preßt, wie in Fig. 3 gezeigt. Das Zusammenwirken der Schulter 42 mit dem Vor­ sprung 43 verhindert nicht das Verschieben der Antriebs­ klinke 24 gegen die Kraft der Feder 30, da eine kleine Schwenkbewegung der Antriebsklinke 24 genügt um den Vorsprung 43 außer Eingriff zu bringen mit der Schulter 42, wenn der Griffteil 31 erfaßt wird.

Es hat sich gezeigt, daß die Gurtspannvorrichtung eine sehr sichere Ver­ riegelung der Gurtrolle 15 und des Betätigungshebels 19 ergibt, auch wenn die vorstehend beschriebene Ver­ riegelung zwischen der Schulter 42 und dem Vorsprung 43, d. h. zwischen dem Schenkel 20 und der Antriebs­ klinke 24 nicht vorhanden ist. Die Handhabung der Gurt­ spannvorrichtung ist auch deshalb vereinfacht, da zur Verriegelung keine speziellen Manipulationen notwendig sind.

Claims (2)

1. Gurtspannvorrichtung vom Ratschentyp mit einem Anker­ teil zum Befestigen der Vorrichtung, das eine Gurt­ rolle drehbar lagert, die mindestens ein starr mit ihr verbundenes Klinkenrad trägt, mit einem Betätigungs­ hebel, der um die Drehachse der Gurtrolle schwenkbar am Ankerteil gelagert ist und der verschiebbar eine Antriebsklinke lagert, die durch eine Feder in Ein­ griff mit dem Klinkenrad gehalten wird, sowie mit einer am Ankerteil verschiebbar gelagerten Sperr­ klinke, die durch eine weitere Feder in Eingriff mit dem Klinkenrad gehalten wird, wobei in der Ruhe­ stellung des Betätigungshebels dieser mit dem Anker­ teil über die Antriebsklinke verriegelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsklinke (24) einen in Richtung der Sperrklinke (25) weisenden und in Richtung der Drehachse offenen Haken (38) aufweist, der in der Ruhestellung des Betätigungs­ hebels (19) die Sperrklinke (25) an ihrer dem Klinken­ rad (23) abgewandten Kante (39) hintergreift, wobei die mit dieser Kante (39) in Eingriff stehende Außen­ kante (40) des Hakens (38) schräg zur Bewegungsrichtung der Klinken (24, 25) verläuft.

2. Gurtspannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß an der Antriebsklinke (24) ein Vorsprung (43) und an ihrem Führungsschlitz (26) eine Schulter (42) vorgesehen sind, so daß der Vorsprung (43) mit der Schulter (42) bei einer von der Sperrklinke (25) auf die schräg verlaufende Außen­ kante (40) wirkenden Kraft verriegelt ist.