DE2915396C2 - Verfahren zur Herstellung von Yttriumoxid mit besonders großen Partikeln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Yttriumoxid mit besonders großen PartikelnInfo
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Description
Gewöhnliches, kommerziell zugängliches Yttriumoxid hat eine Partikelgröße zwischen 1 und 20 μ. Dieses
Oxid besteht aber aus sehr ungleichmäßigen Partikeln. Es ist deshalb schwierig, dieses Oxid aus Silos etc. zu
speisen, da es klumpt, so daß das Material nicht 2a gleichmäßig strömt Ferner ballt sich das Pulver
schlecht, so daß das Material oft ein größeres Volumen einnimmmt als erforderlich. Dies macht sich besonders
bemerkbar, wenn man Yttriumoxid schmelzen will und möglichst viel Oxid in einen Tiegel bestimmter Größe
zu füllen wünscht.
Yttriumoxid wird normalerweise durch Ausfällung von Yttriumoxalat dadurch hergestellt, daß eine Lösung
von Yttriumionen mit Oxalationen durch ein Zusammenbringen derselben in fester oder aufgelöster
vorgenommen wird. Obwohl beim Fällen große, wohlgebildete Kristalle von Yttriumoxalat entstehen,
fallen diese bei einem gleich hinterher erfolgenden Trocknen und Glühen auseinander und ergeben ein
Oxid mit kleinerer Partikelgröße als im ausgefällten Oxalat. Hierdurch entsteht das oben beschriebene Oxid
mit einer Partikelgröße zwischen 1 und 20 μ mit unregelmäßigen Partikeln.
Beim Verfahren der Erfindung wird die beim Zusammenbringen von Yttriumionen und Oxalationen
entstehende Ausfällung bei einer Temperatur von 90 bis etwa 100°C und während einer Zeitdauer von '/2 bis 24
Stunden gehalten. Das Oxalat wird dann in eine neue Kristallform von einer mehr kubischen Gestalt umgebildet,
die beim Glühen nicht auseinanderfällt, sondern im großen und ganzen ihre Form bis zum fertigen Oxid
behält. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Partikelgröße im fertigen Yttriumoxid durch Regulierung
der Partikelgröße im Oxalat zu regeln. Diese Möglichkeit ist bei der Herstellung eines in bekannter ,0
Weise hergestellten Oxalats beschränkt. Es wird daher primär nicht darauf abgezielt, die Kristallgröße im
Yttriumoxalat vor dem Glühen zu steigern, sondern einen Kristalltyp zu schaffen, der sich zu Oxid ohne
auseinanderzufallen glühen läßt. Nur die Kristallgröße bei dem wohlbekannten Verfahren zu steigern, würde
somit nicht genügen. Vielmehr ist es nötig, die Yttriumoxalat-Kristalle während einer gewissen Zeit
warm zu halten.
Das Neue bei dem Verfahren der Erfindung ist, daß gleichzeitig mit der Steigerung der Kristallgröße eine
Umkristallisation in eine neue Kristallstruktur stattfindet, die andere und bessere Eigenschaften hat als
diejenigen, die vor der Wärmebehandlung vorhanden waren. Durch Regelung der Wärmebehandlungsdauer
läßt sich die Größe der Partikeln im fertigen Oxid zu einem gewissen Grad bestimmen.
Durch das Verfahren der Erfindung sind Partikelgrößen
von 5 bis 50 μ erzielt worden, wobei das Pulvergewicht des Oxids von 1,4 bis 1,8 kg/1 gegen etwa
1 kg/1 für gewöhnliches Oxid gesteigert werden konnte. Bei Verwendung des neuen Oxides mit großen Partikeln
hat man z. B. bis auf 1,8 kg in einen Tiegel von 1 Liter Inhalt einfüllen können, während man bei gewöhnlichen
Oxid nur etwa 1 kg in denselben Tiegel einbringen konnte. Dies hat große Bedeutung beim Schmelzen von
Yttriumoxid, indem das Fassungsvermögen eines Tiegels fast um das Doppelte gesteigert wird. Die
Produzenten von Leuchtstoffen für das Fernsehen haben lange Zeit den Wunsch geäußert, ein Yttriumoxid
mit größerer Partikelgröße anwenden zu können. Diesen Wunsch kann durch das Verfahren der
Erfindung entsprochen werden.
Es hat sich auch gezeigt, daß gewöhnliches Yttriumoxid sich auf Grund seiner Neigung zu kleben, schwer in
einer automatischen Pelletisieranlage pelletisieren läßt, weil das Oxid im Vorschubmechanismus nicht fließt,
sondern an den Wänden klebt und auch Brücken und Hohlräume in den Silos bildet.
Das nach dem neuen Verfahren hergestellte Yttriumoxid hat fast keine Klebneigung, sondern fließt
gleichmäßig in jeder Aufgabeeinrichtung, weist keine der dem gewöhnlichen Yttriumoxid eigenen Nachteile
auf und läßt sich daher sowohl leicht als auch genau dosieren.
Die Wärmebehandlung kann unmittelbar nach der Ausfällung in derselben oder einer eigenen Einrichtung
stattfinden, ohne ein Trennen von Kristallen und Lösung vorzunehmen. Man kann aber auch die Kristalle
absondern und waschen und danach die Umkristallisation ausführen.
Es können für die Ausführung folgende Beispiele gegeben werden. Die im Oxid vorhandene Partikelgröße
ist in μ(10~6 cm) angegeben.
Einer 15gY/l enthaltenden Yttriumnitratlösung wurde Oxalsäure zugegeben, bis der Yttriumgehalt
annähernd als Oxalat ausgefällt war. Die Fällung wurde in zwei Teile geteilt. Der eine Teil wurde sofort
gewaschen, getrocknet und zu Oxid geglüht. Der andere Teil wurde in der Mutterlauge 20 Stunden bei 95 bis
100°C aufbewahrt. Die ursprünglichen Oxalat-Kristalle im wärmebehandelten Teil der Fällung waren dabei in
einen neuen Typ umkristallisiert worden, dessen Form eine mehr kubische Gestalt hatte. Die Fällung wurde
dann gewaschen, getrocknet und zu Oxid geglüht. Die Partikelgröße der fertigen Oxide wurde durch Sedimentation
bestimmt. Das Ergebnis ist aus folgender Tabelle ersichtlich:
29 \5 396
Behandlung
des Oxalats
des Oxalats
Gewichtsprozent weniger als angegebene Größe
Iu 2u 3u 5u 1Ou 15 u 20 u 30 α 4Ou 5Ou
keine
bei etwa 100 C
während 20 Stunden
während 20 Stunden
11
30 0
96
10
50
80
Das Yttriumcxalat wurde wie in Beispiel 1 angegeben ausgefällt, aber jetzt wurde die ganze Fällung gewaschen. Ein
Teil wurde in Wasser aufgeschlämmt und bei 95 bis 100 C während 20 Stunden gehalten. Danach wurde dieser Teil
filtriert, getrocknet und zu Oxid geglüht. Der andere Teil wurde sofort getrocknet und zu Oxid geglüht. Die Partikelgrößenverteilung
der beiden Oxidenpartien wurde wie nachstehend angegeben bestimmt:
Behandlung
des Oxalats
des Oxalats
Gewichtsprozent weniger als angegebene Größe
Im 2 u 3 ■>. 5 ■!. 10 u 20 u
Im 2 u 3 ■>. 5 ■!. 10 u 20 u
4Ou
keine
bei etwa 100 C
während 20 Stunden
während 20 Stunden
10
30 | 57 | 3 | 99 |
0 | 2 | 33 | |
Beispiel |
Einer 15 g Y/1 enthaltenden Yttriumnitratlösung wurde Ammoniumoxalat zugegeben, bis der Yttriumgehalt praktisch
ganz als Oxalat ausgefällt war. Die Fällung wurde dann wie in Beispiel 2 behandelt. Die Partikelgrößenverteilung
in den fertigen Oxiden wurde wie nachstehend angegeben bestimmt:
Behandlung
des Oxalats
des Oxalats
Gewichtsprozent weniger als angegebene Größe
Iu 2 u 3 u 5 u 10 u
Iu 2 u 3 u 5 u 10 u
20u
30·
keine | 0 | 9 | 32 | 64 | 95 |
bei etwa 100 C | 0 | 3 | 20 | 60 | |
während 20 Stunden |
Das Yttriumoxalat wurde wie in Beispiel 2 angegeben hergestellt und behandelt, aber hier wurden Proben nach 2,3
und 4 Stunden entnommen. Die Partikelgrößenverteilung in den fertigen Oxiden wurde wie nachstehend angegeben
ermittelt:
Behandlung | Gewichtsprozent weniger als angegebene | 2 u | 3 μ | 5 u | Größe | 20u | 30u |
des Oxalats | 1 u | 9 | 27 | 58 | 1Ou | ||
keine | 0 | 6 | 25 | 59 | 95 | ||
bei etwa 100 C | 0 | 95 | |||||
während 2 Stunden | 0 | 11 | 18 | 94 | |||
bei etwa 100 C | 59 | ||||||
während 3 Stunden | 0 | 1 | 4 | 91 | 95 | ||
bei etwa 100 C | 47 | ||||||
während 4 Stunden | Beispiel 5 | ||||||
Eine Yttriumnitratlösung von 1 g Y/1 wurde mit Oxalsäure ausgefällt. Die Fällung wurde in drei Teile
geteilt. Ein Teil wurde gewaschen und zu Oxid Nr. 1 geglüht Ein anderer Teil wurde gewaschen, in Wasser
aufgeschlämmt und 20 Stunden lang bei 95 bis 100° C
gehalten, bevor er zu Oxid Nr. 2 geglüht wurde. Der 65 dritte Teil wurde 20 Stunden lang bei 95 bis 1000C in der
Mutterlauge gehalten. Danach wurde er gewaschen und zu Oxid Nr. 3 geglüht. Die Partikelgrößenverteilung
wurde wie nachstehend angegeben ermittelt:
Oxid Gewichtsprozent weniger als angegebene Größe
Nr- 1 2 3 5 10 15 20 30 40 50
1 2 16 38 68
98 | 3 | 7 | 24 | 55 | 92 |
0 | 0 | 0,5 | 2 | 3 | 98 |
Beispiel 6 | |||||
66 | 95 | 31 | 50 | 86 | 97 |
5 | 17 | 32 | 34 | 35 | 40 |
8 | 20 | ||||
Yttriumoxalat wurde ausgefällt und wie in Beispiel 5 behandelt. Es wurde aber eine Lösung benutzt, die 50 g Y/l
enthielt. Die Partikelgrößenverteilung in den fertigen Oxiden wurde wie nachstehend angegeben ermittelt:
Oxid Gewichtsprozent weniger als angegebene Größe
Nr- 1 2 3 5 10 15 20 30 40 50
1 0 13 40
3 8 20 32 34 35 40 65
Das Yttriumoxalat wurde wie in Beispiel 1 angegeben hergestellt und behandelt. Dann wurde aber eine Yttriumchloridlösung
von 15 g Y/l benutzt. Die Partikelgrößenverteilung in den fertigen Oxiden wurde wie nachstehend
angegeben ermittelt:
Behandlung Gewichtsprozent weniger als angegebene Größe
desOxalats 12 3 5 10 20 30 40 50
keine 0 10 38 72 96
bei etwa 100 C 0 3 10 20 40 83 95
während 20 Stunden
Wie die Beispiele zeigen, kann sowohl die Korngröße Fällen und vor dem Trocknen und Calcinieren kann sein:
als auch die »Siebkurve« des Yttriumoxids beeinflußt die Wärmebehandlung in der Mutterlauge, das Trennen
werden durch die Bestimmung des Ortes und der Dauer und gegebenenfalls das Waschen oder
der Wärmebehandlung sowie durch die Konzentration das Trennen, gegebenenfalls das Waschen und die
der Lösung der Yttriumverbindung und die Wahl der 45 Wärmebehandlung cder
Oxalatverbindung für die Bildung des Yttriumoxalats. das Trennen, die Wärmebehandlung und gegebenenfalls
Die Reihenfolge der Verfahrensschritte nach dem das Waschen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Yttriumoxid mit besonders großen Pa -tikeln durch Ausfällen eine aus
Yttriumionen und Oxalationen entstandenen Yttriumoxalats, dessen Trocknen und Calcinieren zu
Oxid, dadurch gekennzeichnet, daß das ausgefällte Yttriumoxalat vor oder nach dem
Waschen bei einer Temperatur von 90 bis etw 100° C während Ui bis 24 Stunden gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung in der Mutterlauge
vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Mutterlauge abgetrennte
Oxalat der Wärmebehandlung unterworfen wird.
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