DE2915145A1 - Platte fuer biologische agglutinationstests - Google Patents
Platte fuer biologische agglutinationstestsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Agglutinationsplatte für "biologische,
insbesondere immunologische Tests, die eine Vielzahl von Zellen aus lichtdurchlässigem Material mit einer
im wesentlichen zylindrischen Seitenwand mit vertikaler Achse und einen konkaven Boden besitzt.
In der Immunologie werden zur medizinischen Diagnose Agglutinationsreaktionen
der roten Blutkörperchen (oder anderer agglutinierbaren Körper) untersucht. Hierbei wird ein "Agglutinationsfaktor"
bestimmt, der für die jeweiligen Mengen von zwei spezifischen Stoffen repräsentativ ist, die in Anwesenheit
von agglutinierbaren roten Blutkörperchen einander entgegengesetzt wirken (ein Agglutinierungsstoff und ein Hemmstoff).
Pur diese Bestimmung werden Agglutinationsplatten von häufig rechteckiger Porm mit einer Vielzahl von Zellen
benutzt, die in Längs- und Querreihen angeordnet sind. Diese Zellen haben die Form von Handschuhfingern mit einer etwa
zylindrischen Seitenfläche und einem konkaven Boden). In jede Zelle wird eine entsprechend präparierte Serumprobe
mit einer Beigabe von roten Blutkörperchen und einem dosierten Stoff, der dem untersuchten Stoff entgegenwirkt, eingebracht
und man läßt die roten Blutkörperchen sich ablagern. Wenn die roten Blutkörperchen sich abgelagert haben, wird
die Ausdehnung dieser Ablagerung auf dem konkaven Boden beobachtet und man erhält aus dieser Ausdehnung Informationen
über den Agglutinationsfaktor. Die Platten bestehen im allgemeinen aus einem transparenten Material, damit die
Beobachtung erleichtert wird.
Bei der Agglutination der roten Blutkörper spielt die Kohäsionskraft
in der Ablagerung eine Rolle. Je nach der Stärke dieser Kraft gibt es eine entsprechende Grenzneigung
des konkaven Bodens der Zelle, unter welcher die abgelagerten roten Blutkörperchen stabil bleiben,
während sie bei einer stärkeren Neigung herunterrutschen.
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Diese Grenzneigung wird im folgenden Stabilitäts-Grenzneigung genannt·
Es gibt zwei gängige Formen von Agglutinationsplatten, und zwar
sogenannte V-Platten und U-Platten.
Die V-Platten besitzen Zellen, deren Boden konisch ist, wobei
die Erzeugende des Kegels eine Neigung hat, die etwas geringer als die Stabilitätsgrenzneigung ist. Dieser Plattentyp spricht
ohne positive oder negative Nuancierung an, je nachdem die abgelagerten
roten Blutkörperchen den ganzen Boden bedecken (normale Agglutination) oder sich an der Spitze des Kegels gesammelt
haben (unzulängliche Agglutination).
Die U-Platten besitzen Zellen, deren Boden etwa halbkugelförmig ist. Im Prinzip gleiten die sich ablagernden roten Blutkörperchen
auf den TJmfangsteilen des Bodens, deren Neigung
stärker als die der betreffenden Blutprobe entsprechende Stabilitäts-Grenzneigung
ist, und bleiben auf den zentralen Teilen stabil, deren Neigung geringer als die Stabilitätsgrenzneigung
ist, so daß der Durchmesser des von den Blutkörperchen auf dem Boden gebildeten Flecks für den Agglutinationsfaktor repräsentativ ist. Man stellt jedoch fest, daß die
roten Blutkörperchen, die auf den Umfangsteilen des Bodens gleiten, sich an den Rändern des zentralen Flecks zu einem
Ring ansammeln, indem sie diese Ränder unscharf machen. Dieser Ring ist außerdem unstabil und man stellt häufig fest, daß er
mehr oder weniger vollständig zusammenfällt und kleine Lawinen bildet, die sich in der Mitte ansammeln. Man kann versuchen,
die ringförmige Anhäufung durch sorgfältige Regulierung der Ablagerungsbedingungen zu verringern, nicht selten jedoch
verursacht diese Erscheinung Fehler in der Interpretation.
Die zur Herstellung der Agglutinationsplatten benutzten Kun£-
stoffe werden wegen ihrer Lichtdurchlässigkeit, ihres Widerstandes gegen chemische Einflüsse und ihrer leichten Formbar-
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keit gewählt· Diese Kunststoffe haben im allgemeinen einen
sehr hohen spezifischen elektrischen Widerstand und können sich deshalb elektrostatisch aufladen. Das Auftreten von
elektrischen Ladungen an den Wänden der Zellen stört jedoch die Ablagerung der roten Blutkörper. Häufig wird die
Bildung von unstabilen Anhäufungen festgestellt, die mit dem Auftreten örtlicher Ladungen verbunden zu sein scheinen.
Gegenstand der" Erfindung ist eine Agglutinationsplatte,
die eine zuverlässige Bestimmung des Agglutinationsfaktors gestattet. Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße
Agglutinationsplatte für biologische Tests mit einer Vielzahl von Zellen aus lichtdurchlässigem Material mit einer
im wesentlichen zylindrischen Seitenwand mit vertikaler Achse und einem konkaven Boden dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden einen kugelkalottenförmigen zentralen Teil
besitzt, der ohne Winkeldiskontinuität an einen kegelstumpf förmigen Eingteil anschließt, wobei die Neigung einer
Erzeugenden des Ringteils etwa der Grenzneigung der normalen Agglutination entspricht.
Wenn der Agglutinationsfaktor in genügender Menge in der
!Reaktion ist, nimmt der Ablagerungsfleck bei dieser Anordnung praktisch den ganzen Boden der Zelle ein. Wenn er
in unzureichender Menge vorhanden ist, nimmt der Fleck nur einen Teil der zentralen Kugelkalotte ein und der
Durchmesser des Flecks repräsentiert den Agglutinationsfaktor der Probe. Die konstante Neigung einer Erzeugenden
des Ringteils verhindert die Bildung eines unstabilen Ringes
am Eand des Agglutinationsflecks. Dies war übrigens nicht vorhersehbar, da zu erwarten gewesen wäre, daß sich
die roten Blutkörperchen, die sich an den Teilen des Bodens ablagern, der eine stärkere Neigung als die Stabilitätsgrenzneigung
hat, ringförmig an den Rändern des Flecks sammeln, und zwar unabhängig von der Neigung außerhalb dieser Ränder.
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Venn aber die Neigung des Ringteils entsprechend gewählt wird, bildet sich kein Ring.
S1Ur den halben spitzen Winkel des kegelstumpfförmigen Teils
wählt man vorzugsweise etwa 60°. Der Radius der Eugel des
zentralen Teils des Bodens beträgt vorzugsweise etwa das 0,6-fache des Radius des Zylinders der Seitenwand.
Um störende elektrostatische Ladungen zu vermeiden, die die Ablagerung beeinträchtigen konnten, besteht die Platte vorzugsweise
aus einem geformten Material, dessen spezifischer Widerstand kleiner als 10 Ohm.Meter ist, und zwar insbesondere
ein Zelluloseacetat.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, wobei
auf die beiliegende Zeichnung Bezug genommen wird. Es zeigen:
Pig. 1 einen vergrößerten Schnitt durch eine Zelle einer erfindungsgemäßen
Platte und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Agglutinationsplatte.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform besteht die Agglutinationsplatte
1 aus einer Platte 2, die mit abgewinkelten Rändern 3 versehen ist, die das Auflegen der Platte auf eine
horizontale Fläche gestatten. In der Platte 2 sind handschuhfingerförmige
Zellen 4- vorgesehen, und zwar zwölf Zellen pro Längsreihe und acht Zellen pro Querreihe. Diese Anordnung ist
an sich bekannt, neu ist die Form der Zellen (vgl. Fig. 2).
Die Zelle 10 besitzt eine Seitenwand, die durch Rotation um eine vertikale Achse gebildet ist, mit einem leicht kegelstumpf
förmigen oberen Teil 11, der sich nach oben ausweitet,
und einem zylindrischen unteren Teil 12. Der Boden 13 der
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Zelle besitzt einen kegelstumpfförmigen Ringteil 14·, mit
einem halben Ppitzenwinkel von 60° und einen kugelkalottenförmigen
zentralen Teil 15» der sich ohne Winkeldiskontinuität
an den kegel stumpf förmigen Teil 14· anschließt.
Die Zelle 10 besteht aus transparentem Zelluloseacetat mit
11
einem spezifischen Widerstand von weniger als 10 Ohm.Meter.
Sie hat folgende Abmessungen:
kegelstumpfförmiger Teil 11: Durchmesser der großen Basis
7 Dim, Durchmesser der kleinen Basis 6 mm, Höhe 5»7 inm;
zylindrischer Teil 12: Durchmesser 6 mm, Höhe 2,3 mm; kegel stumpf förmiger Teil 14-: halber Spitzenwinkel 60°,
Radius der großen Basis 3 mm, Radius der kleinen Basis
0,9 mm;
kugelkalottenförmiger Teil 15: Radius der Kugel 1,8 mm, Radius der Kalotte 0,9 mm.
kugelkalottenförmiger Teil 15: Radius der Kugel 1,8 mm, Radius der Kalotte 0,9 mm.
Die Erfindung betrifft eine Platte zur Agglutination von
Serumproben.
Die rechteckige Platte besitzt Zellen, die in Längs- und Querreihen angeordnet sind. Jede Zelle 10 besitzt eine im
wesentlichen zylindrische Seitenwand 11, 12 mit vertikaler Achse und einen konkaven Boden 13» eier aus einem kegelstumpfförmigen
Ringteil 14· und einem zentralen kugelkalottenförmigen
Teil 15 besteht, der ohne Winkeldiskontinuität an den Kegelstumpf 14- anschließt. Die Neigung des Teils 14- ist
etwa die Stabilitätsgrenzneigung bei normalem Blut. Wenn der Agglutinationsfaktor unzureichend ist, lagern sich die
roten Blutkörper in der Kalotte 15 ab und bilden einen Fleck, dessen Durchmesser eine Punktion des Agglutinationsfaktors
ist.
Die Platte ist für biologische Tests insbesondere in der Immunologie anwendbar.
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Leerseite
Claims (1)
- Patentansprüche:^ 1.) Agglutinationsplatte für biologische Tests mit einer Viel- ^ zahl von Zellen aus einem lichtdurchlässigen Material mit einer im wesentlichen zylindrischen Seitenwand mit vertikaler Achse und einem konkaven Boden, dadurch g e k e η η zeichnet , daß der Boden einen kügelkalottenformigen, zentralen Teil besitzt, der ohne Winkeldiskontinui tat an einen kegelstumpfförmigen Ringteil anschließt,'wobei die Neigung einer Erzeugenden des Ringteils etwa der Grenzneigung bei normaler Agglutination entspricht.2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der halbe Spitzenwinkel des kegel stumpf förmigen Ringteils etwa 60° beträgt.5. Platte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der Kugel des zentralen Teils des Bodens ungefähr gleich dem 0,6-fachen des Radius des Zylinders der Seitenwand ist.9O98U/0754. :.. Γ ;' ;; 29.15U54. Platte nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet , daß der Radius des Zylinders der Seitenwand etwa 3 mm "beträgt.5· Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß sie aus einem geformten Material besteht, das einen spezifischen Widerstand von weniger11als 10 Ohm.Meter besitzt.6. Platte nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet , daß das geformte Material ein Zelluloseacetat ist.9098U/07S4
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