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Blitz z ündvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Blitzzündvorrichtung für eine photographische
Kamera, die mit einer piezoelektrischen Zündeinrichtung zur Verwendung piezoelektrisch
zündbarer Blitzlampen ausgerüstet ist. Einfache Kameras dieser Bauart weisen nur
eine einzige Verschlußzeit auf, die im Bereich zwischen 1/50 bis 1/60 sec. liegt,
um einerseits eine geringe Verwacklunysgefahr und andererseits eine ausreichende
Belichtung zu gewährleisten.
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Obwohl solche einfachen Kameras für den Blitzbetrieb mit Blitzlampeneinheiten
ausgerüstet sind, besteht beim Benutzer oft der Wunsch, solche Kameras auch mit
Elektronenblitzgeräten betreiben zu können. Dies stößt jedoch auf Schwierigkeiten,
da der Zündzeitpunkt für Blitzlampen vor den Beginn der Verschlußöffnung gelegt
ist, da die Blitzlampen erst eine gewisse Zeit nach dem Zünden ihre volle Helligkeit
erreichen. Beim Elektronenblitzgerät folgt der Blitz hingegen praktisch unverzögert
auf den Zündimpuls und die Blitzdauer ist sehr kurz. Würde daher das Elektronenblitzgerät
mit dem gleichen Zündimpuls gezündet wie die Blitzlampe, so wäre der Elektronenblitz
bereits abgeklungen, bevor der Verschluß öffnet und damit wirkungslos.
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Es sind daher Elektronenblitzgeräte bekannt geworden, die eine Verzögerungsschaltung
aufweisen, welche die Zündung des Elektronenblitzgerätes so verzögern, daß der Blitz
in die Offenzeit des Verschlusses fällt. Dies ist jedoch sehr aufwendig.
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Es sind daher auch Kameras bekannt geworden, bei denen der Zündimpuls
zu Beginn der Verschlußöffnung erzeugt wird. Damit ist das unverzögerte Zünden eines
Elektronenblitzgerätes möglich.
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Bei Verwendung von Blitzlampen muß jedoch in Kauf genommen werden,
daß der Verschluß bei einer Verschlußzeit von 1/50 bis 1/60 sec. bereits wieder
schließt, bevor der Blitz seine volle Energie abgeben konnte, so daß dessen Lichtabstrahlung
nur teilweise für die Belichtung genutzt werden kann.
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Außerdem ist der piezoelektrische Zündimpuls nicht zur Zündung von
Elektronenblitzgeräten geeignet, sondern muß erst entsprechend umgeformt werden.
Bei den bekannten Lösungen geschieht dies mit Hilfe einer Thyristorschaltung im
Elektronenblitzgerät.
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Es sind auch Kameras bekannt, die verschiedene Synchronkontakte und
-anschlüsse aufweisen, um für die jeweilige Blitzart den richtigen Zündzeitpunkt
zu ermöglichen. Dies ist jedoch für eine einfache Kamera zu aufwendig und kann zu
Fehlbedienungen oder Verwechslungen führen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Kamera
der genannten Art eine Blitzzündvorrichtung zu schaffen, die sowohl zum Zünden piezoelektrisch
zündbarer Blitzlampeneinheiten als. auch zum Zünden eines Elektronenblitzgerätes
geeignet ist, wobei für beide Blitzarten eine optimale Ausnutzung der Blitzlichtenergie
gewährleistet und für beide Blitzarten der gleiche Anschlußsockel verwendbar sein
soll. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Anschlüsse der
piezoelektrischen Zündeinrichtung durch einen Schaltkontakt überbrückt sind, der
durch ein ablaufendes Verschlußglied betätigbar ist.
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Bei dieser Anordnung wird vor Beginn der Verschlußöffnung durch die
piezoelektrische Zündeinrichtung ein Hochspannungsimpuls zur Zündung einer piezoelektrisch
zündbaren Blitzlampe erzeugt.
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Mit einer bestimmten Verzögerung wird der Verschluß danach erst dann
geöffnet, wenn die Blitzlampe nahezu ihre volle Helligkeit erreicht hat. Wenn der
Verschluß vollständig geöffnet ist, wird der Schaltkontakt geschlossen und damit
ein Kurzschluß hergestellt. Damit wird bei Verwendung eines Elektronenblitzgerätes
dieses erst bei voller Verschlußöffnung durch den Schaltkontakt gezündet. Der zuvor
durch die piezoelektrische Zündeinrichtung erzeugte Hochspannungsimpuls ist für
das Elektronenblitzgerät unwirksam, da dieser durch die niedrige Eingangsimpedanz
des Zündkreises des Elektronenblitzgerätes gedämpft wird. Durch die zeitlich später
erfolgende Zündung des Elektronenblitzgerätes ergibt sich außerdem der Vorteil,
daß dessen Zündung nahezu im gesamten Bereich der Verschluß öffnungszeit erfolgen
kann, so daß ein genaues Festlegen des Zündzeitpunktes nicht erforderlich ist. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß das Elektronenblitzgerät direkt über einen Kurzschluß
gezündet wird, so daß keine Wandlerschaltung erforderlich ist, um den piezoelektrischen
Hochspannungsimpuls in einen für das Elektronenblitzgerät geeigneten Zündimpuls
umzuwandeln.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 die schaltungsgemäße Anordnung der erfindungsgemäßen Blitzz ündvorrichtung,
Fig. 2 den zeitlichen Verlauf des Lichtstromes von Verbrennungsblitzlampen im Vergleich
zur Verschlußöffnungszeit.
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Wie Fig. 1 zeigt, ist ein Blitzgerät, das entweder aus einer piezoelektrisch
zündbaren Blitzlampeneinheit 1 oder einem Elektronenblitzgerät 2 bestehen kann,
in einer kameraseitigen Fassung 5 angeordnet. Die Anschlüsse 6, 7 eines Piezo-Kristalls
3
sind durch einen Schaltkontakt 4 überbrückt. Beim Auslösen der
Kamera wird zunächst durch Schlagen des Piezo-Kristalls 3 ein elektrischer Impuls
erzeugt. Zeitlich danach wird dann der Schaltkontakt 4 geschlossen. Bei Verwendung
einer Blitzlampeneinheit 1 erfolgt die Zündung durch den piezoelektrischen Impuls
Bei Verwendung eines Elektronenblitzgerätes 2 wird die Zündung durch einen Kurzschluß
über den Schaltkontakt 4 bewirkt.
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In dem in Fig. 2 gezeigten Diagramm ist die Verschlußzeitkurve mit
V bezeichnet. Wird, wie bei bekannten Anordnungen, die Zündung von Elektronenblitz
und Blitzlampenanordnung gemeinsam über einen piezoelektrischen Impuls am Anfang
der Verschlußoffenstellung vom Zeitpunkt T an in einem Zeitbereich t vorz z1 genommen,
so ergibt sich für die Abbrennkurve einer Blitzlampe der Kurvenverlauf B1. Der Zeitpunkt
T der Zündung muß so gez wählt werden, daß bei Zündung des Elektronenblitzgerätes
der unverzögert erscheinende Blitz in den Offenbereich des Verschlusses fällt. Dadurch
ergibt sich jedoch gemäß der Lichtstromkurve B1 eine schlechte Ausnutzung der Blitzlichtenergie
der Blitzlampe, da deren Lichtstrom ihren höchsten Wert erst erreicht, wenn der
Verschluß bereits wieder schließt.
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Wird nun, wie beim Erfindungsgegenstand, eine Trennung der Zündimpulse
vorgenommen, d. h. ein piezoelektrischer Zündimpuls für die Blitzlampeneinheit und
ein zeitlich danach erfolgender Zündkurzschluß für das Elektronenblitzgerät, so
kann der piezoelektrische Zündimpuls vor Beginn der Verschlußöffnung erzeugt werden.
Wird, wie in Fig. 2 gezeigt, der piezoelektrische Impuls zum Zeitpunkt Tvz gegeben,
so ergibt sich für die Blitzlampe die Abbrennkurve B2. Hiermit wird erreicht, daß
der größte Teil der Blitzenergie in die Verschlußoffenzeit fällt. Für die Zündung
des Elektronenblitzgerätes steht der erweiterte Zeitraum t z2 zur Verfügung. Damit
ist eine wesentlich unkritischere Festlegung des Zündzeitpunktes für das Elektronenblitzgerät
gegeben.
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