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Transportsack
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In Krankenhäusern und Kliniken fällt täglich Wäsche an, die für den
Mehrmalgebrauch bestimmt ist, und die mehr oder minder stark verschmutzt und zum
Teil auch mit Krankheitserregern der verschiedensten Art infiziert ist. Die einzelnen
Wäschestücke sind teils trocken, teils feucht bis naß. Diese Wäsche muß gewaschen
und dabei gleichzeitig desinfiziert werden. Sie wird im Krankenhaus in Transportsäcke
eingefüllt und mit diesen zur Wäscherei transportiert. Dort wird die Wäsche zusammen
mit dem sie umgebenden Transportsack in die Waschmaschinen befördert und gewaschen.
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Die Transportsäcke sollen mehrere unterschiedliche Aufgaben gleichermaßen
erfüllen. Sie sollen mechanisch so widerstandsfähig sein, daß sie den mechanischen
Belastungen der Handhabung und des Transportes sowohl im Krankenhaus, im Transportfahrzeug
und in der Wäscherei standhalten ohne ein-oder aufzureißen. Sie sollen so dicht
sein, daß von den eingefüllten Wäschestücken keine Krankheitserreger nach außen
dringen können und die mit dem Transport der Säcke beschäftigten Personen infizieren
können. Sie sollen sich außerdem nach dem Einladen in die Waschmaschinen möglichst
von selbst öffnen und die Wäschestücke möglichst schnell
freigeben,
damit diese einwandfrei gewaschen und desinfiziert werden. Von den. bisher bekannten
Transportsäcken. erfüllt keiner diese Forderungen vollständig.
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Es sind textile Transportsäcke bekannt, die aus einem Baumwollgewebe
oder in neuerer Zeit aus Polyestergewebe hergestellt sind. Solche Gewebesäcke sind
für den Mehrmalgebrauch geeignet. Sie sind in zwei verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Bei der einen Ausführungsform haben die Transportsäcke einen kegelstumpfförmigen
Zuschnitt, wobei die Einfüllöffnung bei dem größeren Durchmesser gelegen ist. Nach
dem Füllen mit Wäsche wird die Einfüllöffnung von Hand zusammengezogen und mit einem
Knebel verschlossen oder, bei ausreichender Länge des oberen Sackteils, dieser zu
einem Knoten verschlungen. Bei der anderen Ausführungsform haben die Transportsäcke
einen zylindrischen Zuschnitt, wobei die Sackwand in Umfangsrichtung länger als
der geometrische Zylindermantelist und der überstehende Teil der Sackwand den Hauptteil
des Transportsackes nach Art eines Wickelrockes überlappt. Die einander überlappenden
Teile dieses Transportsackes sind entlang des jeweiligen Randes der Überlappung
nicht mit der gegenüberliegenden Sackwand verbunden. Auch bei diesem Transportsack
wird nach dem Füllen mit Wäsche die Einfüllöffnung von Hand zusammengezogen und
mit einem Knebel oder mit einem Verschlußclips verschlossen.
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Diese Gewebesäcke sind mechanisch ausreichend widerstandsfähig, aber
wegen ihrer Gewebestruktur nur in beschränktem Ausmaße keimdicht. Das gilt vor allem
für feuchte Schmutzwäsche. In der Wäscherei müssen die Knoten gelöst oder die Verschlußknebel
oder -clipse von hand gelöst werden. Das kann zwar dann geschehen, wenn die Transportsäcke
bereits
in die Waschmaschinen hineingesteckt worden sind. Trotzdem
ist die Bedienungsperson, die diese Verschlußelemente lösen muß, einer nicht unerheblichen
Infektionsgefahr ausgesetzt. Nach dem Entfernen der Verschlußelemente entleeren
sich diese Säcke bei dem anschließenden Waschvorgang im allgemeinen verhältnismäßig
schnell und vollständig.
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Eine andere bekannte Art Transportsäcke ist aus Polyäthylenfolie hergestellt.
Diese Plastiksäcke sind zwar weitestgehend wasserdicht und damit keimdicht. Das
bleiben sie aber nur so lange, solange sie nicht beschädigt werden.
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Das erfordert eine ausreichend dicke Wandstärke der Polyäthylenfolie.
Die dann gegebene mechanische Widerstandsfähigkeit zieht einen anderen Nachteil
nach sich. Die Säcke öffnen sich nämlich in der Waschmaschine nicht von allein und
geben die Wäschernicht oder nicht vollständig frei.
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Sie müssen daher vor dem Einstecken in die Waschmaschine mittels eines
Rändelmessers an wenigstens einer fortlaufenden Stelle perforationsartig geschwächt
werden. Da es aber immer von der Geschicktlichkeit der Bedienungsperson und damit
vom Zufall abhängt, ob die Perforierung ausreicht, daß der Plastiksack in der Waschmaschine
vollständig aufreißt und die Wäsche freigibt, werden diese Plastiksäcke nach dem
Perforieren meistens von der Bedienungsperson zusätzlich von Hand aufgerissen und
in dem geöffneten Zustand erst in die Waschmaschine hineingesteckt. In diesem Falle
ist die Infektionsgefahr für das Bedienungspersonal außerordentlich hoch.
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Es ist auch schon der Versuch mit Transportsäcken gemacht worden,
die aus reinem wasserlöslichen Kunststoff, nämlich aus einer Polyvinylalkoholfolie
(PVA-Folie), hergestellt sind. Solche Plastiksäcke haben bei ausreichend großer
Wandstärke
eine ausreichende mechanische Festigkeit, solange sie trocken bleiben. In trockenem
Zustand sind sie auch keimdicht. Bei Feuchtigkeitseinfluß, etwa bei feuchter Schmutzwäsche,
lösen diese Säcke sich jedoch auf.
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Selbst bei der Auswahl eines Kunststoffes, der sich erst bei einer
höheren Wassertemperatur auflöst, wie sie in der Waschmaschine auftritt, läßt bei
der Berührung mit Wasser von niedrigerer Temperatur die mechanische Festigkeit jedoch
bereits so starkanach, daß die Aufreiß- oder Platzgefahr bei der Handhabung dieser
Säcke sehr groß wird.
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Aus diesem Grunde und auch wegen des gegenüber den nichtlöslichen
Plastiksäcken weit höheren Preises haben diese wasserlöslichen Säcke sich nicht
durchsetzen können.
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Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Transportsack vor allem für Krankenhauswäsche zu schaffen, der ausreichend
mechanisch wiederstandsfähig und wasserbeständigist, und der in verschlossenem Zustand
mit der Wäsche in die Waschmaschine eingebracht werden kann, ohne daß die Bedienungsperson
den Verschluß von Hand öffnen muß.
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Durch die die Schwachstelle in der Sackwand außen überdeckende Verstärkung
wird erreicht, daß der Transportsack außerhalb der Waschmaschine auch im Bereich
der Schwachstelle seiner Sackwand die gleiche mechanische Festigkeit und die gleiche
Beständigkeit gegen Feuchtigkeit wie die übrige Sackwand hat, und daß die Dichtigkeit
gegenüber den Krankheitserregern an allen Stellen gleich groß ist. Durch die Wasserlöslichkeit
der Verstärkung wird erreicht, daß die Verstärkung in der Waschmaschine sich schnell
auflöst und die Schwachstelle als Sollbruchstelle des Transportsackes infolge der
einsetzenden Trommelbewegungen aufreißt und der Transportsack die Wäsche freigibt.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung angegeben. Durch eine Ausgestaltung des Transportsackes nach Anspruch
2 wird eine hermetisch verschlossene Schwachstelle geschaffen, die bereits beim
Extrudieren des Folienschlauches für den Transportsack oder durch einen an das Extrudieren
anschließenden Walzvorgang auf einfache Weise hergestellt werden kann. Durch eine
Ausgestaltung des Transportsackes nach Anspruch 3 wird eine Schwachstelle geschaffen,
die nach der Auflösung der Verstärkung in der Waschmaschine schnell und zuverlässig
aufreißt, wobei vor allem bei der alternativen Ausgestaltung mit einer Reihe aufeinanderfolgender
kurzer Schlitze mit dazwischenliegenden Verbindungsstegen das Aufbringen der Verstärkung
sehr erleichtert ist und außerdem die Ränder der kurzen Schlitze so dicht aneipander
anliegen, daß selbst bei sehr feuchten Wäschestücken die Verstärkung nicht der Gefahr
vorzeitiger Auflösung ausgesetzt ist. Bei einem nach Anspruch 4 oder 5 ausgestalteten
Transportsack läßt sich die Verstärkung sehr einfach und zuverlässig auf der Schwachstelle
aufbringen, wobei das im allgemeinen bereits bei der Herstellung des Folienschlauches
für den Transportsack geschehen kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform
des Transportsackes gemäß der Erfindung mit einer durchgehenden Schwachstelle und
einer sie überdeckenden Verstärkung; Fig. 2 je einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform
der und 3 Schwachstelle des Transportsackes nach Fig. 1 mit zwei alternativen Ausführungsformen
der Verstärkung;
Fig. 4 je einen Querschnitt einer zweiten Ausführungs
und 5 form der Schwachstelle des Transportsackes nach Fig. 1 mit den gleichen alternativen
Ausführungsformen der Verstärkung wie bei Fig. 2 bzw. Fig. 3; Fig. 6 eine perspektivische
Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Transportsackes gemäß der Erfindung; Fig.
7 eine perspektivische Ansicht eines gefüllten und verschlossenen Transportsackes
gemaß Fig. 1 oder Fig. 6.
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Der aus Fig. 1 ersichtliche Transportsack 10 wird durch einen Längenabschnitt
eines Folienschlauches gebildet, der an einem Ende durch eine Quernaht 11 in Form
einer Schweißnaht einseitig geschlossen ist. Für den Transportsack 10 wird ein wasserbeständiger
flexibler Werkstoff, bevorzugt eine Polyähtylenfolie, verwendet. Die Wandstärke
der Folie wird je nach den spezifischen Werkstoffeigenschaften des Kunststoffes
und je nach den Anforderungen an die mechanische Festigkeit des Transportsackes
etwa 0,08-0,10 mm dick gewählt. Entlang einer Mantefilinie des Folienschlauches
und damit entlang der Längserstreckung des Transportsackes 10 weist dieser eine
Schwachstelle 12 auf, wie sie später anhand der Figuren 2 bis 5 näher erläutert
wird. Auf der Außenseite der Schwachstelle 12 ist eine diese und deren beiderseitige
Randbereiche überdeckende Verstärkung 13 angebracht. Der Werkstoff dieser Verstärkung
13 ist wasserlöslich und besteht beispielsweise aus Polyvinylalkohol.
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Die aus Fig. 2 ersichtliche Schwachstelle 12 wird durch eine Verringerung
14 der Wandstärke der Sackwand 15 gebildet, die entweder gleich beim Extrudieren
des Folienschlauches
für den Transportsack eingeformt wird, oder
die durch einen anschließenden Walzvorgang des gleichmäßig extrudierten Folienschlauches
erzeugt wird. Die aus Fig. 4 ersichtliche Schwachstelle 12' wird durch einen durchgehenden
Schlitz oder durch eine Reihe aufeinanderfolgender kurzer Schlitze 16 der Sackwand
17 mit dazwischenliegenden kurzen Verbindungsstegen gebildet.
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Die Verstärkung 13 ist bei der aus Fig. 2 ersichtlichen Ausführungsform
als Verstärkungsband 18 ausgebildet, das mit der Sackwand 15 verklebt oder verschweißt
ist. In diesem Falle ist die Verringerung 14 der Wandstärke so angeordnet, daß auf
der Außenseite der Schwachstelle 12 die Oberfläche der Sackwand 15 glatt ist, oder,
mit anderen Worten, daß die Einbuchtung der Sackwand 15 zur Verringerung deren Wandstärke
auf der Innenseite des Transportsackes 10 gelegen ist. Bei der aus Fig. 3 ersichtlichen
Ausführungsform ist die Verstärkung 13' als eine Werkstoffschicht 19 ausgebildet,
die in plastisch verformbarem Zustand auf die Schwachstelle 14 der Sackwand 15 aufgebracht
ist und anschließend verfestigt ist. Der plastisch verformbare Zustand der Werkstoffschicht
19 kann entweder durch ein Lösungsmittel oder durch Erwärmung des Werkstoffes erreicht
werden. Dementsprechend erfolgt die Verfestigung der Werkstoffschicht durch das
Verflüchtigen des Läsungsmittels oder durch Abkühlen des Werkstoffes. Bei dieser
Art der Verstärkung 13' wird die die Schwachstelle 14 bildende Einbuchtung der Sackwand
15 zweckmäßigerweise auf der Außenseite des Folienschlauches angebracht und die
Werkstoffschicht 19 in dieser Einbuchtung eingebracht und zugleich auf die benachbarten
ungeschwächtenRandbereiche aufgebracht.
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Bei der aus Fig. 4 ersichtlichen Ausführungsform des Transportsackes
10 ist die Verstärkung 13 wiederum als Verstärkungsband 18 ausgebildet, das beiderseits
der Schlitze 16 mit der Sackwand 17 verklebt oder verschweißt ist. Bei der aus Fig.
5 ersichtlichen alternativen Ausführungsform ist die Verstärkung 13' als Werkstoffschicht
19' ausgebildet, die auf der Außenseite der Sackwand 17 im Bereich der Schlitze
16 durch Aufgießen oder Aufstreichen angebracht ist.
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Der aus Fig. 6 ersichtliche Transportsack 20 ist ebenfalls aus einem
Folienschlauch hergestellt und auf einer Seite durch eine Quernaht 21 einseitig
verschlossen. Bei diesem Transportsack 20 ist der Folienschlauch durch einen durchgehenden
Schlitz entlang einer Mantellinie aufgeschlitzt.
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Die beiden Randbereiche des Schlitzes sind um ein gewisses Maß übereinandergelegt,
so daß sie einander überlappen. Dieser Schlitz mit den einander überlappenden Randbereichen
bildet die Schwachstelle 22 des Transportsackes 20.
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Der außengelegene Schlitzrand 23 und der daran in Umfangsrichtung
anschließende Flächenbereich des darunterliegenden Teils der Sackwand werden durch
ein Verstärkungsband 24 entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 2 oder 4 oder
durch eine darauf aufgebrachte Werkstoffschicht entsprechend der Ausführungsform
nach Fig. 3 oder 5 miteinander verbunden. Die Überlappung der Randbereiche des durchgehenden
Längsschlitzes sorgt dafür, daß die durch das Verstärkungsband 24 oder durch eine
Werkstoffschicht gebildete Verstärkung der Schwachstelle 22 auch beim Einfüllen
feuchter Wäschestücke von deren Feuchtigkeit nicht erreicht und erweicht wird.
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Aus Fig. 7 ist ein gefüllter Transportsac ersichtlich, der im einzelnen
gemäß den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 6 als Transportsack 10 oder als Transportsack
20 ausgebildet sein kann. Nach dem Einfüllen der Wäsche ist seine Einfüllöffnung
zusammengezogen worden und mittels eines Verschlußbandes 25 verschlossen worden,
das fest verknotet worden ist. Dieses Verschlußband 25 wird vorteilhafterweise ebenfalls
aus einem wasserlöslichen Werkstoff, wie etwa Polyvinylalkohol, hergestellt, wie
das bei der Verstärkung 13 bzw. 24 der Fall ist.
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Die oben geschilderten Ausführungsformen des Transportsackes mit einer
fortlaufenden Schwachstelle und mit einer diese Schwachstelle überdeckenden Verstärkung
sind besonders vorteilhaft anwendbar auf Transportsäcke aus Plastikfolie, insbesondere
Polyäthylenfolie, die für den Einmalgebrauch bestimmt sind. Sie lassen sich aber
auch auf Gewebesäcke anwenden, und zwar vor allem in einer Fig. 4 oder 5 sowie Fig.
6 entsprechenden Ausführungsform, bei denen die Schlitzränder der gewebten Sackwand
entweder stumpf aneinanderstoßen oder einander überlappen.
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Der Grundkörper des Transportsackes läßt sich dann in der gleichen
Weise wieder verwenden, indem nach einem Waschvorgang eine Verstärkung erneut auf
der Schwachstelle aufgebracht wird.
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Ein Transportsack in einer der geschilderten Ausführungsformen erlaubt
die hygienische Speicherung in einem Magazin, das die Waschmaschine automatisch
belädt, weil die Säcke auch während der Speicherung und während des Beladevorgangs
vollkommen geschlossen sind.
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Außer für die Schmutzwäsche von Krankenhäusern und Kliniken lassen
sich Transportsäcke der oben geschilderten Art auch gut für alle sonstige trockene
oder feuchte Güter, insbesondere Schüttgüter, verwenden, die selbsttägig durch den
äußerlichen Zutritt von Wasser entleert werden sollen oder entleert werden können.
Bei der Verwendung solcher Transportsäcke wird vor allem bei staubhaltigem oder
bei staubförmigem Schüttgut das Aufwirbeln des Staubes vermieden.
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