DE2911308C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description
Die Erfindung betrifft Chelatharze, ein Verfahren zu ihrer
Herstellung und ihre Verwendung zum Abtrennen von Schwerme
tallen aus Lösungen oder Gasen, die diese Schwermetalle ent
halten.
Seit einiger Zeit werden Chelatharze in großem Umfang zum
Abtrennen von Schwermetallen aus Abwässern oder zum Gewinnen
von wertvollen Metallen aus diese Metalle enthaltenden Lö
sungen, verwendet. Um z. B. Schwermetalle aus Lösungen, z. B.
Abwässern, die diese Schwermetalle in einer Konzentration
von wenigen mg/Liter enthalten, abzutrennen, ist bereits die
Verwendung eines Chelatharzes vorgeschlagen worden, das durch
Chlormethylierung eines Styrol-Divinylbenzol-Copolymerisats
und anschließende Umsetzung mit Iminodiessigsäure erhalten
worden ist; vgl. Nikkakyo Geppo, Bd. 25, (1), S. 24 (1972).
Ferner ist die Verwendung von Chelatharzen bekannt, die durch
Mannich-Reaktion in Gegenwart von Iminodiessigsäure, einem
Phenol und einem Aldehyd und anschließende Durchführung der
Polykondensation durch Zugabe eines Aldehyds und eines Phe
nols erhalten worden sind; vgl. z. B. JA-OS 107 092/75,
101 490/75 und 103 590/75.
Diese Chelatharze werden jedoch durch andere, ebenfalls in
den Abwässern vorliegenden Ionen leicht beeinflußt, so daß
sie verschiedene Nachteile aufweisen. So nimmt z. B. ihre Ad
sorptionsfähigkeit im Falle von Industrieabwässern beträcht
lich ab und sie weisen eine hohe Schwermetalladsorptions-
Gleichgewichtskonzentration auf, wenn sie zur Behandlung von
wäßrigen Lösungen mit hoher Salzkonzentration eingesetzt
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Chelatharze bereitzu
stellen, die im Vergleich zu bekannten Chelatharzen durch
andere, gleichzeitig vorliegende Ionen weniger beeinflußt
werden und eine niedrige Schwermetalladsorptions-Gleichge
wichtskonzentration aufweisen, wenn man sie zur Behandlung
von wäßrigen Lösungen mit hoher Salzkonzentration einsetzt.
Gegenstand der Erfindung sind neue Chelatharze, die erhält
lich sind durch Umsetzen von
- (A) einem Kunstharz mit einer oder mehreren primären und/ oder sekundären Aminogruppen im Molekül mit
- (B) einer polyfunktionellen Verbindung mit mindestens zwei mit Aminen reaktiven Gruppen und
- (C) einer Aminoverbindung mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären Aminogruppen
- oder mit einem Reaktionsprodukt der polyfunktionellen Verbindung (B) und der Aminoverbindung (C).
Gegenstand der Erfindung sind ferner ein Verfahren zur Her
stellung der Chelatharze und ein Verfahren zum Abtrennen
eines oder mehrerer Schwermetalle aus Lösungen oder Gasen,
die diese Schwermetalle enthalten, bei dem man diese Lösun
gen oder Gase mit dem Chelatharz in Berührung bringt.
Als Kunstharze (A) können beliebige aminierte Kunstharze mit
einer oder mehreren primären und/oder sekundären Aminogrup
pen im Molekül verwendet werden. Hierbei sind aminierte
Kunstharze bevorzugt, die durch Umsetzen eines halogenhal
tigen Kunstharzes mit einer Aminoverbindung erhalten worden
sind.
Beispiele für derartige halogenhaltige Kunstharze sind Poly
vinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylbromid, Poly
vinylidenbromid, Polyvinyljodid und halogenierte Kunst
harze, die durch Halogenieren von halogenfreien Kunstharzen,
wie Polyäthylen oder Polypropylen, erhalten worden sind.
Hierbei sind chlorhaltige Kunstharze bevorzugt und Polyvinyl
chlorid besonders bevorzugt. Die halogenhaltigen Kunstharze
können auch Copolymerisate der vorstehend genannten Kunst
harzkomponenten mit anderen copolymerisierbaren äthylenisch
ungesättigten Monomeren darstellen, z. B. Acrylnitril, Vinyl
acetat, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylester, wie Acryl
säuremethyl- oder -äthylester, Methacrylester, wie Methacryl
säuremethylester, oder Olefine. Diese Kunstharze können z. B.
in Form von Pulvern, Granulaten, Formkörpern, Fasern, Filmen
oder Waben verwendet werden.
Zur Umsetzung mit dem halogenhaltigen Kunstharz eignen sich
beliebige Aminoverbindungen, die mit dem halogenhaltigen
Kunstharz unter Einführung von primären und/oder sekundären
Aminogruppen reagieren. Beispiele für derartige Aminoverbin
dungen sind Ammoniak, aliphatische Mono- oder Polyamine,
aromatische Mono- oder Polyamine und ihre Derivate, wie
Monomethylamin, Monoäthylamin, Äthylendiamin, Trimethylen
diamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin, Hexamethy
lendiamin, Octamethylendiamin, Nonamethylendiamin, Hydrazin,
Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin,
Anilin, o-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin,
p,p′-Diaminodiphenylmethan, 2,4-Diaminotoluol oder 2,6-Di
aminotoluol.
Das halogenhaltige Kunstharz kann nach üblichen Methoden zu
dem Kunstharz (A) aminiert werden. Vorzugsweise setzt man
das halogenhaltige Kunstharz mit der Aminoverbindung in
einer Menge von 1/20 Mol oder mehr, vorzugsweise 1/10 Mol bis
6/1 Mol, pro Grammatom der Halogenatome in dem Kunstharz um.
Als Kunstharz (A) können neben den vorstehend genannten ami
nierten Kunstharzen auch Aminoharze verwendet werden, z. B.
Polyäthylenimin, Anilinharze und Melaminharze. Diese Kunst
harze werden im folgenden als "aminierte Kunstharze" be
zeichnet.
Das aminierte Kunstharz (A) wird mit der polyfunktionellen
Verbindung (B) und der Aminoverbindung (C) oder mit dem
Reaktionsprodukt aus der polyfunktionellen Verbindung und
der Aminoverbindung umgesetzt. Im erstgenannten Fall verwen
det man die polyfunktionelle Verbindung in einer Menge von
1/20 Mol oder mehr, vorzugsweise 1/10 bis 2/1 Mol, pro Äquiva
lentgewicht der Aminogruppe des aminierten Kunstharzes,
während die Aminoverbindung in einer Menge von 1/20 Mol oder
mehr, vorzugsweise 1/10 bis 2/1 Mol, pro Äquivalentgewicht
der Aminogruppe des aminierten Kunstharzes verwendet wird.
Im letztgenannten Fall verwendet man das Reaktionsprodukt
in einer Menge von 1/20 Mol oder mehr, vorzugsweise 1/10 bis
2/1 Mol, pro Äquivalentgewicht der Aminogruppe des aminier
ten Kunstharzes. Die Umsetzung der polyfunktionellen Verbin
dung (B) und der Aminoverbindung (C) kann in Gegenwart oder
Abwesenheit eines Lösungsmittels, wie Wasser, N,N-Dimethyl
formamid, Dioxan, Chloroform, Äthanol oder Methanol,
etwa 1 Minute bis 10 Stunden bei einer Temperatur von etwa
10 bis 200°C durchgeführt werden. Die Mengenverhältnisse
der polyfunktionellen Verbindung und der Aminoverbindung in
dem Reaktionsprodukt betragen 0,1 bis 1 Mol, vorzugsweise
0,5 bis 1 Mol, der Aminoverbindung pro Mol der polyfunktio
nellen Verbindung.
Bei Verwendung von geringeren Mengen der polyfunktionellen
Verbindung, der Aminoverbindung oder ihres Reaktionspro
dukts wird die Abtrennfähigkeit des erhaltenen Chelatharzes
für Schwermetalle beeinträchtigt und die Schwermetall
adsorptions-Gleichgewichtskonzentration kann nicht gesenkt
werden.
Die Umsetzung des aminierten Kunstharzes (A) mit der poly
funktionellen Verbindung (B) und der Aminoverbindung (C)
oder mit dem Reaktionsprodukt aus der polyfunktionellen
Verbindung und der Aminoverbindung erfolgt üblicherweise bei
etwa 30 bis 200°C, vorzugsweise 40 bis 150°C. Bei Reaktions
temperaturen von unterhalb etwa 30°C wird die Reaktionszeit
unerwünscht verlängert, während bei Reaktionstemperaturen ober
halb 200°C eine Zersetzung der funktionellen Gruppen auftreten
kann. Die Umsetzung erfordert im allgemeinen etwa 5 Minuten
bis 24 Stunden. Sie kann unter vermindertem Druck, Atmosphä
rendruck oder erhöhtem Druck durchgeführt werden. Ferner kann
die Reaktion ohne Lösungsmittel oder in Gegenwart eines Lö
sungsmittels durchgeführt werden, z. B. in Wasser oder einem
organischen Lösungsmittel, wie N,N-Dimethylformamid, Formamid,
N,N-Dimethylsulfoxid, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid,
1,2-Dichloräthan, Perchloräthylen, Dioxan, Methanol, Äthanol,
Propanol, Butanol, Benzol, Toluol oder Chlorbenzol.
Als polyfunktionelle Verbindungen (B) eignen sich Verbindun
gen mit mindestens zwei mit Aminen reaktiven Gruppen, z. B.
Halogenatomen, Epoxy- oder Isocyanatgruppen. Spezielle Bei
spiele sind Epihalogenhydrine, wie Epichlorhydrin, Epibrom
hydrin, Epÿodhydrin, 1,2-Epoxy-4-chlorbutan, 1,2-Epoxy-4-
brombutan, 1,2-Epoxy-4-jodbutan, 2,3-Epoxy-4-chlorbutan,
2,3-Epoxy-4-brombutan, 2,3-Epoxy-4-jodbutan, 2,3-Epoxy-5-
chlorpentan, 2,3-Epoxy-5-brompentan und 1,2-Epoxy-5-chlor
pentan, Epoxyverbindungen, wie 2,2-Bis-(p-1,2-epoxypropoxy-
phenyl)-propan, 1,4-Bis-(1,2-epoxypropoxy)-benzol, N,N′-Bis-
(2,3-epoxypropyl)-piperazin, Äthylenglykoldiglycidyläther,
Propylenglykoldiglycidyläther, Glycerindiglycidyläther,
Polyäthylenglykoldiglycidyläther, Polypropylenglykoldiglyci
dyläther und 1,2,3,4-Diepoxybutan, Halogenverbindungen, wie
Thiophosgen, Glycerindichlorhydrin, Phthaloylchlorid, Succinyl
chlorid, Chloracetylchlorid und Chlorsuccinylchlorid, Ketone,
wie Chloraceton und Bromaceton, Aldehyde, wie Glyoxal, Iso
cyanate, wie Hexamethylendiisocyanat, Toluylendiisocyanat,
m-Xylylendiisocyanat und Cyclohexylmethan-4,4-diisocyanat,
sowie Derivate dieser Verbindungen. Hierbei sind Epihalogen
hydrine, wie Epichlorhydrin, Epibromhydrin und Epÿodhydrin,
bevorzugt.
Beispiele für geeignete Aminoverbindungen (C) sind Ammoniak,
aliphatische Amine, wie Monomethylamin, Monoäthylamin,
Äthylendiamin, Trimethylendiamin, Tetramethylendiamin,
Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin, Octamethylendiamin,
Nonamethylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin,
Tetraäthylenpentamin, Hydrazin, Dimethylamin und Diäthyl
amin, Alkanolamine, wie Äthanolamin und Diäthanolamin, aro
matische Amine, wie Anilin und p-Phenylendiamin, alicyclische
Amine, wie Cyclohexylamin, Piperidin, Peperazin, Pyrrolidin,
Diaminocyclobutan, Diaminocyclopentan, Diaminocyclohexan,
Diaminocycloheptan und Diaminocyclooctan, Sauerstoff,
Stickstoff oder Schwefel enthaltende Amine, wie Diaminofuran,
Diaminothiophen, Diaminopyran, Diaminothiopyran, Aminopyridin
und Diaminopyridin, Aminosäuren, wie Iminodiessigsäure,
Iminodipropionsäure, Iminodi-(α-methyl)-propionsäure, Gluta
minsäure und Asparaginsäure, sowie deren Natrium-, Kalium-,
Lithium- oder Ammoniumsalze und Alkylester, z. B. der Methyl-,
Äthyl- oder Propylester. Hierbei sind Diäthylamin, Amino
pyridin, Diäthanolamin, Anilin, p-Phenylendiamin, Iminodi
essigsäure, Iminodiessigsäuremethylester, Iminodipropion
säure und Iminodipropionsäuremethylester besonders bevor
zugt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Chelatharze zeigen überraschen
derweise eine besonders ausgeprägte Fähigkeit zum Abtrennen
von Schwermetallen. Vermutlich wirken das Sauerstoff-,
Schwefel- oder Stickstoffatom der Aminoverbindung und das
Stickstoffatom der Aminogruppen des aminierten Kunstharzes
unter Erhöhung der Chelat-Bindungskraft zusammen.
Die Chelatharze können entweder als solche oder nach dem Wa
schen und Trocknen für die jeweiligen Anwendungszwecke ein
gesetzt werden. Gegebenenfalls kann man das Chelatharz vor
der Verwendung mit einer Base oder einer Säure behandeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Abtrennen von Schwermetal
len aus Lösungen oder Gasen, die diese Schwermetalle enthal
ten, durch Kontaktieren der Lösungen oder Gase mit dem
Chelatharz kann auf übliche Weise durchgeführt werden. Das
Kontaktverfahren unterliegt keiner Beschränkung. Im Falle
von schwermetallhaltigen Lösungen ist es jedoch bevorzugt,
das Chelatharz in die Lösung einzutauchen oder die Lösung
durch eine Säule zu leiten, die mit dem Chelatharz gefüllt
ist. Andererseits ist es im Falle von Gasen, die Schwerme
talle enthalten, bevorzugt, das Gas durch eine Säule zu lei
ten, die mit dem Chelatharz gefüllt ist.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Chelatharze können beliebige
Schwermetalle abgetrennt werden, die an das Chelatharz
gebunden werden. Spezielle Beispiele sind Quecksilber,
Cadmium, Blei, Chrom, Zink, Kupfer, Gold, Silber, Platin,
Uran, Nickel, Vanadium und Palladium.
Die mit Schwermetallen beladenen Chelatharze können dadurch
regeneriert werden, daß man sie mit einer Mineralsäure, wie
Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure, oder einem
Sulfid oder einem Chelatbildner, wie Natriumsulfid, Natrium
polysulfid oder Äthylendiamintetraessigsäure, behandelt,
oder sie einer Elektrolysebehandlung unterwirft.
Andererseits können die an dem Chelatharz absorbierten
Schwermetalle z. B. durch Verbrennen des beladenen Chelat
harzes gewonnen werden.
Die erfindungsgemäßen Chelatharze eignen sich insbesondere
zum Entfernen von Schwermetallen aus wäßrigen Lösungen, die
eines oder mehrere dieser Schwermetalle enthalten. Darüber
hinaus können die erfindungsgemäßen Chelatharze zum Rückge
winnen von wertvollen Metallen eingesetzt werden, z. B. von
Uran aus Meerwasser, Abwässern aus der Uranextraktion oder
Abfallprodukten von kerntechnischen Anlagen. Die Chelatharze
eignen sich ferner für die Analyse, zum Trennen und Reinigen
von organischen Materialien, für katalytische Zwecke oder
als Ausgangsmaterialien zur Herstellung von chemikalienbe
ständigen Kunstharzen.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Chelatharze be
steht darin, daß sie im Vergleich zu herkömmlichen Chelat
harzen durch gleichzeitig vorliegende Ionen wenig beeinflußt
werden und eine beträchtlich niedrigere Schwermetalladsorp
tions-Gleichgewichtskonzentration in wäßrigen Lösungen mit
hoher Salzkonzentration aufweisen. Ferner lassen sie sich
leicht und billig herstellen.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile und Prozente
beziehen sich auf das Gewicht, falls nichts anderes ange
geben ist.
Zu 124 Teilen Emulsions-Polyvinylchlorid mit einer Teilchengröße
von 0,25 bis 1,6 mm werden 240 Teile Äthylendiamin und 80 Teile
Wasseer gegeben, worauf man 4 Stunden bei 110 bis 132°C
umsetzt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird abfiltriert, mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Hiebei erhält man 108,4 Teile
eines braunen aminierten Kunstharzes. Ein Reaktor wird mit
25 Teilen des erhaltenen aminierten Kunstharzes, 11,8 Teilen
3-Aminopyridin, 11,8 Teilen Epichlorhydrin und 94 Teilen Was
ser beschickt, worauf man 1 Stunde bei 60 bis 70°C umsetzt.
Das Produkt wird mit Wasser gewaschen, filtriert und ge
trocknet und ergbit dabei 29,7 Teile eines braunen Chelat
harzes. Die Elementaranalyse zeigt, daß 3,2 Teile Epichlor
hydrin und 2,9 Teile 3-Aminopyridin umgesetzt worden sind.
76 Teile chloriertes Polyäthylen mit einem Chlorgehalt von
53% und einer Teilchengröße von 0,297 bis 0,707 mm werden
mit 170 Teilen Diäthylentriamin und 43 Teilen Wasser ver
setzt, worauf man 3 Stunden bei 120 bis 140°C umsetzt. Das er
haltene Produkt wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und
getrocknet. Hierbei erhält man 69 Teile eines braunen
aminierten Kunstharzes.
In einem Reaktor werden 25 Teile des erhaltenen aminierten
Kunstharzes, 22,3 Teile des Dinatriumsalzes von Iminodi
propionsäure, 11,5 Teile Epichlorhydrin und 100 Teile Wasser
3 Stunden bei 50 bis 100°C umgesetzt. Das erhaltene Kunst
harz wird mit Wasser gewaschen, filtriert und getrocknet
und ergibt dabei 31 Teile eines gelblich braunen Chelathar
zes. Die Elementaranalyse zeigt, daß 3,9 Teile Epichlor
hydrin und 3,4 Teile des Dinatriumsalzes von Iminodipropion
säure umgesetzt wurden.
100 Teile chloriertes Polypropylen mit einem Chlorgehalt
von 45% und einer Teilchengröße von 0,25 bis 1,6 mm werden
mit 150 Teilen Triäthylentetramin und 17 Teilen Wasser ver
setzt, worauf man 4 Stunden bei 120 bis 155°C umsetzt. Das
erhaltene Produkt wird filtriert, mit Wasser gewaschen und
getrocknet. Hierbei erhält man 97 Teile eines braunen aminier
ten Kunstharzes.
In einem Reaktor werden 25 Teile des erhaltenen aminierten
Kunstharzes, 4,6 Teile Anilin, 7,5 Teile Epibromhydrin und
100 Teile Äthanol 3 Stunden bei 60 bis 75°C umgesetzt.
Das erhaltene Kunstharz wird mit Wasser gewaschen, filtriert
und getrocknet und ergibt dabei 32 Teile eines braunen
Chelatharzes. Die Elementaranalyse zeigt, daß 6,6 Teile Epi
bromhydrin und 4,1 Teile Anilin umgesetzt wurden.
214 Teile eines Vinylbromidharzes mit einer Teilchengröße
von 0,25 bis 1,6 mm werden mit 700 Teilen Hexamethylendi
amin und 70 Teilen Wasser versetzt, worauf man 15 Stunden
bei 80 bis 95°C umsetzt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird
filtriert und mit Wasser gewaschen. Hierbei erhält man 317 Teile
(Naßgewicht) eines braunen aminierten Kunstharzes.
50 Teile des erhaltenen, nicht getrockneten aminierten Kunst
harzes werden 30 Minuten bei 50 bis 60°C mit 4,7 Teilen Epi
chlorhydrin in Gegenwart von 100 Teilen N,N-Dimethylformamid
umgesetzt, worauf man 8 Teile Iminodiessigsäuremethylester
zugibt und die Umsetzung 2 Stunden fortsetzt. Anschließend
gibt man 13 Teile einer 30prozentigen Natronlauge zu und
setzt eine weitere Stunde bei 80 bis 100°C um. Das erhaltene
Kunstharz wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen, wobei
57 Teile (Feuchtgewicht) eines trockenen Chelatharzes erhal
ten werden. Die Elementaranalyse zeigt, daß 3,5 Teile Epi
chlorhydrin und 4,3 Teile Iminidiessigsäuremethylester umge
setzt wurden
1240 Teile eines Emulsions-Vinylchloridharzes mit einer Teil
chengröße von 0,25 bis 1,6 mm werden mit 1890 Teilen Tetra
äthylenpentamin und 210 Teilen Wasser versetzt und 1 Stunde
bei 130 bis 170°C umgesetzt. Das erhaltene Produkt wird ab
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Hierbei er
hält man 1030 Teile eines braunen aminierten Kunstharzes.
Anschließend setzt man 25 Teile des erhaltenen aminierten
Kunstharzes gemäß Beispiel 1 unter den in Tabelle I genann
ten Bedingungen zu einem braunen Chelatharz um.
Ein Gemisch aus 8,6 Teilen 1,2,3,4-Diepoxybutan und 100 Tei
len Äthanol wird mit 9,3 Teilen Anilin versetzt und 30 Mi
nuten bei 70 bis 78°C umgesetzt. Hierauf gibt man 25 Teile
des aminierten Kunstharzes aus Beispiel 5 zu und setzt weitere
4 Stunden bei 70 bis 78°C um. Das erhaltene Produkt wird ab
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Hierbei erhält
man 32,2 Teile eines Chelatharzes. Die Elementaranalyse
zeigt, daß 3,6 Teile 1,2,3,4-Diepoxybutan und 3,7 Teile Anilin
umgesetzt wurden.
Ein Gemisch aus 16,1 Teilen Iminodiessigsäuremethylester und
100 Teilen Äthanol wird mit 13 Teilen Thiophosgen versetzt
und 1 Stunde bei 60 bis 70°C umgesetzt. Hierauf gibt man
25 Teile des aminierten Kunstharzes aus Beispiel 5 zu und
setzt eine weitere Stunde bei 70 bis 80°C um. Anschließend
versetzt man mit 50 Teilen einer 30prozentigen Natronlauge
und führt die Umsetzung 1 Stunde bei 70 bis 80°C fort. Das
erhaltene Produkt wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und
getrocknet. Hierbei erhält man 33,4 Teile eines braunen
Chelatharzes. Die Elementaranalyse zeigt, daß 4,4 Teile
Thiophosgen und 6,0 Teile Iminodiessigsäuremethylester umge
setzt wurden.
25 Teile des aminierten Kunstharzes aus Beispiel 5 werden
mit 15,5 Teilen Succinylchlorid, 100 Teilen Tetrachloräthy
len als Lösungsmittel und 20,2 Teilen Triäthylamin als Re
aktionsbeschleuniger versetzt und 3 Stunden bei 70 bis 90°C umgesetzt.
Hierauf gibt man 16,2 Teile p-Phenylendiamin zu
und setzt weitere 5 Stunden bei 70 bis 90°C um. Das erhaltene
Produkt wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und ge
trocknet. Hierbei erhält man 34,3 Teile eines braunen Chelat
harzes. Die Elementaranalyse zeigt, daß 8,1 Teile Succinyl
chlorid und 5,6 Teile p-Phenylendiamin umgesetzt wurden.
Ein Gemisch aus 25 Teilen des aminierten Kunstharzes aus Bei
spiel 5, 8,6 Teilen Piperazin und 100 Teilen Wasser wird mit
15,6 Teilen Hexamethylendiisocyanat versetzt und 8 Stunden
bei 50 bis 80°C umgesetzt. Das erhaltene Produkt wird ab
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Hierbei erhält
man 34,7 Teile eines braunen Chelatharzes, dessen Elementar
analyse zeigt, daß 6,3 Teile Hexamethylendiisocyanat und
3,4 Teile Piperazin umgesetzt wurden.
46,4 Teile Anilin und 376 Teile Wasser werden auf 80 bis
100°C erhitzt und mit 46 Teilen Epichlorhydrin versetzt. Nach
1stündiger Umsetzung bei 80 bis 100°C gibt man 100 Teile des
aminierten Kunstharzes aus Bespiel 5 zu und setzt weitere
3 Stunden bei 80 bis 99°C um. Das erhaltene Produkt wird ab
filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Hierbei er
hält man 154,6 Teile eines braunen Chelatharzes, dessen
Elementaranalyse zeigt, daß 34 Teile Epichlorhydrin und
33 Teile Anilin umgesetzt wurden.
62 Teile eines Emulsions-Vinylchloridharzes mit einer Teil
chengröße von 0,42 bis 1,6 mm werden mit 120 Teilen Äthylen
diamin und 40 Teilen Wasser versetzt und 4 Stunden bei 110
bis 132°C umgesetzt. Das erhaltene Produkt wird filtriert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Hierbei erhält man
54,2 Teile eines braunen aminierten Kunstharzes.
In einem Reaktor werden 25 Teile des erhaltenen aminierten
Kunstharzes, 17,8 Teile Iminodiessigsäure, 18,6 Teile Epi
chlorhydrin und 195 Teile Wasser 1 Stunde bei 80 bis 90°C
umgesetzt. Hierauf gibt man 55 Teile einer 30prozentigen
Kalilauge zu und führt die Basenbehandlung 1 Stunde bei 40
bis 90°C durch. Das erhaltene Produkt wird mit Wasser gewa
schen, filtriert und getrocknet. Hierbei erhält man 29,5 Tei
le eines braunen Chelatharzes, dessen Elementaranalyse zeigt,
daß 1,8 Teile Epichlorhydrin und 2,5 Teile Iminodiessigsäure
umgesetzt wurden.
111 Teile eines chlorierten Phenylchloridharzes mit einem
Chlorgehalt von 63% und einer Teilchengröße von 0,595 bis
1,6 mm werden mit 400 Teilen Triäthylentetramin und 45 Teilen
Wasser versetzt und 4 Stunden bei 140 bis 160°C umgesetzt.
Das erhaltene Produkt wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Hierbei erhält man 103 Teile eines braunen,
aminierten Kunstharzes.
Ein Reaktionsprodukt, das durch 1stündige Umsetzung von
26,7 Teilen Iminodiessigsäure mit 23 Teilen Epichlorhydrin
in Gegenwart von 400 Teilen Wasser bei 40 bis 60°C erhalten
worden ist, wird mit 50 Teilen des vorstehend erhaltenen
aminierten Kunstharzes versetzt und 60 Minuten bei 60 bis
70°C umgesetzt. Das erhaltene Produkt wird abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und von nicht umgesetzter Iminodiessig
säure und Epichlorhydrin befreit. Hierauf taucht man das Re
aktionsprodukt 1 Stunde bei Raumtemperatur in 54 Teile einer
15prozentigen Natronlauge, um die Basenbehandlung durchzu
führen. Durch Waschen des Reaktionsprodukts mit Wasser, Ab
filtrieren und Trocknen erhält man 58 Teile eines braunen
Chelatharzes, dessen Elementaranalyse zeigt, daß 3,2 Teile
Epichlorhydrin und 4,4 Teile Iminidiessigsäure umgesetzt
wurden.
50 Teile einer wäßrigen Lösung mit einem pH von 5,5, die
CdCl₂ in einer Cd-Konzentration von 1,7 mg/Liter und NaCl
in einer Na-Konzentration von 39,3 g/Liter enthält, werden
mit 0,25 Teil auf Trockenharzbasis der in den vorangehenden
Beispielen erhaltenen und in Tabelle II genannten Chelatharze
bzw. einem Chelatharz auf Phenolharzbasis oder dem
aminierten Kunstharz aus Beispiel 1 versetzt und 1 Stunde
geschüttelt. Die Cd-Konzentrationen der jeweiligen behandel
ten wäßrigen Lösungen sind in Tabelle II wiedergegeben.
Das Chelatharz auf Phenolharzbasis wurde folgendermaßen her
gestellt.
Eine gemischte wäßrige Lösung aus 47,0 Teilen Phenol,
66,5 Teilen Iminodiessigsäure und 40,5 Teilen 37prozentigem
Formalin wird innerhalb 40 Minuten von Raumtemperatur auf
70°C erwärmt und dann 2 Stunden bei 70 bis 73°C gerührt.
Anschließend senkt man die Temperatur auf 40°C und gibt
100 Teile entsalztes Wasser zu, in dem 60 Teile NaOH gelöst
sind, um den pH auf 12,8 einzustellen. Das Reaktionssystem
wird dann mit 162,0 Teilen 37prozentigem Formalin versetzt
und innerhalb 40 Minuten allmählich auf 70°C erwärmt, worauf
man die Umsetzung 3 Stunden bei 70 bis 90°C fortführt. An
schließend wird das Reaktionssystem mit 47,0 Teilen Phenol
versetzt und 1 Stunde bei 70 bis 90°C umgesetzt. Durch Ab
destillieren von 115,0 Teilen Wasser unter vermindertem
Druck bei 90 bis 100°C erhält man 249 Teile einer viskosen
rötlich-braunen Harzmasse, die beim 3stündigen Erhitzen
in einem Heißlufttrockner auf 130°C härtet. Durch Mahlen
der Masse erhält man ein Chelatharz auf Phenolharzbasis mit
einer Teilchengröße von 0,42 bis 1,6 mm.
100 Teile einer wäßrigen Lösung mit einem pH von 6,0, die
CdCl₂ in einer Cd-Konzentration von 100 mg/Liter, NaCl in
einer Na-Konzentration von 11,79 g/Liter und NaClO
in einer Cl-Konzentration von 500 mg/Liter enthält, werden
mit 0,5 Teil auf Trockenharzbasis der in den vorangehenden
Beispielen erhaltenen und in Tabelle II genannten Chelat
harze bzw. dem Chelatharz auf Phenolharzbasis aus Beispiel 18
oder dem aminierten Kunstharz aus Beispiel 1 versetzt und
1 Stunde geschüttelt. Die Cd-Konzentrationen der jeweiligen
behandelten wäßrigen Lösungen sind in Tabelle III wiederge
geben.
100 Teile einer wäßrigen Lösung mit einem pH von 8,2, die
Na₄(UO)₂(CO₃)₂ in einer U-Konzentration von 100 mg/Liter
und NaCl in einer Na-Konzentration von 13,1 g/Liter ent
hält, werden mit 0,5 Teil auf Trockenharzbasis der in den
vorangehenden Beispielen und in Tabelle IV genannten Chelat
harze bzw. dem Chelatharz auf Phenolharzbasis aus Bei
spiel 18 oder dem aminierten Kunstharz aus Beispiel 4 ver
setzt und 1 Stunde geschüttelt. Die U-Konzentration der jewei
ligen behandelten wäßrigen Lösungen sind in Tabelle IV
wiedergegeben.
100 Teile einer wäßrigen Lösung mit einem pH von 3,0, die
CuCl₂ in einer Cu-Konzentration von 100 mg/Liter enthält,
werden mit 0,5 Teil auf Trockenharzbasis der in den voran
gehenden Beispielen erhaltenen und in Tabelle V genannten
Chelatharze bzw. dem Chelatharz auf Phenolharzbasis aus Bei
spiel 18 oder dem aminierten Kunstharz aus Beispiel 1 ver
setzt und 1 Stunde geschüttelt. Die Cu-Konzentrationen der
jeweiligen behandelten wäßrigen Lösungen sind in Tabelle V
wiedergegeben.
100 Teile einer wäßrigen Lösung mit einem pH von 5,0, die
K₂Cr₂O₇ in einer Cr-Konzentration von 100 mg/Liter und
NaCl in einer Na-Konzentration von 13,1 g/Liter enthält,
werden mit 0,5 Teil auf Trockenharzbasis der in den voran
gehenden Beispielen erhaltenen und in Tabelle VI genannten
Chelatharze bzw. dem Chelatharz auf Phenolharzbasis aus
Beispiel 18 oder dem aminierten Kunstharz aus Beispiel 1
versetzt und 1 Stunde geschüttelt. Die Cr-Konzentrationen
der jeweiligen behandelten wäßrigen Lösungen sind in
Tabelle VI wiedergegeben.
Eine Absorptionssäule mit 2 cm Durchmesser und 50 cm Höhe
wird mit den in den Beispielen 5, 6 bzw. 10 erhaltenen
Chelatharzen gefüllt. Ein Luftstrom, der Quecksilberdampf
in einer Konzentration von 10 mg/m³ enthält, wird mit
einem Durchsatz von 10 Liter/min durch die Säule geleitet,
wobei man die Quecksilberkonzentration der aus der Säule
austretenden Luft mit Hilfe der Atomabsorptionsspektro
photometrie mißt. Zum Vergleich verwendet man das Chelat
harz auf Phenolharzbasis aus Beispiel 18 bzw. das aminierte
Kunstharz aus Beispiel 1 an Stelle der in den vorangehenden
Beispielen erhaltenen und in Tabelle VII genannten Chelat
harze. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII wiedergegeben.
Die Permeabilitätsvergrößerung beträgt in jedem Fall 2500.
Wie aus den Beispielen 18 bis 23 hervorgeht, sind die er
findungsgemäßen Chelatharze den bekannten Chelatharzen in
der Schwermetall-Adsorptionsfähigkeit überlegen und werden
hierbei durch andere, gleichzeitig vorliegende Ionen wenig
beeinflußt. Außerdem ist die Schwermetall-Adsorptions-
Gleichgewichtskonzentration in wäßrigen Lösungen, die ein
Oxidationsmmittel, wie Natriumhypochlorit enthalten, niedriger.
Claims (10)
1. Chelatharze, erhältlich durch Umsetzen von
- (A) einem Kunstharz mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären Aminogruppen im Molekül mit
- (B) einer polyfunktionellen Verbindung mit mindestens zwei mit Aminen reaktiven Gruppen und
- (C) einer Aminoverbindung mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären Aminogruppen oder mit dem Reaktions produkt aus der polyfunktionellen Verbindung (B) und der Aminoverbindung (C).
2. Verfahren zur Herstellung der Chelatharze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- (A) ein Kunstharz mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären Aminogruppen im Molekül mit
- (B) einer polyfunktionellen Verbindung mit mindestens zwei mit Aminen reaktiven Gruppen und
- (C) einer Aminoverbindung mit einer oder mehreren primären und/oder sekundären Aminogruppen oder mit einem Reaktions produkt aus der polyfunktionellen Verbindung (B) und der Aminoverbindung (C) umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die polyfunktionelle Verbindung (B) und die Aminoverbin
dung (C) in einer Menge von 1/20 Mol oder mehr bzw. 1/20 Mol
oder mehr pro Äquivalentgewicht der Aminogruppe(n) des
Kunstharzes (A) verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
man die polyfunktionelle Verbindung (B) und die Aminoverbin
dung (C) in einer Menge von 1/10 bis 2/1 Mol bzw. 1/10 bis
2/1 Mol pro Äquivalentgewicht der Aminogruppe(n) in dem
Kunstharz (A) verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Reaktionsprodukt der polyfunktionellen Verbindung
(B) und der Aminoverbindung (C) in einer Menge von 1/20 Mol
oder mehr pro Äquivalentgewicht der Aminogruppe(n) in dem
Kunstharz (A) verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Reaktionsprodukt in einer Menge von 1/10 bis 2/1 Mol
pro Äquivalentgewicht der Aminogruppe(n) in dem Kunstharz
(A) verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kunstharz (A) durch Umsetzen eines halogenhaltigen Kunst
harzes mit einer Aminoverbindung erhalten worden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung in einem Lösungsmittel bei 30 bis 200°C
durchführt.
9. Verfahren zum Abtrennen eines oder mehrerer Schwermetalle
aus Lösungen oder Gasen, die diese Schwermetalle enthal
ten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung oder das Gas
mit einem Chelatharz nach Anspruch 1 in Berührung bringt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Lösung oder das Gas mit dem Chelatharz in einer Säule
in Berührung bringt, die mit dem Chelatharz gefüllt ist.
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