DE2909742A1 - Neue derivate des phenyl-alanins, deren herstellung, sowie deren therapeutische verwendung - Google Patents
Neue derivate des phenyl-alanins, deren herstellung, sowie deren therapeutische verwendungInfo
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-
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C205/00—Compounds containing nitro groups bound to a carbon skeleton
- C07C205/45—Compounds containing nitro groups bound to a carbon skeleton the carbon skeleton being further substituted by at least one doubly—bound oxygen atom, not being part of a —CHO group
Description
Patentanwalt
Wiesbaden
Wiesbaden
JOU
MfeDABIO JOULLIE
MEUDON, Hauts-de-Seine (Frankreich)
Neue Derivate des Phenyl-alanins, deren Herstellung, sowie deren
therapeutische Verwendung
909839/0 7
Die Erfindung betrifft neue Derivate des N-Phenylalanins, deren
Herstellung, sowie deren therapeutische Anwendung, insbesondere als Analgetika.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen der folgenden allgemeinen Formel
R2
I2 |
CH | - COOH |
N - | I | |
R3 | ||
(I)
909839/0701
in welcher
. Ar entweder eine Phenylgruppe, welche als Substituenten
einen niederen Alkylrest oder ein Halogenatom tragen kann, oder eine Thienylgruppe darstellt, wobei die Ar-CO-Gruppe
in meta- oder para-Steilung zur Aminogruppe steht, R1 ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom oder auch, wenn
die Ar-CO Gruppe in .. meta .-Stellung zum
Stickstoffatom steht, einen niederen Alkylrest darstellt,
R_ ein Wasserstoffatom, einen niederen Alkylrest oder einen
AcyIrest und
R3 ein Wasserstoffatom, einen niederen Alkylrest oder einen
Phenylrest darstellt, in Form von Racematen oder optischen Isomeren.
Die Erfindung umfaßt auch die physiologisch akzeptablen Salze der genannten Verbindungen.
Unter dem Ausdruck "niederer Alkylrest" soll ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere der Methylrest, unter dem
Audruck "Acylrest" soll insbesondere die Acetyl-, Benzoyl- und ganz besonders die p-Chlorobenzoylgruppe verstanden werden.
Unter den physiologisch akzeptablen Salzen werden die Alkali- und Erdalkalimetasalze und die mit organischen Basen, wie Lysin
erhaltenen Salze bevorzugt.
Ein besonderer Aspekt.der Erfindung bezieht sich auf solche Verbindungen,
die strukturell mit dem Phenylalanin und dem Phenylglycin näher verwandt sind und der folgenden Formel entsprechen:
909839/0791
309742
Ar-co
N-CH-COOH
(I1)
in welcher Ar eine Pheny!gruppe ist, die einen niederen Alkylrest
oder ein Halogenatom tragen kann, und R~ und R3 jeweils
H oder CH3 darstellen, einschließlich ihrer physiologisch
akzeptablen Salze.
akzeptablen Salze.
Die der Formel (I) entsprechenden Verbindungen werden hergestellt durch Kondensation eines substituierten Anilins der allgemeinen
Formel
(II)
mit einer ot-halogenierten Säure oder einem Ester der Formel
hai - CH - COOR
(III)
R,
in einem polaren Lösungsmittel und in Gegenwart eines Säureakzeptors,
gegebenenfalls gefolgt von der Verseifung des erhaltenen Esters. Man kann als polares Lösungsmittel Dimethyl-
909839/0791
ORIGINAL INSPECTED
909742
formamid und als Säureakzeptor z.B. Natriumacetat oder
Kaliumcarbonat verwenden. In den Formeln (II) und (III) haben die Symbole R1, R2, R3 und Ar die gleiche Bedeutung wie in
Formel (I), und stellt hai ein Halogenatom und R ein Wasserstoff
atom oder eine Alkylgruppe dar.
Die als Zwischenprodukte verwendeten substituierten Aniline (II) sind entweder in der Literatur beschrieben oder werden aus
Verbindungen der Formel
Ar-C
(IV)
R1
in welcher Ar und R1 die oben angegebene Bedeutung haben, durch
Reduktion der Nitrogruppe nach klassischen chemischen Oder katalytischen Methoden hergestellt.
Die Verbindungen (IV) werden hergestellt durch Friedel-Crafts-Reaktion
zwischen einem nitrierten Benzoylchlorid und einer anorganischen Verbindung ArH (wobei Ar die gleiche Bedeutung wie
in Formel I hat) in Gegenwart eines Katalysators, wie z.B. Aluminiumchlor id.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutert.
Die Beispiele Ä und B erläutern die Herstellung von Verbindungen
mit der Formel (IV).
909839/0 791
j 2300742
23,8 g Methyl-2-nitro-3-benzoylchlorid, hergestellt durch Umsetzung
von Thionylchlorid mit der entsprechenden Säure, werden in 100 ml wasserfreiem Benzol gelöst. Die Lösung wird auf die
Rückflußtemperatur des Lösungsmittels erhitzt, dann werden
unter Rühren 26 g Aluminiumchlorid portionsweise zugesetzt. Nach beendeter Zugabe wird das Erhitzen dreieinhalb Stunden
fortgesetzt.
Die erhaltene Lösung wird nach dem Abkühlen auf Eis gegossen.
Nach Extraktion mit Chloroform, Waschen der vereinigten organischen Phasen mit verdünnter wässriger Sodalösung und danach
mit Wasser bis zur Neutralität werden die Chloroformphasen getrocknet
und unter Vakuum eingedampft; der erhaltene ölige Rückstand kristallisiert bei Umgebungstemperatur und ergibt
20,1 g Methyl-2-nitro-3-benzophenon; Ausbeute: 70 %; Schmp. (Tottoli): 36°C.
12g Methyl-2-nitro-3-benzoylchlorid, kondensiert mit Chlorbenzol
unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel A, ergeben nach identischer Behandlung 9 g Chlorö-4l-methyl-2-nitro-3-benzophenon;
Ausbeute: 54 %,· Schmp. (Tottoli): 62° C.
Ausbeute: 54 %,· Schmp. (Tottoli): 62° C.
Die Beispiele C und D erläutern die Herstellung von Verbindungen
mit der Formel (II).
909839/0791
./.
2903742
• /10·
Unter Rühren werden 20 g Methyl-2-nitro-3-benzophenon portionsweise
zu einer Lösung von 34,4 g Zinn-II-chlorid in 80 ml konzentrierter Salzsäure gegeben. Das erhaltene Gemisch wird während
15 min auf 600C erwärmt, dann werden weitere 20 g Zinn-II-chlorid
und danach 100 ml 80-%iger Alkohol zugesetzt. .
Die Lösung wird unter Rühren während zweieinhalb Stunden auf 60° C erwärmt. Nach Abkühlen, Verdünnen mit Wasser und Alkalischmachen
mit verdünnter Sodalösung wird das Amin mit Äthylacetat extrahiert.
Durch Verdampfen der getrockneten organischen Phase unter Vakuum und Verreiben des erhaltenen Rückstandes mit Cyclohexan
erhält man 15,4 g in der Dünnschichtchromatographie reines Amino-3-methyl-2-benzophenon;
Ausbeute: 88 %; Schmp. (Tottoli): 59 - 60eC.
Elementaranalyse: -
Berechnet % C - 79,60 H = 6,20 N ■ 6,63 Gefunden % C = 79,81 H = 6,41 N = 6,55.
Amino-3-chloro-4'-methyl-2-benzophenon oder
(Chloro-4-benzoy.l)-3-methyl-2-anilin
15,7 g Chloro-4l-methyl-2-nitro-3-benzophenon werden unter den
gleichen Bedingungen wie in Beispiel C zu 12 g Amino-3-chloro-4·-methyl-2-benzophenon
reduziert; .
Ausbeute: 86 %; Schmp. (Trottoli): 71 - 720C.
909839/0791
Elementaranalyse:
Berechnet % C = 68,44 H = 4,92 N= 5,70 .
Gefunden % C ■ 68,47 H = 4,98 N ■ 5,68.
N-/"(Chloro-4-benzoyl) -3-methyl-2-phenyl7-glycin (Kode.Nr.
L.J. 846)
Zu einer Lösung von 6,1 g (Chloro-4-benzoyl)-3-methyl-2-ahilin in
70 ml destilliertem Dimethylformamid werden 2,2 trockenes Natriumacetat
und danach 3,4 ml Äthylbromoacetat gegeben.
Das erhaltene Gemisch wird auf einem ölbad gerührt und während
15 Std. auf 90° C erwärmt. Das Dimethylformamid wird sodann
unter Vakuum eingedampft, dann wird der erhaltene Rückstand mit einem Wasser/Äther-Gemisch aufgenommen. Nach Dekantieren und
anschließender Extraktion der wässrigen Phase mit Äther wird das organische Lösungsmittel getrocknet und unter Vakuum eingedampft,
wobei der rohe Äthylester der synthetisierten Säure erhalten wird.
Dieser Ester wird durch Auflösen in einer alkoholischen Lösung von 3 g Kalium und zweistündigem Erwärmen auf 40° C direkt verseift.
Nach Einengen zur Trockne und klassischer chemischer Behandlung wird das erhaltene Rohprodukt aus Benzol umkristallisiert
und ergibt 3,5 g in der Dünnschichtchromatographie reine Säure;
Ausbeete: 46%; .Schmp. (Tottoli): 175 - 1760C.
Ausbeete: 46%; .Schmp. (Tottoli): 175 - 1760C.
Elementaranalyse: | ,21 | H | - 4 | ,64 | N ■ | 4 | r61 |
Berechnet % C * 63 | ,41 | H | « 4 | ,68 | N * | 4 | ,62. |
Gefunden % C « 63 | |||||||
909839/0791
./ta·
a) N-(Benzoyl-3-phenyl)alanin (Kode-Nr. L.J. 874)
11g Amino-3-benzophenon werden mit 7,8 ml Bromo-2-äthylpropanoat
in 100 ml Dimethylformamid in Gegenwart von 8,6 g trocknem Kaliumcarbonat nach einem analogen Verfahren wie in
Beispiel 1 kondensiert.
Nach Verseifen des rohen Esters mit anschließender klassischer chemischer Behandlung wird die erhaltene rohe Säure umkristallisiert
und durch Behandeln mit heißem Hexan gereinigt, wobei 11,9 g eines schwach gefärbten Feststoffs erhalten werden;
Ausbeute: 76 %; Schmp. (Tottoli): 94 - 95° C; Schmp. (Tottoli) des Chlorhydrats: 142° C.
Elementaranalyse:
Berechnet % C = 71,36 H = 5,61 N = 5,20 Gefunden % C = 71,45 H= 5,68 . N = 5,17.
b) Lysinsalz von N-(Benzoyl-3-phenyl)-alanin-Monohydrat
(Kode-Nr. L.J. 843)
Zu einer Lösung von 2,4 g Lysinbase, freigesetzt aus dem Chlorhydrat
durch Hindurchleiten durch ein Ionenaustauscherharz, in Wasser wird unter einer Stickstoffatmosphäre das N-(Benzoyl-3-phenyl)-alanin
zugesetzt,das aus 6 g Chlorhydratmonohydrat erhalten und mit Wasser bis zur Abwesenheit von Chlorionen gewaschen
worden ist.
Nach praktisch vollständiger Auflösung wird die Lösung filtriert; dann wird das Wasser unter Vakuum verdampft, wobei 7,2g eines
schwach hygroskopischen, festen Rückstandes erhalten werden.
Elementaranalyse (Monohydrat):
Berechnet % C = 60,95 H - 7,21 N'= 9,69 Gefunden % C = 61,23 H * 6,92 N = 9,65.
909839/0791
■ AL
a) N-(Benzoyl-3-phenyl)-N-methyl-äthylglycinat
4,5 g N-(Benzoyl-3-phenyl)-äthylglycinat, mit einer Ausbeute von 66 % aus Amino-3-benzpphenon und Äthylbromoacetat nach einem
analogen Verfahren wie in Beispiel 1 erhalten, werden in Gegenwart von 10 ml Dimethylsulfat und 2 ml Wasser während eineinhalb
Stunden auf 100° C erwärmt.
Nach dem Abkühlen, Verdünnen mit Wasser und Extrahieren der
wässrigen Phase mit Äther wird das organische Lösungsmittel getrocknet und unter Vakuum eingedampft, wobei 3,9 g roher.
Ester erhalten werden.
Die Reinigung erfolgt durch Chromatographie an Kieselsäure und Eluieren mit Chloroform. Der derart erhaltene Ester ist in
der Dünnschichtchromatographie rein.
b) N-(Benzoyl-3-phenyl)-N-methylglycin
1,3 g des vorstehend erhaltenen, reinen Esters werden in der Kälte in alkoholischer Pottaschelösung verseift. Nach Verdampfen
des Lösungsmittels und Behandeln wird das erhaltene öl mit einem Heptan/Äther-Gemisch verrieben und ergibt 0,7g feste Säure,
die in der Dünnschichtchromatographie rein ist. Schmp. (Tottoli): 98° C.
Elementaranalyse:
Berechnet & C = 71,36 H= 5,61. N .= 5,20 Gefunden % C = 71,46 H= 5,94 N = 5,23.
N- (Benzoyl-3-phenyl) -N- (chloro^-benzoyl) -alanin (Kode Nr.
L,J. 863)
a) (Chloro-4-benzamido)-3-benzop_henpn
dg) -3-Denzophenc
90983a/u7dI
-ι/- . 2959742
• Ak-
Unter Rühren werden 4,9 g Chloro-4-benzoylchlorid tropfenweise
zu einer auf 5° C gekühlten Lösung von 5 g Amino-3-benzophenon in 60 ml Dimethyl-acetamid in Gegenwart von 4,9 g Trimethylamin
gegeben.
Nach beeendeter Zugabe wird das Gemisfah bei 5° C eine Std. und
bei Umgebungstemperatur 3 Std. gerührt und danach in eine wässrige Salzsäurelösung gegossen.
Der erhaltene Niederschlag wird abzentrifugiert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet und ergibt 7,4 g Rohprodukt (Ausbeute: 87 %), Abschließende Reinigung durch Umkristallisieren aus
Benzol. ■ .
Schmp. (Tottoli): 132 - 133° C.
Elementaranalyse:
Berechnet % C = 71,54 H = 4,20 N = 4,17
Gefunden % C = 71,39 H = 4,25 N - 3,98.
b) N-(Benzoyl-3-phenyl)-N-(chloro-4-benzoyl)-äthyl-alaninat
6 g (Chloro-4-benzamido)-3-benzophenon, gelöst in 40 ml Dimethylformamid,
werden mit 0,5 g Natriumhydrid behandelt, das unter einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt wird.
Nach einstündigem Rühren bei Umgebungstemperaturen werden 3,8 g Bromo-2-äthylpropanoat zugesetzt, dann wird die Lösung während
4 Std. auf 70° C erwärmt.
Das abgekühlte Reaktionsgemisch wird in Wasser gegossen; der
Niederschlag wird durch Dekantieren abgetrennt, mit Wasser gewaschen und getrocknet, wobei 7,1 g Rohprodukt erhalten werden.
Der Ester wird durch Chromatographieren an Kieselsäure und Eluieren mit Chloroform gereinigt.
90983 9/07 91
2309742 .AS.
c) N-(Benzoyl-3-phenyl)-N-(chloro-4-benzoyl)-alanin (Kode-Nr.
L.J. 863)
g des vorstehend erhaltenen Esters werden in wässrig-alkoholischer
Pottaschelösung in der Kälte verseift. Nach Verdampfen des Alkohols und Behandeln werden 1,7 g öliges Produkt erhalten.
Dieses erstarrt leicht beim Verreiben mit einem Heptan/ Isopropyläther - Gemisch.
Schmp. (Tottoli): 101 - 102°C.
Elementaranalyse: (Monohydrat):
Berechnet % C = 64,87 H = 4,73 N = 3,29
Gefunden % C = 64,80 H=4,81 N= 3,16
In der nachstehenden Tabelle I sind Verbindungen zusammengefaßt, die nach analogen Verfahren wie in den vorstehenden Beispielen
gewonnen wurden. In dieser Tabelle bezeichnet X die Position der Ar-C- - Gruppe am Phenylkern.
O
909839/0791
Ab-
909742
tabelle i
Verbd
Nr..
Nr..
Kode Nr.
Ar
R,
Schmp.0C Tottoli
H .
Cl
LJ 861
LJ-871
Bsp.l
LJ 846
6
Bsp,2
Bsp,2
LJ 874
Jt*
LJ 867 LJ 845
LJ 869
LJ 857
LJ 868
3 3
CH3-2 CH, -2
H
H
Cl-
CH3-2
CH.
CH
3 \-
Cl
o-
Cl
CH..-2
-2
Cl-4
CH.
CH.
CH.
CH.
CH.
Chlorhydrat.
H^nohy- drafc )
143
155-56 133-34
175-76
94-95
131
120-21
115-17
128-30
100-102
909839/0791
.
TABELLE I (Portsetzung und Ende)
Verbdg,
Kode-Nr.
Ar
Schmp.°c Tottoli
13
LJ
CH.
161-62
14
LJ
H.■■" '
CH.
122-23
15
LJ
H'
CH.
153-55
16
LJ
G6H5
115-16
17
Bsp.
LJ
CH
3.
18 Bsp.
LJ
CH,
101-102
19
LJ
Cl
CH,-2
99-101
(*) Lysinsalz ι LJ
Lysinsalz ι LJ 843.
909 839/07
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden pharmakologisch untersucht.
· · .
I - Akute Toxizität bei der Maus:
Die Produkte werden in steigender Dosis (in geometrischer
Progression) an Gruppen von jeweils 5 weiblichen Mäusen (SWISS, EOPS, NMRI/Han, aus einer Zucht EVIC CEBA) mit einem durchschnittlichen
Körpergewicht von 25 g verabreicht. Für die orale Verabreichung werden sie in einer Konzentration
von 10% in einer Lösung von Gummi Arabicum suspendiert.
DL 50-Werte werden nach der Methode von B. Behrens und
C. Karber(Arch.Exp.Path.Pharmakol.1935,177,379-388) berechnet.
Die Zahl der überlebenden Tiere in den verschiedenen Gruppen
wird endgültig 15 Tage nach Verabreichung der Produkte bestimmt;
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt. Der DL 50-Wert von Aspirin ist zum Vergleich ebenfalls angegeben«
T A B E L L E Il Akute Toxizität bei der Maus; orale Verabreichung .
Verbindung | DL 50 in mg/kg |
(Kode-Nr.) | |
LJ 850 | 675 |
LJ 861 | 1300 |
LJ 846 ... | 1600 . |
LJ 874 | 2500 |
LJ 843 | 3750 |
LJ 867 | 2625 |
LJ 845 | 1750 |
LJ 869 | 1300 |
LJ 857 | 1250 |
LJ 868 | 1800 |
LJ 854 | 1875 |
LJ 859 | 2500 |
LJ 858 | 1875 |
LJ864 | 2200 |
Aspirin | . . 1500 |
909833/0791
II - Analgetische Wirkung bei der Maus;
Versuchsprotokoll
Man wendet den Test mit Phenylbenzochinon in einer mod'ififizierten Version nach E. Siegmund, Proc.Soc.Exp.Biol.Med. 1957,9j>,Nr. 4,729-731 an*
Man wendet den Test mit Phenylbenzochinon in einer mod'ififizierten Version nach E. Siegmund, Proc.Soc.Exp.Biol.Med. 1957,9j>,Nr. 4,729-731 an*
Indem man zuvor (30 min vor dem Test) die zu untersuchenden Verbindungen
verabreicht, versucht man das Schmerzsyndrom zu antagonisieren, das bei der Maus (Gruppen von 10 Tieren) durch
intraperitoneale Injektion von Phenylbenzochinon hervorgerufen wird und gekennzeichnet ist durch intermittierende Kontraktionen
des Abdomens, periodische Krümmungen des Rumpfes und Strecken der Hinterbeine.Man zählt die Anzahl der Symptome während 20 min.
nach Verabreichung des Phenylbenzochinons in den Vergleichsgruppen und den behandelten Gruppen und berechnet die prozentuale
Schutzwirkung in Bezug auf die Vergleichsgruppe.
Für die interessantesten Produkte, die mit vielfachen Dosismengen in geometrischer Progression mit der Verhältniszahl 2
untersucht wurden, bestimmt man den DE 50-Wert (wirksame Dosis 50 %), bei welchem die durch Phenylbenzochinon hervorgerufenen
Wirkungen um 50 % vermindert werden. Diese DE 50-Werte werden zusammengestellt nach ihren Vertrauensgrenzen, berechnet für
eine Wahrscheinlichkeit ρ = 0,05 nach der Methode von J.T.
Litchfield und F.M. Wilcoxon, J.Pharmacol» Exp.Ther.1949,96,
99-113.
Die Berechnung des therapeutischen Indes (DL 50/DE 50) gestattet
es, den Nutzen der untersuchten Produkte zu beurteilen.
Aspirin wurde als Bezugssubstanz ebenfalls untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Unter den beanspruchten wirksamen Verbindungen weisen die mit den Kode-Nummern LJ 846, LJ 867, LJ 874 und LJ 843 einen sehr
günstigen therapeutschen Index auf. Das LJ 843( Lysinsalz von
LJ 874) hat den zusätzlichen Vorteil, daß es in destilliertem
Wasser sehr leicht löslich ist.
909839/0791
9Q9742
TABELLE .III
Analgetische Wirkung bei der Maus
Verbindung L.J. Nr. |
Dosis in mg/kg |
Prozentualer Schutz |
DE 50 ( mg/kg) | Therapeuti scher Index DL 50/DE 50 |
LJ 850 | 33,75 | ■ 28 % | - | - |
20 | 24 Z | |||
40 | 36 Z | |||
LJ 861 | 80 | 52 % | . 65 | 20 . |
160 | 90 % | |||
320 | 96 Z | |||
20 | 3 % | |||
40 | 22 % | |||
LJ 871 | 80 | 34 % | 120 · | - |
160 | 59 % | |||
320 | 60 % | |||
5 | 6 % | |||
10 | 40 % | |||
LJ 846 | 20 | 48 % | 18 | 89 |
40 | .75 % | |||
80 | 90 % | |||
7,5 | 3 % | |||
15 | 20 % | |||
LJ 874 | 30 ' | 48 % | 35 | 71 |
60 | 61 Z | |||
120 | 92 % | |||
11,75 | 30 % | |||
23,5 | 38 % | |||
LJ 843 | 47 | 66 % | 25 | 150 |
93,75 | 84 % | |||
187,5 | 91 % |
909839/0791
230974.2
34..
TABELLE III (Portsetzung)
Verbindung | Dosis in | Prozentualer | DE 50 ( mg/kg | ... , | 28 | therapeuti | -.- |
L.J. Nr. | mg/kg | Schutz | ■ ■ | scher Index DL 50/DE 50 |
|||
8,2 | 6 % | ||||||
16,4 | 32 % - | - . | |||||
LJ 867 | 32,75 | * 52 %. | 32 | >18O | 82 | ||
65,5 | • 7.0 % | ||||||
131 | 92 % . | ||||||
262 | 97 % | ||||||
LJ 845 | 87,5 | 75 % | - - | 32 | - | ||
8,1 | ' 12 % | ||||||
16,25 | 36 % | ||||||
LJ 869 | 32,5 | 51 % | 46 | ||||
65 | 82 % | ||||||
130 | 96 % | ||||||
LJ 857 | 62,5 | 64 % | |||||
LJ 868 | 180 | 32 % | < 10 · | ||||
• | - | ||||||
5,8 ,.,.... | 6 % | ||||||
11,75 - | 11 % . | ||||||
LJ 854 | .23,5 | 25 % | 58 | ||||
47 | 84 % | ||||||
93,75 . | 90 % |
909839/0791
2309742
28-
TABELLE III (Fortsetzung und Schluß)
Verbindung L.J. Nr. |
Dosis in mg/kg |
Prozentualer Schutz |
DE 50 ( mg/kg ) | Therapeuti scher Index DL 50/DE -50 |
LJ 859 | 125 | 77.% | - | - |
LJ 858 | 93,75 | 78 X | - | - |
40 | 7 % ■■ | |||
LJ 864 | 80 160 |
22 % 31 % |
250 | 8,8 |
320 | 59 % | |||
20 | 6 % | |||
40 | 24 % | |||
LJ 862 | 80 | 49 7. | 85 | -. |
160 | 78 Z | |||
320 | 89 % ■ | |||
LJ 863 | 320 | 45 % | - | |
9,4 | 4 % | |||
18,75 | 20 % | |||
Aspirin | 37,5 75. |
31 % 56 % |
60 | 25 |
150 | 82 Z | |||
300 | 95 % |
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen analgetische Eigenschaften.
Die therapeutschen Indikationen betreffen z.B. folgende akute und chronische Schmerzen:
- verschiedene rheumatische Algien, wie z.B. Arthritis, Periarthritis,
Lumbaiischias, Arthrosen, Neuralgien etc.;
- traumatische Algien, Frakturen, Verrenkungen, Verstauchungen etc.;
- Zahnschmerzen, Gesichtsschmerzen, Kopfschmerzen;
- Bauchschmerzen, Nierenkoliken etc..
Die erfindungsgemäßen Produkte können auf oralem, rektalem,
parenteralem oder transdermalen Wege verabreicht werden.
Die tägliche Dosis bei oraler Verabreichung liegt bei einem Erwachsenen im allgemeinen zwischen 5 mg/kg und 30 mg/kg.
Die bevorzugten pharmazeutischen Anwendungsformen sind Tabletten,
Suppositorien, Gelees, injizierbare Lösungen, dermatologische Cremes etc..
Rezepturbeispiele:
Tabletten: L.J. 874 200 mg
Excipientien q.s.p./1 Tablette
(Stärke, Lactose, Magnesiumstearat)
Suppositorien: L. J. 874 ' 400 mg" "*
Excipientien q.s.p./1 Zäpfchen von
2g.
§09839/0791
Claims (10)
- Patentansprüche:
/ 1 Λ Verbindungen mit der allgemeinen FormelAr-CR2N-CH- COOHR.in welcherAr entweder eine Phenylgruppe, die als Substituenten einen niederen Alkylrest oder ein Halogenatom tragen kann/ oder eine Thienylgruppe darstellt, wobei sich die Ar-CO-Gruppe in meta- oder para-Stellung zur Aminogruppe befindet,909839/0791R- ein Wasserstoffatom oder Halogenatom oder auch, wenn sich die Ar-CO-Gruppe in meta-Stellung zum Stickstoffatom befindet/ ein niederer Alkylrest ist,R2 ein Wasserstoffatom, einen niederen Alkylrest oder Acylrest, undRg ein Wasserstoffatom, einen niederen Alkylrest oder denPhenylrest darstellt,in Form von Racematen oder optischen Isomeren, einschließlich ihrer physiologisch akzeptablen Salze. - 2. Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet-, daß R, der Acetyl-, Benzoyl- oder p-Chlorobenzoyl-Rest ist.
- 3. Verbindungen mit der allgemeinen FormelAr-CON-CH-COOH · (I1)in welcher Ar eine Phenylgruppe darstellt, die einen niederen Alkylrest oder ein Halogenatom tragen kann, und R, und R3 jeweils H oder CH3 darstellen.
- 4. N-(p-Chlorobenzoyl-3-methyl-2-phenyl)-glycin.
- 5. N-(p-Methylbenzoyl-3-phenyl)-alanin.
- 6. N-(p-Chlorobenzoyl-3-phenyl)-alanin.
- 7. N-(Benzoy1-3-phenyl)-alanin.
- 8. Das Lysinsalz von N-(Benzoyl-3-phenyl)-alanin.909839/079129Q9742
- 9. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein substituiertes Anilin der allgemeinen Formel(II)mit einer OC-halogenierten Säure oder einem Ester der Formel hai - CH - COOR (III)in einem polaren. Lösungsmittel und in Gegenwart eines Säureakzeptors kondensiert und gegebenenfalls den erhaltenen Ester verseift,wobei in den Formeln (II) und (III) R., R3, R3. und Ar die oben angegebene Bedeutung haben, hai ein Halogenatom und R ein Wasserstoff atom oder eine Alkylgruppe darstellt.
- 10. Pharmazeutisches Präparat, dadurch gekennzeichnet, daß es als wirksame Substanz eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 enthält.909839/0791
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