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Mehrfach - Kabelsteckdose
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Die Erfindung betrifft eine Mehrfach-Kabelsteckdose.
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Mehrfach-Kabelsteckdosen sind allgemein gebräuchlich. Es handelt sich
dabei meist um ein mit einem Schutzkontaktstecker versehenes Verlängerungskabel,
an dessen Ende sich ein Gehäuse befindet, welches mit mehreren Steckdosen versehen
ist. Es sind Gehäuse mit Steckdosen in Reihenanordnung, Dreiecksanordnung, Vierecksanordnung
usw. geläufig. Sie werden häufig auch als Tischdeckdosen bezeichnet und verwendet.
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Mehrfach-Steckdosen der genannten Art dienen dazu, an ein Verlängerungskabel
gleichzeitig mehrere Verbraucher anschließen zu können. Dementsprechend sind auch
alle Steckdosen der Einheit normalerweise spannunqsführend. Bei manchen Ausführungen1
ist lediglich zusätzlich ein Netzschalter eingebaut, mit dem sich alle Steckdosen
gleichzeitig ein- oder ausschalten lassen.- Sofern man nicht jedes Mal den betreffenden
Stecker zum Ausschalten eines Verbrauchers aus der Mehrfachsteckdose herausziehen
will, scL.
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die bekannten Steckdosen voraus, daß jeder der an sie angeschlossenen
Verbraucher über einen eigenen Schalter verfügt und mittels dieses
Schalters
getrennt zugeschaltet oder abgeschaltet wird.
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Es gibt jedoch sehr viele Anwendunqsfälle, in denen über eine solche
Mehrfachsteckdose funktionsmäßig oder anderweitig zusammengehörende Geräte gespeist
werden, die zwar je über ein eigenes Anschlußkabel verfügen und daher eine getrennte
Steckdose erfordern, die jedoch grundsätzlich-gemeinsam in Betrieb genommen werden
sollen oder sogar in Betrieb genommen werden müssen. Grundsätzlich ist dies mit
einem gemeinsamen, in der Mehrfachsteckdose vorgesehenen Schalter möglich. Oft werden
aber die Mehrfach-Steckdosen und die daran angeschlossenen Gerätekabel absichtlich
unsichtbar und schlecht zugänglich verlegt, so daß es jeweils mit Mühe verbunden
ist, die angeschlossenen Geräte mittels des in der Steckdose vorgesehenen Schalters
in Betrieb zu nehmen.
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Oft ist es auch erforderlich, ein von Hand geführtes elektrisches
Werkzeug mit Hilfe seines eingebauten Bedienungsschalters mehrfach ein- und auszuschalten,
wobei jedoch gleichzeitig andere Hilfsgeräte mit in Betrieb genommen oder außer
Betrieb gesetzt werden sollen.
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Als Anwendungs- und Bedarfsfälle seien folgende Beispiele angeführt:
Anlagen der Unterhaltungselektronik hestehen vielfach aus einer Reihe getrennter
Einheiten, wie Empfänger, Verstärker, Plattenspieler usw., die jedoch im allgemeinen
zusammen in Betrieb genommen werden sollen. In diesem Fall wäre es wünschen wert,
wenn allein durch Einschalten des Verstärkers alle übrigen Geräte der Gruppe gleichzeitig
auch spannungsführend würden.
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Weiterhin kann es wünschenswert sein, eine Anzahl von Steh-oder Tischlampen
durch Betätigen des Schalters nur eine dieser Lampen in Betrieb zu nehmen.
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Bohrmaschinen und Schleifmaschinen werden häufig in Kombination mit
einem Staubsauger eingesetzt, der die anfallenden Materialspäne unmittelbar absaugen
soll. Auch hier ist es zweckmäßig, wenn bei Inbetriebnahme des elektrischen Werkzeuges
der Staubsauger jeweils mit eingeschaltet und bei Ausschalten des Werkzeuges wieder
stillgesetzt wird.
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Weitere technische Bedarfsfälle sind denkbar, bei denen das gegenseitig
gesteuerte Zusammenschalten mehrerer Geräte über eine einfache Mehrfach-Kabelsteckdose
erwünscht ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine.Mehrfach-Kabelsteckdose
zu schaffen, an die mehrere Verbraucher anschließbar sind, die bei Betätigen des
Einschalters nur eines der Verbraucher alle gleichzeitig in Betrieb genommen werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Mehrfach-Kabelsteckdose
gelöst, die dadurch geknnzeichnet ist, daß sie zwischen eine ihrer Steckdosen als
Leitsteckdose und den übrigen Steckdosen eine Verriegelungsschaltung enthält, die
so ausgebildet ist, daß die übrigen Steckdosen nur bei Stromfluß durch einen an
die Leitsteckdose angeschlossenen Verbraucher spannungs führend sind.
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Am Beispiel einer Anlage der Unterhaltungselektronik erläutert, wird
man zweckmäßigerweise den Verstärker an die Leitsteckdose und die weiteren mit dem
Verstärker elektronisch verbundenen Geräte mit ihren Netzkabeln an die übrigen Steckdosen
anschließen.
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Vorausgesetzt, daß die Netzschalter dieser übrigen Geräte stets eingeschaltet
bleiben, braucht lediglich der Schalter des Verstärkers betätigt zu werden, um alle
Geräte der Gruppe gleichzeitig einzuschalten. Wird der Verstärker wieder ausgeschaltet,
werden gleichzeitig auch die anderen Geräte spannungslos.
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Für die Verriegelungschaltung sind eine Mehrzahl von Ausführungsformen
denkbar, von denen bevorzugte in den Unteransprüchen beansprucht sind. Prinzipiell
sind diese Schaltungen so aufgebaut, daß eine der Zuleitungen zu der Leitsteckdose
ein elektrisches Bauteil enthält, welches bei Stromdurchfluß eine Steuerfunktion
erzeugt, mit der ein Schaltglied in eine der Zuleitungen zu den übrigen Steckdosen
in den Durchschaltzustand versetzt wird. Als besonders vorteilhaft haben sich für
eine solche Anwendung kontaktlose elektronische Schaltbauteile erwiesen, wie beispielsweise
Triacs, die über ihren Starteranschluß durch eine Steuerspannung, die beispielsweise
an einem Widerstand in der stromdurchflossenen Zuleitung zu der Leitsteckdose abgegriffen
wird, in ihren Durchschaltzustand versetzt werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
noch näher erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 die Ansicht einer Ausführungsform einer
Mehrfach-Kabelsteckdose, die mit einer Verriegelungsschaltung zwischen einer als
Leitsteckdose ausgebildeten Steckdose und den übrigen Steckdosen versehen ist, und
Fig. 2 bis 6 Schaltbilder für verschiedene Ausführungsformen solcher Mehrfachsteckdosen.
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In Fig. 1 ist eine Mehrfach-Kabelsteckdose gezeigt, die als Tischdeckdose
dienen kann, und bei der die einzelnen Steckdosen in einer Reihe hintereinander
angeordnet sind. Die Mehrfach-Steckdose besitzt ein elektrisches Anschlußkabel 1
mit einem Schutzkontaktstecker 2 zum Anschluß an eine übliche Schutzkontaktsteckdose.
In einem Gehäuse 3 sind vier Schutzkontaktsteckdosen vorgesehen, von denen die erste
als Leitsteckdose 4 ausgebildet ist. Die übrigen drei Steckdosen. mit 5 bezeichnet
werden
nur dann spannunqsführend, wenn an die Leitsteckdose 4 ein Verbraucher angeschlossen
ist, der auch eingeschaltet ist. so daß die Zuleitungen zur Leitsteckdose 4 stromdurchflossen
sind.
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In Fig. 2 ist das Schaltbild einer einfachen Ausführungsform einer
solchen Mehrfach-Steckdose gezeigt. An die Leitsteckdose 4 ist ein Verbraucher 6
angeschlossen, der einen Netzschalter 7 besitzt.- In einer der Zuleitungen zur Leitsteckdose
4 befindet sich ein Wechselstromrelais Re mit einem Schließkontakt S, der in einer
der Zuleitungen zu den übrigen Steckdosen 5 liegt. Wird der Netzschalter 7 des Verbrauchers
6 geschlossen, wird das Relais Re stromführend und sein Kontakt S schließt, wodurch
die Steckdosen 5 snannungsführend werden Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist
das Relais in der Zuleitung zur Leitsteckdose 4 durch einen Widerstand R Indes 1
und der Relaiskontakt in der Zuleitung zu den übrigen Steckdosen 5 durch einen Tri
ersetzt. Am Widerstand R Index 1 wird eine Steuerspannung abgegriffen, die über
einen Widerstand R Index 2 an den Starteranschluß St des Tri gelegt ist. Wird der
Netzschalter 7 des Verbrauchers 6 eingeschaltet, entsteht am Widerstand R Index
1 ein Spannungsabfall, der als Steuerspannung abgegriffen wird und den Triac in
den Durchschaltzustand versetzt.
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Um den an die Leitsteckdose angeschlossenen Verbraucher 6 von dem
Relais der Fig. 2 bzw. dem Widerstand R 1 der Fig. 3 möglichst unabhänqig zu machen,
sollten die Widerstandswerte dieser Sehaltteile so gering wie möglich gehalten werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist zum Erzeugen einer Steuerspannung
kein Widerstand, sondern ein Transformator in die eine Zuleitung zur Leitsteckdose
4 geschaltet. Bei Einschalten
des Verbrauchers 6 fließt Strom durch
die links angeordnete Primärspule des Transformators Tra, wodurch in der Sekundärspule
die erforderliche Steuer spannung zum Durchschalten des Triacs erzeugt wird. Will
man nicht den Triac selbst die Zuleitung zu den übrigen Steckdosen 5 schalten lassen,
ist es auch möglich, den Triac ein Relais schalten zu lassen, dessen Schließkontakt
in der Zuleitung zu den übrigen Steckdosen liegt. Eine solche Ausführungsform ist
in Fig. 5 dargestellt.
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In Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem der ohm'sche
Widerstand R1 der Schaltung nach Fig. 3 durch eine Antiparallelschaltung aus vier
Gleichrichterdioden-Dio ersetzt ist. Der an den Dioden im Stromflußzustand entstehende
Spannungsabfall ist ausreichend, um den Triac zu starten. Der in Fig. 3 gezeigte
Widerstand R2 zur Begrenzung des Starterstromes für den Triac kann bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 6 ebenfalls entfallen.
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Die Schaltung nach Fig. 6 besitzt den besonderen Vorteil, daß beim
Leitzustand der Dioden der an ihnen entstehende Spannungsabfall für steigende Strombelastung
naizu konstant bleibt und nicht mit dem Stromfluß ansteigt, wie dies bei einem ohm'schen
Widerstand der Fall ist. Die Starterspannung für den Triac wird damit nahezu unabhängig
von der an die Leitsteckdose angeschlossenen Last.
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Die Unzahl der in jedem Zweig der Antiparallelschaltung vorgesehenen
Dioden hängt von dem an jeder Diode auftretenden Spannungsabfall und der für den
Triac erforderlichen Starterspannung ab. Der antipallel geschaltete Zweig sorgt
für die volle Ausnutzung der entgegengesetzten Wechselstromhalbwelle für die Last
an der Leitsteckdose.
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Statt eines Triacs kann auch ein über eine Gleichrichterdiode gesteuerter
Tyristor verwendet werden. Da ein einzelner Tyristor jedoch nur jeweils die einseitigen
Halbwellen des Wechselstromes durchläßt, ist es in diesem Fall nicht zweckmäßig,
den Tyristor selbst in die Zuleitung zu den übrigen Steckdosen 5 zu legen, sondern
durch den Tyristor ein Relais schalten zu lassen, dessen Schließkontakt den vollen
Wechseldtrom passieren läßt.
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Weitere Ausführungsformen sind denkbar. So ist es auch möglich, die
an einem Transformators abgegriffene Steuerspannung gleich zu richten und ein -Gleichstromrelais
schalten zu lassen.
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Eine Mehrfach-Steckdose mit Verriegelungsschaltung der beschreibenen
Art stellt einen sehr vorteilhaften und äußerst einfach anzuwendenden Gebrauchsgegenstand
dar, für den schon lange ein starkes Bedürfnis bestanden hat. Soll eine solche Mehrfach-Steckdose
auch ohne die Verriegelungswirkung benutzt werden können, ist es ohne weiteres möglich,
zusätzlich im Steckdosengehäuse einen Schalter vorzusehen, mit dem das Verriegelungsschaltglied
überbrückbar ist.