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Kunststoff - Sitzmöbel
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Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Sitzmöbel, welches
als Wohnraum- oder Gartensessel im Blasverfahren ohne Einlegeteile herstellbar,
zum Transport sowie zur Lagerung raumsparend zusammenlegbar und für den Gebrauch
leicht aufstellbar ist.
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Es sind bereits Kunststoff-Sitzmöbel bekannt, die im Blasverfahren
einstückig hergestellt werden. Die Charakteristik des bisherigen Blasformens läßt
dabei aber nur begrenzte Möglichkeiten für die Gestaltung zu, wenn die Fertigung
wirtschaftlich sein soll. Dies gilt auch für die Anwendung anderer Herstellungsverfahren,
wie das Spritzen, Pressen, Tiefziehen oder das Rotationssintern.
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Bei bekannten, im Blasverfahren hergestellten Stühlen besteht ein
weiterer Nahhteil darin, daß zum Befestigen der Füße Gewindebüchsen in die Blasform
eingelegt werden müssen, was einen diskontinuierlichen Produktionsablauf zur Folge
hat. Außerdem müssen bei Ausschuß die Einlegeteile erst wieder herausgetrennt werden,
bevor ein Granulieren für den Materialrücklauf stattfinden kann. Weiterhin sind
für derartige Stühle meistens separat anzuschraubende Stahlrohrfüße erforderlich,
die eine Verteuerung darstellen.
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Beim Spritzverfahren ist von Nachteil, daß die Werkzeuge sehr teuer
und deshalb nur für größte Stückzahlen rentabel sind.
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Ahnliches gilt auch für das Pressen und Tiefziehen mit der besonderen
Erschwernis, daß hierbei meistens Duroplaste verwendet werden, die sich bei einer
Fehlproduktion nicht granulieren und nicht als Rücklaufmaterial
wieder
einsetzen lassen. Hinzu kommt noch, daß an solchen Teilen meist eine erhebliche
Nacharbeit erforderlich wird.
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Auch das Rotationssintern bringt kostenmäßig keine Vorteile.
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Abhilfe will hiergegen ein Sitzmöbel nach der DE-AS 25 19 914 schaffen,
welches aus einem etwa quaderartige Gestalt aufweisenden Sitzteil und zwei plattenförmigen
Seitenteilen besteht, die jeweils für sich hergestellt und mittels einer Steckverbindung
oder eine Klebeverbindung oder einer Schweißverbindung miteinander verbunden sind.
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Damit ist ein Sitzmöbel in einfacher, hockerartiger Form geschaffen,
welches vor allem für Kinder als Spielmöbel geeignet sein mag, das aber keinerlei
Ähnlichkeit mit einem als Wohnraumsder Gartensessel gestalteten Möbel hat. Ein solcher
Hocker kann auch die Anforderungen nicht erfüllen, die in ergonomischer Sicht an
einen vollwertigen Sessel gestellt werden.
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Daraus ergab sich die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, die
darin bestand, einen im Blasverfahren ohne Einlegeteile herstellbaren, als Möbel
vollwertigen Sessel zu schaffen, der zum Transport und zur Lagerung raumsparend
zusammenlegbar und für den Gebrauch leicht aufstellbar ist, bei dem die Nachteile
der bekannten Kunststoff-Möbel beseitigt sind und der wirtschaftlich gefertigt werden
kann.
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Diese Aufgabe vurde für einen Sessel der genannten Art, der aus elneir
Sitzteil und zmel ei Seitenteilen besteht, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß d7e
beiden Seitenteile und ein sie verbindender Fußteil zusammenhängend als ein Stuck
geblasen sind5 wobei die Seitenteile @@ @@@ @@ßtei durch Filmscharniere kalppbar
verbunden sind und @@ @@@@@@@ @@@ @@@ aufgeklappten Seitenteile einfügbar und mit
@@@@@ @@@
Die Seitenteile mit dem Fußteil und der Sitzteil werden
dabei im Doppelwand-Blasverfahren geblasen.
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Zum Einfügen des Sitzteiles zwischen die Seitenteile sind an der Rückseite
des Sitzteiles herausstehende, kegelige oder halbkugelartige Befestigungsnocken
mit einer Durchgangsbohrung und an den Seitenteilen ebenso geformte Befestigungspfannen
mit einer Durchgangsbohrung angeordnet, so daß sich beim Einfügen des Sitzteiles
formschlüssige Verbindungen mit den Seitenteilen ergeben, die kraftschlüssig verschraubbar
sind.
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Der Sitzteil ist, aus Sitzfläche undRückenlehne bestehend, schalenförmig
als Hohlkörper einstückig geblasen und mit Einsenkungen sowie Durchbrüchen versehen5
die an ihren Rändern zu stabilisierenden Profilformen zusammengepreßt sind.
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Die Seitenteile weisen Durchbrechungen auf, an ihrer Oberseite sind
Armlehnen und an ihrer Unterseite sind Standflächen ausgeformt.
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Zur Erzielung hoher Stabilität und Standfestigkeit sind die Kanten
der Durchbrechungen der Seitenteile zu statisch tragenden Stützprofilen ausgepreßt.
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Der die Seitenteile im Unterteil des Sessels über die Filmscharniere
verbindende Fußteil ist vom Boden freiliegend, zwischen den Standflächen der anschließenden
Seitenteile etwas erhöht angeordnet und mit Verstärkungssicken sowie einem großen,
mittleren Durchbruch versehen.
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Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Sessels bestehen darin,
daß e@ unter Anwendung des Doppelwand-Blasverfahrens mit Durchüchen in seinen Flächenteilen
und mit verstärkenden Stützprofilen
äußerst formschön, leicht und
damit materialsparend, zugleieh aber auch allen ergonomischen Anforderungen entsprechend,
preisgünstig hergestellt werden kann.
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Weitere Vorteile sind in der Verbindung der beiden Seitenteile mit
dem Fußteil über die Gelenk-Filmscharniere zu sehen, wodurch ein einstückiges Blasteil
gebildet ist, welches in einem Arbeitstakt komplett hergestellt wird und das zu
einem raumsparenden Transportkörper zusammengelegt werden kann.
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Weiterhin ist auch die Ausbildung der Verbindungen zwischen den Seitenteilen
des Sessels und dem Sitzteil sehr vorteilhaft, weil dazu keine einzuklebenden oder
einzuschweißenden Einlegeteile erforderlich sind, sondern einfache, separate Schraubverbindungen
ausreichen, mit denen jedermann umgehen kann, so daß es ihm möglich ist, den Sessel
nach Bedarf aufzustellen oder zusammenzulegen.
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In der Produktion kann bei einem Fehlstück das Teil sofort granuliert
und dem Materialrücklauf zugeführt werden5 ohne daß vorher Einlegeteile entfernt
werden müßten.
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Für gleichbleibende Seitenteile lassen sich auch unterschiedlich ausgeformte
Sitzteil verwenden, was den Gebrauchswert des gesamten Sessels erhöht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. In der Abbildung zeigen: Fig. 1 die Gesamtansicht eines Wohnraum-oder
Gartensessels; Fig. 2 die Seitenansicht des Sitzteiles des Sessels nach Fig. 1;
Fig. 3 die flachgelegten Seitenteile mit Fußteil des Sessels nach Fig. 1, als einstückiges
Blasteil,
Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem Sitzteil mit Befe stigungsnocken;
Fig. 5 einen Ausschnitt aus einem Seitenteil mit Befe stigungspfanne; Fig. 6 einen
Querschnitt durch die Rückenlehne des Sitzteiles nach Fig. 2; Fig. 7 einen Querschnitt
durch ein Stützprofil; Fig. 8 einen Querschnitt durch ein weiteres Stützprofil;
Fig. 9 den Schnitt durch die Armlehne eines Seitenteile s; Fig. 10 den Schnitt durch
eine Verbindungsstelle des Fußteiles mit einem Seitenteil.
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Der gesamte Sessel 1 besteht aus den Seitenteilen 2 und 3 mit den
Armlehnen 4 und 5 , den Befestigungen 6, 7 und 8, den Standflächen 9 - 12 , dem
zwischen den Seitenteilen 2 und 3 angeordneten Fußteil 13 und dem Sitzteil 14.
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Der Sitzteil 14 ist im Doppelwand-Blasverfahren einstückig, komplett
als schalenförmiger Hohlkörper mit Sitzfläche 15 , Rückenlehne 16, Einsenkungen
17 , Durchbrüchen 25 und Befestigungen 18-20 ausgeformt. Die Befestigungen 18 -
20 sind als herausstehende Befestigungsnocken 21 mit Durchgangsbohrung 22 ausgebildet
(Fig. 4). Als Gegenstück dazu sind die Befestigungen 6-8 an den Seitenteilen 2,
3 zu Befestigungspfannen 23 (Fig. 5) zusammengepreßt und ebenfalls mit einer Durchgangsbohrung
24 versehen. Der Sitzteil 14 ist mit seinen Befestigungen 18-20 in die Befestigungen
6 -8 der Seitenteile 2, 3 leicht einfügbar, wobei sich die Nocken 21 in die
Pfannen
23 formschlüssig einsetzen und mittels einfacher Schraubverbindungen dann ein sicherer
Kraftschluß zwischen dem Sitzteil 14 und den Seitenteilen 2 und 3 hergestellt wird.
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Im Sitzteil 14 befinden sich Einsenkungen 17 mit Durchbrüchen 25 sowohl
in der Sitzfläche 15 als auch in der Rückenlehne 16 (Fig. 6). Die Durchbrüche 25
dienen zur Belüftung, sie sind an ihren Rändern zusammengepreßt und beim Blasvorgang
zu Stegen 26 verschweißt, die das gesamte Sitzteil 14 gegen Verwindungskräfte versteifen.
Die übrigen Hohlkammern 27 geben dem Sitzteil Elastizität und hohen Sitzkomfort.
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In Fig. 3 ist flachgelegt das ebenfalls im Doppelwand-Blasverfahren
als einstückiges Blasteil erzeugte Sesselelement dargestellt, welches aus den Seitenteilen
2, 3 und dem Fußteil 13 besteht.
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Hierbei ist ein schlauchförmiger Vorformling zwischen einer wannenförmigen
Außenform und einem in dieselbe eintauchenden Kernteil aufgeblasen und teilweise
zusammengepreßt, wobei5 je nach der Ausbildung des Kernteiles, Hohlräume, also doppelwandige
Teile, verschweißte, also einwandige Teile und Durchbrüche entstehen. Auf diese
Weise wird das gesamte Sesselelement in einem einzigen Arbeitstakt komplett hergestellt.
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Die Seitenteile 2, 3 sind fest aber klappbar mit dem Fußteil 13 durch
die Filmscharniere 28 verbunden.
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Jedes Seitenteil 2 und 3 weist Durchbrüche 29 und 30 Befestigungen
6-8 eine Armlehne - bzw. 5 sowie Standflächen 9-12 auf.
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Ule Kanten der Durchbrüche 29 und 30 sind zu statisch tragenden Stützprofilen
31, 32 (Fig. 75 89 verpreßt, die dem gesamten Sesselelement hohe Stabilität bei
niedrigem Gewicht und bestmöglicher Materialausnutzung geben
Die
Armlehnen 4 und 5 sind als Hohlkörper 33 (Fig. 9) ausgebildet und können in jeder
zweckmäßigen Form gestaltet sein.
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Der über die Filmscharniere 28 die Seitenteile 2, 3 verbindende Fußteil
13 ist ebenfalls als doppelwandiger Hohlkörper ausgebildet (Fig. 10). An seinen
Enden sind die beiden Wandungen 130, 131 zum Filmscharnier 28 zusammengepreßt, welches
zwischen den Standflächen 9,10 und 11,12 fest mit dem Unterträger 34 der Seitenteile
2 und 3 verbunden ist. Die Filmscharniere 28 stellen also eine feste Verbindung
zwischen dem Fußteil 13 und den Seitenteilen 2, 3 her, sie ermöglichen es aber,
daß die Seitenteile 2, 3 zum Aufstellen des Sessels aufgerichtet (Fig. 1) oder zur
raumsparenden Lagerung und zum Transport zusammengeklappt werden können. Das Seitenteil
2 kann dann auf den Fußteil 13 aufgelegt werden, während das Seitenteil 3 unteren
Fußteil 13 abgeklappt wird, oder umgekehrt.
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Die Anordnung des Fußteiles 13 ist so getroffen, daß er mit seinen
Filmscharnieren 28 vom Boden freiliegend, etwas erhöht, an den Unterträgern 34 angeschlossen
ist.
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Zur Gewichtserleichterung und Materialeinsparung ist der Fußteil 13
mit einem großen mittleren Durchbruch 35 und zur Versteifung ist er mit seitlichen
Verstärkungssicken 36 versehen. Die Ränder des Durchbruchs 35 können zur Verstärkung
wiederum als Profile 31 oder 32 oder als zusammengepreßte, umlaufende Randkante
ausgeformt sein.
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In möglicher Abwandlung des Ausführungsbeispieles lassen sich anstatt
der Schraubverbindungen zwischen den Seitenteilen 2 3 und dem Sitzteil 14 auch Nut-
und Feder-Verbindungen oder Schnappverbindungen verwenden, die im 1:: oppelwand-Blasverfahren
vorteilhaft auszubilden sind.
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Die Durchbrüche können in jeder beliebigen Form3 auch oval, rund usw.
ausgeführt und die Oberflächen können mit Ornamenten oder sonstigen reliefartigen
Verzierungen versehen werden.