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Handvorrichtung zum Teppichkntipfen Die Erfindung betrifft eine Handvorrichtung
zum Teppichnüpfen durch Einknöpfen von Florfäden in ein Grundgewebe, welche Vorrichtung
an ihrem Arbeitsende eine in das Grundgewebe einstoßbare Ose und zwei Greifer zum
Erfassen des Florfadens aufweist, die an einem verschieblichen Handgriff befestigt
sind, der mit ihnen gegen eine Federkraft von einem Anschlag weg verschiebbar ist.
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Solche Handvorrichtungen zum Teppichknüpfen sind bekannt. Eine besonders
einfache Konstruktion ergibt sich dabei, wenn das Ende des Handgriffes, der beim
Teppichkntipfen auf- und abbewegt wird, stirnseitig von einem Anschlag übergriffen
ist, wie es die DE-PS 1 121 267 zeigt. Dabei besteht jedoch die Gefahr, daß beim
Arbeiten unter Umständen ein Teil der Haut der Hand des Benutzers zwischen Handgriff
und Anschlag eingeklemmt werden kann, was schmerzhaft ist.
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Zwar ist auch bereits eine im Inneren des Gerätes angeordnete Verriegelung
bekannt, die jedoch hinsichtlich Herstellung und Montage aufwendig ist.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei welcher die Vorteile der konstruktiv besonders einfachen Anordnung
eines Anschlages am Ende der Führung für den Handgriff erhalten bleiben, eine IClemmgefahr
für den Benutzer aber ausgeschlossen wird.
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Die überraschende Lösung dieser scheinbar widersprüchlichen Aufgabe
besteht im wesentlichen darin, daß der Anschlag durch die Rückstellung wenigstens
teilweise in die Stirnseite des Handgriffes versenkbar ist. Die eigentliche Anschlagfläche
wird dadurch in die dem Arbeitsende abgewandte Stirnseite des Handgriffes verlegt,
so daß ein Einklemmen des Benutzers praktisch ausgeschlossen ist. Dennoch bleiben
aie Vorteile einer möglichst preiswerten Herstellung erhalten und aufwendige Verriegelungseinrichtungen
mit entsprechenden Auslösevorrichtungen im Inneren des Gerätes werden vermieden.
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Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung kann darin
bestehen, daß der Handgriff im Bereich einer den Anschlag in Ruhestellung umgreifenden
Einsenkung an seiner Außenseite eine Erweiterung aufweist. Eine solche Erweiterung
kann einen zusätzlichen Schutz für die Hand des Benutzers darstellen, weil keine
Teile der Hand, z. B. der Hautlappen zwischen Daumen und Zeigefinger, oberhalb dieser
Erweiterung zu liegen kommen kann. Dabei nimmt zweckmäßigerweise der Querschnitt
der Erweiterung gegen die Stirnseite des Handgriffes hin zu.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung von eigener schutzwürdiger Bedeutung
besteht darin, daß sich der Anschlag und die Einsenkung in Eintrittsrichtung, also
gegen das Arbeitsende hin, konisch verjüngen. Bei der Relativbewegung zwischen Anschlag
und Einsenkung im Sinne eines Eintretens des Anschlages in die Einsenkung bzw. beim
übergreifen des Anschlages durch die Einsenkung ist zunächst der Abstand zwischen
der Außenseite des Anschlages und der Innenseite der Einsenkung so groß, daß auch
bei ungünstigsten Umständen hier keine Klemmgefahr besteht. Selbst Benutzer mit
sehr großen Händen sind durch diese besondere Maßnahme also vor einer schmerzhaften
Einklemmung geschützt.
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Eine weitere Verbesserung kann darin bestehen, daß der konische
Anschlag
absatzlos und/oder über eine Rundung in die Führung für den Handgriff übergeht.
Dabei kann als Anschlag ein Kegelstumpf vorzugsweise aus Kunststoff am Ende der
Führungsstange befestigt sein, dessen kleinerer Durchmesser dem Durchmesser der
Führung etwa entspricht und dem Arbeitsende der Vorrichtung zugewandt ist.
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Ein besonders formschönes Gerät ergibt sich, wenn die dem Arbeitsende
der Vorrichtung abgewandte Oberseite des Anschlages in Ruhestellung etwa bündig
mit der Oberkante der Ausnehmung an der Stirnseite des Handgriffes abschließt. Dadurch
ergeben sich nur im Inneren der Einsenkung befindliche Berührungen von Anschlagflächen
und gleichzeitig ergibt sich ein Gerät, bei welchem der Anschlag praktisch nicht
sichtbar ist.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 eine
im Griffbereich aufgebrochene Ansicht der erfindungsgemäßen Handvorrichtung zum
Knüpfen, wobei sich die Anschlagflächen berühren, und Fig. 2 in vergrößertem Maßstab
das Ende des Handgriffes mit der Einsenkung und dem Anschlag am Ende der Führungsstange,
wobei der Handgriff in nach unten verschobener Position dargestellt ist.
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Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Handvorrichtung dient zum Teppichknüpfen,
wobei in bekannter Weise an dem Arbeitsende 2 der Vorrichtung 1 eine in das Grundgewebe
einstoßbare Ose 3 und zwei Greifer 4 zum Erfassen eines Florfadens angeordnet sind,
die an einem verschieblichen Handgriff 5 befestigt sind. Der Handgriff 5 ist gegen
die Kraft einer Feder 6 aus der in Fig. 1 dargestellten Position abwärts in Richtung
des
Pfeiles Pf 1 verschiebbar, wodurch die Greifer 4 in bekannter
Weise ihre entsprechende Bewegung relativ zu der Öse 3 durchführen. In Fig. 2 ist
der Handgriff 5 in nach unten verschobener Position dargestellt.
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Die Kraft der Feder 6 führt den Handgriff 5 mit den Greifern 4 wieder
zurück, bis der Handgriff an einem Anschlag 7 anstößt, der an einem dem Arbeitsende
2 abgewandten Ende einer Führungsstange 8 angeordnet ist. Dies stellt eine besonders
einfache und zweckmäßige Konstruktion zur Fixierung der Ausgangslage der Handvorrichtung
1 dar.
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In den Figuren erkennt man deutlich, daß der Anschlag 7 durch die
Rückstellung wenigstens teilweise - im Ausführungsbeispiel praktisch vollständig
- in die Stirnseite 9 des Handgriffes 5 versenkbar ist. In -Ruhestellung ist also
der Anschlag 7 von einer Einsenkung 10 des Handgriffes 5 umgriffen.
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Man erkennt nun vor allem auch in Fig. 2, daß der Handgriff 5 im Bereich
dieser Einsenkung 10 an seiner Außenseite eine Erweiterung 11 aufweist, die einen
zusätzlichen Schutz der Hand des Benutzers gegen ein Einklemmen zwischen Handgriff
und Anschlag darstellt. Wenn der Anschlag 7 in Funktionsstellung ist, schließt dabei
seine dem Arbeitsende 2 der Vorrichtung 1 abgewandte Oberseite 12 etwa bündig mit
der Oberkante der Ausnehmung 10 an der Stirnseite 9 des Handgriffes 5 ab. Die Anschlagflächen
zwischen Anschlag 7 und Handgriff 5 sind also vollständig versenkt, so daß eine
Einklemmgefahr vermieden ist. Um ganz sicher dafür zu sorgen, daß alle Anschlagflächen
im Inneren des Handgriffes 5 zu liegen kommen, können der übergang 13 zwischen der
Oberseite 12 des Anschlages 7 und seiner schrägen Mantelfläche 14 und/oder der obere
Rand 15 der Einsenkung 10 angefast oder abgerundet sein. Man erkennt in Fig. 1,
daß dadurch im Bereich der oberen Stirnseite 9 ein Abstand zwischen Anschlag 7 und
Handgriffteil entsteht, hier also keine Berührung zwischen diesen beiden Teilen
mehr stattfindet.
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Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, d-aß sich der Anschlag 7 und
die Einsenkung 10 in Eintrittsrichtung konisch verjüngen. Beim ersten Eintreten
des Anschlages in die Einsenkung, was in Wirklichkeit einer Zurückbewegung der Einsenrng
mit einem allmählichen Obergreifen des Anschlages entspricht, ist der Abstand zwischen
der Außenseite 14 des Anschlages 7 und der Innenseite der Einsenkung 10 noch so
groß, daß eine Klemmgefahr praktisch nicht besteht. Darüber hinaus sorgt die Erweiterung
11 dafür, daß die Hand des Benutzers von der Einsenkung 10 abgehalten wird, so daß
insgesamt vor allem bei Kombination der vorbeschriebenen Maßnahmen eine Klemmgefahr
praktisch ausgeschlossen ist. Dabei hilft ferner mit, daß der konische Anschlag
7 absatzlos und über eine leichte Rundung 16 in die Führung 8 übergeht. Selbst wenn
einmal die Hand des Benutzers teilweise in den Bereich des Anschlages gelangt, würde
sie bei der Relativbewegung zwischen Handgriff und Anschlag also leicht an dem Anschlag
7 nach oben verschoben werden können, ohne daß sich Hautteile verhaken und doch
irgendwie eingeklemmt werden könnten.
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Als Anschlag 7 ist im Ausführungsbeispiel ein Kegel stumpf z. B. aus
Kunststoff vorgesehen, der am Ende der Führungsstange 8 befestigt ist. Sein kleinerer
Durchmesser entspricht dabei etwa dem Durchmesser der Führung 8 und ist dem Arbeitsende
2 der Vorrichtung zugewandt, um in der beschriebenen Weise in die entsprechende
Einsenkung 10 eintreten zu können.
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Insgesamt ergibt sich eine Handvorrichtung 1, die hinsichtlich der
Konstruktion bezüglich der Festlegung zwischen dem verschiebbaren Handgriff 5 und
dem Anschlag 7 in Ruhestellung einfach ist, weil die Anschlagflächen in herkömmlicher
Weise am Ende des Handgriffes und der Führungsstange angeordnet bleiben können.
Dennoch ist der Anschlag in Ruhestellung weitestgehend unsichtbar und vor allem
ist bei der Betätigung die Gefahr einer schmerzhaften Einklemmung von Hautlappen
od. dgl. an der Hand des Benutzers ausgeschlossen.
Alle in der Beschreibung,
den Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche
Bedeutung haben.