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Rodelschli tten
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Rodelschlitten gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Die bisher üblichen Rodelschlitten besitzen als Gestell zwei im Abstand
stehende bügelförmige Joche, die auf ihrer Oberseite durch eine Querlattung überdeckt
sind und die ci egebenen falls noch auf der Unterseite mit Hilfe von Bandeisen versteift
sind. Abgesehen davon, daß ein solcher Aufbau eine relativ große Anzahl von Einzelteilen
benötigt und dadurch für die Montage und Arbeitsvorbereitung aufwendig ist, bietet
ein solcher Aufbau grundsätzlich den Nachteil, daß beim
Rodeln und
Bremsen und Lenken mit Hilfe der nach vorn ausqestellten Fersen diese Spritzschnee
hochschleudern und zu unangenehmer Bespritzung und Befeuchtung und unter Umständen
auch zu erheblicher Sichtbehinderung und gegebenenfalls zur Erkältung des Unterleibs
führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Rodelschlitten so neu zu gestalten,
daß die Möglichkeit des Bespritztwerdens weitgehend ausgeschaltet wird und im übrigen
ein Aufbau aus weniger Teilen unter Verringerung des Montageaufwands möglich ist.
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Diese Aufgabe ist durch die gekennzeichneten Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst. Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Schlitten ersetzt Praktisch das gesamte
Gestell mit einem einzigen vorgeformten schalenförmigen Körper, der als Schale die
notwendige Tragfunktion übernimmt und gleichzeitig als Spritzschutz dienen kann,
da er eine geschlossene, die Kufen übergreifende Fläche bildet.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Maßnahme nach Patentanspruch
2 getroffen werden, da auf diese Weise die Kufen im vorderen Bereich für bequemeres
Aufsetzen der Füsse genutzt werden können und eine gewisse Elastizität in Querrichtung
erreicht wird, die den Laufkomfort steigert.
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Im Falle einer starken Schrägstellung der Kufenstützen ergibt sich
die günstigste Stützung der Schale und die bestmögliche Lasteintragung, wenn die
Kufen eine Gestaltung gemäß Patentanspruch 3 erhalten. Dabei ergibt sich der Vorteil,
daß nicht mehr die Kufe über die gesamte Querschnittsbreite als Lauffläche ausgestaltet
werden
muß, diese vielmehr auf die halbe Querschnittsstärke reduziert werden kann, wodurch
sich verbesserte Laufeigenschaften ergeben und die verbleibende, schräg nach außen
ansteigende Dachfläche als Seitenführung dienen kann.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
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Fig 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Rodelschlitten in Seitenansicht;
Fig. 2 zeigt den Rodelschlitten nach Fig. 1 in Draufsicht; Fig 3 bis 5 sind Teilschnittansichten
längs der Schnittlinien III-III, IV-IV und V-V in Fig. 2; Fig. 6 und 7 zeigen Abwandlungen
der Laufbeschläge im Schnitt; Fig. 8 zeigt in schaubildlicher Darstellung eine angepaßte
Polsterauflage; Fig. 9 zeigt einen etwa der Fig. 3 entsprechenden Querschnitt durch
eine abgewandelte Ausführungsform des Rodelschlittens.
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Der erfindungsgemäße Rodelschlitten besteht aus zwei Kufen 1 und
einem diese verbindenden und gleichzeitig den Sitzkörper bildenden Gestell 2, das
eine Sitzfläche für zwei Personen bietet.
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Die beiden Kufen liefern im eigentlichen Sitzbereich zwei zueinander
parallele Gleitabschnitte 3 und sind dann nach vorn aufeinander zu über die eigentliche
Sitzfläche 4 des Gestells hinaus hochgezogen und zu einem Horn 5 rückgebogen. Das
Gestell 2 bildet eine selbsttragende Schale mit nach unten offenem U-Querschnitt,
deren Schenkel 6 an zwei in Längsabstand stehenden Absclmitten als Kufenstützen
7 und 8 auf die Kufen 1 reichen und deren die Sitzfläche 4 bildender Steg 9 im vorderen
Bereich unter stetiger Breitenabnahme über die Hörner 5 hochgezogen und an diesen
gestützt ist. Der Abstand zwischen dem Schenkelrand 10 und den Kufen 1 im Bereich
vor den vorderen Kufenstützen 7 nimmt auf mindestens Erwachsenenschulterstärke im
Bereich der Hörner 5 zu, so daß nach Durchstecken eines Arms der Schlitten mit Hilfe
der Rundung in den Hörnern auf die Schulter gehängt werden kann, wobei die Gesamtlänge
des vor den vorderen Kufenstützen 7 liegenden Kufenabschnitts nindestens zwei Stiefellängen
umfaßt, so daß zwei auf einem solchen Schlitten sitzende Personen ihren Fuß auf
den vorderen ansteigenden Abschnitt der Kufen aufsetzen können. Erreicht wird dies
dadurch, daß die Schenkel 6 von den vorderen Kufenstützen 7 ausgehend nach oben
zu den Hörnern hin kontinuierlich in ihrer Höhe abnehmen.
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Die beiden Schenkel 6 sind zwischen den Kufenstützen 7 und 8 so ausgenommen,
daß die Schenkelränder 11 zwischen den Kufenstützen etwa handflächengroße Haltelöcher
12 ausbilden, in denen sich eine vordere,d.h. über der vorderen Kufenstütze 8 sitzende
Person mit den Händen festhalten kann. Ferner ist in mindestens einem der Schenkel
6 hinter der hinteren Kufenstütze 8 ein Griffloch 13 für den rückwärtigen Fahrer
zum Festhalten beim Fahren vorgesehen.Die Kufenstützen haben in Schlittenlängsrichtung
gesehen im Bereich ihres Anschlusses an die Kufen 1 vorzugsweise eine Ausdehnung
von dem drei- bis fünffachen der Kufenbreite,
wobei erfindungsgemäß
die Schenkel 6 von allen Seiten her, d. h. von vorn und von hinten in Bogenform,
d. h. stufenfrei in die Kufenstützen 7 und 8 übergehen, oder, anders ausgedrückt,
diese sich beginnend von den Kufen nach oben kontinuierlich verbreitern, so daß
eine optimale Kraftverteilung und Kraftumleitung aus dem Stegbereich 9 in die Kufenstützen
erfolgt. Der Stegbereich 9 ist als Sitzmulde eingewölbt (Fig. 3 und 4).
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Die Kufenstützen 7 und mit ihnen die Schenkel 6 sind in einem Winkel
a von mehr als 250 schräggestellt, um auf diese Weise im Bereich vor den vorderen
Kufenstützen 7 eine ausreichende seitliche Ausstellung des nach vorn schräg ansteigenden
Kufenabschnitts zu erreichen, der für das Aufsetzen der Füsse dient. Die Kufen 1
sind im Querschnitt im wesentlichen symmetrisch zu der von Schenkeln 6 und Kufenstützen
7 gebildeten Stützebene 15 und bilden über ihre Gesamtlänge vorzugsweise einen in
einer Ebene liegenden Träger, d.h. einen in der Stützebene 15 liegen den Träger
mit im wesentlichen Quadratquerschnitt, in dessen Oberseite die Kufenstützen 7 mit
Stecksitz eingreifen, wobei die Unterseite als Träger für einen Laufbeschlag 22
dient, der vorzugsweise Dachkantform hat, so daß sich zwei Dachflächen 16 und 17
ergeben, von denen die Dachfläche 16 die eigentliche Lauffläche bildet und so liegt,
daß die Dachflächen 16 beider Kufen in einer Ebene, d. h. in der horizontalen Laufebene
oder Gleitebene liegen. Die andere hierzu im Winkel nach außen ansteigende Dachfläche
17 dient im wesentlichen der seitlichen Führung.
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Zur weiteren Aussteifung der Schale ist im Bereich der Kufenstützen
7 und 8 unterhalb der Schale jeweils ein Versteifungsbügel 18 vorgesehen, der vorzugsweise
aus einem Bandeisen in Form eines nach unten offenen Trapezes gestaltet ist, dessen
Enden 20 mit den Kufen 1
verschraultsind und deren oberer Steg
21 der Wölbung 9 der Sitzfläche angepaßt und mit dieser an zwei in Abstand stehenden
Stellen verschraubt ist.
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Die Schale besteht vorzugsweise aus einem gebogenen Schichtholz mit
einer Materialstärke, die nicht nur die notwendige Steifigkeit gewährleistet sondern
auch Schnittverletzungen verhindert. Sie hat daher eine Stärke von etwa 8 bis 12
mm.
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Der Laufbeschlag 22 kann gemäß Fig. 6 und 7 abgewandelt werden, d.
h. es kann die Dachfläche 17 konkav ausgerundet sein oder es können beide Dachflächen
16 und 17 rund ineinander übergehen. Die Gestaltung hängt von den erwünschten Gleit-
und Seitenführungseigenschaften ab.
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Grundsätzlich kann auch einfach eine planparallele Schiene verwendet
werden, wie sie in Fig. 5 angedeutet ist.
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Zur Erhöhung des Fahrkomforts kann eine Polsterauflage 23 vorgesehen
werden, die vorteilhaft ein Integralschaumkörper mit eingeformten Sitzmulden 24
als Doppelschalensitz ist. Bei Verwendung einer solchen Polsterauflage wird der
Halt auf der Schalenoberseite erhöht, die üblicherweise aus herstellungstechnischen
Gründen glatt ist und für die notwendige Griffigkeit erst nachbearbeitet werden
müßte. Zweckmäßig ist die Polsterauflaqe lösbar, vorzugsweise mittels Druckknöpfen
befestigbar, so daß sie bei Nichtgebrauch abgenommen werden kann. Dies bedeutet
gleichzeitig auch eine gewisse Diebstahlsicherung, da der Rodelschlitten bei sonst
glatter Oberseite ohne Polsterauflage kaum benutzbar ist.
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Im übrigen kann auch am Griffloch 13 eine Polsterung vorgesehen werden,
wie dies durch die Schraffur angedeutet ist. Dieses Griffloch ist schräg noch vorn
und nach unten geneigt und so angeordnet, daß es mit dem unteren
Rand
13b des Schenkels einen integrierten Griff bildet, indem der untere Rand 13a des
Grifflochs von dem Rand 13b einen solchen Abstand hat, daß der verbleibende Schenkelabschnitt
13c von einer Hand umfaßt werden kann. Dieser integrierte Griff ersetzt die sonst
üblicherweise nach hinten in Verlängerung der Sitzschale vorgesehenen Griffe und
liegt für ein Zurücklehnen nach rückwärts wesentlich griffgünstiger.
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Im übrigen kann der ganze Schlitten aus Kufen und Schale durchaus
in einem einzigen Formvorgang im Blasformverfahren hergestellt werden, wobei die
notwendige Steifigkeit insbesondere im Sitzbereich durch die doppelschalige Ausbildung
gewährleistet ist, wie dies die Schnittdarstellung gemäß in Fig. 9 verdeutlicht.
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