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Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft einen
Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge.
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Kraftfahrzeugsitze werden bisher fUr alle Fahrzeuge des gleichen Typs
im wesentlichen gleich geformt, Der Käufer und Benutzer des Fahrzeuges hat nur die
Wahl unter unterschiedlichen Bezugs stoffen, nicht aber unter verschiedenartigen
Polsterungen0 Um verschiedenen Körpergrößen Rechnung zu tragen, ist es bekannt,
die Sitze von Kraftfahrzeugen, insbesondere den Fahrersitz, in seiner Höhe und in
Längsrichtung zum Fahrzeug verstellbar im Fahrgastraum
zu lagern.
Hierdurch ist nur eine grobe Anpassung möglich, die Ausbildung des Sitzes nimmt
jedoch auf anatomische Unterschiede in der Körpergestalt verschiedener Fahrer keine
Rücksicht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge
zu schaffen, der einfach und preiswert hergestellt und in seiner Form den Bedürfnissen
von verschieden großen und verschieden gestalteten Menschen rasch und einfach angepaßt
werden kann und der hohen Sitzkomfort und ausreichenden Halt bietet.
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Diese Aufgabe wird mit der Erfindung durch eine Sitzschale und eine
Rückenlehnenschale gelöst, an denen Polsterkissen lösbar befestigt sind, die gegen
andere Kissen von verschiedener Form und/oder Größe auswechselbar sind.
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Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, einen Sitz mit Sitz schalen
gleicher Grundform durch Anbringen von verschiedenen Polsterkissen geeigneter Form
und Größe den Bedürfnissen der Person anzupassen, welche den Sitz benutzen soll.
Beispielsweise ist es möglich, für Menschen mit langen Oberschenkeln ein längeres9
vorderes Sitzkissen aufzulegen, um die Oberschenkel ausreichend abzustützen. Kleinere
Menschen können ein höheres hinteres Sitzkissen erhalten, damit sie in eine höhere
Sitzposition gelangen und hierdurch besser über das Lenkrad eines Autos
hinwegsehen
können0 Für Menschen mit geradem Rücken können entsprechend geformte Rückenkissen
an der RUckenlehnenschale befestigt werden, während Leute mit hohlem Rücken oder
schwachen Rückenmuskeln, die im Bereich oberhalb des Beckens eine Stütze brauchen,
ein hierfür geeignetes Rükkenkissen erhalten können0 Zusammen mit einer Höhenverstellbarkeit
des Sitzes und einer Verstellbarkeit von Rückenlehnenschale und Sitz schale gegeneinander
läßt sich schon mit zwei oder drei unterschiedlichen Polsterkissen nahezu für jede
Gestalt die günstigste und zweckmäßigste Sitzposition erreichen, die dem Benutzer
höchstmöglichen Komfort und ausreichenden Halt bietet.
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Zur einfachen und sicheren Lagerung des Sitzes ist es zweckmäßig,
wenn die Sitzschale an ihrer Unterseite als Hohlträger ausgebildete Tragholme aufweist.
Diese Tragholme können aus Blech bestehen und mit der Sitzschale verschweißt oder
vernietet sein. Sie gewährleisten eine sichere Auflage des Sitzes auf den in Kraftfahrzeugen
üblicherweise verwendeten Sitzschienen.
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Die Schalen für Sitz und/oder Rückenlehne haben zweckmäßig eine flache
Mulde mit hochgezogenen Seitenrändern.
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Die Schalen erlangen hierdurch eine hohe Steifigkeit, auch wenn sie
aus nur dünnem Stahlblech bestehen0 Sie gewährleisten eine gute, vollflächige Auflage
für die Risterkissen und bieten diesen und dem Benutzer des
Sitzes
einen guten seitlichen Halt.
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Die Schalen sind auf ihrer Unterseite bzw. Rückseite zweckmäßig mit
einem Uberzug aus Schaumkunststoff, insbesondere aus Polyurethan-Integralschaum,
versehen. Dieser Überzug geht eine vollflächige Verbindung mit der Schale ein und
polstert diese auf ihrer Rückseite ab, um den hinter dem Sitz sitzenden Personen
mehr Bequemlichkeit zu bieten und im Falle eines Aufpralles Stöße abzufangen0 Gleichzeitig
dient der Überzug der Schale aus Schaumkunststoff im Bereich der Seitenränder als
Polsterung für diese, wenn er nach einem weiteren Merkmal der Erfindung die hochgezogenen
Seitenränder der Schalen umgreift Die Schalen, die zweckmäßig aus Stahlblech bestehen,
haben Belüftungsöffnungen, die der Ventilation des Sitzes dienen und den Zutritt
und das Entweichen der Luft aus den Polsterkissen ermöglichen sollen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist jedes Polsterkissen
an seiner Rückseite zweckmäßig einen Träger auf, dur an der Sitz schale oder Rückenlehnenschale
befestigbar ist0 Dieser Träger kann eine Platte aus Preßspan, Kunststoff od,dgl,
sein, welche federnde Klipse trägt, die in hierfür vorgesehene Ausnehmungen in den
Schalen einrasten.
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Das Befestigen und Auswechseln der Polsterkissen ist hierdurch besonders
einfach0 Außerdem ist gewährleistet, daß
die Polsterkissen während
des Gebrauches ihre Form behalten und in den Schalen unverschieblich fest liegen,
Jedes Kissen hat zweckmäßig einen eigenen Uberzug aus Stoff, Leder, Kunstleder od.dgl.
Hierdurch ist es möglich, jedes Kissen einzeln gegen ein anderes auszuwechseln,
ohne hierbei den Bezug zu entfernen. Die Polsterkissen sind vorzugsweise mit Schaumkunststoffen
(Polsterschaum) gefüllt und hierdurch sehr einfach und preiswert herzustellen.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Sitz schale und der Rückenlehnenschale
mindestens je zwei Polsterkissen zugeordnet sind, die auf der Sitz schale hintereinander
und auf der Lehnenschale übereinander angeordnet und unabhängig voneinander gegen
Polsterkissen anderer Form und Größe austauschbar sind. Durch die Unterteilung der
Sitzfläche und Rückenlehnenfläche in mindestens zwei Bereiche kann die Polsterung
verschiedenen Bedürfnissen sehr individuell angepaßt werden0 Außerdem genügt es
schon bei sehr vielen Personen, nur ein einzelnes Kissenteil gegen ein anders geformtes
auszuwechseln, um die optimale Sitzposition zu erreichen. Bei geeigneter Formgebung
ist es sogar möglich, die Polsterkissen von Sitz schale und Rückenlehnenschale untereinander
auszuwechseln, um die erwünschte Sitzposition zu erreichen,
Es
ist vorteilhaft, wenn die Belüftungsöffnungen in den Schalen mindestens an denjenigen
Stellen angeordnet sind, wo die einzelnen Polsterkissen aneinanderstoßen. Hierdurch
kann Luft an die Sitzfläche und an den Rücken der auf dem Sitz sitzenden Person
gelangen, Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können der Sitz und/oder die
Rückenlehne auch je einen einstückigen, abziehbaren Bezug haben, der beide Polsterkissen
des Sitzes bzw. der Rückenlehne bedeckt0 Eine solche AusfUhrungsform kann dann zweckmäßig
sein, wenn die Polsterkissen von Sitz und Rückenlehne aus einstückigen Schaumstoffkörpern
bestehen, die selbst formbeständig sind und für sich ausgewechselt werden können.
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Wenn der Sitz als Kraftfahrzeug- oder Flugzeugsitz dient, ist es zweckmäßig,
im oberen Bereich der RUckenlehnenschale eine Kopfstütze zu befestigen, die ebenso
wie die Schale für Sitz und Rückenlehne aus Stahlblech bestehen kann, der von einem
Polyurethan-Schaumkunststoff überzogen ist.
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Die Erfindung wird durch die Zeichnungen an einem AusfUhrungsbeispiel
näher erläutert0 Es zeigtt Fig. 1 einen Kraftfahrzeugsitz nach der Erfindung in
einem senkrechten Längs schnitt nach Linie I-I der Fig. 2,
Figo
2 den Sitz nach Figo 1 in einem Querschnitt durch die Sitzfläche nach Linie 11-11
und Fig. 3 einen Ausschnitt der Rückenlehne des Sitzes nach Figo 1 in vergrößertem
Maßstab.
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In den Zeichnungen ist mit 10 ein Kraftfahrzeugsitz bezeichnet, dessen
wesentliche, tragende Elemente eine Sitz schale 11 und eine Rückenlehnenschale 12
sind, die durch ein feststellbares Gelenk 13 in ihrer Lage gegeneinander verstellbar
miteinander verbunden sind. Die Sitzschale 11 und die Rückenlehnenschale 12 bestehen
aus Stahlblech und sind in Längsrichtung der Sitz- bzw.
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Rückenlinie einer sitzenden Person etwa entsprechend geformt, Sie
bilden in querrichtung eine flache Mulde 14 mit hochgezogenen Seitenrändern 15 (Fig0
2)o Die Rückenlehnenschale 12 ist an ihrer Rückseite 16 mit einem Überzug 17 aus
Schaumkunststoff, vorzugsweise aus Polyurethan-Integralschaum, versehen, der vollflächig
mit der Rückseite 16 der Schale verbunden ist und auch die hochgezogenen Seitenränder
15 der Rückenlehnenschale 12 umgreift. Ein gleicher Überzug 18 ist auch im Bereich
der Seitenränder 15 der Sitz schale 11 vorhanden, Er bedeckt hier jedoch die Unterseite
19 der Sitzschale nur neben den Seitenrändern 15o
Die Sitzschale
11 und die Rückenlehnenschale 12 haben eine Reihe von Belüftungsöffnungen 20, die
gleichmäßig über die Sitz- bzw. Rückenlehnenfläche verteilt angeordnet sind.
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Weitere Belüftungsöffnungen 21 sind an denjenigen Stellen angeordnet,
wo die einzelnen Polsterkissen aneinanderstoßen, die weiter unten noch beschrieben
werden.
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Die Sitzschale 11 trägt an ihrer Unterseite 19 als Hohlträger ausgebildete
Tragholme 23, die von im Querschnitt trapezförmigen Blechkästen gebildet werden
können, die an der Unterseite 19 der Sitzschale 11 angeschweißt oder angenietet
sind.
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Zu der Sitzschale 11 und zu der Rückenlehnenschale 12 gehören je zwei
Polsterkissen 24, 25 bzw. 26, 27, die gegen andere Polsterkissen 24', 25' bzw. 26',
27t auswechselbar sind, die im wesentlichen die gleiche UmriDform wie die Polsterkissen
24, 25 bzw. 26, 27, jedoch eine größere Dicke haben als diese0 Die Form der anderen
Kissenart ist in Fig. 1 mit strichierten«Linien angedeutet. Man erkennt, daß das
Kissen 25t nicht nur im hinteren Teil wesentlich dicker, sondern am vorderen Rand
auch wesentlich kürzer ist als das Kissen 25, welches ein gutes Stück über die Vorderkante
28 der Sitzschale 11 hinausragt. Außer den in den Figo 1 und 2 gezeigten Kissenformen
sind natürlich noch weitere Formen möglich0 Insbesondere können die Polsterkissen
24, 25, 26 und 27 auch eine andere Größe
haben0 Beispielsweise
kann das Polsterkissen 24 kürzer und das Polsterkissen 25 länger sein, so daß die
querverlaufende Trennfuge 29 zwischen den beiden Kissen weiter hinten liegt. Außerdem
kann es zweckmäßig sein, anstelle von je zwei Polsterkissen deren drei vorzusehen,
so daß die Polsterung der Rückenlehne durch zwei querverlaufende Trennfugen 30 unterteilt
ist.
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Jedes Polsterkissen 24, 25, 26 und 27 hat an seiner Rückseite 31 einen
Träger 32, beispielsweise eine Platte aus Preßspan, Kunststoff od.dglOw der mit
federnden Klipsen 33 an der Sitzschale 11 oder der Rückenlehnenschale 12 befestigt
ist. Die Klipse 33 bestehen beispielsweise aus Kunststoff oder Metall und haben
an ihrem einen Ende 34 einen nach außen gerichteten Rand 35, der den Rand 36 einer
hierfür vorgesehenen Ausnehmung 37 in der Schale 12 oder 11 hintergreift, wenn sich
der Klips 33 nach seinem Einführen in die Öffnung 37 wieder federnd spreizt. Die
Klipse 33 sitzen fest in entsprechenden Bohrungen 38 der Trägerplatte 320 Auf der
Trägerplatte ist ein Polsterkörper aus Schaumkunststoff (Polsterschaum) 39 vollflächig
befestigt, der an der Vorderseite und an den Rändern mit einem Überzug 40 aus Stoff-,
Leder, Kunstleder odqdglO abgedeckt ist0 Der Bezugsstoff 40 ist zweckmäßig an den
Rändern bis über die Trägerplatte 32 gezogen, so daß er zugleich zwischen
dieser
und der Sitzschale 11 bzw. der Rückenlehnenschale 12 eingespannt wird. Zr kann natürlich
auch die gesamte Trägerplatte 32 mit abdecken, Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
hat jedes Polsterkissen 24, 25, 26 und 27 einen eigenen ueberzug 40 und kann unabhängig
von den anderen Polsterkissen gegen ein ähnliches Polsterkissen 24' bzw, 25t bzw0
26 bzw. 27 von anderer Form oder Größe ausgewechselt werden. Wenn die Polsterkissen
jedoch aus einteiligen Schaumkunststoffstücken bestehen, die mit der Trägerplatte
32 fest verbunden sind, ist es auch möglich, sie zunächst ohne Bezug auf der Sitzschale
11 bzw. der Rückenlehnenschale 12 zu befestigen und danach die ganze Lehne bzw.
die ganze Sitzfläche mit einem einstückigen, abziehbaren Bezug zu überziehen, der
beide Polsterkissen 24 und 25 bzw0 26 und 27 des Sitzes 11 bzw. der Rückenlehne
12 bedeckt.
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Bei Vervrendlng von separat überzogenen Polsterkissen ist es zweckmäßi,
den Uberzug 17, 18 der Schalen 11 und 12 mit einem Bezug 44 aus Stoff, Leder9 Kunstleder
odOdgl.
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abzudecken, um einen ästhetisch einwandfreien Eindruck zu erzielen,
Im oberen Bereich 41 der Rückenlehnenschale 12 ist mit einem geeigneten Bügel 42
eine Kopfstütze 43 befestigt, die ebenso wie die Schalen 11 und 12 aus Stahlblech
besteht
und mit Polyurethan-Integralschaum überzogen ist.
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Die erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. Beispielsweise
ist es auch möglich, als Kissenfüllung Schaumstoffflocken zu verwenden oder Federkerne
einzusetzen0 Die Sitz schalen können auch aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt
werden. Ferner ist es möglich, die Polsterkissen auf eine andere Weise an den Sitzschalen
zu befestigen, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung überschritten wird0