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Schneideinrichtung für schlauchförmige Werkstücke
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Die Schneideinrichtung dient zum Abschneiden kürzerer schlauchförmiger
Werkstücke von einem Schlauchvorrat größerer Länge. Solche schlauchförmigen Werkstücke
werden vielfach zu Filtern verarbeitet. Sie können aber auch ganz anderen Zwecken
dienen. Diese schlauchförmigen Werkstücke haben manchesmal eine zusammenhängende
poröse Wandung und manchesmal eine netzartige oder gewebeartige Wandung. Der Werkstoff
ist manchesmal Metall und manchesmal Kunststoff. Soweit die Wandung des langen Schlauches
eine ausreichend hohe Formsteifigkeit besitzt, bereitet das Abschneiden der kürzeren
Längenabschnitte meist keine größeren Schwierigkeiten. Wenn das Ausgangsmaterial
aber ein Schlauch mit geringer Formsteifigkeit ist, was meist bei dünnwandigen Schläuchen
aus Kunststoff der Fall ist, die in großer Länge hergestellt und zu Rollen aufgewickelt
werden, ergeben sich oft erhebliche Schwierigkeiten, die im allgemeinen ein selbstätiges
maschinelles Abschneiden verhindern und einen erheblichen Anteil an Handarbeit erfordern.
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Der dünnwandige Schlauch wird absatzweise von der Vorratsrolle abgezogen,
wobei er mehr oder weniger stark flachgedrückt ist. Der benötigte Längenabschnitt
wird mit mechanischen Schneidwerkzeugen in einem groben Schnitt mit übermaß vom
übrigen Schlauch abgetrennt. Der Schlauchabschnitt
wird in einem
Warmluftstrom erwärmt, um ihn geschmeidig zu machen. In diesem Zustand wird er auf
einen zylindrischen Dorn mit zugespitzem Ende aufgeschoben, so daß er wieder die
gewünschte zylindrische Form annimmt.
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Noch auf diesem Formdorn oder auf einem gleichen Schneiddorn werden
die Enden des Schlauchabschnittes in einem feinen Schnitt sauber abgeschnitten,
so daß die Stirnseiten eben sind und normal zur Längsachse des Schlauchabschnittes
ausgerichtet sind und außerdem der Schlauchabschnitt die gewünschte Länge hat. Bei
einem aus Einzelfasern oder -fäden gewebten oder gewirkten Schlauchmaterial oder
bei einem vliesartigen Schlauchmaterial müssen die Fasern oder Fäden an den Stirnseiten
des Schlauchabschnittes miteinander verbunden werden, um ein Ausfransen der Enden
des Schlauchabschnittes zu vermeiden. Das erfolgt in der Regel durch Verschweißen
der Fasern oder Fäden indem die Schlauchabschnitte auf eine erhitzte Platte oder
auf eine ebene Hochfrequenzschweißelektrode aufgesetzt werden. Dieser Herstellungsablauf
ist sehr zeitaufwendig und erfordert viel Handarbeit, so daß er auch sehr lohnintensiv
ist. Außerdem ist vor allem bei den zuletztgenannten Arbeitsgängen auch eine gewisse
Sorgfalt erforderlich.
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Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Schneidvorrichtung zu schaffen, mit der kürzere schlauchförmige Werkstücke
vollständig selbstätig, d.h. ohne Handarbeit, und mit einwandfreien Schnittflächen
von einem Schlauch größerer Länge abgeschnitten werden können.
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Der erste Führungsdorn mit seinem wie üblich zugespitzten vorderen
Ende dient als Forndorn, auf den der von der Vorratsrolle her abgeplattete oder
gar flachgedrückte Schlauch aufgeschoben wird und dabei wieder in seine zylindrische
Form gebracht wird. Dieser Führungsdorn wird durch die Führungselemente
mittelbar,
d.h. mit dem Schlauch als Zwischenlage, in radialer Richtung abgestützt, gewissermaßen
schwimmend gelagert. Beim Aufschieben und Weiterschieben des Schlauches wird der
erste Führungsdorn in axialer Richtung vom zweiten Führungsdorn abgestützt. Die
beiden zumindest zeitweilig miteinander fluchtenden zwei Führungsdorne bilden beim
Aufschieben und beim Weiterschieben des Schlauches für diesen eine durchgehende
Führung. Außerdem bilden sie beiderseits ihrer Stoßstelle je ein Widerlager für
den Schlauch beim Schneidvorgang, wenn die Schneidvorrichtung an dieser Stelle eingesetzt
wird. Dabei kann dadurch leicht ein Schneidenauslauf geschaffen werden, daß die
beiden Führungsdorne gerade um die Schneidenbreite in axialer Richtung auseinandergezogen
werden. Infolge dieser Widerlager tritt an der Schneidstelle kein Verziehen der
Schnittränder auf so daß ebene und normal zur Längsachse des Schlauchabschnittes
ausgerichtete Schnittflächen entstehen. Da die Schneidstelle an jeder Umfangsstelle
des Schlauchabschnittes von der diametral gegenüberliegenden Umfangsstelle weit
entfernt ist, kann für das Schneiden von Schläuchen aus einem thermoplastischen
Werkstoff außer mechanischen Schneidwerkzeugen, wie z.B. einfache Messer oder rotierende
Messerscheiben, auch ein erhitzter Schneiddraht eingesetzt werden. Mit Letzterer
kann bei einem Schlauch mit faserigem Aufbau aus einem thermoplastischen Kunststoff
in einem einzigen Arbeitsgang ein Trennschnitt und gleichzeitig ein Verschweißen
der Schnittränder ausgeführt werden. Nach dem Wegfahren des dem ersten Führungsdorn
zugekehrten End#es des zweiten Führungsdorns kann das fertige Werkstück von diesem
leicht abgestreift werden. Nach dem Zurückfahren des zweiten Führungsdorns in seine
mit dem ersten Führungsdorn fluchtende Betriebsstellung können die Förderelemente
der Fördervorrichtung den Schlauch vom ersten Führungsdorn um eine Werkstück
länge
zum zweiten Führungsdorn hinüberfördern, wodurch das ganze Arbeitsspiel erneut ablaufen
kann.
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Bei einer Ausgestaltung der Schneideinrichtung nach Anspruch 2 lassen
sich die Führungselemente sehr einfach herstellen. Durch ihre Ausbildung als Kreiszylinderabschnitte
ergibt sich eine gute und genaue Führung des ersten Führungsdorns mit einer sehr
großen Anlagefläche und einer dementsprechend geringen Flächenpressung zwischen
den Halteelementen und dem zwischen ihnen und dem Führungsdorn befindlichen Schlauch.
Daher ist diese Ausbildung der Führungselemente für druckempfindliche Schläuche
besonders gut geeignet. Mittels des zugehörigen Kraftantriebes können die Führungselemente
in ihrer Führung, beispielsweise in Form von Schwenkarmen, für die Dauer der Förderbewegung
des Schlauches von diesem ausreichend weit abgehoben werden.
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Bei der alternativen Ausgestaltung der Schneideinrichtung nach Anspruch
3 werden Gleitbewegungen zwischen dem Schlauch und den Führungselementen vermieden.
Bei ihr können im allgemeinen auch die gesteuerten Abhebebewegungen der Führungselemente
eingespart werden. Bei einer Weiterbildung nach Anspruch 4 können die Führungselemente
zur Förderung des Schlauches beitragen.
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Bei einer Ausgestaltung der Schneideinrichtung nach Anspruch 5 wird
zwischen den Förderelementen und dem Schlauch eine sehr gute Flächenberührung mit
geringer Flächenpressung erreicht, die bei kleiner Druckbelastung des Schlauches
eine schlupffreie Mitnahme des Schlauches durch die Förderelemente ermöglicht. Dadurch,
daß die Förderelemente den Schlauch an seinem vordere Ende erfassen und bis in die
richtige Stellung auf dem zweiten Führungsdorn auf diesen hinüberziehen, tritt auch
bei Schlauchmaterial mit geringer Längssteifigkeit ein Zusammenschieben nicht-auf,
so daß die
Werkstücklänge innerhalb sehr enger Toleranzen bleibt.
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Bei einer alternativ nach Anspruch 6 ausgestalteten Schneideinrichtung
bleiben die Förderelemente bei der Förderung des Schlauches an ihrem Einsatzort,
so daß der Antrieb der Förderelemente sehr einfach gestaltet werden kann. Diese
Ausführungsfprm der Fördervorrichtung setzt allerdings einen gewissen Mindestwert
der Formsteifigkeit in Längsrichtung des Schlauches und auch eine gewisse Druckunempfindlichkeit
des Schlauches voraus.
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Bei einer Ausgestaltung der Schneideinrichtung nach Anspruch 8 läßt
sich die Führung des zweiten Führungsdorns und auch der Antrieb für seine Bewegung
zwischen seinen beiden Betriebsstellungen szhr einfach und billig herstellen.
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Außerdem wiird bei dem daraus sich ergebenden Bewegungsablauf in Verbindung
mit dem Anschlag das Werkstück selbstätig vom zweiten Führungsdorn abgestreift,
so daß es eines besonderen Abstreifers nicht mehr bedarf.
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Bei einer Ausgestaltung der Schneideinrichtung nach Anspruch 9 wird
auf einfache Weise ein Freiraum für das Schneidwerkzeug geschaffen, der es erübrigt,
die beiden Führungsdorne durch eine gesonderte Verschiebebewegung geringfügig auseinanderzuziehen,
um an ihrer Stoßstelle einen ausreichenden Werkzeugauslauf zu schaffen. Durch die
Rundumführung des Schneidwerkzeuges ist die Wand des Schlauches beiderseits der
Schneidstelle stets voll abgestützt. Durch eine Ausgestaltung der Schneideinrichtung
nach Anspruch 9 wird dafür eine sehr einfach aufgebaute und damit verhältnismäßig
billig herzustellende Schneidvorrichtung geschaffen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnitten dargestellte und zum
Teil schematische Seitenansicht einer Schneideinrichtung gemäß der Erfindung; Fig.
2 einen Querschnitt der Schneideinrichtung nach der Linie II-II in Fig. 1; Fig.
3 eine ausschnittweise und schematisch dargestellte Stirnansicht der Schneidvorrichtung
in der gleichen Betrachtungsrichtung wie Fig. 2; Fig. 4 je einen zum Teil schematisch
dargestellten Ausbis 9 schnitt aus der Seitenansicht nach Fig. 1 mit gemäß dem Arbeitsablauf
unterschiedlichen Betriebsstellungen der verschiedenen Teile.
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Die Schneideinrichtung weist als Hauptbaugruppen eine Führungsvorrichtung
11, eine Fördervorrichtung 12, eine Schneidvorrichtung 13 und ein die anderen Baugruppen
und weitere Teile teils unmittelbar teils mittelbar aufnehmendes Gestell 14 auf.
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Die Führungsvorrichtung 11 weist zwei Führungsdorne, den ersten Führungsdorn
15 und den zweiten Führungsdorn 16, auf.
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Wie aus Fig.4 bis 9 besser zu erkennen ist, hat der erste Führungsdorn
15 eine kreiszylindrische Gestalt. Sein nach rechts gerichtetes erstes Ende 17 weist
eine abgerundete Spitze mit stetigem Übergang zum zylindrischen Teil auf.
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Das davon abgekehrte zweite Ende 18 hat eine ebene Endfläche, die
normal zur Längsachse das Führungsdorns 15 ausgerichtet ist. An diesem zweiten Ende
18 ist mittig zur Längsachse des Führungsdorns 15 eine zylindrische Sackbohrung
vorhanden, die als Zentrierbohrung 19 (Fig. 8) für die Zentrierung des
zweiten
Führungsdorns 16 dient. Der zweite Führungsdorn 16 hat ebenfalls eine kreiszylindrische
Gestalt. An seinem dem ersten Führungsdorn 15 zugekehrten ersten Ende 21 ist der
Führungsdorn 16 zur Bildung eines Zentrierzapfens 22 abgesetzt, der auf die Zentrierbohrung
19 am ersten Führungszapfen 15 abgestimmt ist und mit dieser zur gegenseitigen Zentrierung
der beiden Führungsdorne zusammenwirkt.
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Auf zwei diametral gelegenen Seiten des ersten Führungsdorns 15 sind
in einer gemeinsamen Normalenebene zur Längsachse des Führungsdorns zwei Führungselemente
angeordnet, die als Führungsplatten 23 ausgebildet sind. Die als Anlagefläche 24
dienende dem Führungsdorn 15 zugekehrte Seite der Führungsplatten 23 hat die Form
eines Kreiszylinderabschnittes, dessen Krümmungshalbmesser zumindest annähernd gleich
dem Halbmesser der äußeren Umfangsfläche eines auf den Führungsdorn 15 aufgeschobenen
Schlauches 25 ist, von dem mittels der Schneideinrichtung einzelne Längenabschnitte
als schlauchförmige Werkstücke 26 abgeschnitten werden. Die Führungsplatten 22 werden
mittels einer nicht dargestellten Führung auf einer Bewegungsbahn geführt, die zumindest
eine radiale Komponente in Bezug auf den Führungsdorn 15 aufweist. Außerdem ist
jede Führungsplatte 23 mit einem ebenfalls nicht dargestellten Kraftantrieb gekoppelt,
der sie in ihre Führung an den Führungsdorn 15 und den Schlauch 25 heranbewegt und
sie zu gewissen Zeiten soweit davon abhebt, daß der Schlauch 25 in dem ringförmigen
Durchlaßspalt zwischen dem Führungsdorn 15 und den Führungsplatten 23 weitergefördert
werden kann. Die Führung für die Führungsplatten 23 kann als radial ausgerichtete
Geradführung ausgebildet sein. Sie kann beispielsweise auch durch einen Winkelhebel
gebildet werden, dessen einer Schenkel zumindest annähernd parallel zur Längsachse
des Führungsdorns 15 ausgerichtet ist und an seinem freien Ende eine der Führungsplatten
23
trägt, und dessen anderer Schenkel etwa rechtwinkelig zum ersten Schenkel ausgerichtet
ist und an seinem freien Ende mit einem doppeltwirkenden Kraftantrieb oder mit ein
einfachwirkenden Kraftantrieb und einer ihm entgegenwirkenden Rückholfeder gekoppelt
ist. Als Kraftantrieb für die Bewegung der Führungsplatten und auch für die später
erwähnten Kraftantriebe an anderen Stellen der Schneideinrichtung eigenen sich pneumatische
Kolbenantriebe besonders gut.
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Anstelle der Führungsplatten 23 kommen als Führungselemente auch Führungsrollen
in Betracht, deren Drehachse in der Normalenebene zur Längsachse des ersten Führungsdorns
15 tangential zu dieser Längsachse ausgerichtet sind. Auch bei Führungsrollen ist
es zweckmäßig, daß sie mittels einer Führung eine gewisse radiale Beweglichkeit
haben und durch eine Federkraft an den Führungsdorn angedrückt werden. Desweiteren
ist es von Vorteil, daß als Führungselemente dienende Führungsrollen mit einem Richtungsgesperre
versehen sind, damit der auf den Führungsdorn 15 aufgeschobene Schlauch nicht entgegen
seiner Förderrichtung zurückgleiten kann. Diese Führungsrollen können als lose Rollen
ausgebildet sein. Sie können aber auch mit einem Antrieb gekoppelt sein, der ihnen
eine Umfangsbewegung erteilt, die auf die Förderbewegung der Fördervorrichtung 12
abgestimmt ist.
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Der zweite Führungsdorn 16 ist in einem axialen Durchgangsloch 27
eines Führungskörpers 28 längsbewegbar geführt. Am zeiten Ende 29 des Führungsdorns
16 ist als Kraftantrieb ein doppeltwirkender pneumatischer Kolbenantrieb 31 angekoppelt,
der den zweiten Führungsdorn 16 zwischen einer ersten und einer zweiten Betriebsstellung
hin und herbewegt. In der aus Fig. 1 und Fig. 4 ersichtlichen ersten Betriebsstellung
liegt das
erste Ende 21 des zweiten Führungsdorns 16 am hinteren
Ende 18 des ersten Führungsdorns 15 an, wobei der Zentrierzapfen 22 am zweiten Führungsdorn
16 in die Zentrierbohrung 09. am ersten Führungszapfen 15 eingreift. In der aus
Fig. 8 ersichtlichen zweiten Betriebsstellung des zweiten Führungsdorns 16 ist sein
ersten Ende 21 einschließlich des Zentrierzapfens 22 vom zweiten Ende 18 des ersten
Führungsdorns 15 um etwas mehr als die Längserstreckung des schlauchförmigen Werkstückes
26 zurückgezogen. Dadurch kann das Werkstück 26 quer zu seiner Längserstreckung
weggeführt werden, beispielsweise unter der Schwerkraft nach unten herabfallen,
wie in Fig. 8 angedeutet ist.
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Die Fördervorrichtung 12 dient dazu, den Schlauch j5 von einer nicht
dargestellten Vorratsrolle abzuziehen und absatzweise über den ersten Führungsdorn
15 zum zweiten Führungsdorn 16 zu fördern, damit der über die Stoßstelle zwischen
den beiden Führungsdornen überstehende Längenabschnitt als Werkstück 26 vom übrigen
Schlauch abgeschnitten werden kann. Die Fördervorrichtung 12 weist zwei Förderelemente
auf, die als Greiferplatten 32 ausgebildet sind. Diese Greiferplatten 32 sind ähnlich
wie die Führungsplatten 23 gestaltet. Ihre als Anlagefläche 33 dienende dem Führungsdorn
15 zugekehrte Seite der Greiferplatten 32 hat die Form eines Kreiszylinderabschnittes,
dessen Krümmungshalbmesser zumindest annähernd gleich dem Halbmesser der äußeren
Umfangsfläche des auf den Führungsdorn 15 aufgeschobenen Schlauches 25 ist. Die
Greiferplatten 32 werden mittels einer nicht dargestellten Führung auf einer Bewegungsbahn
geführt, die zumindest eine radiale Komponente in Bezug auf den Führungscorn 15
aufweist. Außerdem ist jede Greiferplatte 32 mit einem ebenfalls nicht dargestellten
Kraftantrieb gekoppelt, der sie in ihrer Führung an den Schlauch 25 auf dem Führungsdorn
15 heranbewegt und
sie während eines Fördervorgangs mit einer ausreichend
großen Andrückkraft daran andrückt. Während anderer Zeitabschnitte des Arbeitsspiels
werden die Greiferplatten 32 durch ihren Kraftantrieb in ihren Führungen vom Schlauch
25 und den Führungsdornen 15 und 16 abgshoben (Fig. 6). Zusammen mit ihrer Führung
und ihrem Kraftantrieb sind die Greiferplatten 32 an einem nicht dargestellten Förderschlitten
angeordnet, der in einer eigenen Führung parallel zur Längsachse der Führungsdorne
15 und 16 geführt ist und mit einem doppeltwirkenden pneumatischen Kolbenantrieb
gekoppelt ist. Mittels dieses Förderschlittens werden die Greiferplatten 32 zwischen
zwei Betriebsstellungen hin und herbewegt. In der einen Betriebsstellung (Fig. 4)
stehen sie im Bereich des ersten Führungsdorns 15 in einer Normalenebene zu dessen
Längsachse, die zwischen den Führungsplatten 23 und dem zweiten Ende 18 des Führungsdorns
15 gelegen ist. In der zweiten Betriebsstellung (Fig. 5) stehen die Greiferplatten
32 im Bereich des zweiten Führungsdorns 16. Beide Betriebsstellungen sind um das
Maß der Längserstreckung des schlauchförmigen Werkstückes 26 voneinander entfernt.
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Zur Erhöhung der Haftung zwischen den Greiferplatten 32 und dem zu
fördernden Schlauch 25 sind die dem Schlauch 25 zugekehrten Anlageflächen 33 mit
einem Belag versehen, der mit der Außenseite des Schlauches 25 einen größeren Reibschlußbeiwert
ergibt als derjenige zwischen der Oberfläche der Führungsdorne 15 und 16 und der
Innenseite des Schlauches 25.
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Sofern Schläuche mit ausreichend grober Formsteifigkeit in Längsrichtung
verarbeitet werden, können statt der Greiferplatten 32 auch Förderrollen verwendet
werden, die im Bereich des ersten Führungsdorns 15 in dessen Längsrichtung unverschieblich
gelagert sind, und die zweckmäßigerweise
ähnlich wie etwaige Führungsrollen
in radialer Richtung mittels einer Führung verschiebbar sind und von einer Feder
an den Schlauch auf dem Führungsdorn 15 angedrückt werden.
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Die Schneidvorrichtung 13 weist als Schneidwerkzeug eine elektrisch
geheizte Hitzdrahtschneide 34 auf, die zwischen den beiden vorkragenden Enden 35
und 36 eines Werkzeughalters 37 ausgespannt ist. Dieser Werkzeughalter 37 ist mittels
einer geraden Führung 38 an einem Werkzeugträger 39 in radialer Richtung in Bezug
auf die Längsachse der Führungsdorne 15 und 16 verschiebbar geführt. Der Werkzeugträger
39 weist eine kreisscheibenförmige Trägerplatte 41 und einen daran in Richtung ihrer
Flächennormalen sich erstreckenden Tragarm 42 auf, an dessen von der Trägerplatte
41 abgekehrtem freiem Ende sich die Führung 38 für den Werkzeughalter 37 befindet.
Die Trägerplatte 41 ist mittig zur Längsachse des zylindrischen Führungskörpers
28 angeordnet und an diesem befestigt. Dieser Führungskörper 28 ist mittels Wälzlager
43 am Gestell 14 drehbar gelagert. An der Umfangsfläche ist die Trägerplatte 41
mit einer Verzahnung 44 versehen, mit der ein Ritzel 45 kämmt, welches auf der Welle
eines Elektromotors 46 sitzt, der am Gestell 14 befestigt ist.
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Auf der von der Hitzdrahtschneide 34 abgekehrten Saite der Führung
38 weist der Werkseughaler 37 einen Fortsatz 47 mit einem Endkörper 48 auf. An diesem
Endkörper 48 stützt sich das eine Ende einer Rückholfeder 49 ab, deren anderes Ende
sich am Tragarm 42 abstützt. aber Endkörper 48 hat eine zylindrische Außenfläche,
deren Zylinderachseparallel zur Längsachse der Führungsdorne 15 und 16 ausgerichtet
ist.
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Der Endkörper 48 liegt mit seiner zylindrischen Außenseite an einer
umlaufenden Nockenfläche 51 an. Diese Nockenfläche 51 wird durch die innere Umfangsfläche
eines Führungsringes 52
gebildet, der in der Bewegungsebene des
Endkörpers 48 angeordnet und am Gestell 14 befestigt ist. Die auf dem größten Teil
ihres Umfanges mittig zur Längsachse der Führungsdorne 15 und 16 kreisförmig verlaufende
Nockenfläche 51 weist in einem kleinen Umfangsbereich, der in Fig. 2 lotrecht oberhalb
der Längsachse der Führungsdorne 15 und 16 gelegen ist, eine auswärtsverlaufende
Einbuchtung 53 auf. Der als Nachführglied der Nockenfläche 51 dienende Endkörper
48 wird bei einem Umlauf entlang der Nockenfläche 51 durch die Rückholfeder 49 in
die Einbuchtung 53 gedrückt.
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Dadurch bewegt sich in diesem Drehwinkelbereich die mit dem Werkzeugträger
39 umlaufende Hitzdrahtschneide 34 um eine durch die Scheiterhöhe der Einbuchtung
53 vorgegebene Wegstrecke radial nach außen. Die durch die Anlage des Endkörpers
48 am Scheitel der Einbuchtung 53 erreichte, am weitesten außen gelegene Stellung
der Hitzdrahtschneide 34 ist ihre Ruhestellung. Die Anordnung der Hitzdrahtschneide
34 am Werkzeughalter 37, dessen Ausbildung und Anordnung am Werkzeugträger 39 sowie
die Ausbildung und Anordnung des Endkörpers 48 am Fortsatz 47 des Werkzeughalters
37 und die radiale Abmessung der Nockenfläche 51 und ihrer Einbuchtung 53 sind so
aufeinander abgestimmt, daß die Hitzdrahtschneide 34 als Schneidwerkzeug in der
Ruhestellung außerhalb der Querschnittsfläche des Werkstückes 26 steht, und daß
bei einer Drehbewegung des Werkzeugträgers 39, bei der der Endkörper 48 von der
Einbuchtung 53 aus bis zur kreisförmigen Nockenfläche 51 radial einwärtsbewegt wird,
die Hi-tzdrahtschneide 34 bis zum vollständigen Schneideingriff mit dem Wekrstück
26 zu diesem hin bewegt wird. Infolge der damit einhergehenden Umlaufbewegung der
Hitzdrahtschneide 34 im Schneideingriff mit dem Werkstück 26 um dieses herum wird
das Werkstück 26 vollständig vom anschließenden Schlauch 25 abgeschnitten. Auf dem
letzten kurzen Stück ihrer Umlaufbahn kehrt die Hitzdrahtschneide 34 wieder in ihre
Ruhestellung zurück.
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Im folgenden werden anhand der Fig. 4 bis 9 die Bewegungsabläufe der
verschiedenen Teile während eines Arbeitsspiels erläutert. Aus Fig. 4 ist die Ausgangslage
der Teile erkennbar. Der von einer nicht dargestellten Vorratsrolle in mehr oder
weniger plattgedrücktem Zustand abgezogene Schlauch 25 wird von einer in der Bewegungsrichtung
des Schlauches vor der Schneideinrichtung angeordneten Heißluftdusche 54 erwärmt,
so daß er geschmeidig wird. In diesem Zustand wird er auf den ersten Führungsdorn
15 aufgeschoben, wobei er wieder die erwünschte zylindrische Form annimmt. Das vordere
Ende des Schlauches 25 ist mit der Stoßstelle zwischen den beiden Führungsdornen
15 und 16 bündig. Bei Beginn eines Arbeitsspiels werden die Führungsplatten 23 so
weit von der Außenseite des Schlauches 25 abgehoben, daß dieser zwischen ihnen hindurch
auf dem ersten Führungsdorn 15 weitergefördert werden kann. Die Greiferplatten 32
werden radial an die Außenseite des Schlauches 25 angedrückt und durch die sie tragenden
weiteren Teile der Fördervorrichtung 12 in axialer Richtung so weit zum zweiten
Führungsdorn 16 hinübergeschoben, daß das vordere Ende des Schlauches 25 von der
Schneidebene der Schneidvorrichtung 13 einen Abstand hat, der gleich der vorgesehenen
Länge des schlauchförmigen Werkstückes 26 ist.
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Die Greifeplatten 32 werden in der mit 32' gekennzeichneten Stellung
vom Schlauch 25 abgehoben und mit radialem Abstand zum Schlauch und zu den Führungsdornen
15 und 16 wieder in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt, wie es in Fig. 6 und 7 angedeutet
ist. Während der Förderung des Schlauches 25 wird er von einer Kaltluftdusche 55
gekühlt, um seine Formsteifigkeit in radialer Richtung wieder auf den ursprünglichen
Wert zu bringen.
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Die Schneidvorrichtung 13 wird in Tätigkeit gesetzt.
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Der Elektromotor 46 beginnt den Werkzeugträger 39 zu drehen,
wodurch
der Nachführkörper 48 aus der Einbuchtung 53 der Nockenfläche 51 herausbewegt und
die Hitzdrahtschneide 34 in Schneideingriff mit dem Schlauch 25 gebracht wird. Bei
dem vollständigen Umlauf des Schneidwerkzeuges 34 um den Schlauch 25 herum wird
das Werkstück 26 von dem nachfolgenden Schlauchteil vollständig abgeschnitten. Am
Ende des Umlaufs geht das Schneidwerkzeug 34 wieder in seine Ruhestellung zurück,
in der es sich außerhalb der Querschnittsfläche des Werkstückes 26 und des Schlauches
25 befindet. Der zweite Führungsdorn 16 wird durch seinen Kolbenantrieb 31 vollständig
in seine Führung zurückgezogen. Die die Mündung des Durchgangsloches 27 umgebende
Trägerplatte 41 wirkt dabei als Anschlag für das Werkstück 26, welches dadurch vom
zweiten Führungsdorn 16 abgestreift wird. (Fig. 8). Unter der Wirkung der Schwerkraft
fällt das Werkstück 26 abwärts auf eine nicht dargestellte Führungsbahn, auf der
es aus der Schneideinrichtung herausrollen kann.
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Nach dem Entfernen des Werkstückes 26 wird der zweite Führungsdorn
16 wieder in seine Ausgangslage zurückgeschoben (Fig. 9), in der er wieder am ersten
Führungsdorn anliegt und diesen bei der nachfolgenden Förderung des Schlauches 25
gegen die zunächst von den Greiferplatten 32 und dem Schlauch 25 gemeinsam und nachher
vom Schlauch 25 allein auf ihn einwirkenden Reibungskräfte in axialer Richtung abstützt.
Damit beginnt ein neues Arbeitsspiel.
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