DE2902754C2 - Verfahren zur wischfesten Räucherfärbung von in Hüllen verpackten Lebensmitteln - Google Patents
Verfahren zur wischfesten Räucherfärbung von in Hüllen verpackten LebensmittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur wischfesten
Räucherfärbung von Lebensmitteln, die in Hüllen verpackt sind.
Schlauchförmige Nahrungsmittelhüllen werden in
großem Maße zur Verarbeitung von Fleischprodukten und anderen Nahrungsmitteln verwendet. Die
Nahrungsmittelhüllen sind im allgemeinen dünnwandige Schläuche mit verschiedenen Durchmessern, die
in bekannter Weise aus rekonstituierten Materialien und insbesondere Cellulosederivaten aus regenerierter
Cellulose hergestellt werden. Nahrungsmittelhüllen aus Cellulose können mit in ihrer Wandung eingebetteten
Faserbahnen als faserverstärkte oder Faserstoffhüllen hergestellt werden. Eßbare Nahrungsmittelhüllen
können beispielsweise aus Kollagen hergestellt werden
Wie die Oberflächen dieser Produkte aussehen, ist ein wichtiges Kriterium für den Hersteller und Verbraucher.
Bei einer Vielzahl derartiger Produkte ist ein Räuchern üblich, um dem Produkt eine charakteristische
Bmunfärbung zu verleihen. In der Vergangenheit wuril· das Räuchern der Nahrungsmittelprodukte
im allgemeinen durch den Nahrungsmittelverarbeiter vorgenommen, indem das Nahrungsmittel-Produkt
in tatsächliche Berührung mit Rauch in gas- oder wolkenartiger Form gebracht wurde. Derartige
Räuehervorgänge sind jedoch wegen einer Vielzahl Von Gründen einschließlich der Ineffizienz und der
mangelnden Gleichmäßigkeit des Räuchervorganges nicht befriedigendi
In der deutschen Patentanmeldung P 2828296.4 ist
ausgeführt, daß ein Maiifard-Reäktiorispfödukt eines
reduzierenden Zuckers und einer Aminosäure Ver*
Wendet werden kann, um eine Nahrungsmittelhüilc, etwa eine Cellulosehülle braun zu färben, wobei die
braune Färbung anschließend auf die Oberfläche eines darin eingehüllten und verarbeiteten Fleischproduktes
übertragen werden kann. Obwohl eine derartige Behandlung zu einer guten Farbübertragung
führt, kann die Farbe von der Fleischoberfläche abgerieben werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung einer Nahrungsmittelhülle zu
ίο schaffen, das eine wischfeste Räucherfärbungsbeschichtung
auf der Oberfläche eines Fleischproduktes liefern kann, das in der behandelten Hülle verarbeitet
worden ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur wischfesieo Räucherfärbung von
Lebensmitteln, die in Hüllen verpackt sind, wobei in die Hülle ein Reaktionsprodukt eines reduzierenden
Zuckers mit einer Aminosäure, einem Aziinosäurederivat
oder ihren Mischungen eingearbeitet ist, wo-
bei das Reaktionsprodukt in einer Menge von 0,41 bis 2,17 mg/cm2 Hüllenwandung zusammen mit Albumin
in Mengen von 0,31 bis 3,10 mg/cm? auf der Innenfläche
der Hüllenwandung vorhanden ist.
Vorzugsweise wird als Albumin ein Ovalbumin verwendet.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Gewichtsverhältnis von Reaktionsprodukten zu Ovalbumin
in der Beschichtungsmischung zwischen 1:4,2 und 4:1 beträgt.
Die Nachteile der bekannten Räucherfärbungsmittel und des Verfahrens gemäß der deutschen Patentanmeldung
P 28282%.4 werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt. Erfindungsgemäß wird
eine behandelte Nahrungsmittelhülle geliefert, die geeignet ist. eine nicht toxische, sichere und stabile.
wischfeste Räucherfärbung auf der Oberfläche eines Fleischproduktes zu ermöglichen, das in der behandelten
Hülle verarbeitet wurde. Dabei kann die Hülle eine schlauchförmige Cellulosehülle sein, die auf der
Innenfläche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtet wird.
In einer besonderen Verfahrensvariante wird auf der Innenseite der Hüllenwandung zunächst eine
Schicht aus Ovalbumin und darauf eine Schicht des Reaktionsproduktes aufgebracht.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Nahrungsmittelhüllen können dazu verwendet werden, einer großen Vielzahl von darin verarbeiteten
Fleischprodukten eine wischfeste Räucherfärbung zu verleihen, ohne daß irgendwelche weitcren
Räuehervorgänge durch den NJirungsmittelverarbeiter
notwendig sind. Ferner wurde gefunden, daß Oi: Hüllen in Form von gerafften Nahrungsmittelhüllen
hergestel!'. werden können, wobei lange kontinuierliche Längen schlauchförmiger Nahrungsmittelhüllen
in Falten gelegt und in eine wesentlich gekürzte Form zusammengedrückt werden. Sie können jedoch
auch als kurze Abschnitte von flachliegenden Schläuchen hergestellt werden.
Es kann auch eine Kollagenhülle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden. Eine so
hergestellte, raucherfarbige Kollagenhülle verleiht deJI darin verarbeiteten Nahrungsmittelprodukten,
etwa Fleischprodukten eine wischfeste Räiicherfäf«
bung-
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch anwendbar auf nicht eßbare Kollagenhüllen, da diese Hüllen
von dem Nahrungsmiitelprödukt entfernt werden.
Bei eßbaren KoÜagertliüllen wird die Hülle mit dem
darin eingeschlossenen Fleischprodukt verzehrt. Daher ist die Übertragung der Räucherfärbung von einer
eßbaren Kollagenhülle auf die Oberfläche eines darin eingeschlossenen Nahrungsmittelproduktes nicht kritisch,
da bei normaler Verwendung anders als bei der Verwendung von abschälbaren Cellulosehüllen der
Verbraucher die tatsächliche Oberfläche des darin eingeschlossenen Nahrungsmittelprodukts nicht sehen
wird.
Erfindungsgemäß werden unter »Reaktionsprodukt« und »Maillard-Reaktionsprodukt« irgendwelche
und sämtliche Reaktionsprodukte verstanden, die durch die Maillard-Reaktion gebildet werden, einschließlich
irgendwelcher reduzierender Zucker oder Aminosäuren in stöchiometrischem Überschuß, jedoch
ausschließlich Wasser oder nachstehend beschriebener Zitratverbindungen.
Neben den genannten Hüllenmaterialien können die ertindungsgemäßen Nahrungsmittelhüllen auch
etwa aus regeneriener Cellulose mit oder ohne Faserverstärkung hergestellt werden, wobei diese als Faserstoffhüllen
bekannten Hüllen mit Papier od. dgi. verstärkt sind. Erfindungsgemäß können auch Hüllen
aus Cellulosederivaten, Alginaten, Amylosen, unlöslich gemachtem Polyvinylalkohol (sowohl faserverstärkt
als auch nicht faserverstärkt) u. dgl. beschichtet werden.
Während sich die Erfindung besonders auf schlauchförmige Nahrungsmittelhüllen bezieht, ist
das erfindungsgemäße Verfahren auch auf Nahrungsmittelhüllen in anderen Formen, etwa in Blattformen
durch entsprechende Änderung der Behandlungsmethode anwendbar. Die erfindmgsge -,äßhergestellten
Nahrungsmittelhüllen können verwendet werden, um Fleischprodukte, einschließlich gekoc' :er odergeräucherter
Waren. Trocken- oder Halbtrockenwürste wie Frankfurter, Bologneser Wurst, Salami, Cervelatwurst,
Thüringer Wurst od. dgl. herzustellen. Käseprodukte können ebenfalls in die Hüllen gestopft werden
to
Bei einer bevorzugten Ausführungsform, bei der eine Mischung aus Ovalbumin und einem Maillard-Reaktionsprodukt
zur Beschichtung der Hülle verwendet wird, wird zunächst eine wäßrige Lösung aus
wenigstens einer Aminosäure und wenigstens einem reduzierenden Zucker gebildet. Gegebenenfalls kann
dieser Lösung eine Zitratverbindung zugesetzt werden, um die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen der
Aminosäure und dem reduzierenden Zucker zu vergrößern. Die Lösung wird dann erhitzt, damit die
Aminosäure und der reduzierende Zucker miteinan der reagieren, um ein Maillard-Reaktionsprodukt zu
liefern und danach weiter erhitzt, um den Wassergehalt auf eine gewünschte Größe zu verdampfen und.
falls erforderlich, mit Wasser wieder zu verdünnen. um die I ,irbkonzentration einzustellen. Dies wird
dann mit einer wäßrigen Ovalhuminlösung gemischt.
Die resultierende Mischung aus Ovalbumin und Maillard-Reaktionsprodukt wird dann gegebenenfalls
mit einem Antiblockmittel gemischt, bevor die Hülle beschichtet wird. Die Mischung wird auf die Innenseite
einer schlauchförmigen Nahrungsmittelhülle aufgebracht j der sie eine braune Räucherfärbung Verleiht,
Die räucherfarberte Hülle wird dann mit einem Nahrüngsmittelprodukt, etwa einer Fleischemulsion,
gestopft. Die braune Räucherfärbung der Hülle wird dann auf die Oberfläche des darin eingeschlossenen
Fleischprodukts übertragen, so daß dänrt, wenn die Hülle von dem eingeschlossenen Fleisch nach dem
Kochen oder weiteren Verarbeitungsstufen entfernt wird, die Oberfläche des Fleisches eine wischfeste
braune Räucherfärbung aufweist.
Das erfindungsgemäß verwendete Ovalbumin kommt in verschiedenen Formen vor und ist in diesen
Formen zur Verwendung gemäß der Erfindung geeignet, einschließlich dem Ovalbumin, wie es im Eiweiß,
Eigelb, im gesamten Ei od. dgl. vorkommt. Ferner kann man anstelle von Ovalbumin oder in Mischung
hiermit Serumalbumin, Lactalbumin od. dgl. verwenden. Vorzugsweise wird Ovalbumin verwendet, wie es
sich im Eiweiß befindet.
Viele Aminoverbindungen sind zur Herstellung eines Maillard-Reaktionsproduktes zur Verwendung
gemäß der Erfindung geeignet. Beispielsweise können als Aminosäuren 4-Aminobuttersäure, Glyzin,
Alanin, Arginin und die Dimeren und Trimeren hiervon u. dgl. verwendet werden. Ferner sind Aruinosäurederivate
wie Salze von Aminosäuren wie Mononatriumglutamat und Lysinmonohydrochlorid verwendbar.
Andere Aminosäuren oder Derivate, die hier nicht erwähnt sind, können vom Fachmann ausgewählt
werden. Die Aminosäuren oder -derivate können einzeln oder in Mischung von verschiedenen
Aminosäuren oder als Mischungen von Aminosäurederivaten oder als Mischungen von Amine säuren und
Aminosäurederivaten verwendet werden. Proteinhydrolysate sind ebenfalls verwendbar.
Beispiele für reduzierende Zucker, die zur Herstellung eines Maillarri Reaktionsproduktes geeignet
sind, sind Xylose, Arabinose. Dextrose (d-Glucose) u. dgl. Die Erfindung ist nicht auf die angegebenen
reduzierenden Zucker beschränkt, vielmehr können andere vom Fachmann ausgewählt werden. Die reduzierenden
Zucker können einzeln oder in Mischung von verschiedenen reduzierenden Zuckern verwendet
werden.
Wenn eine Mischung eines Mainard-Reaktionsproduktes und Ovalbumin verwendet wiru, um die Hülle
zu beschichten, sollte die Menge an Beschichtung etwa 1,4 bis etwa 7,7 mg/cm2 Hüllenwandung und vorzugsweise
etwa 1,5 bis etwa 3.1 mg/cm2 betragen, was
davon abhängt, ob ein Antiblockmittel verwendet wird. Dementsprechend liegt die Menge des Maillard-Reaktionsproduktes
zwischen etwa 0,41 und etwa 2.17 mg/cm2 Hüllenwandung und vorzugsweise zwischen
etwa 0.53 bis etwa 1.06 mg/cm-, während die
Menge an Ovalbumin zwischen etwa 0.31 bis etwa 3 1 mg/cm2 Hüllenwandung und vorzugsweise zwischen
etwa 0.45 und etwa 1.55 mg/cm2 liegt.
Die behandelte Hülle wird nachfolgend mit einem Fleischprodukt. etwa einer Emulsion für Frankfurter
Würstchen, gestopft, die dann in bekannter Weise darin weiter verarbeitet wird. Die Räucherfärbung
überträgt sich von der behandelten Hülle auf die Oberfläche des darin eingeschlossenen Fleischproduktes
und wird durch das Ovalbumin wischfest gemacht, was auf die Oberfläche des Fleischproduktes
von der Hülle übertragen wird
Die behandelte Hülle, die entweder einstufig oder zweistufig hergestellt wurde, sollte auf einer Innenfläche
hiervon ein Maillard-Reaktionsprodukt einer
Aminosäure und eines reduzierenden Zuckers in einer Menge von etwa 0,41 bis etwa 2,7 mg Reaktionsprodukt
pro cm2 Hüllenwandung und Vorzugsweise etwa 0,53 bis etwa 1,06 mg/cm2 aufweisen, um einem
darin befindlichen Nährüngsmittetprodukt die Räu-
cherfärbung zu verleihen und Ovalbumin in einer Menge von etwa 0,31 bisetwa3,l mg/cm·* Hüllenwandung
und vorzugsweise etwa 0,45 bis etwa 1,55 mg/cm2, um der Räucherfärbung, die auf die
Oberfläche des darin befindlichen Nahrungsmittelproduktes übertragen wird, Wischfestigkeit zu verleihen.
Die bevorzugte Menge von Maillard-Reaktionsprodukt in der Hülle, die schließlich auf die Oberfläche
des darin befindlichen Nahrungsmittelproduktes während der Verarbeitung hiervon übertragen wird,
hängt von den individuellen Farbpräferenzen des Verbrauchers ab. Einige bevorzugen eine dunkelbraune
Wurst und andere eine hellbraune Wurst. Das Verfahren zum Aufbringen des Behandlungsmittels auf
die Hülle kann aus einer Vielzahl von bekannten Verfahren, wie Schlämmen, d. h. Beschichten durch einen
Flüssigkeitspfropfen (US-PS 3378379, 3360383, 3383223, 3427169), Aufsprühen (US-PS 3330669)
und Innenbeschichten der Hülle während des Raffens (US-Reissue 28281) ausgewählt werden.
Die Verwendung eines Flüssigkeitspfropfens zum Beschichten der Innenseite einer Huf1' umfaßt das
Füllen eines Teils der Hülle mit dem Beschichtungsmaterial, so daß der Pfropfen aus Beschichtungsmaterial
sich am Boden eines U-förmigen Abschnittes befindet, der gebildet wird, indem die Hülle über zwei
parallele Rollen geführt ist, wonach die kontinuierliche Hüllenlänge bewegt wild, so daß der Pfropfen aus
Beschichtungsmaterial in der Hülle eingeschlossen bleibt, während sich die Hülle an dem Pfropfen entlangbewegt
und auf ihrer Innenwand durch das Beschichtungsmaterial des Pfropfens beschichtet svhd.
Die schlauchförmige Hülle wird vorzugsweise auf
ihrer Innenfläche beschichtet, kann jedoch auch auf ihrer Außenfläche beschichtet werden, wenn anschließend
vor dem Stopfen mit einem Fleischprodukt ihre Innenseite nach außen gekehrt wird.
Die Mischung eines Maillard-Reaktionsproduktes und Ovalbumin wird hergestellt, indem zunächst eine
wäßrigt Lösung einer Aminosäure und eines reduzierenden Zuckers in einem Molverhältnis von reduzierendem
Zucker zu Aminosäure von etwa 10:1 bis 1: K) und vorzugsweise etwa 1:1 bis 1:5 hergestellt
wird. Die Wassermenge, die zur Herstellung der Lösung von Aminosäure und reduzierendem Zucker
verwendet wird, sollte diejenige Menge sein, die ausre
>cht. um alle Komponenten der Lösung zu lösen. d. h. etwa 40 bis etwa 70 Gew.-rf Wasser, bezogen
auf das Gesamtgewicht der endgültigen Lösung und vorzugsweise etwa H) bis etwa 50 Gew.-^ Wasser.
Die Lösung wird dann auf eine Temperatur im Bereich %on etwa 60 bis etwa 100 C für etwa 5 bis etwa
30 min erhitzt, um die Maillard-Reaktion hervorzurufen,
vorzugsweise wird eine Temperatur von etwa 90 bis etwa 100 C während etwa 10 bis etwa 30 min verwendet,
wonach ein zusätzliches Erhitzen für eine ausreichende Zeit vorgenommen wird, um das Wasser
zu verdampfen, um den Wassergehalt auf etwa 5 bis etwa 10 Gew.-^r Wasser zu senken. Die das Maillard-Reaktionsprodukt
enthaltene Mischung wird dann erneut mit Wasser auf einem Wassergehalt von etwa 25 bis etwa 50 Gew.-% und vorzugsweise etwa3Ö
bis etwa 35 Gew.-% gelöst, bevor sie mit einer Ovalbuminlösung
gemischt wird. Eine wäßrige Lösung von Ovalbumin Wird hergestellt, die etwa 25 bis etwa 45
GeW.-% Ovalbumin und vorzugsweise etwa 35 bis
etwa 40 Gew.-·??» Ovalbumin enthält, die dann mit der
Komposition, die das Maillard-Reaktionsprodukt enthält, in einem Verhältnis gemischt wird, daß das
Gewichtsverhältnis von Maillard-Reaktionsprodukt zu Ovalbumin in der Beschichtungsmischung etwa
1:4,2 bis etwa 4:1 und vorzugsweise etwa 1:2 bis etwa
1:1 ist.
Kalium- oder Natriumzitrat ebenso vie das Hydrat hiervon können gegebenenfalls der wäßrigen Lösung
der Aminosäure und des reduzierenden Zuckers zugesetzt werden, um die Reaktionsgeschwindigkeit
zwischen der Aminosäure und dem reduzierenden Zucker zu erhöhen. Falls es verwendet wird, wird die
Menge an Kalium- oder Natriumzitrat, die in Hydratform zugesetzt werden, ausgedrückt als Molverhältnis
von Kalium- oder Natriumzitrat zum verwendeten reduzierenden Zucker und liegt in der Größenordnung
von etwa 0:1 bis etwa 1:1.
Gegebenenfalls werden vor dem Beschichten der Hülle Antiblockmittel zu der Mischung eines Maillard-Reaktionsprodukts
und Ovalbumin gegeben. Antiblockmittel werden zugesetzt, um das Kleben tier behandelten Hülle an sich se.cst zu verhindern. Irgendwelche
verträglichen Antiblockmittel können verwendet werden, etwa eine Wasseremulsion von
Mineralöl mit Nahrungsmittelqualität, Pflanzenöl, Siliconöl
od. dgl. Wenn eine Antiblockmittelemulsion vei wendet wird, ist die endgültige Mischung, die die
Mischung eines Maillard-Reaktionsproduktes und Ovalbumin enthält, eine Emulsion, wobei das Maillard-Reaktionsprodukt
und das Ovalbumin in der wäßrigen Phase gelöst sind. Bei der vorliegenden Erfindung
ist der Unterschied zwischen einer Lösung und einer Emulsion nicht kritisch. Die Menge an Antiblockmittel,
die in der Beschichtung?inischung verwendet wird, hängt von der Art der Reagenzien ab.
Vorzugsweise werden etwa 5 bis etwa 15 Gew.-% Antiblockmittel verwendet.
Zur zusätzlichen Viskositätskontrolle können gegebenenfalls verträgliche Verdünnungsmittel wie GIyzerin
u. dgl. der Mischung aus Ovalbumin und einem Maillard-Reaktionsprodukt vor dem Beschichten zugesetzt
werden.
Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Hüllen aus regenerierter Cellulose (faserverstärkt
oder nicht) oder Kollagenhüllen, ist lie endgültige Verarbeitungsstufe eine Trocknungsstufe, bei der die
unfertige Hülle, die gewöhnlich als im Gelzustand befindliche Hülle bezeichnet wird, durch einen Heißlufttrockner
geführt wird, wobei die im Gelzustand befindliche Hülle auf einen gewünschten Feuchtigkeits·
grad getrocknet wird. Das Beschichten der Hülle mit einer Mischung aus einem Maillard-Reaktionsprodukt
und Ovalbumin wird vorzugsweise an der fertigen Hülle anstatt an der im Gelzustand befindlichen
jo vorgenommen. Ein zusätzliches Trocknen der Hülle
nach dem Beschichten kann in Abhängigkeit von dem Wassergehalt der Beschichtung aus dem Maillard-Reaktionsprodukt
und Ovalbumin notwendig sein. Dieses zusätzliche Trocknen kann von etwa 70' C für
etwa 5 min bir etwa 100 C für etwa 1min und vorzugsweise von etwa 80 Cbisetwa90r C für etwa 3 bis etwa
2 min vorgenommen werden.
Eine Mischung aus Mäillard-Realf tiönsprodukt und
Ovalbumin kann ferner in Zusammenhang mit Flüs-
sigrauch Verwendet werden, der als Räucherfärbung Und Duftstoff ίά: Fleischprodukte bekannt ist, um die
Innenfläche von Nahrungsmittelhüllen zu beschichten.
Geeignete Beschichtungszusammensetzungen können auch diejenigen Bestandteile enthalten, die an
sich bekannt sind und den Nahrungsmittelhüllen eine Vielzahl von wünschenswerten Eigenschaften wie
Verbesserte Raffbarkeit, Abschälbarkeit, Geschmeidigkeit u. dgl. verleihen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert, wobei sämtliche Teile und
Prozentsätze auf das Gewicht bezogen sind.
Dieses Beispiel illustriert die Behandlung einer CeI-lulosehülle
mit einer Mischung eines Maillard-Reaktionsproduktes und Ovalbumins, wodurch eine Hülle
geliefert wird, die geeignet ist, um der Oberfläche eines darin verarbeiteten Nahrungsmittelproduktes
eine wischfeste Räucherfärbung zu verleihen. Die folgenden Stammaterialien werden hergestellt unter
Verwendung von einfachem Mischen:
!0
15
(A) Ovalbumin-Lösung:
Kraft's getrocknetes Eiweiß
Wasser
Kraft's getrocknetes Eiweiß
Wasser
Gesamt
(B) Mineralöl-Emulsion:
Mineral-Öl
Mineral-Öl
TWEEN 80 Emulgiermittel
Wasser
Wasser
Gesamt
(C) Maillard-Reagenz-Lösung:
4-Aminobuttersäure
Dextrose
4-Aminobuttersäure
Dextrose
Natriumeitrathydrat
Wasser
Wasser
Gesamt
400 | g |
600 | g |
1000 | g |
500 | g |
30 | g |
500 | g |
1030 | g |
10 | g |
20 | g |
5 | g |
75 | g |
HOg
20
25
30
35
40
Die 110 g Maillard-Reagenz-Stammlösung wurden
auf 90° C erhitzt und auf dieser Temperatur 10 min lang gehalten, damit die Maillard-Reaktion stattfindet.
Die Lösung wird dann ferner erhitzt, um das Wasser zu verdampfen, so daß sich eine dunkelbraune Paste
mit einem Gewicht von 45 g ergibt, die ein Maillard-Reaktionsprodukt
enthält.
Eine Beschichtungsmischung wird dann hergestellt durch Mischen von 5 g der Paste, 10 gderOvalbumin-Stammlösung
und 2 g der Mineralöl-Emulsion. so
Die Beschichtung«nischung wird dann gleichmäßig auf der Innenfläche einer schlauchförmigen Cellulosehülle
durch Verwendung eines Flüssigkeitspfropfens in einer Menge von 1,8 mg der Gesamtmischung
pro cm2 Hüllenwandung aufgebracht, was 0,53 mg Maillard-Reaktionsprodukt pro cm2 und 0,43 mg
Ovalbumin pro cnr Hüllenwandung entspricht. Die
behandelte Hülle besitzt eine kräftig braune Räucherfärbung.
Beispiel Π
60
Dieses Beispiel illustriert, daß die Hüllen der Erfindung eine wischfeste Räucherfärbung auf die Oberfläche
eines darin verarbeiteten Fleischproduktes übertragen.
Die räucherfarbige Cellulosehülle gemäß Beispiel I wird mit einer Emulsion für Frankfurter Würstchen
gestopft.
Die Frankfurter werden bei 25% relativer Luftfeuchtigkeit mit einer Trockentemperatur, die auf
60° C während 30 min gehalten wird, verarbeitet. Die Temperatur wird dann von 60° C auf 82° C während
eines Zeitraums von 30 min erhöht und dann auf 82° C gehalten, bis eine Innentemperatur der Frankfurter
Würstchen von 71" C erreicht wird. Das Produkt wird dann mit kaltem Leitungswasser bis auf eine Innentemperatur
von 49° C besprüht und in einem ctsva 4" C kalten Kühlraum über Nacht vor dem Abschälen
gehalten. Die Hülle wird dann von den endgültigen Frankfurter Würstchen entfernt, es ergeben sich
Frankfurter Würstchen mit einer wischfesten braunen Räucherfärbung auf ihrer Oberfläche. Eine Verglrichsprobe
gestopft in eine nicht mit Ovalbumin. jedoch mit einer Maillard-Reaktionsproduktlösung behandelten
Hülle besitzt die wischfeste Räucherfärbung nicht.
Dieses Beispiel illustriert die Behandlung einer Cellulosehülle mit üvalbumin und dann mit einem Maillard-Reaktionsprodukt
in zwei Schritten, wodurch eine Hülle geliefert wird, die geeignet ist. um der
Oberfläche eines darin verarbeiteten Nahrungsmittelproduktes »ine wischfeste Räucherfärbung zu verleihen.
Eine Beschichtungsmischung enthaltend ein Maillard-Reaktionsprodukt
wird durch Mischen von 10 g der dunkelbraunen Paste von Beispiel I, 10 g Wasser und 2 g Mineralölemulsion von Beispiel I hergestellt.
Die Ovalbuminlösung von Beispiel I wird gleichmäßig als erste Schicht der Beschichtung auf die Innenfläche
einer schlauchförmigen Cellulosehülle durch Verwendung eines Flüssigkeitspfropfens in einer Menge von
1,55 mg Ovalbuminlösung pro cm2 Hüllenwandung aufgebracht, was 0,62 mg Ovalbumin pro cm2 Hüllenwandung
entspricht.
Die Beschichtungsmischung, enthaltend ein Maillard-Reaktionsprodukt,
wie es oben hergestellt wurde, wird dann gleichmäßig als zweite Schicht der Beschichtung auf die Innenfläche der schlauchförmigen
Cellulosehülle durch einen Flüssigkeitspfropfen in einer Menge von 1,5 mg/cm2 Hüllenwandung aufgebracht,
was etwa 0,7 mg Maillard-Reaktionsprodukt pro cm2 Hüllenwandung entspricht. Die Hüllenwandung
besitzt eine kräftig braune Räucherfärbung.
Dieses Beispiel illustriert, daß die erfindungsgemäßen Hüllen, die durch die zweistufige Methode hergestellt
werden, der Oberfläche eines darin verarbeiteten Fleischproduktes eine wischfeste Räucherfärbung
verleihen.
Die räucherfarbige Cellulosehülle gemäß Beispiel III wird mit einer Emulsion für Frankfurter Würstchen
gestopft und wie in Beispiel II verarbeitet. Die Hülle wird dann von den fertigen Frankfurter Würstchen
entfernt, es ergeben sich Frankfurter Würstchen mit einer braunen wischfesten Räucherfärbung auf ihrer
Oberfläche. Eine Vergleichsprobe, die nicht mit Ovalbumin, jedoch mit einer Maillard-Reaktionsproduktlösung
behandelt wurde, zeigt keine wischfeste Räucherfärbung.
Claims (4)
1. Verfahren zur wischfesten Räucherfärbung von Lebensmitteln, die in Hüllen verpackt sind,
wobei in die Hülle ein Reaktionsprodukt eines reduzierenden Zuckers mit einer Aminosäure, einem
Aminosäurederivat oder ihren Mischungen eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsprodukt in einer Menge von 0,41 bis 2,17 mg/cm2 Hüllenwandung zusammen
mit Albumin in Mengen von 0,31 bis 3,10 mg/cm2 auf der Innenfläche der Hüllenwandung vorhanden
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Albumin ein Ovalbumin
verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis
von den Reaktionsprodukten zu Ovalbumin in der Beschichtungsmischung zwischen 1:4,2
und 4:1 betragt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Innenseite
der Hüllenwandung zunächst eine Schicht aus Ovalbumin und darauf eine Schicht des Reaktionsproduktes
aufgebracht wird.
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