DE2902706A1 - Verfahren zur regelung der ammoniakeinblasung bei einem trockenverfahren zur abgasdenitrierung - Google Patents
Verfahren zur regelung der ammoniakeinblasung bei einem trockenverfahren zur abgasdenitrierungInfo
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Tel.: 089/982085-87
Telex: 0529802 hnkl d Telegramme: ellipsoid
lh. Jan. 1979
2298
Verfahren zur Regelung der Ammoniakeinblasung bei einem Trockenverfahren zur Abgasdenitrierung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Ammoniakeinblasung
bei einem Trockenverfahren zur Abgasdenitrierung .
Als Trockenverfahren für die Abgasdenitrierung wird derzeit verbreitet ein katalytisches Denitrierungsverfahren angewandt,
bei dem Stickoxide (NO ) in einem Verbrennungsabgas und Ammoniak (NH3), das von außen in die Anlage eingeblasen
und mit dem Abgas vermischt wird, einer katalytischen Reaktion mit einem Aktivator auf einer Katalysatoroberfläche unterworfen
und in unschädlichen Stickstoff und Wasser zersetzt werden. Außerdem wird derzeit ein nicht-katalytisches Denitrierungsverfahren,
bei dem NO und NH-, unter Zersetzung einer Dampfphasenreaktion in einem hohen Temperaturbereich unterliegen,
zur Anwendungsreife entwickelt.
Allerdings liegt der größte Teil des in einem Verbrennungsabgas enthaltenen NO als NO vor, dessen Anteil je nach den
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·— 4 —
Temperaturbedingungen, wie Verbrennungstemperatur oder dergleichen,
bis zu einem gewissen Grad variiert. Bei jedem der genannten Denitrierungsverfahren läuft jedoch ein
Prozeß ab, bei dem eine äquivalente Reaktion zwischen NO und NH3, d.h. die folgende Reaktion:
4N0 + 4NH3 + O2
4N2 + 6H3O
als die Hauptreaktion angesehen wird, wobei NO zersetzt
und beseitigt wird, indem unter automatischer Regelung NH3
in einer Menge entsprechend dem zu zersetzenden NO-Äquivalent oder einer etwas größeren NO -Menge eingeblasen
wird.
Bei diesem bisherigen Verfahren zur Regelung der NH3-EXnblasung
wird die im Abgas enthaltene NO -Menge gemessen bzw. gespeichert, indem die NO -Konzentration mit der Abgas-Durchsatzmenge
multipliziert wird, und die einzublasende NH3-Menge wird durch Multiplikation des Meßsignals
mit einem vorgesehenen NH3/NO -Verhältnis eingestellt. Da
hierbei dieses Verhältnis von Hand eingestellt oder festgelegt wird, bleibt dieses Verhältnis konstant. Das bisherige
Verfahren ist daher mit folgenden Mangeln behaftet:
1. Obgleich die NO -Konzentration mittels eines automatischen
Analysators gemessen wird, ist vor der Umwandlung der Meßergebnisse in übertragungssignale und vor ihrer
Ausgabe eine Verzögerung von einer Minute oder mehr vorhanden, und zwar hauptsächlich aufgrund einer Verzögerung
im Analysatorsystem, beispielsweise bedingt durch einen
Gasaustausch in einer Probenleitung, so daß eine beträchtliche Verzögerung in die Nachführung der NH3-Einführmenge
eingeführt wird und infolgedessen die Denitrierungsleistung einer schnellen Änderung nicht zu folgen vermag.
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2. Die Geschwindigkeit der Denitrierungsreaktion zwischen NO und NH- schwankt temperaturabhängig, und die Temperaturabhängigkeit
der Denitrierungsleistung variiert in Abhängigkeit von der Art des Katalysators, so daß bei
konstantem NH3/NO -Verhältnis nicht immer eine flache Denitrierungs-Leistungskurve erzielt werden kann.
3. Wenn die Abgastemperatur sinkt (z.B. auf 3000C oder
darunter), ergibt sich eine Verunreinigung (poisoning) des Katalysators wegen der Absorption von NH3 an der
Katalysatoroberfläche und aufgrund des durch die Reaktion zwischen NO im Abgas und NH- gebildeten Ammoniumsalzes,
so daß es nötig wird, das NH-/NO -Verhältnis zu
verkleinern; beim bisherigen Verfahren wurde daher in einem niedrigen Temperaturbereich die NH3-Einführung beendet,
um den Denitrierungsprozeß zu unterbrechen.
4. Bei einer TemperaturSenkung nimmt außerdem die Absorptionsmenge an NH3 auf der Katalysatoroberfläche zu, während
bei einem Temperaturanstieg das bei niedriger Temperatur absorbierte NH3 freigegeben und im Abgas dispergiert
wird, so daß das NH-/NO -Verhältnis im Abgas ansteigt
■j X
und »dabei NH3 mit dem Gas am Auslaß der Denitrierungsvorrichtung
austritt. Dies hat nicht nur ungünstige Auswirkungen auf zugeordnete, diesem Auslaß nachgeschaltete
Geräte (z.B. einen Lufterhitzer) zur Folge, vielmehr kann dieses ausgeströmte NH3 möglicherweise zu einer bedeutsamen
Ursache für sekundäre Umweltverschmutzung werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Ausschaltung der geschilderten Mängel und Nachteile der bisherigen Verfahren durch
Schaffung eines verbesserten Verfahrens zur Regelung der Einblasung bzw. Einführung von NH3 bei einem Verfahren der
genannten Art unter Regelung des NH-/NO -Verhältnisses.
•j X
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Regelung der Ammoniakeinblasung bei einem Trockenverfahren zur Abgasdenitrierung,
bei welchem Ammoniak in ein Stickoxide enthaltendes Verbrennungs-Abgas eingeblasen und mit dem Abgas
vermischt wird, um die Stickoxide zu zersetzen und damit zu beseitigen, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
eine erste Prozessoreinheit eingesetzt wird, in welcher auf der Basis einer Beziehung zwischen einer gegebenen Stickoxidkonzentration
und einer numerischen Größe für einen Verbrennungswert, wie Brennstoffdurchsatzmenge, Verbrennungsluftdurchsatzmenge
, Abgasdurchsatzmenge, Speisewasserdurchsatzmenge oder Durchsatzmenge des erzeugten Dampfes, zunächst
bzw. vorläufig die Menge an Stickoxiden als Funktion dieser numerischen Größe abgeleitet und gespeichert wird, daß eine
zweite Prozessoreinheit eingesetzt wird, in welcher auf der Basis der Beziehung zwischen der Abgastemperatur und der Denitrierungsleistung
ein Ammoniak/Stickoxid-Verhältnis als Funktion der Abgastemperatur zunächst bzw. vorläufig abgeleitet
und gespeichert wird, und daß die optimale, einzublasende Ammoniakmenge dadurch bestimmt wird, daß die Stickoxidmenge,
die durch Eingabe der numerischen Größe für die Verbrennungsgröße in der ersten Prozessoreinheit bestimmt worden
ist, mit einem Ammoniak/Stickoxid-Verhältnis multipliziert wird? das durch Eingabe der Abgastemperatur oder einer
auf diese bezogenen numerischen Größe in die zweite Prozessoreinheit bestimmt worden ist.
In abgewandelter Ausführungsform kennzeichnet sich die Erfindung
dadurch, daß eine dritte Prozessoreinheit vorgesehen wird, in welcher auf der Basis einer Beziehung zwischen einer Zeitänderungsgröße
oder -rate der Abgastemperatur und dem Ammoniak/Stickoxid-Verhältnis ein charakteristischer bzw.
Kennlinienfaktor zur Korrektur des genannten Verhältnisses als Funktion der Zeitänderungsgröße vorläufig abgeleitet und
gespeichert wird, und daß die Multiplikation unter Korrektur durch die dritte Prozessoreinheit erfolgt.
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1A und 1B Fließdiagramme zur Veranschaulichung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der Abgastemperatur und der Abgasdurchsatzmenge sowie
dem Denitrierungsgrad,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der
austretenden NH3-Menge von der Abgastemperatür und
dem NH3/NO -Verhältnis und
Fig. 4 ein Fließdiagramm zur Verdeutlichung eines anderen Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß den Fig. 1A und 1B, von denen letztere ersterer entspricht,
aber eine schematisierte Darstellung des Verbrennungssystems enthält, wird ein Brennstoff A einer Brennervorrichtung
B, etwa einem Sinterofen, einem Brennofen oder dergleichen, zugeführt. Dabei entsteht in der Vorrichtung B ein
NO -haltiges Abgas C', das in einem Rauchrohr C mit über
eine Leitung 14 zugeführtem NH-, vermischt wird, um NO zu
«j X
reduzieren und zu zersetzen. Das Gemisch wird dann zu einer Denitrierungsvorrichtung D geführt, in welcher das Gasgemisch mit einem Denitrierungs-Katalysator mit körniger, wabenartiger,
rohr- oder plattenförmiger Gestalt in Berührung gebracht und dabei NO zu Stickstoff und Wasser zersetzt
wird. Hierauf wird das Gas als behandeltes Abgas E1 über einen
Luftvorwärmer H, einen Staubsammler K und ein Sauggebläse J durch ein Rauchrohr E aus der Anlage abgeführt.
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Bei der beschriebenen Denitrierungsvorrichtung hängt die Denitrierungsleistung von der Temperaturkennlinie der
Katalysator-Wirksamkeit ab, so daß die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen NO und NH, nicht konstant ist. Wenn beispielsweise
das NH,/NO -Verhältnis konstant ist, ergibt sich die
Beziehung zwischen der Abgastemperatur am Katalysator einerseits und der Denitrierungsgeschwindigkeit sowie der Abgas-Durchsatzmenge
andererseits aus Fig. 2.
Die ausgezogene Linie a gemäß Fig. 2 veranschaulicht die Beziehung
zwischen der Abgastemperatur und der Denitrierungsgröße bzw. -grad bei konstanter Abgas-Durchsatzmenge. Wie aus
dieser Kurve hervorgeht, verbessert sich der Denitrierungsgrad mit zunehmender Abgastemperatur. Bei sich erhöhender
Abgastemperatur, d.h. unter Bedingungen hoher Belastung, steigt
jedoch die Abgas-Durchsatzmenge auf die durch die strichpunktierte Linie b angedeutete Weise an, wobei bei ansteigender
Abgas-Durchsatzmenge bei konstanter Abgastemperatur der
Denitrierungsgrad im allgemeinen abnimmt (nicht dargestellt). Im Fall einer praktischen Beziehung zwischen Abgastemperatur
und Denitrierungsverhältnis bzw. -grad ergibt sich daher ein niedriger Denitrierungsgrad bei hoher Temperatur und
bei niedriger Temperatur, wie durch die gestrichelte Linie c angedeutet, während der Denitrierungsgrad anderweitig eine
im wesentlichen flache Temperaturabhängigkeitskurve besitzt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird daher auf der Grundlage
der Beziehung zwischen der Temperatur des Abgases C1 und
der Denitrierungsleistung ein NH,/NO -Verhältnis vorläufig
als Funktion der Abgastemperatur abgeleitet, so daß in einem Schwer last- und Hochtemperaturbereich das NH.,/NO -Verhältnis
erhöht werden kann, um eine Verringerung des Denitrierungsgrads zu verhindern, während in einem Leichtlast- und Niedertemperaturbereich
dieses Verhältnis verkleinert werden kann,
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um die Absorptionsmenge von NH3 auf dem Katalysator zu verringern.
Das abgeleitete NEU /NO -Verhältnis wird dabei als Funktion der Abgastemperatur in einem in Fig. 1A mit 4 bezeichneten
Prozessor (II) gespeichert.
Sodann wird ein Ausgangssignal 1-1 eines Strömungsmessers 1
für Brennstoff A oder ein Wasserzufuhr- oder Dampfdurchsatzmengensignal 1-2 einem in Fig. 1A mit 2 bezeichneten Funktionsgenerator
bzw. Prozessor (I) eingegeben, in welchem das Produkt aus der Durchsatzmenge des Abgases C' und der
NO -Konzentration, d.h. die NO -Menge, vorläufig als Funktion der Verbrennungsbedingungen (d.h. Brennstoffdurchsatzmenge,
Verbrennungsluft-Durchsatzmenge usw.) gespeichert und dabei ein NO -Mengensignal 2-1 erzeugt und zu einer Multiplizierschaltung
10 geliefert wird. Andererseits wird ein Ausgangssignal 3-1 von einem Temperaturfühler oder -detektor 3 für
das Abgas C durch den Temperaturkennlinienprozessor 4 (Prozessor (II)) in ein NEU/NO -Kennliniensignal 4-1 umgewandelt.
Dieses Signal 4-1 wird erforderlichenfalls zu einem Prozessor 5 übermittelt, durch den es mit einem gewünschten oder
SoIl-NHo/NO -Verhältnissignal G-1 für Dauerbetrieb multi-
J Ji
pliziert wird, das von einem üblichen Handregler G geliefert wird.(Dieses Verhältnis kann ersichtlicherweise willkürlich
auf manuellem Wege am Handregler G eingegeben und benutzt werden, wenn eine willkürliche Soll-Denitrierungsgröße eingestellt
werden soll.) Dabei wird ein NH3/N0 -Verhältnissignal 5-1 abgeleitet, das sodann zur Multiplizierschaltung
10 geleitet wird; wahlweise kann das NH3/NO -Kennliniensignal
4-1 unmittelbar zur Multiplizierschaltung 10 geleitet werden. In letzterer wird das NO -Mengensignal 2-1 mit dem
NH,/NO -Kennliniensignal 4-1 oder dem NH-./N0 -Verhältnissignal
5-1 multipliziert, so daß ein NH3-ZUfuhreinstellsignal
10-1 erhalten wird. Dieses Signal 10-1 wird zu einem NH3-Einblasmengenregler 11 übertragen, der ein Regelventil
ansteuert. Die NH3- bzw. Ammoniakdurchsatzmenge F wird ebenfalls
durch einen Strömungsmesser 12 gemessen, und das Meß-
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signal wird zu Steuer- oder Regelzwecken zum ΝΗ-,-Einblasmengenregler
11 übermittelt.
Das genannte Temperatursignal 3-1 für das Abgas C kann durch
ein Signal einer auf die Abgastemperatur bezogenen numerischen Größe ersetzt werden, beispielsweise einer numerischen
Größe, welche die Größe der Verbrennung angibt, etwa Brennstoff durchsatzmenge , Verbrennungsluftdurchsatzmenge oder
Abgasdurchsatzmenge einer Abgasquelle bzw. Speisewasserdurchsatzmenge oder Durchsatzmenge des erzeugten Dampfes im Fall
eines Kessels (Signal 1-2 gemäß Fig. 1A).
Wenn außerdem die Temperatur des Abgases C variiert, ändert sich die Menge des am Katalysator absorbierten NH3, wobei
Absorptions- und Freisetzerscheinungen auftreten. Bei einem Temperaturanstieg wird jedoch eine ausgeglichene (balanced)
Absorptionsmenge herabgesetzt, und wenn die Temperatur plötzlich ansteigt, wird das absorbierte NH3 vorübergehend freigesetzt
und (im Abgas) dispergiert (wobei die Freigabe- und Dispersionsgeschwindigkeit der Zeitänderungsgröße der Abgastemperatur
proportional ist), wodurch die NH3-Konzentration
im Rauchrohr E ansteigt und somit die entweichende NH3-Menge
ζ un immt.
Im folgenden ist diese Erscheinung anhand von Fig. 3 erläutert.
Wenn sich die Abgastemperatur auf die durch die ausgezogene Kurve d gezeigte Weise zeitabhängig ändert, zeigt
bei einem konstanten NH-,/NO -Verhältnis (ausgezogene Kurve
e) die NH3-Konzentration im Rauchrohr E eine vorübergehende
Spitze (ausgezogene Kurve d-2). Ersichtlicherweise tritt dabei ein NH3-Verlust auf, was einen ungünstigen Einfluß auf
die dem Rauchrohr E nachgeschalteten Einrichtungen hat.
Erfindungsgemäß wird daher im Prozessor (III), d.h. im
Temperaturkennlinienprozessor 4, ein NH.,/NO -Verhältnis ein-
J X
gestellt und gespeichert, so daß dieses bei niedriger Tempe-
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ratur eine geringe Größe besitzen kann, um die NH3~Absorptionsmenge
am Katalysator zu verringern. Dabei wird, wie durch die gestrichelte Kurve g-1 in Fig. 3 gezeigt, das NH3/NO -Verhältnis
bei niedriger Temperatur verringert, so daß die am Katalysator absorbierte NH^-Menge verringert werden kann.
Bei einem anderen, in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zur Verhinderung eines NH^-Austritts bei
einem Temperaturanstieg ein Temperaturänderungsgrößen-Prozessor 8 (Prozessor (III)) vorgesehen, in welchem auf der Grundlage
einer Beziehung zwischen einer Zeitänderungsgröße der Temperatur des Abgases G1 und eines NH3/NOx-Verhältnisses
zunächst ein Kennfaktor zur Berichtigung des NH-,/NO -Verhältnisses
als Funktion der Temperatur-Zeitänderungsgröße abgeleitet und gespeichert wird, wobei ein Temperatursignal 3-1
zum genannten Prozessor 8 geliefert wird, der ein negatives Signal zur Herabsetzung des NH3/NOx-Verhältnisses bei
einem Temperaturanstieg (vgl. ausgezogene Kurve d-2 in Fig.3) als NH3/NO -Verhältnis-Korrektursignal 8-1 erzeugt. Dieses
Signal 8-1 wird einer Multiplizierschaltung 9 zugeführt,
in welcher das Signal 8-1 mit dem NH->/NO -Kennliniensignal
4-1 oder dem NH3/NOx-Verhältnissignal 5-1 vom erwähnten
Temperaturkennlinienprozessor 4 bzw. vom Prozessor 5 multipliziert wird. Das Produktsignal wird dann als korrigiertes
NH-3 /NO -Verhältnissignal 9-1 zur Multiplizier schaltung 10
übertragen. Die auf die Multiplizierschaltung 10 folgenden Signalflußwege entsprechen denen nach Fig. 1.
Im folgenden ist die Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels anhand von Fig. 3 erläutert. Bei
niedriger Temperatur besitzt das ΝΗ-,/ΝΟ -Verhältnis, wie erwähnt,
etwas niedrigere Werte (vgl. Kurve g-1), so daß die NH3~Konzentration im Rauchrohr E ebenfalls auf einem etwas
niedrigeren Wert als dem der ausgezogenen Kurve f (vgl. gestrichelte Kurve h-1) bleibt. Bei einem Temperaturanstieg
(ausgezogene Kurve d-2) wird die Temperaturänderungs-Ausgangs-
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größe negativ, wobei sich vorübergehend niedrige Werte des NEU/NO -Verhältnisses (vgl. gestrichelte Kurve g-2) ergeben,
so daß selbst bei Hinzufügung des vom Katalysator freigesetzten NHg die NH3-Konzentration im Rauchrohr E, wie durch die
gestrichelte Linie h-2 dargestellt, keinen Spitzenwert erreicht und somit in stabiler Weise die NH3-Leck- bzw. -Austrittsmenge
verringert werden kann.
Die Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Fig. 1 und 4 lassen sich weiterhin derart abwandeln, daß
die NH3-Konzentration im behandelten Gas E1 durch einen
Analysator 6 gemessen wird, das Meßsignal zu einem NH3-Konzentrationsregler
7 übertragen wird, in welchem eine Abweichung dieses Signals von einem NH3-Sollwert, der als weiteres
Eingangssignal 7-0 zum Regler 7 übertragen wird, als NH3-Konzentrationsregelsignal
7-1 abgeleitet und ausgegeben wird, und entweder das Ausgangssignal 7-1 zum erwähnten Handregler
G übertragen und an diesem zum Korrigieren des gewünschten NH3/NO -Verhältnisses zu dem das gewünschte bzw. SoIl-NHο/NO
-Verhältnis im Dauerbetrieb darstellenden Signal hinzu-
-j X
addiert oder von ihm subtrahiert wird, oder aber das Ausgangssignal
7-1 unmittelbar zum Prozessor 5 übertragen wird, in welchem es zum Korrigieren des NH-,/NO -Kenn linien Signa Is 4-1
«3 X
diesem hinzuaddiert oder von ihm subtrahiert wird. Im Fall dieser Abwandlung können selbst bei einer Änderung der Verbrennungsbedingungen
in der Brennervorrichtung B, die zu einer Änderung der Denitrierungsleistung und somit zu einer
Abweichung vom optimalen NH-./NO -Verhältnis führt, dieses Verhältnis
korrigiert und die NH3-LeCk- oder -Austrittsmenge auf einem Mindestwert gehalten werdein.
Es ist darauf hinzuweisen, daß das erfindungsgemäße Verfahren
nicht auf die beschriebene katalytische Denitrierung beschränkt, sondern gleichermaßen auf eine nicht-katalytische
Denitrierung anwendbar ist. Im letzteren Fall wird als
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Temperatursignal (entsprechend Signal 3-1 nach Fig. 1 und 4) die gemessene Abgastemperatur der Reaktion zwischen NH^ und
NO in der Brennervorrichtung (Vorrichtung B nach Fig. 1
und 4) benutzt, wobei in einem Prozessor (II) (Prozessor 4 nach Fig. 1) zunächst ein NH.,/NO -Verhältnis als Funktion
Ο X
der Abgastemperatur abgeleitet und gespeichert wird, und zwar auf der Grundlage einer Beziehung zwischen der Abgastemperatur
der Reaktion zwischen NH-. und NO und der
Denitrierungsleistung. Sodann wird, ähnlich wie beim vorherigen katalytischen Denitierungsverfahren, ein optimales
NH.,/NO -Verhältnis eingestellt, wobei NH, über eine Leitung
Jx j
15 gemäß Fig. 1 und 4 in die Brennervorrichtung eingeblasen wird.
Die Wirkungen oder Vorteile des beschriebenen Verfahrens gemäß der Erfindung lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Da die Ableitung oder Messung des NOx~Gehalts im Abgas
in der Weise erfolgt, daß ein NO -Mengensignal durch Eingabe eines Signals für Brennstoffdurchsatz, Abgasdurchsatz,
Speisewasserdurchsatz oder Dampfliefermenge in den Prozessor (I) erzeugt wird, in welchem die Beziehung zwischen
,diesen Durchsatzmengen und der NO -Menge vorläufig
bzw. zunächst gespeichert und das erzeugte NO -Mengensignal als Signal zur Regelung der Einblasmenge an NH,
benutzt wird, ist das Ansprechverhalten schneller als im Fall des eingangs unter 1. genannten Ausgangssignals des
NO -Analysators beim bisherigen Regelverfahren, so daß
die Denitrierungsleistung auch einer plötzlichen Änderung zu folgen vermag.
2. Da ein Prozessor (II) benutzt wird, der auf der Grundlage der Beziehung zwischen der Abgastemperatur und der Denitrierungsleistung
die Aktivitäts-Temperaturkennlinie eines Katalysators bei einem katalytischen Denitrierungsverfahren
oder die Reaktions-Temperaturkennlinie bei einem nicht-
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katalytischen Denitrierungsverfahren berücksichtigt, und
das NHo/NO -Verhältnis zunächst bzw. vorläufig als Funktion
der Abgastemperatur gespeichert wird, kann stets ein optimales NEU/NO -Verhältnissignal geliefert werden,
wodurch eine flache Kennlinie des Denitrierungsgrads erreicht wird (Verbesserung gegenüber dem eingangs unter
2. genannten Nachteil des bisherigen Verfahrens).
3. Da ein optimales NH-,/NO -Verhältnis auch im Fall einer
großen Änderungsbreite der Abgastemperatur eingestellt werden kann, kann dann, wenn das genannte Verhältnis vorläufig
oder zunächst eingestellt und derart im Prozessor (II) gespeichert wird, daß die Größe dieses Verhältnisses
bei niedriger Temperatur verringert werden kann, um die NH3-Absorptionsmenge auf dem Katalysator herabzusetzen
und dadurch eine Katalysatorverunreinigung zu verhindern, die Notwendigkeit für eine Unterbrechung der
Denitrierung durch Beendigung der NH3-Einblasung, wie eingangs unter 3. erläutert, vermieden werden, so daß
eine kontinuierliche Denitrierung möglich wird.
4. Da eine Verringerung der NH3-Leck- oder -Austrittsmenge
durch Anordnung des Prozessors (III) erreicht werden kann, welcher das NH,/NO -Verhältnis entsprechend einer gemessenen
Zeitänderungsgröße der Abgastemperatur zu korrigieren vermag, kann das NH3 wirksam eingesetzt werden. Außerdem
werden dabei eine sekundäre Umweltverschmutzung sowie ungünstige Einflüsse auf die der Denitrierungsvorrichtung
nachgeschalteten Einrichtungen verhindert (Verbesserung des eingangs unter 4. genannten Nachteils des bisherigen
Verfahrens).
5. Es kann eine willkürlich gewählte gewünschte bzw. SoIl-Denitrierungsgröße
realisiert werden, indem der an sich bekannte NH-./NO -Verhältnisgeber oder -wähler vorgesehen
und ein das gewünschte NH3/NO -Verhältnis im Dauerbetrieb
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angebendes Signal, das willkürlich in diesen Wähler eingegeben wird, mit einem vom genannten Prozessor (II)
gelieferten ΝΗ-,/ΝΟ -Verhältnissignal multipliziert wird.
6. Indem zusätzlich eine Schaltung vorgesehen wird, in welcher nach der Ableitung eines Abweichsignals in bezug
auf einen NH-j-Sollwert von einem die NH3-Konzentration
im behandelten Gas angebenden Signal das Abweichsignal als NH3-Konzentrationssignal rückgekoppelt wird, und zwar
auch dann, wenn sich die Verbrennungsbedingungen unter Änderung der Denitrierungsleistung geändert haben und mithin
das optimale NH3/NO -Verhältnis eine Abweichung erfahren
hat, können entsprechende Korrekturen durchgeführt und die ausgetretene NH3~Menge auf einem Minimum gehalten
werden.
7. Die Regelung der NH3-Einblasung läßt sich auch bei einer
Denitrierungsvorrichtung leicht durchführen, bei welcher ein nicht-katalytisches und ein katalytisches Denitrierungsverfahren
in Kombination miteinander durchgeführt werden.
Obgleich die Erfindung vorstehend in bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert ist, sind dem Fachmann selbstverständlich
verschiedene Änderungen und Abwandlungen möglich, ohne daß vom Rahmen der Erfindung abgewichen wird.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Regelung der Ammoniakeinblasung bei einem
Trockenverfahren zur Abgasdenitrierung, bei welchem Ammoniak in ein Stickoxide enthaltendes Verbrennungs-Abgas
eingeblasen und mit dem Abgas vermischt wird, um die Stickoxide zu zersetzen und damit zu beseitigen, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine erste Prozessoreinheit eingesetzt wird, in welcher auf der Basis einer Beziehung
zwischen einer gegebenen Stickoxidkonzentration und einer numerischen Größe für einei Verbrennungswert,
wie Brennstoffdurchsatzmenge, Verbrennungsluftdurchsatzmenge, Abgasdurchsatzmenge, Speisewasserdurchsatzmenge oder
Durchsatzmenge des erzeugten Dampfes, zunächst bzw. vorläufig die Menge an Stickoxiden als Funktion dieser numerischen
Größe abgeleitet und gespeichert wird, daß eine zweite Prozessoreinheit eingesetzt wird, in welcher auf der
Basis der Beziehung zwischen der Abgastemperatur und der Denitrierungsleistung ein Ammoniak/Stickoxid-Verhältnis
als Funktion der Abgastemperatur zunächst bzw. vorläufig
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abgeleitet und gespeichert wird, und daß die optimale, einzublasende Ammoniakmenge dadurch bestimmt wird, daß
die Stickoxidmenge, die durch Eingabe der numerischen Größe für die Verbrennungsgröße in der ersten Prozessoreinheit
bestimmt worden ist, mit einem Ammoniak/Stickoxid-Verhältnis multipliziert wird, das durch Eingabe der Abgastemperatur
oder einer auf diese bezogenen numerischen Größe in die zweite Prozessoreinheit bestimmt worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Prozessoreinheit vorgesehen wird, in welcher
auf der Basis einer Beziehung zwischen einer Zeitänderungsgröße oder -rate der Abgastemperatur und dem Ammoniak/-Stickoxid-Verhältnis
ein charakteristischer bzw. Kennlinienfaktor zur Korrektur des genannten Verhältnisses
als Funktion der Zeitänderungsgröße vorläufig abgeleitet und gespeichert wird, und daß die Multiplikation unter
Korrektur durch die dritte Prozessoreinheit erfolgt.
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Applications Claiming Priority (1)
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