-
BESCHREIBUNG
-
Die erfindung betrifft ein zusammenlegbares Möbelstück, insbesondere
einen Klappstuhl, mit einer Anzahl von bügelförmigen, schwenkbar miteinander verbundenen
Teilen.
-
Unter bügelförmigen Teilen sollen im vorliegenden Zusammenhang Möbelteile
verstanden werden, die insgesamt etwa U- oder H-förmig ausgebildet sind und an zwei
freien Enden in einer gemeinsamen Schwenkachse mit anderen Teilen eines Möbelstücks
verbunden sind. In diesem Sinne sind als bügelförmige Teile etwa die vorderen oder
die hinteren Deine eines Klappstuhls in Verbindung mit einer Verbindungsstrebe für
die vorderen Beine einerseits tind die hinteren Beine andererseits zu verstehen.
-
Zusammenlegbare Möbelstücke dieser Art haben zumeist den Nachteil,
daß sie nicht vollständig flach zusar.maengelegt werden können. Insbesondere Klappstühle,
die eine Armstützte aufweisen, sind im zusammengelegten Zustand verhältnismäßig
sperring. Insbesondere ist bei herkömmlichen Möbelstücken dieser Art eine Verwendung
als eine Art von Grundelement für verschiedene Anwendungszwecke nicht möglich.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein vollständig flach
zusammenlegbares Möbelstück der obigen Art zu schaffen, das für verschiedene Zwecke
verwendet werden kann und insbesondere in der Anwendung als Klappstuhl die Herstellung
eines vollständig zusammenlegbaren, leicht transportablen Stuhles mit einer Armstütze
ermoglicht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Möbelstück des Gattungsbegriffes
dadurch gelöst, daß wenigstens drei bügelförmige Teile in einer gemeinsamen Schwenkachse
an
gegenüberliegenden Endpositionen miteinander verbunden sind und
daß das erste in Bezug auf das zweite und das zweite in Bezug auf das dritte bügelförmige
Teil über einen unterschiedlichen, begrenzten Winkel schwenkbar ist.
-
ns sind somit wenigstens drei bügelförmige Teile vorgesehen, von denen
jedes wenigstens ein Paar von freien Enden aufweist Diese freien Encen sind durch
zwei Achsen verbunden, die eine gemeinsaine Schwenkachse ergeben und jeweils ein
freies Ende der bügelförmigen Teile verbinden.
-
Die begrenzten Schwenkwinkel sind so gewählt, daß jedes der bügelförmigen
Teile aus einer vollständig gestreckten Position des gesamten Möbelstücks in seine
Betriebsposition geschwenkt werden kann, dort jedoch unter Berücksichtigung der
auftretenden Lasten festgelegt ist.
-
Bei der Anwendung dieses Prinzips auf einen Klappstuhl wird beispielsweise
das erste bügelförmige Teil durch die hinteren Beine und das zweite bügelförmige
Teil durch eine bogenfönmige Rücklehne sowie das dritte bügelförmig Teil durch die
vorderen Beine gebildet. Die bogenförmige Rücklehne dient zugleich als Armstütze.
Die genannten Teile sind aus einer vollstandig gestreckten Position in eine Gebrauchsposition
zueinander schwenkbar, bei der die flücklehne zu den schräg nach hinten verlaufenden
hinteren Beinen eine spitzwinklige Endposition einnimmt und die schräg nach vorne
verlaufenden vorderen Beine in einer stumpfwinkligen Position in Bezug auf die Rücklehne
festgehalten sind.
-
Die Festlegung der Grenzen der relativen Schwenkwinkel zwischen den
Teilen kann auf verschiedene Art erfolgen.
-
Eine Ausführungsform ergibt sich aus der folgenden Erläuterung eines
Ausführungsbeispiels und den Unteran-
sprüchen.
-
Ein erfindungsgemäßer Klappstuhl kann an der bogenförmigen Rücklehne
bequem mit der Hand getragen und daher beispielsweise auch zu Veranstaltungen oder
dgl. mitgenommen werden. Andererseits können zwei erfindungsgemäße Möbelstücke zu
einer Tischstütze verbunden werden, auf die dann lediglich nur noch eine Tischplatte
aufzulegen ist. Bei einer weiteren Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Möbelstück
unmittelbar als Klapptisch mit Tischplatte ausgeführt werden.
-
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung naher erläutert.
-
Fig. 1 und 2 sind Vorderansicht und Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Möbelstücks in der Form eines KlaLpstuhls in der Gebrauchsposition; Fig. 3 und 4
sind Seitenansicht und Vorderansicht in der zusammengelegten Position; Fig. 5 zeigt
in Anlehnung an eine Explosionsdarstellung eine Ausfühiungsform der Verbindungsbereiche
der bügelförmigen Teile im Bereich der Schwenkachse; Fig. 6 veranschaulicht eine
Ausführungsform der Erfindung in der Form einer Tischstütze; Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform
eines Klappstuhls mit anderer Profilierung der bügelförmigen Teile; Fig. 8 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines Klappstuhls mit flacherer fl klehne.
-
Zunächst soll ein erfindungsgemäß gestalteter Klappstuhl anhand von
Fig. 1 bis 4 erläutert werden. Der gezeigte Klappstuhl umfaßt drei bügelförmige
Teile 10, 12 und 14, die im dargestellten Bespiel die rückwärtigen Beine, eine bogenförmige
Rücklehne und die vorderen Beine des Klappstuhls bilden, so daß im folgenden zur
Vereinfachung die Bezugsziffern 10,12 und 14 auch für diese Teile verwendet werden
sollen.
-
Die rückwärtigen Beine 10, die bogenförmige Rücklehne 12 und die vorderen
Beine 14 sind jeweils an zwei freien en Enden durch zwei Achsen 16,18 miteinander
verbunden die in einer gemeinsamen Schwenkachse 20 liegen. Diese Achsen 16,18 erfassen
die oberen Enden der Seine 10,14 und die beiden vorderen Enden der Rücklehne 12.
Diese Teile sind in den Achsen 16,18 über begrenzte Winkel schwenkbar. Die Rücklehne
12 ist in Bezug auf die hinteren beine 10 aus der Stellung der Fig g. 3 in die Stellung
der Fig. 2, d.h. aus einer gestreckten Lage in eine spitzwinklige Stellung schwenkbar.
Die vorderen Beine 14 können gegenüber der Rücklehne 12 aus der gestreckten Stellung
der Fig. 3 in eine stumpfwinklige Stellung gemäß Fig. 2 geschwenkt werden. Während
die Rücklehne 12 in der nosltion der Fig. 2 aufgrund ihrer normalen Belastung von
oben stabil gehalten i ist und nicht geschert werden muß, sind d.e vorderen Beine
14 gemäß Fia. 2 zwar nach rechts durch die Schwenkwinkelbegrenzung innerhalb der
Achsen 16,18 festgelegt, nach links in Fig. 2 jedoch zumindest bis in die gestreckte
Stellung in Bezug aus die Rücklehne 12 beweglich. Es ist daher auch für die Relativbewegung
der Beine 10, 14 vorzugsweise eine Schwenkwinkelbegrenzung vorgesehen, die beispielsweise
durch ein Gurtband 22 gemäß g. 4 gebildet wird, das sich unter einer Sitzplatte
24 befindet und zwei Ouerstreben 26,28 überareift Die Querstrebe 26 ist mit Hilfe
von geeigneten Beschlägen 30,32 drehbar unter der Sitzplatte 24 gelagert und verbindet
die vorderen Beine 14. Die Strebe 28
verbindet die hinteren Beine
10 und dient gemäß Fig. 2 als rückwärtige Auflage für die Sitzplatte 24 in der Gebrauchsposition.
-
Die Achsen 16,18 können beispielsweise durch Schrauben und Muttern
gebildet werden, die zur Bildung einer glatten Oberfläche versenkt sind.
-
Fig. 2 zeigt im übrigen eine Aussparung 34 in der Rückseite der vorderen
Beine 14, die in der zusammengelegten Stellung der Fig. 3 die Querstrebe 28 der
rückwärtigen Beine 10 aufnimmt.
-
Während als eine Ausführungform für eine Schwenkwinkelbegrenzung zwischen
dem ersten und dem dritten bügelförmigen Teil, d.h. den hinteren und den vorderen
Beinen 10,14 das Gurtband 22 erwähnt wurde, das bei später erläuterten Anwendungsfällen
nicht notwendig ist und daher lösbar sein sollte, soll im folgenden eine Ausführungsform
der Schwenkwinkelbegrenzung zwischen dem ersten und zweiten sowie dem zweiten und
dritten bügelförmigen Teil, d.h. den hinteren Beinen 10 und der Rücklehne 12 einerseits
und der Rücklehne 12 und den vorderen Beinen 14 andererseits erläutert werden.
-
Fig. 5 zeigt in verschiedenen Ansichten die Gestaltung der Endbereiche
der bügelförmigen Teile, die durch die Achsen 16,18 gemäß Fig. 4 verbunden sind.
Da die Form der Gelenkflächen auf der rechten und linken Seite gleich und lediglich
seitenverkehrt ist, soll nur die rechte Seite der Fig. 5 näher erläutert werden.
-
Am oberen Ende der Beine 10 befindet sich eine in das Material der
Beine 10 eingelassene Aussparung 36, die etwa bis zur Hälfte der Dicke des Materials
eintritt und auf der vom freien Ende der Beine 10 abgelegenen, d.h. der unteren
Seite durch eine zunächst halbkreisförmige Linie
38 begrenzt ist,
die sodann schräg nach unten zum gegenüberliegenden Rand 40 des Beins 10 verläuft.
Im übrigen ist das Bein 10 an seinem oberen Ende mit dem gleichen Radius der Linie
38 abgerundet, so daß die Aussparung 38 insgesamt als tropfenförmig bezeichnet werden
kann. Eine entsprechende Aussparung 42 ist in dem Endbereich der Rücklehne 12 vorgesehen.
Bohrungen 44,46 in den Aussparungen 36,42 dienen zur Aufnahme von Schrauben oder
Stiften und damit zur Bildung der Achsen 16,18. Durch die Aussparungen 36,42 wird
die Schwenkbewegung zwischen den Beinen 10 und der Rücklehne 12 auf einen Winkel
zwischen der gestreckten Stellung der Fig. 3 und der spitzwinkligen Stellung der
Fig. 2 begrenzt. In Fig. 3 ist die schräg auslaufende Linie 38 erkennbar.
-
Durch die Verwendung der Aussparungen 36,42 in den Endbereichen der
Beine 10 und der Rücklehne 12 ergibt sich nicht nur eine Schwenkwinkelbegrenzung,
sondern zugleich ein verhältnismäßig glatter, stufenloser Ubergang zwischen den
Beinen und der Rücklehne.
-
Für die Schwenkwinkelbegrenzung zwischen der Rücklehne 12 und den
vorderen Beinen 14 läßt sich das gleiche Prinzip anwenden, wobei die schräg auslaufende,
zunächst kreisbogenförmige Linie 38 lediglich in die entgegengesetzte Richtung,
d.h. schräg in Richtung des freien Endes der Rücklehne 12 und der vorderen Beine
14 gerichtet sein muß, wie es durch die Linie 48 in Fig. 5 angedeutet ist. Bei einer
derartigen Linienführung würden jedoch insbesondere bei einem Material wie Holz
kritische Belastungszustände auftreten, da Holz im Bereich der Linie 48 durch den
dort ausgeübten Druck abspalten könnte. Für eine dauerhafte und zuverlässige Schwenkwinkelbegrenzung
sind daher weitere Maßnahmen zweckmäßig.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist am oberen Ende der vorderen
Beine 14 eine kreissektorförmige Aussparung
50 vorgesehen, deren
Sektorwinkel über 180° beträgt.
-
Diese kreissektorförmige Aussparung 5 bildet zwei Anschlagflächen
52,54. Im übrigen ist die durch die Linie 48 begrenzte Aussparung 56 an den freien
Enden der Rücklehne 12 aus zwei Halbkreisen 58,60 zusammengesetzt, wobei der Halbkreis
58 tiefer in das Material eintritt als der Halbkreis 60. Durch die Trennlinie zwischen
den Halbkreisen 5S,60 werden Anschlagflächen 62,64 gebildet, die mit den Anschlagflächen
52,54 am oberen Ende der vorderen Beine 14 zusammenwirken und im dargestellten Beispiel
einen Schwenkwinkel von etwa 60 bis 700 begrenzen. Durch diese Art der Schwenkwinkelbegrenzung
ergibt sich zugleich eine verhältnismäßig stabile Arretierung in der gestreckten
Lage zwischen den vorderen Beinen 14 und der Rücklehne 12, auf deren Bedeutung später
näher eingegangen werden soll. Wie etwa aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Arretierung
zwischen den hinteren Beinen 10 und der Rücklehne 12 in der gestreckten Stellung
nur verhältnismäßig schwach, da insoweit eine stabile Schwenkwinkelbegrenzung nicht
notwendig ist.
-
Wenn ein derartiger Klappstuhl aus der zusammengelegten Stellung der
Figuren 3 und 4 in die Gebrauchsstellung der Figuren 1 und 2 überführt werden soll,
ist es lediglich erforderlich, die in der zusammengeklappten Stellung längeren hinteren
Beine 10 auf den Boden zu setzen und die Rücklehne 12 nach hinten zu klappen. Bei
dieser Bewegung nimmt die Rücklehne 12 nach Erreichen ihrer stumpfwinkligen Endstellung
in Bezug auf die vorderen Beine 14 diese nach vorne mit, bis die Rücklehne ihrerseits
ihren Anschlagpunkt in Bezug auf die rückwärtigen Beine 10 erreicht. Damit hat der
Klappstuhl seine Gebrauchsstellung erreicht, in der zugleich der Winkel zwischen
den vorderen und hinteren Beinen 10,14 durch das Gurtband 22 begrenzt ist.
-
In Fig. 6 ist'eine Anwendung des erfindungsgemäßen Möbel-
stücks
als Tischstütze dargestellt. Es sind zwei Möbelstücke vorgesehen, die wiederum ein
erste bügelförmiges Teil 10 in der Form der rückwärtigen Beine des zuvor erläuterten
Klappstuhls, ein zweites bügelförmiges Teil 12 in der Form der Rücklehne des beschriebenen
Klappstuhls und ein drittes bügelförmiges Teil 14 in der Form der - ggf. gekürzten
- vorderen Beine des Klapp stuhls umfassen. Der in Fig. 6 dargestellte Winkel zwischen
den ersten bügelförmigen Teilen 10 und den zweiten bügelförmigen Teilen 12 ist,
wie bereits ausgeführt wurde, auf stabile Weise begrenzt, so daß das Tischgestell
einen stabilen Stand aufweist. Das dritte bügelförmige Teil 14 befindet sich in
Bezug auf das zweite bügelförmige Teil 12 in der ebenfalls zuverlässig begrenzten
gestreckten Stellung, so daß sich nach dem Zusammenstecken der dritten bügelförmigen
Teile lo mit Hilfe eines Metallbügels 66 oder dgl., ggf. mit Unterstützung von Zapfen
68,70, eine stabile waagerechte Stützfläche für eine Auf legeplatte 82 ergibt.
-
Ggf. kann auch eine nicht gezeigte Tischplatte dauer haft mit dem
zweiten bügelförmigen Teil 12 und dem dritten bügelförmigen Teil 14 verbunden werden,
wobei allerdings deren gegenseitige Schwenkbarkeit aufgegeben würde.
-
In Fig. 7 und 8 sind zwei abgewandelte Ausführungsformen des zuvor
erläuterten Klappstuhls dargestellt. In Fig.
-
7 ist ein Klappstuhl mit einer abweichenden Profilge-Gestaltung der
Beine 10,14 und der Rücklehne 12 gezeigt.
-
Fig. 8 veranschaulicht einen Klappstuhl mit einem flaches ren Bogen
der Rücklehne 12. Die Flächen der Sitzplatten 2t weichen ebenfalls von der zunächst
erläuterten Ausführungsform ab.
-
Eine weitere, in der Zeichnung nicht dargestellte Anwendungsmöglichkeit
des Möbelstücks besteht in der Herstellung einer Stehstütze, wie sie etwa an manchen
Arbeits-
plätzen verwendet wird. Zu diesem Zweck ist lediglich
auf demjenigen Teil, das die bogenförmige Rücklehne des Klappstuhls bildet, eine
Sitzplatte zu befestigen, und die Schwenkwinkelbegrenzung der einzelnen bügelförmigen
Teile ist in geeigneter Weise zu wählen.
-
Darüberhinaus bestehen weitere Variationsmöglichkeiten auf der Grundlage
eines Klappstuhls. Beispielsweise kann durch eine geänderte Schwenkwinkelbegrenzung
und damit eine flachere Stellung der Beine und durch eine großzügigere Gestaltung
der Rücklehne, beispielsweise in Verbindung mit einer Polsterung der Rücklehne und
der Sitzplatte, ein Klappsessel hergestellt werden. Der erfindungsgemäße Klappstuhl
oder Rlappsessel kann insbesondere auch als Garten- oder Balkon stuhl eingesetzt
werden. Mit Hilfe von zwei Klappstühlen und einer zusätzlichen Tischplatte läßt
sich, wie ausgeführt wurde, ein passender Tisch herstellen, so daß sich ein variables
Programm mit nur wenigen Einzelteilen ergibt.
-
Für die Schwenkwinkelbegrenzung wurde eine Ausführungsform insbesondere
anhand von Fig. 5 erläutert. Diese Ausführungsform ist insoweit zweckmäßig, als
die einzelnen Anschläge vollständig in das Innere der beiden Gelenkachsen integriert
sind, so daß sie von außen nicht sichtbar sind und eine glatte Außenfläche ermöglichen.
-
Es können aber auch außen auf die bügelförmigen Teile aufgesetzte
Anschläge verwendet werden, oder anstelle der die Achsen bildenden Schrauben können
Metall-Gelenke verwendet werden, die begrenzte Schwenkwinkel vorgeben.