DE288524C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/08—Preparation of ammonia from nitrogenous organic substances
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- ΛΙ 288524 -' KLASSE 12Λ·. GRUPPE
ADOLF HECKERT in KOCHEL a. See, O.-B.
ausgestoßenen glühenden Koksmassen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. März 1914 ab.
Es ist bereits bekannt, die aus den Retorten oder Kammern bei der trockenen Destillation
von Kohle nach deren Vergasung ausgestoßenen glühenden Koksmassen in geschlossene,
mit einem Doppelmantel umkleidete Behälter zwecks Verdampfung des im Doppelmantel
befindlichen Wassers zu bringen.
Es ist ferner nicht mehr neu, durch Einwirkung von Wasserdampf und Stickstoff auf
glühende Koksmässen Ammoniak zu gewinnen. Bei derartigen Verfahren ist auch die Benutzung von Rauchgasen als Stickstoffquelle
gebräuchlich.
Demgegenüber kennzeichnet sich das Ver-
*5 fahren nach vorliegender Erfindung dadurch,
daß man auf die in an sich bekannter Weise in einen geschlossenen Behälter eingeführten
Koksmassen gleichzeitig Wasserdampf und freien Stickstoff enthaltende Gase einwirken
läßt.
Dadurch erhält man eine Ausbeute an Ammoniak, die jene nach den bekannten Verfahren
wesentlich übersteigt; ebenso wird der Heizwert der ammoniakhaltigen Gase gesteigert.
Um die Ausbeute an Ammoniak zu erhöhen, kann man die aus dem Behälter entweichende
Gasmenge unmittelbar durch noch mit Kohle beschickte Vertikalretorten leiten, deren Decken aber nicht beheizt werden
dürfen, und welche bis zu diesen mit Kohlen gefüllt sein müssen, damit eine Zersetzung
der erzeugten Produkte durch Überhitzung vermieden wird. Selbstverständlich darf die
Temperatur der Durchleitretorten keine zu hohe sein, damit nicht die weitere Ammoniakbildung
behindert wird; die hierfür günstige Retortentemperatur ist jeweils durch Ausprobieren
festzustellen.
Statt reinen Stickstoff zu verwenden, kann man auch Rauchgase benutzen, die zweckmäßig
entsprechend vorbehandelt bzw. gereinigt werden und im Durchschnitt aus 80 Prozent Stickstoff bis zu 20 Prozent Kohlensäure
bestehen. Letztere wird durch den glühenden Koks zu Kohlenoxyd reduziert, welches den Heizwert des Gases erhöht, während
der Stickstoff sich mit dem bei der Wasserdampf zersetzung entstehenden Wasserstoff
zu Ammoniak vereinigt.
Die Vorbehandlung bzw. Reinigung der Rauchgase besteht darin, daß die in denselben
enthaltenen Schwefelverbindungen entfernt werden, da sonst Unzuträglichkeiten, insbesondere
durch Bildung von Schwefelwasserstoff beim Verbrauch des Gases in den Wohnungen eintreten würden. Zu diesem Zwecke werden
die Rauchgase wie das in den Retorten hergestellte Leuchtgas durch mit Rasen-Eisenerz
oder Eisenoxydhydrat gefüllte Kästen hindurchgeleitet bzw. gedrückt. Dies muß unbedingt
vor der Zumischung der umgewandelten Rauchgase zu dem übrigen Gas geschehen, da sonst die Reinigung für letzteres, die ja
bekanntlich in gleichen Einrichtungen erfolgt, ungenügend wäre, da die Reinigungsanlage,
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Ammoniak mittels der aus den Retorten oder
' Kammern bei der trockenen Destillation von Kohle nach deren Vergasung ausgestoßenen
glühenden Koksmassen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die in an sich bekannter Weise in einem geschlossenen
Behälter eingeführten Koksmassen gleichzeitig Wasserdampf und freien Stickstoff enthaltende Gase einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß statt reinem Stickstoff
Rauchgase zweckmäßig in gereinigtem Zustande verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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