DE286304C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■- M 286304 KLASSE 15 e. GRUPPE

Firma FERD. ASHELM in BERLIN.

Formularvordrucken.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1913 ab.

Zum bequemen Ausfüllen von Rechnungen oder anderen Formularvordrucken in größeren Mengen benutzt man zweckmäßig reihenweise untereinander auf große Papierbogen gedruckte Formularvordrucke mit derart zickzackförmiger Falzung, daß die zu beschreibenden oder auszufüllenden Formularreihen in der Aufsicht auf den gefalzten Bogen unmittelbar aneinander anschließen, während die den Firmenaufdruck oder sonstige unverändert bleibende Aufdrucke aufweisenden Stellen in den verdeckten Teilen der Bogenfalten Aufnahme finden. Da derartige Formularbogen eine große Länge und eine verhältnismäßig große Zahl

*5 von Formularvordrucken aufweisen, so ist es in Anbetracht der beim Falzen durchweg entstehenden Dehnung des Druckpapiers äußerst schwierig, die das Abtrennen der einzelnen Formularvordrucke ermöglichenden und gleichzeitig eine der Falzkanten bildenden Perforierlinien sowie die Eindrücke für die Bildung der anderen Falzkanten der Zickzackfalze über die ganze Bogenlänge derart genau zu verteilen, daß nach dem von Hand zu erzeu-

^a5 genden Falzen auch wirklich die für gleichartige Eintragungen bestimmten Formularreihen genau aneinander anschließen. Da ferner die Falzkanten, welche zwischen den als Endkanten der einzelnen Formularvordrücke anzusehenden Perforierlinien liegen, sehr häufig je nach der Art des Kopfdruckes der Formulare mitten in den gedruckten Text fallen, so ist es nicht möglich, zugleich beim Aufdrucken der Formularvordrucke auch die Perforierfalzkanten und die Eindrücke für die dazwischenliegenden anderen Falzkanten zu erzeugen. Sogenannte Zickzackfalzmaschinen mit zwei Falzmessern kann man aber für derartige Falzungen wegen der Dehnung des Papiers und der daraus sich ergebenden Ungenauigkeit im Aneinanderschließen der auszufüllenden Formularreihen nicht gebrauchen.

Gemäß der Erfindung soll die genaueste Verteilung bzw. Erzeugung der in den Papierbogen zu machenden Perforier- bzw. Falzeindrücke ermöglicht werden, um das Handfalzen derart vorzubereiten, daß die einander entsprechenden und mit gleichartigen Eintragungen zu versehenden Formularquerreihen genau mit ihren Grenzkanten in der Oberfläche des fertig gefalzten Bogens an einander anschließen, während alle übrigen Teile der Formularvordrucke, die einer Ausfüllung nicht bedürfen, in den Zickzackfalzen verborgen liegen.

Es ist für die Erfindung von wesentlicher Bedeutung, daß das Verfahren zum Vorbereiten des ■ Handfalzens nach Vollendung des Formularaufdruckes, also in einem besonderen Arbeitsgang der die Formulare druckenden Maschine, zur Anwendung kommt. Zur Ausübung des Verfahrens kommen an sich bekannte Einzelteile zur Anwendung, die auf einer Druckform ohne Typen in besonderer Weise angeordnet sind. Es sind nämlich auf dieser Druckform genau in den Abständen der Formulargrenzen die an sich bekannten Perforierleisten und dazwischen genau an den Stellen der bei den einzelnen Formularen für

die HandfaJzung zu erzeugenden Faltkniffe die an sich bekannten Linien leisten angeordnet. Dadurch, daß die Perforierleisten und die Linienleisten in einer solchen Anzahl an der Druckform angeordnet sind, daß für jede Lochreihe des Papierbogens eine besondere Perforierleiste und für jede dazwischenliegende Kniff- oder Falzkante eine besondere Linienleiste in Betracht kommt, wird es möglich,

ίο die Perforierleisten und Linienleisten genau entsprechend der Dehnung des Papierbogens auf der Form zu verteilen. Auf der so hergestellten Form, die gegebenenfalls auf einem besonderen zweiten Arbeitstisch angebracht sein kann, wird jeder mit den Formularaufdrucken versehene Papierbogen in einem besonderen Arbeitsgang mittels des Druckzylinders abgewälzt, wobei die Perforierleisten mit ihren Zähnen Lochreihen an den Trennungsgrenzen der einzelnen Formulare erzeugen, während die Linienleisten in den Papierbogen scharfe Eindrücke machen, die zusammen mit den Lochreihen ein bequemes Handfälzen des aus der Druckmaschine kommenden Formularbogens ermöglichen. Sind die Perforierleisten und die Linienleisten entsprechend der von der jeweiligen Stärke und Beschaffenheit des Papiers abhängigen Dehnung einmal genau in Übereinstimmung mit den aufeinanderfolgenden Einzeldrucken einer Formularreihe eingestellt, dann werden sämtliche Druckbogen einer Auflage die für die Falzungen in Betracht kommenden Lochreihen und Falzkniffe in den genau vorgeschriebenen Abständen erhalten, so daß nach Herstellung der Zickzackfalten die für die Eintragungen bestimmten Formularquerreihen in der Oberfläche des gefalzten Bogens auch genau aneinander anschließen. Zweckmäßig ist es, die Papierbogen mit der unbedruckten Rückseite über die mit den Perforierleisten und den Linienleisten ausgerüstete Form zu führen, doch kann auch der Bogen so auf dem Druckzylinder angelegt werden, wie es beim Aufdrucken der Formulare der Fall war. Die erstgenannte Ausführungsart ist deshalb vorzuziehen, weil häufig der Falzkniff zwischen zwei Lochreihen mitten in den gedruckten Text des Formularkopfes fällt und in diesem Falle die Linienleisten durch Abfärben von dem frischen Kopfaufdruck verunreinigt würden, wodurch dann wieder von den Linierileisten aus eine Übertragung der Verunreinigung auf den Text der folgenden' Bogen verursacht werden würde.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zum Vorbereiten des Handfalzens von reihenweise zusammenhängenden Formularvordrucken, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Druckform ohne Typen, auf der in bestimmten Abständen voneinander und abwechselnd Perforier- und Linienleisten¹ angeordnet sind, der bereits mit den Formularvordrucken versehene Drückbogen in einem besonderen Arbeitsgang der Druckmaschine abgewälzt und dabei jede Perforierlinie und jeder Kniff für die Falzbildung von einer besonderen Perforierleiste bzw. von einer besonderen Linienleiste erzeugt wird.