DE286198C

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Publication number: DE286198C
Application number: DENDAT286198D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Mit Zähler versehene Bieruntersätze ο. dgl., die mit einer die Rückdrehung der Zahlenscheibe hindernden Sperrvorrichtung sowie einer Einrichtung zur Verhütung des Weiterdrehens der Zahlenscheibe nach Erreichung der Höchstziffer versehen sind, sind bereits bekannt.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Untersatz mit Zählvorrichtung,

ίο deren Zählscheibe mittels eines Zapfens im Untersatz gelagert ist und die Erfindung besteht darin, daß der Zapfen mit federnden Widerhaken versehen ist, die im eingesetzten Zustande hinter einen Flansch der Zapfenhülse fassen.

Durch diese Art der Lagerung der Zählerscheibe wird der Vorteil erreicht, daß eine unbefugte Benutzung und Verstellung des Bieruntersatzes zum Schaden des Wirtschaftsbesitzers nicht eintreten kann. Bei allen bisher bekannten Untersätzen mit Zählern war es nämlich möglich, daß der Gast ohne weiteres eine Verstellung der Zählerscheibe vornehmen konnte oder vermittels eines jeden, zur Verfügung stehenden Gegenstandes, beispielsweise eines Taschenmessers, Haarnadel o. dgl. —Gegenstände, die jeder unauffällig in der Hand halten kann und die jedem ohne weiteres zugänglich sind —, die Zählscheibe in der Richtung auf' Null zurückstellen konnte, um sie dann auf eine geringere Zahl einzustellen.

Dieser Übelstand soll durch den Erfindungsgegenstand durch die angedeutete Art der Verbindung und Lagerung der Zählscheibe im . Untersatzgehäuse verhütet werden.

Die federnden Widerhaken sitzen kreisförmig um den Lagerzapfen der Zählerscheibe herum und können nur vermittels eines besonderen Schlüssels, der genau der Dicke des Zapfens angepaßt sein muß, so aus ihrer Lage gebracht werden, daß eine Herausnahme der Zählerscheibe aus dem Untersatz und eine Verstellung des Untersatzes auf den Nullpunkt möglich ist.

In der Zeichnung, ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι einen Schnitt des Untersatzes,

Fig. 2 eine Vorderansicht zu Fig. 1,

Fig. 3 einen Grundriß des Bieruntersatzes, und

Fig. 4 einen zur Herausnahme der Zahnkranzscheibe aus dem Untersatz dienenden Schlüssel.

Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform des Bieruntersatzes in Vorderansicht, und

Fig. 6 zeigt einen Grundriß zu Fig. 5 nach Herausnahme der Zahnkranzscheibe.

Der Bieruntersatz besteht aus dem Gehäuse i, in dem eine mit Sperrzahnkränzen 2 ausgerüstete und aufsaugfähiges Material 3 tragende Scheibe 4 drehbar gelagert ist. Diese Scheibe ist gegen unbefugte Herausnahme in dem Untersatz gesichert, und zwar dadurch, daß der Zapfen 5 mit federnden Nasen 6 versehen ist, die nach Einschieben des Zapfens 5 in die zur drehbaren Lagerung der Scheibe 4 dienende Hülse 7 des Gehäuses 1 hinter den Flansch 8 der Hülse 7 fassen. In den Sperr-Zahnkranz 2 der Scheibe 4 fassen Sperrklinken 9 ein, die durch Blattfedern gebildet

werden können. Je nach Drehung der Scheibe 4 werden zweckmäßig an der Drehscheibe 4 angebrachte Merkzahlen 10 vermittels eines am Gehäuse 1 angebrachten Zeigers 11 angezeigt. Als Zeiger kann der Ansatz 11 dienen, der aus dem Gehäuse herausgestanzt sein kann. Der Rand 12 der Scheibe ist vorteilhaft umgebördelt und dient zur Führung der Drehscheibe an dem Gehäuse 1. Es können je nach Anzahl der Zähne des Sperrzahnkranzes sechzehn Merkzeichen 10 angeordnet sein.

Um zu verhüten, daß die Drehscheibe von einem Unberechtigten mit ihrem Zeiger auf das Merkzeichen 1 zurückgeführt werden könnte, ist an der Drehscheibe 4 ein zugleich zum Drehen dieser Scheibe dienender Handgriff 13 angebracht, dessen Ansatz 14 gegen den Ansatz 11 des Gehäuses 1 stößt. Sind dann sechzehn Glas Bier getrunken worden, so kann der Kellner sich darüber Notizen machen und vermittels des in Fig. 4 veranschaulichten Schlüssels die Scheibe 4 aus dem Gehäuse 1 herausnehmen und wieder in die erste Stellung einstellen, so daß also der Zeiger 11 auf das Merkzeichen 1 zeigt.

Der Schlüssel besteht aus einer Hülse 15, welche über den Drehzapfen 5 und die federnde Nase 6 eingeschoben wird, so daß die federnden Nasen zusammengedrückt werden.

Durch einen in der Hülse 15 verschiebbaren und zweckmäßig unter Federdruck stehenden Stift 16 können jetzt die Drehzapfen durch das Loch der Hülse 7 hindurchgeführt werden, also die Scheibe aus dem Gehäuse herausgenommen werden. Jetzt dreht man die Scheibe so weit, daß der Ansatz 14 wieder auf der anderen Seite des Ansatzes 11 liegt, der Zeiger also wieder auf das Merkzeichen 1 hinweist. Der Untersatz kann jetzt in derselben Weise, wie vorher, zum Anzeigen der Anzahl der getrunkenen Gläser Bier benutzt werden, wobei ein unbefugtes Zurückdrehen der Drehscheibe durch die in den Sperrzahnkranz einfassenden Sperrklinken 9 verhindert · wird.

Bei dem in Fig. 5 und 6 veranschaulichten zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die Drehung der Drehscheibe durch einen um die Hülse 7 drehbar gelagerten Handgriff 17 aufweisenden Handhebel 18, der durch einen Schlitz 19 des Gehäuses 1 faßt.

Der Handhebel 18 steht unter dem Drucke einer beliebig gewundenen Feder 20 und besitzt eine durch eine Blattfeder gebildete Klinke 21, welche in den Sperrzahnkranz zwecks Drehung der Scheibe einfaßt.

Der am Gehäuse 1 angebrachte, zweckmäßig durch Herausstanzen gebildete Ansatz ist dabei nach unten um das Stück 22 verlängert, so daß man den Daumen an diesen Ansatz 22 anlegen kann, wenn die Scheibe gedreht werden soll.

Die Führung der Drehscheibe 4 kann auch noch in anderer Weise erfolgen. Es ist nicht notwendig, daß dieselbe dadurch, daß der Rand umgebördelt ist und über den Rand des Gehäuses 1 faßt, geführt wird. Die Führung kann auch durch in dem Gehäuse angeordnete Zapfen, auf welche die eingelegte Scheibe aufliegt, erfolgen.

Claims

70 Patent-Ansprüche:

1. An einem Bieruntersatz ο. dgl. angeordnete Zählvorrichtung mit einer, die Rückdrehung der Zählscheibe hindernden Sperrvorrichtung sowie mit einer Einrichtung zur Verhütung des Weiterdrehens der Zählscheibe nach Erreichung der Höchstziffer, dadurch gekennzeichnet, daß der die Zählscheibe tragende, in eine am Untersatzgehäuse befestigte Hülse eingreifende Lagerzapfen mit federnden Widerhaken versehen ist, die hinter einen Flansch der Hülse fassen.

2. Zählvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur befugten Herausnahme der Zählscheibe ein über den Drehzapfen in die Hülse von unten einzuschiebender, hülsenförmiger Schlüssel dient, an dem ein verschiebbarer, unter Federdruck stehender Druckstift angeordnet ist, so daß nach Aufsetzen des hülsenförmigen Schlüssels auf den Drehzapfen durch Vorschieben des Druckstiftes die Zählerscheibe aus dem Untersatz herausgenommen werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.