DE286007C - - Google Patents

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DE286007C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44DPAINTING OR ARTISTIC DRAWING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; PRESERVING PAINTINGS; SURFACE TREATMENT TO OBTAIN SPECIAL ARTISTIC SURFACE EFFECTS OR FINISHES
    • B44D2/00Special techniques in artistic painting or drawing, e.g. oil painting, water painting, pastel painting, relief painting

Landscapes

  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 286007 KLASSE 75 c. GRUPPE
GEBR. HEITMANN in CÖLN a. Rh.
pflanzlicher Negative.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. August 1912 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zum Buntmarmorieren von Eiern unter Benutzung farbeabgebender pflanzlicher Negative, und zwar erstreckt sich die Erfindung auf das besondere Verfahren zum Färben dieser Negative, wie Moose, Kryptogamen, Gräser, Sägespäne, Holzwolle o. dgl. Das Färben erfolgt hiernach mit sauren oder basischen Teerfarbstoffen aus einem Bade, dem
ίο außer dem Farbstoff ein Präparat zugesetzt wird, welches aus einem Gemisch von oxydiertem Leinöl und Türkischrotöl besteht. Hierdurch wird erreicht, daß die pflanzlichen Negative infolge des sich bildenden gummi-
artigen Überzuges geschmeidig und haltbar bleiben und lediglich durch Eintauchen des vorher abgekochten und mit diesen Negativen eingepackten Eies in heißen Essig die Färbung des Eies bewirken. Auf diese Weise wird das Ei in grotesker Weise gefärbt und zeigt ein endloses lebhaftes Farbenspiel, ohne irgendwelche Farbkleckse aufzuweisen. Hierbei erhält jedes Ei ein neues, von den anderen verschiedenes Muster.
Wie schon erwähnt, geschieht das Färben der Negative mittels Teerfarbstoffe aus einem Bade, dem außer dem Farbstoff (eventuell auch Glaubersalz oder Dextrin) ein Präparat zugesetzt ist, welches aus einem Gemenge von Türkischrotöl und oxydiertem Leinöl bzw. einem ähnlichen trocknenden oder halbtrocknenden Öle besteht. Dieses eigenartige Gemenge wird hergestellt, indem man variable Mengen von Rizinusöl mit Leinöl oder einem sonstigen vegetabilischen öle gleicher Art versetzt, welches vorher je nach dem Alter des Öles mit 2 bis 10 Prozent Salpetersäure von 36 ° Be behandelt wurde. Dieses Gemisch wird alsdann sulfuriert und nach Art der Tmkischrotöle in der Weise fertiggestellt, daß man bei einer Temperatur von 300C 25 Prozent Schwefelsäure von 66° Be langsam zufließen läßt, derart, daß keine Selbsterhitzung auftritt. Hierauf bindet man die überschüssige Schwefelsäure durch Sodalösung beliebiger Konzentration bis zur alkalischen Reaktion, wäscht das sich bildende Glaubersalz aus und klärt mit technischem Ammoniak.
Wenn auch die Darstellung des neuen Mischproduktes nach Art der Türkischrotöle erfolgt, so enthält es doch Grundstoffe von ganz verschiedenem Charakter, denn bei dem neuen Produkt sind die ölanteile teils nichttrocknend, wie das Rizinusöl, teils gut trocknend, wie das Leinöl, zumal letzteres vorher noch durch Salpetersäure oxydiert wurde, wodurch es einen firnisartigen Charakter annimmt. Durch die Mischung wird zunächst dem Farbstoff größere Ausgiebigkeit und erhöhte Leuchtkraft verliehen (Rizinusölsulfosäure), wobei gleichzeitig erreicht wird, daß das Färbematerial nicht austrocknet und bricht, sich vielmehr mit einem äußerlich trocknenden Überzug belegt, der Festigkeit bedingt und ein Farbeabgeben und Schmieren verhindert. Außerdem überträgt der Firnis auf dem wannen Ei die Farbstoffe besonders gut, weil er durch die Erwärmung etwas
klebrig wird. Nach dem Erkalten färbt das Ei nicht mehr ab, weil der Firnis rasch trocknet. Diese Eigenschaften werden dem Färbepräparat erhalten, weil es ohne auszuwaschen getrocknet wird.
Die gefärbten farbeabgebenden pflanzlichen Stoffe werden durch das Färben in Gegenwart des vorher beschriebenen eigenartigen Produktes geschmeidig und enthalten dazu eine
ίο gute wasserlösliche Beize, die in Anbetracht •ihrer seifenartigen Natur das Färbegut stark farbeaufnehmend macht und trotzdem nicht schmiert. Das gefärbte Material ist oberflächlich trocken genug, daß es nicht abfärbt, und innerlich feucht genug, daß es nicht brüchig wird, sondern wie Gummi geschmeidig bleibt. Das farbeabgebende Material ist demgemäß straff und doch geschmeidig genug, um sich beim Einpacken dem Ei anzuschmiegen, wobei das sich eventuell unter die Falten des Einschlaglappens schiebende Material einfach der Färbung entzieht, so daß weder störende Unterbrechungen noch Farbenkleckse entstehen. Die Musterung des Eies bildet ja keine bestimmte Zeichnung, sondern stellt ein groteskes, vielfarbiges, exakt. gezeichnetes Kunterbunt ohne Anfang und Ende dar.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Buntmarmorieren von Eiern unter Benutzung farbeabgebender pflanzlicher Negative, dadurch gekennzeichnet, daß die pflanzlichen Negative mit Teerfarbstoffen aus einem Bade gefärbt werden, dem außer dem Farbstoff ein Gemisch von Türkischrotöl und einem durch Behandeln von Leinöl mit Salpetersäure gewonnenen firnisartigen Produkt zugesetzt ist.
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