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Messeraggregat für eine Tuftingmaschine
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Bei einer ein geschnittenes Florgewebe herstellenden Tuftingmaschine
ist es für die Messer, die die von den Schlingenhaltern gehaltenen Fadenschlingen
schneiden, erforderlich, daß sie gegenüber den Schlingenhaltern um einen kleinen
Schnittwinkel geneigt sind, der normalerweise etwa 40 beträgt. In der Draufsicht
sind die Messer also den Schlingenhaltern mit diesem Winkel zugekehrt. Weiterhin
ist es für die Messer erforderlich, daß sie in der Seitenansicht den Schlingenhaltern
mit einem anderen Winkel zugekehrt sind, der nachfolgend als Preßwinkel bezeichnet
wird und normalerweise etwa 100 beträgt. Wenn die Messer die Schlingenhalter berühren
und sich an ihnen entlang bewegen, biegen sich ihre oberen Abschnitte um dlesen
kleinen Winkel, so daß sie sich flach gegen die Schlingenhalter anlegen und den
Schneiddruck erzeugen.
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Das Messeraggregat einer Euftingmaschine kann aus einer rechteckigen
Messerbarre bestehen, die eine Anzahl von benachbarten Messerblocks trägt, von denen
jeder einen Zapfen besitzt, der in eine an der Messerbarre angeordnete Bohrung eingreift,
die um den Schnittwinkel von etwa 40 gegenüber einer senkrecht zur Vorderseite der
Messerbarre stehenden Linie geneigt ist. Jeder Messerblock trägt ein oder mehrere
Messer und ist gegenüber der Messerbarre so ausgerichtet, daß die Messer gegenüber
der Lotrechten um
0 den Preßwinkel von etwa 10 geneigt sind. Ein
derart ausgebildetes Messeraggregat ist in der DE-Offenlegungsschrift 27 55 635
beschrieben.
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Ein solches Messeraggregat kann nicht erfolgreich bei einer Tuftingmaschine
zur Herstellung eines Schnittflors mit zwei Ebenen angewendet werden. Eine solche
Maschine besitzt Schlingenhalter mit oberen und unteren Schnäbeln, die die von den
Nadeln der Maschine gebildeten Fadenschlingen in zwei unterschiedlichen Ebenen halten,
die von einem Mustersteuermechanismus bestimmt werden, welcher das Ausmaß der Fadenzufuhr
zu den Nadeln der Maschine steuert.
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Fur einen solchen Fall muß das Messeraggregat zwei Reihen von Messern
enthalten, die in verschiedenen Ebenen angeordnet sind, um die von den oberen und
die von den unteren Schnäbeln der Schlingenhalter gehaltenen Schlingen zu schneiden.
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Es ist nicht möglich, zufriedenstellende Schneidbedingungen für beide
Messerreihen zu erzielen bei Anwendung eines Messeraggregats der vorstehend genannten
bekannten Art, wenn jeder Messerblock zwei Messer trägt, von denen ein Messer von
dem Messerblock aufwärts bis zu einer höheren Ebene und das andere Messer aufwärts
bis zu einer niedrigen Ebene hochragt. Auch können keine befriedigenden Ergebnisse
erreicht werden, wenn die zum Schneiden auf der höheren bzw. auf der niedrigeren
Ebene bestimmten Messer in getrennten Messerblocks angeordnet werden.
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Die vorliegende Erfindung schafft ein Messeraggregat für eine Tuftingmaschine
zum Schneiden von Florschlingen
auf oberen und unteren Ebenen. Das
erfindungsgemäße Messeraggregat ist gekennzeichnet durch eine rechteckige Messerbarre,
die in gleichmäßigen Abständen voneinander angeordnete und rechtwinklig zur Vorderseite
der Messerbarre stehende Bohrungen aufweist, durch eine Mehrzahl von Messerblocks,
von denen jeder Messerblock einen rückseitig abstehenden und in eine der Bohrungen
eingreifenden Zapfen aufweist und von denen jeder Messerblock auf seinen Seitenflächen
zwei Messeraufnahmenuten aufweist, deren Basis gegenüber der Längsachse des Zapfens
um einen gewünschten Schnittwinkel s geneigt ist, durch Klemmschrauben zum Festhalten
eines Messers in jeder Messeraufnahmenut bei Anlage des Messers mit seiner Seitenfläche
an der Basis der Messeraufnahmenut, wobei ein Messer bis zu einer höheren Ebene
und das andere Messer bis zu einer niedrigeren Ebene aus dem Messerblock herausragt,
und durch Befestigungsmittel zum Festklemmen der Messerblocks an der Messerbarre
mit dem gleichen Preßwinkel P der Messer aller Messerblocks gegenüber der Messerbarre.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Fig. 1 eine Frontansicht eines Teils des Messeraggregats, Fig. 2
einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, wobei das Messeraggregat in eine Position
versteLlt ist, in der die Messer sich an den Schlingenhaltern der Tuftingraaschine
en-tlangbewegen, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig.
4 eine perspektivische Ansicht von einem Messerblock.
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Das dargestellte Messeraggregat besitzt einen Messerbarrenträger 9,
der eine durchgehende Länge bis zu 4,5 m haben kann und der beim Betrieb der Tuftingmaschine
in bekannter Weise in eine schwingende Bewegung versetzt wird, damit die Messer
an Schlingenhaltern entlanggleiten, von denen einer in Fig. 2 mit der strichpunktierten
Linie 8 dargestellt ist, und die von den Schlingenhaltern gehaltenen Fadenschlingen
durchgeschnitten werden.
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Der Messerbarrenträger 9 trägt eine rechteckige Messerbarre, die
aus einzelnen Abschnitten 10 besteht, welche eine Länge von z.B. 19 cm haben und
von denen in der Zeichnung nur ein Abschnitt dargestellt ist. Die Abschnitte 10
sind durch nicht dargestellte Mittel an dem Messerbarrenträger 9 aneinanderstoAend
befestigt. Jeder Abschnitt 10 der Messerbarre trägt eine Anzahl von Messerblocks
11, von denen in der Fig. 1 nur zwei Messerblocks dargestellt sind.
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Die Messerblocks 11 besitzen zylindrische, rückseitig vorstehende
Zapfen 12, von denen jeder in eine von mehreren mit gleichmäßigen Abständen voneinander
in einer Reihe an dem Abschnitt 10 angeordneten Bohrungen 13 eingreift und in der
Bohrung durch eine Klemmschraube 14 festgehalten ist.
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Jede Bohrung 13 erstreckt sich im rechten Winkel zu der Vorderseite
des Abschnittes 10.
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Die Tuftingmaschine, für die das Messeraggregat zur Anwendung bestimmt
ist, stellt einen izwei Ebenen
geschnittenen Schnittflor her. Die
Schlingenhalter 8 besitzen daher obere und untere Schnäbel 8A bzw. 8B, die in bekannter
Weise Fadenschlingen halten, die von den Nadeln der Maschine in zwei unterschiedlichen
Ebenen gebildet werden, was durch einen Mustersteuermechanismus bestimmt wird, der
das Ausmaß der Fadenzufuhr zu den nicht dargestellten Nadeln der Maschine steuert.
Das erfindungsgemäße Messeraggregat besitzt Reihen von oberen und unteren Messern
15 bzw. 16, die sich von den Messerblocks 11 aufwärts mit unterschiedlichen Längen
erstrecken und dazu dienen, die Fadenschlingen auf den oberen und unteren Schnäbeln
8A und 8B der Schlingenhalter durchzuschneiden.
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Jeder Messerblock 11 trägt zwei obere Messer 15 und zwei untere Messer
16. Wie am deutlichsten die Fig. 4 zeigt, besteht jeder Messerblock einteilig aus
einem längeren Abschnitt 10 und einem kürzeren Abschnitt 18. Der Abschnitt 17 besitzt
auf seinen gegenüberliegenden Seiten Nuten 19, die eine von einem Steg 20 gebildete
gemeinsame Basis haben, und der Abschnitt 18 besitzt auf seinen gegenüberliegenden
Seiten Nuten 21, die eine von einem Steg 22 gebildete gemeinsame Basis haben. Die
Messer 15 sind passend in die Nuten 19 eingesetzt, wobei ihre Seitenflächen an den
gegenüberliegenden Seiten des Steges 20 anliegen, und die Messer 16 sind passend
in die Nuten: 21 eingesetzt, wobei ihre Seitenflächen an den gegenüberliegenden
Seiten des Steges 22 anliegen. Die Stege 20 und 22 sind gegenüber der Achse des
Zapfens 12 um den gewünschten Schnittwinkel dt z.B. 40 (Fig. 3) geneigt, so daß
die Messer mit diesem
Winkel zum Zusammenwirken mit den Schlingenhaltern
bereitstehen.
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In die gegenüberliegenden Enden der Stege 20 und 22 sind Schlitze
23 bzw. 24 eingeschnitten, und ferner sind in die gegenüberliegenden Enden der Teile
des Messerblocks, die die Ränder des Steges 22 bilden, Schlitze 25 und 26 eingeschnitten.
Die Messer 15 und 16 werden in dem Messerblock durch Schrauben 27 und 28 festgehalten.
Die Schrauben erstrecken sich durch Gewindelöcher des Messerblocks und drücken geschwächte
Abschnitte 32 und 33 des Messerblocks, die mittels der Schlitze 25 und 26 gebildet
sind, gegen die Ränder der Messer.
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Eine Platte 29 ist auf die Oberseite des Abschnittes 10 mittels einer
Fuhrungsschraube 31 aufgeschraubt und trägt eine Anzahl von in gleichmäßigen Abständen
angeordneten Stiften 30, die seitlich gegenüber den Bohrungen 13 um den gleichen
Betrag versetzt sind und, wie Fig. 2 zeigt, in Aussparungen des Messerblocks 11
eingreifen. Die Platte 29 ist auf dem Abschnitt 10 so ausgerichtet, daß die Messer
15 und 16 gegenüber der Messerbarre in dem gewünschten Preßwinkel p , z.B. 100,
stehen.