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Verschlußmechanismus für Handfeuerwaffen, insbesondere Sportgewehr.
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Die Erfindung betrifft einen Verschlußmechanismus fUr Handfeuerwaffen,
insbesondere Sportgewehr, mit einem starren Lauf, der an seinem rUckwertigen Ende
ein Patronenlager und eine Ladeöffnung aufweist, die durch einen in eine Schließlage
und in eine Uffnungslage bringboren Verschlußblock verschließbar l Derartige Verschlüsse
dienen dem Zwei, das rUckwärtige Ende des Laufes nach EinfUhren einer Patrone in
das Patronenlager zu verschließen und die bei der Schußabgabe auftretenden Explosionskräfte
aufzunehmen. Im geöffneten Zustand des Verschlußes soll genUgend Freiraum zum EinfUhren
der Patrone in das Patronenlager zur Verfügung stehen.
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Durch die DE-OS 20 33 047 ist ein Verschluß dieser Art bekannt geworden.
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Am rückwärtigen Ende des Laufes ist ein Verschlußzylinder koaxial
zur Laufachse in horizontaler Richtung bewegbar gelagert. Uber einen Zwischenhebel
ist der Verschlußzylinder mit einem Spannhebel gelenkig verbunden.
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Der Spannhebel ist am Rahmen der Waffe schwenkbar gelagert. Am Spannhebei
ist ein Verschlußriegel fest angeordnet. Durch Schwenken des Spannhebels um 900
kann der Verschlußzylinder in eine dffnungslage und in eine Schließlage gebracht
werden. In der Uffnungsloge ist der Verschlußzylinder zurückgezogen, so daß eine
Ladeöffnung zum EinfUhren der Patrone in den Lauf freigegeben wird. In der Schließlage
befindet sich der Verschlußzylinder in seiner vorderen Stellung und liegt am rückwärtigen
Ende des Laufes an. Dabei kann der Verschlußzylinder während der letzten Phase der
Vorwdrtsbewegung die im Patronenlager befindliche Patrone mit
der
Kugel in die Züge des Laufes eindrücken. In der geschlossenen Stellung des Verschlußzylinders
legt sich der Verschlußriegel hinter den Verschlußzylinder und verhindert die Rückwärtsbewegung
des Verschlußzylinders bei der Schußabgabe.
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Diese bekannte Ausführung hat den Nachteil, daß der Verschlußzylinder
einen relativ großen Uffnungsweg in horizontaler Richtung benötigt.
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Dadurch ergibt sich eine unerwünschte lange Bauweise der Waffe. Eine
Verringerung der Baulänge könnte durch KUrzung des Laufes erreicht werden, wodurch
jedoch die Schießgenauigkeit der Waffe beeinträchtigt wird.
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Bekannt sind auch VertikalblockverschlUsse, bei denen der Verschlußblock
zur Freigabe der Ladeöffnung in vertikaler Richtung nach unten bewegt wird. Diese
Verschlußbauweise gestattet zwar eine kurze Baulänge der Waffe. Nachteilig hierbei
ist jedoch, daß der Verschlußblock keine Horizontalbewegung ausführen kann, um die
im Patronenlager befindliche Patrone mit der Kugel in die ZUge des Laufes einzudrUcken.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluß zu schaffen,
der eine kurze Bauweise der Waffe gestattet und mit dem gleichzeitig bei der Schließbewegung
die Patrone mit ihrem Bleigeschoß in die ZUge des Laufes eingedrückt werden kann,
um dadurch eine bessere Schießleistung zu erreichen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Verschlußblock
von der bffnungslage aus Uber eine Kulissensteuerung in horizontaler oder anndhernd
horizontaler Richtung bis zu einer als Anschlag dienenden rUckwdrtigen Stirnfldche
des Patronenlagers und anschließend in vertikaler Richtung nach oben in die Schließlage
und umgekehrt bewegbar ist.
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ach einem weiteren merkmals der Erfindung besteht die Kulissensteuerung
aus einer Schrägschlitzsteuerung und einer in Schußrichtung ansteigend verlaufenden
ersten Gleitbahn für den Verschlußblock sowie einer zweiten, vertikalen Gleitbahn,
die durch die rückwartige Stirnflache des Patronenlagers gebildet wird.
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Fine gute Führung des Verschlußblockes wird dadurch erreicht, daß
parallel zur ersten und zweiten Gleitbahn je eine weitere Gleitbahn vorgesehen ist,
denen je eine Gleitfläche des Verschlußblockes zugeordnet ist, wobei die beiden
vertikalen Gleitbahnen die vordere und rücörtige Begrenzung der Ladeöffnung bilden.
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Fin weiteres merkmal der Erfindung besteht darin, daß der Verschlußblock
einen quer zur Schußrichtung angeordneten, seitlich vorstehenden euerbolzen aufweist,
der in einen schräg nach hinten und oben verlaufenden Langschlitz eines horizontal
bewegbaren Steuerschiebers eingreift.
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uamit der Steuerschieber keine vertikale Bewegung ausführen kann,
ist er in einer parallel zur Schußrichtung verlaufenden Aussparung einer Gehäuseplatte
horizontal verschiebbar geführt.
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och einem weiteren Merkmal der Erfindung steht der Steuerschieber
in lösbarer l!irkverbindung mit einem Stellglied eines am Griffstück schwenkbar
gelagerten Betätigungshebels.
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lur Ubertragung der Schwenkbewegung des Betätigungshebels auf des
Stellglied ist am Betätigungshebel ein Zwischenhebel angelenkt, dessen anderes Ende
mit dem Stellglied gelenkig verbunden ist.
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Eine bequeme Bedienung des Betätigungshebels ergibt sich dadurch,
daß
dieser seitlich am Griffstück angeordnet ist und in der Horizontalebene
in einem Winkelbereich von etwa 900 schwenkbar ist.
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Damit das Bleigeschoß der Patrone bei der Vorwörtsbewegung des Verschlußblockes
einige Millimeter in die Züge des Laufes eingedrückt werden kann, liegt die rückwärtige
Stirnfläche der noch nicht ganz in das Patronenlager eingeschobenen Patrone in der
horizontalen Bewegungsbahn des Verschlußblockes.
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Damit ein sicheres Auswerfen der Patrone nach dem Schuß gewährleistet
ist, liegt ein am rückwärtigen Ende des Patronenlagers angeordneter Patronenauszieher
ebenfalls in der Bewegungsbahn des Verschlußblockes, wobei der Patronenauszieher
bei der horizontalen Vorwärtsbewegung des Verschlußblockes in bekannter Weise von
diesem gespannt und bei der vertikalen Rückwärt-sbewegung entspannt wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dind der Verschlußblock,
die Gleitbahnen und die Organe der Schrdgschlitzsteuerung durch zwei Gehäuseplatten
und Verbindungsbolzen zu einer kompletten Baueinheit zusammengefaßt.
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Eine rasche und einfache Montage und Demontage des Verschlußmechanismus
wird dadurch erreicht, daß die Verschluß- Baueinheit in eine Aussparung des Griffstücks
einführbar ist und eine im Griffstück gelagerte, federbelastete Arretierklinke vorgesehen
ist, die mit einer Nase in eine Vertiefung der Gehäuseplatte eingreift und eine
Drucktaste zum Lösen der Arretierung aufweist.
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Der erfindungsgemäße Verschlußmechanismus vereinigt in sich die Vorteile
des Horizontala und Vertikal- Verschlußsystems und ermöglicht eine kurze Baulänge
der Waffe. Dadurch, daß das Bleigeschoß der Patrone bei der
Vorwärtsbewegung
des Verschlußblockes einige Millimeter in die Züge des Laufes eingedrückt werden
kann, wird die Schußleistung der Waffe erheblich verbessert. Ferner gestattet die
Zusammenfassung der Verschlußorgane zu einem kompletten Bauteil einen raschen und
bequemen Ein- und Ausbau ohne Werkzeuge.
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Die Erfindung ist anhand der folgenden Beschreibung und der Zeichnung,
die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht
des erfindungsgemäßen Verschlußmechanismus mit in der dffnungslage befindlichem
Verschlußblock, teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Seitenansicht des Verschlußmechanismus
nach Fig. 1, mit dem Verschlußblock in der SchlieBlage, Fig. 3 einen Schnitt durch
den Verschlußbloek gemäß der Linie III-III der Fig. 1 und Fig. 4 einen Schnitt durch
den Verschlußmechanismus gemäß der Linie IV-IV der Fig. 2.
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An einem GriffstUck 1 eines nicht naher dargestellten Sportgewehres
ist ein Lauf 2 befestigt. Das rückwärtige Ende des Laufes 2 weist ein Patronenelager
3 mit einer noch nicht ganz eingeschobenen Patrone 4 auf. Der Außendurchmesser des
Bleigeschoßes 5 der Patrone 4 ist etwas größer als der Innendurchmesser des Laufes
2. Die rückwärtige Endflache des Laufes 2 ist als vertikale Gleitbahn 6 ausgebildet
und stellt gleichzeitig die vordere Begrenzung einer Ladeöffnung 7 dar. Nach hinten
ist die Ladeöffnung 7 durch eine vertikale Gleitbahn 6' begrenzt, die zur Gleitbahn
6 parallel verläuft. Die untere Begrenzung der Ladeöffnung 7 wird im geöffneten
Zustand (Fig. 1) durch einen Verschlußblock 8 gebildet.
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Die vordere Stirnseite des Verschlußblockes 8 weist eine vertikale
Gleitfläche 9 auf. In der Öffnungslage des Verschlußblockes 8 (Fig. 1) ist der horizontale
Abstand der Gleitfläche 9 von der Gleitbahn 6 etwas größer als der Betrag, um den
das rückwörtige Ende der Patrone 4 über die vertikale Gleitbahn 6 vorsteht. Der
Verschlußblock 8 weist ferner an seiner rückwärtigen Seite eine zur Gleitfläche
9 parallel verlaufende vertikale Gleitfläche 9' auf.
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Der Verschlußblock 8 liegt mit einer schrägen Gleitflache 10 auf einer
in Schußrichtung ansteigenden, schrägen Gleitbahn 11 auf, die durch die schrägen
Schnittflächen von zwei seitlich angeordneten Platten 12 gebildet wird. Parallel
zur Gleitbahn 11 ist eine Gleitbahn 11' und am Verschlußblock 8 eine entsprechende
Gleitfläche 10', die zur Gleitfläche 10 parallel verläuft, vorgesehen. Die Gleitbahnen
11, 11' und 60 sind gegenüber dem Verschlußblock 8 ortsfest angeordnet und durch
zwei außenliegende Gehäuseplotten 13 und 14 miteinander verbunden. Die Verbindung
erfolgt durch Stifte 15, die in entsprechende Bohrungen der Gehäuseplatten 13, 14
eingreifen (Fig0 3). Dadurch wird ein Verschlußgehäuse mit einer durch die Gleitbahnen
11, 11' begrenzten schrägen Führung und einer durch die Gleitbahnen 6, 6' begrenzten
vertikalen Führung gebildet in denen sich der Verschlußblock 8 bewegt.
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Die Verschiebung des Verschlußblockes 8 im Verschlußgehäuse erfolgt
durch einen Spannhebel 16 (Fig. 4). Der Spannhebel 16 ist am Griffstück 1 seitlich
um eine vertikale Achse 17 schwenkbar gelagert. Uber einen Zwischenhebel 18 ist
ein Stellglied 19 gelenkig mit dem Spannhebel 16 verbunden. Das Stellglied 19 ist
in einer Aussparung 20 des Griffstücks 1 horizontal verschiebbar geführt Mit dem
Stellglied 19 ist ein Steuerschieber 21 lösbar verbunden, der mit einem Mitnehmer
22 in eine
Ausnehmung 23 des Stellgliedes 19 eingreift (Fig.1).
Der Steuerschieber 21 liegt an der Außenseite des Verschlußblockes 8 an und ist
in einer Aussparung 24 der Gehäuseplatte 13 horizontal verschiebbar gelagert (Fig.
4). Im vorderen Teil des Steuerschiebers 21 befindet sich ein Langschlitz 25, der
entgegen der Schußrichtung schräg nach oben verläuft (Fig. 1). In den Schrägschlitz
25 greift ein horizontal abstehender Steuerbolzen 26 des Verschlußblockes 8 ein.
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Der Verschlußblock 8 und die die Gleitbahnen 11 und 11' tragenden
Teile des Verschlußmechanismus sind durch die Gehäuseplatte 13, 14 und die Verbindungsbolzen
15 zu einer kompakten Baueinheit zusammengefaßt.
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Die komplette Verschluß- Baueinheit wird in eine im GriffstUck 1 hierfür
vorgesehene Ausnehmung von oben nach unten eingefUhrt. Eine formschlüssige Verbindung
zwischen Griffstück 1 und Verschluß- Baueinheit wird durch eine federbelastete Arretierklinke
27 hergestellt (Fig. 4).
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Die Arretierklinke 27 greift mit einer Nase 28 in eine an der Außenseite
der Gehäuseplatte 14 angebrachte Vertiefung 29 ein. Das Entriegeln der Verschluß-
Baueinheit erfolgt durch Betätigung einer an der Arretierklinke 27 angeordneten
Drucktaste 30, wodurch die Nase 28 der Arretierklinke 27 aus der Vertiefung 29 ausgehoben
wird. Die komplette Verschluß- Baueinheit kann jetzt auf einfache Art und Weise
nach oben aus dem GriffstUck 1 der Waffe herausgenommen werden.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Verschlußmechanismus ist folgende:
Nach Fig. 1 der Patentzeichnung ist die Ladeöffnung 7 der Waffe vom Verschlußblock
8 völlig freigegeben. Der Verschlußblock 8 befindet sich in seiner unteren Öffnungslage.
Die Patrone 4 wird in das Patronenlager 3 so weit eingeführt, bis das Bleigeschoß
5 am Ubergang des Patronenlagers
zu den Zügen des Laufes zur Anlage
kommt. In Fig. 1 ist diese Lage der Patrone 4, die noch nicht die Endlage ist, dargestellt.
Zum Schließen der Ladeöffnung 7 wird der Spannhebel 16 um seine Achse 17 nach vorne
geschwenkt. Uber den Zwischenhebel 18 und das Stellglied 19 wird der Steuerschieber
21 ebenfalls horizontal nach vorne bewegt. Unter der Wirkung der Schrdgschlitzsteuerung
25, 26 gleitet der Verschlußblock 8 auf der Gleitbahn 11 nach vorne und schräg nach
oben. Dabei trifft die vertikale Gleitfläche 9 des Verschlußblockes 8 auf die Rückseite
der Patrone 4 und drUckt diese mit dem Bleigeschoß 5 in die ZUge des Laufes 2 ein.
Gleichzeitig wird ein nicht dargestellter Patronenauszieher in bekannter Weise gespannt.
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Nachdem die Patrone 4 in das Patronenlager 3 ganz eingesohoben ist,
kommt die Gleitfldche 9 zur Anlage an der vertikalen Gleitbahn 6.
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Da keine Horizontalbewegung mehr möglich ist, wird der Verschlußblock
8 Uber die Schrdgschlitzsteuerung 25, 26 vertikal nach oben bewegt, bis er seine
Schließlage nach Fig. 2 erreicht hat. Der Spannhebel 16 hat ebenfalls seine vordere
Endlage erreicht und liegt in der Aussparung 20 des GriffstUcks 1 etwa parallel
zum Lauf 2 an der Seite der Waffe. Das Patronenloger 3 ist durch den Verschlußblock
8 völlig vorriegxlt, so daß der Schuß abgegeben werden kann.
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Zu. Uffnen des Verschlußes wird der Spannhebel 16 um solne Achs 19
in die in Fig. 4 dargestellte Lage geschwenkt. Durch die horizontale Bewegung des
Steuerschiebers 21 nach hinten kommt die vordere Bogrenzungsfldche des Lang schlitzes
25 am Steuerbolzen 26 des Verschlußblockes 8 zur Anlage. Der Verschlußblock 8 wird
in vertikaler Richtung nach unten bewegt bis er in die Fuhrungsbahn, die durch die
Gleitbahnen 11 und 11' gebildet wird, einmündet Bei der Vertikalbewegung des Verschlußblockes
8 wurde die Druckfeder des Patronenausziehers in
bekannter Weise
entspannt und die Patrone 4 ausgeworfen. Infolge der weiteren Spannhebelbewegung
gleitet der Verschlußblock 8 auf der Gleitbahn 11 nach hinten und schräg nach unten
bis er die Öffnungslage nach Fig. 1 erreicht hat. Die Ladeöffnung 7 ist in dieser
Stellung wieder völlig freigegeben, so daß eine neue Patrone 4 eingefUhrt werden
kann.
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L e e r s e i t e