DE2851352B2 - Gleitlager für Flüssigkeitszähler - Google Patents
Gleitlager für FlüssigkeitszählerInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitlager für den Rotorzapfen eines Flüssigkeitszählers in einem
kryogenen Mediumstrom.
Die bekp.nnten FEssigkeiüzähler für kryogene
Medien sind hohen Temperaturbelastungen ausgesetzt
Der im Flüssigkeitszähler vorgi jehene Rotor, durch welchen der Flüssigkeitsstrom mengenmäßig gemessen
wird, ist mit seinem Rotorzapfen in einem in der Regel aus Kunststoff bestehenden Gleitlager gelagert Dieses
Gleitlager selbst ist wiederum in einer Metallfassung eingesetzt Die Befestigung des Kunststoff-Gleitlagers
in der Metallfassung erfolgt per Reibungsschluß, und zwar entweder durch eine Preßpassung oder durch
Einkleben.
Die Befestigung des Gleitlagers, welches im Innern des Flüssigkeitszählers angeordnet ist, per Preßpassung,
versagt völlig beim Einsatz dieses Flüssigkeitszählers in kryogenen Medien, weil das Gleitlager (aus Kunststoff)
im Außendurchmesser wesentlich stärker schrumpft, als die es umschließende Metallfassung. Der Grund hierfür
liegt darin, daß die für die Gleitlager verwendeten Kunststoffe einen Ausdehnungskoeffizienten in der
Größenordnung von 10-* bis lO-^Celsius-' besitzen.
Hier hingegen ist der Ausdehnungskoeffizient des Werkstoffes für die Metallfassung wesentlich geringer,
so daß durch eine Abkühlung dieser Teile vermittels eines kryogenen Mediums die Lengenänderung des
Kunststoff-Gleitlagers etwa 3 bis 20mal so groß ist wie bei der Metallfassung.
Werden die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten (von Gleitlager und Metallfassung) konstruktiv
berücksichtigt, wird also das Lager für den Betriebszustand bemessen (d. h. bei einer Temperatur von ca.
-200° C), so liegt bei einer Normaltemperatur (20" Celsius) ein Passungsverhältnis vor, das dem Kunststoff
große äußere Spannkräfte aufzwingt. Da Kunststoff zur Aufnahme größerer Pressungskräfte ungeeignet ist.
setzt unter Last ein plastisches Fließen ein, welches zutn Verlust der vorgesehenen Lag'^HCometne sowie des
erwünschten Passungsverhältnisses führt Die beim intermittierten Einsatz des Flüssigkeitszählers auftretenden
Temperatur- und damit Lastwechsel führen weiterhin zu einer Werkstoffermüdung, Je nach Art des
verwendeten Kunststoffes für das Gleitlager entstehen dabei Risse, die sich durch eindringende Feuchtigkeit zu
Ausbröckelungen, vor allem bei den besonders geeigneten Mehrstoffkomponenten-Werkstoffert (z. B. Kunstkohle
mit Metallimprägnierung, PTTE-Cor-pounds u.
ίο ähnliches) vergrößern.
Die sonst übliche Verbindung des Gleitlagers mit der es aufnehmenden Metallfassung durch Einkleben ist in
Verbindung mit kryogenen Medien nicht möglich, insbesondere dann nicht wenn ein flüssiger Sauerstoff-
\--. strom durch den Flüssigkeitszähler gemessen wird. Der
Grund hierfür liegt darin, daß solche erforderlichen Klebstoffe, die sauerstoffbeständig sind und darüber
hinaus ein elastisches Verhalten bei bis zu -7.0O0 Celsius
zur Überbrückung des auftretenden Passungsspieles
μ über größere Lastwechselhäufigkeit hinweg aufweisen,
nicht vorhanden sind.
Auf eine radiale und axiale Fixierung des Gleitlagers in der Metallfassung (Gehäuse) kann jedoch nicht
verzichtet werden, weil bei hochgenau arbeitenden Flüssigkeitszählern von der Lagerung nicht nur ein
reibungsarmer Lauf sondern auch ein gleichbleibender Reibungsfaktor rowie über die gesamte Lebensdauer
des Lagers hinweg konstante Reibungskräfte gefordert werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend vor» dem zuvor geschilderten Stand der
Technik, ein Gleitlager für den Rotorzapfen eines Flüssigkeitszählers in einem kryogenen Mediumstrom
zu schaffen, das in einem weiten Temperaturbereich (von +20° Celsius bis ca. -200° Celsius) voll funktionsfähig
bleibt das heißt über seine gesamte Laufzeit eine genaue Messung ermöglicht und das weiterhin auch
eine, im Vergleich zu den bisher bekannten Gleitlagern, wesentlich erhöhte Standzeit aufweist.
4Π Zur Lösung der genannten Aufgabe ist gemäß der
Erfindung vorgesehen, daß das Gleitlager im Betriebszustand des Flüssigkeitszählers mit Spiel in einem
Gehäuse angeordnet ist und daß eine das Gehäuse und das Gleitlager miteinander verbindende Hülse vorgesehen
ist mit der das Gleitlager bezüglich einer axialen Verschiebung und einer Drehbewegung arretiert ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, daß die Hülse das Gleitlager und das Gehäuse
diametral durchdringt
Um ein Abführen der während des Betriebes des Flüssigkeitszählers entstehenden Lagerreibungswärme
zu ermöglichen und darüber hinaus auch ein Herausspülen des Lagerabriebes zu gestatten, kann die Hülse einen
Längsschlitz aufweisen, der in Einbauposition auf der dem Rotorzapfen abgewandten Seite vorgesehen ist.
Von Vorteil ist es weiterhin, wenn der Abstand der Stirnseite des Rotorzapfens zur Hülse kleiner ist als der
Abstand der Stirnseite des Gleitlagers zum Gehäuserand.
Durch diese Konstruktion ist sichergestellt daß das Gleitlager eine wesentlich höhere Standzeit erfährt, da
nach dem üblichen Abrieb des Gleitlagers der Rotorzapfen nunmehr auf der Hülse zur Auflage kommt
und von dieser dadurch abgestützt wird. Durch eine in
f>< vorteilhafter Weise ballig geformte Stirnseite des
Rotorzapfens kann dabei ein minimaler Reibungskontakt zur Hülse erreicht werden, ohne daß die
Arheitsgi'naiiigkcit des Rotor/apfens und des Rotors
für die Mediummessung beeinträchtigt wird. Die
nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit
der beigefügten Zeichnung, in welcher im Schnitt das erfindungsgemäße Gleitlager dargestellt ist, zur weiteren
Erläuterung.
In der Zeichnung ist ein Lagerteil 10 dargestellt, welches zur Aufnahme und Führung eines Rotors 12
dient Dieser Rotor ist Bestandteil eines (nicht dargestellten) Flüssigkeitszählers für die Mengenmessung
von kryogenen Medien und besitzt an seinem unteren Ende einen Rotorzapfen 14.
Dieser Rotorzapfen ist vollständig von einem Gleitlager 16 aufgenommen, und zwar derart, daß ein
Bund 18 des Rotorzapfens 14 auf der Stirnseite 20 des Gleitlagers 16 aufliegt
Wie ersichtlich, hat das aus einem Kunststoff (z. B.
PTTE-Compounds) gefertigte Gleitlager 16 die Form einer Hülse, in deren Innenbohrung der Rotorzapfen 14
vorgesehen Ist
Zur Aufnahme des hakenförmigen Gleitlagers 16 dient ein drehrundes Gehäuse 22, welches vorzugsweise
aus Metall gefertigt ist, das mit einer abgestuften Innenbohrung 24 ausgestattet ist Auf der Stufe 26 der
Innenbohrung 24 ruht das Gleitlager 16 mit seinein inneren Ende auf.
Der Außendurchmesser des Gleitlagers 16 und der Durchmesser der Innenbohrung 24 (im erweiterten
Stufenbereich) ist jeweils so gewählt, daß im Betriebszustand
des Flüssigkeitszählers (ca. —200"C) das Gleitlager
16 locker, d.h. mit Spiel, im Gehäuse 22 sitzt. Aufgrund der Kenntnis der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten
der Werkstoffe von Gleitlager und Gehäuse ist dieser Zustand ohne Schwierigkeiten
erzielbar.
Um eine radiale und/oder axiale Bewegung des Gleitlagers 16 innerhalb des Gehäuses 22 während des
Betriebszustandes zu verhindern, ist eine Hülse 28 vorgesehen, die zur Arretierung des Gleitlagers im
Gehäuse ''ient Wie ersichtlich, sind Gehäuse 22 und Gleitlager 16 jeweils mit einer durchgehenden Bohrung
ausgestattet, die im Montagezustand diametral (fluchtend) einander zugeordnet sind. Durch diese Bohrungsanordnung wird die Hülse 28 gesteckt, wie dies in der
Zeichnung veranschaulicht ist. Durch die Hülse 28 ist das Gleitlager 16 im Gehäuse 22 arretiert und damit
bezüglich einer axialen Verschiebung und einer Drehbewegung gehindert Im Betriebszustand (ca.
-200°Celsius) ist allerdings immer noch eine Pendelbewegung
des Gleitlagers 16 um die Längsachse 30 der Hülse 28 sowie eine Bewegung innerhalb des Passungsspieles Hülse 28/Gleitlager 16 im Rahmen des
Gesamtpassungsspieles, hervorgerufen durch die Wahl
des Außendurchmessers des Gleitlagers zum Durchmesser der Innenbohrung 24 des Gehäuses 22, möglich.
Diese Bewegungsfreiheit ist notwendig, um Fertigungbtoleranzen bei der Gleitlagerherstellung auszugleichen.
Wie in der Zeichnung weiterhin angedeutet ist die
ι ο Hülse 28 mit einem Längsschlitz 32 ausgestattet, der sich
in ELnbaustellung der Hülse auf der dem Rotorzapfen 14 abgewandten Seite befindet Bei der dargestellten
Ausführungsform ist der Abstand a der Stirnseite 20 des Gleitlagers 16 vom Gehäuserand 34 größer als der
is Abstand b der balligen Stirnseite 36 des Rotorzapfens
14 von der Hülse 28.
Aufgrund des durch den Betrieb des Flüssigkeitszählers entstehenden Verschleißes des Gleitlagers 16 durch
Reibung des Bundes 18 an der Stirnseite 20 »senkt sich«
der Rotor 12 in Richtung Hülse 28 ab. und zwar soweit
bis der Abstand b (kleiner als des Abstand a) zu Null
geworden ist und dadurch die ballige Stirnseite 36 in Kontakt mit der Hülse 28 gelangt Dadurch läuft nun der
Rotorzapfen 14 mit seiner balligen Stirnseite 35 auf der
Hülse 28. Aufgrund der durch die Balligkeit der Stirnseite 36 gegebenen geringen Reibungsfläche
erfolgt eine Drehung des Rotors 12 ohne großen Reibungsverlust d. h., das vorher vorhandene Reibungsverhalten
bei der Auflage des Bundes 18 auf der Stirnseite 20 des Gehäuses 22 ändert sich in seinem
Wert nicht Dadurch wird die Standzeit des Flüssigkeitszählers erheblich verlängert Da, wie bereits erwähnt,
der Längsschlitz 32 der Hülse 28 auf der der balligen Stirnseite 36 abgewandten Hülsenseite ist findet eine
Axiallastverteilung, ausgehend vom Rotorzapfen 14, statt Dieser Längsschlitz bewirkt weiterhin eine
elastisch reibungsschlüssige Anordnung der Hülse 28 im Gehäuse 22, so daß dadurch auch bei einem Temperaturwechsel
keine Lockerung erfolgen kann.
-to Bedingt durch den Lagerverschleiß entsteht ein
Abrieb, welcher durch die hohle, längsgeschlitzte Hülse 28 aus dem Lagerinnern herausgespült wird. Weiterhin
ermöglicht die Hülse 28 den Aufbau eines hydrodynamischen Schmierfilms (Flüssigkeitspolster), durch das nicht
nur die Gleitfähigkeit des Lagers verbessert wird, sondern auch die während des Betriebes des Flüssigkeitszählers
entstehende Lagerreibungswärme abgeführt werden kann.
Claims (4)
1. Gleitlager für den Rotorzapfen eines Flüssigkeitszählers in einem kryogenen Mediumstrom,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitlager (16) im Betriebszustand des Flüssigkeitszähler
mit Spiel in einem Gehäuse (22) angeordnet ist, und daß eine das Gehäuse (22) und das Gleitlager (16)
miteinander verbindende Hülse (28) vorgesehen ist, mit der das Gleitlager (16) bezüglich einer axialen
Verschiebung und einer Drehbewegung arretiert ist
2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (28) das Gleitlager (16) und das Gehäuse (22) diametral durchdringt
3. Gleitlager nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Hülse (28) einen Längsschlitz
(32) aufweist der in Einbauposition auf der dem Rotorzapfen (14) abgewandten Seite vorgesehen
ist
4. G|e>tlager nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß der Abstand (b) der Stirnseite (36) des Rotorzapfens (14)
zur Hülse (28) kleiner ist als der Abstand (a) der
Stirnseite (20) des Gleitlagers (16) zum Gehäuserand (34).
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