DE2850493B2 - Verfahren und Vorrichtung zur stetigen Herstellung von optischen Glasfasern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur stetigen Herstellung von optischen GlasfasernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 6 zur Durchführung des Verfahrens.
Bekanntlich ist die Technik der Herstellung optischer Fasern zur Verwendune im Fernmeldewesen so weit
fortgeschritten, daß Fasern niedriger Dampfung hergestellt werden können, bei deren Verwendung es
beispielsweise möglich ist. einen Zwischenverstärkerabstand in der Größenordnung einiger zehn Kilometer zu
'» haben, wobei kommerziell erhältliche Bestandteile verwendet werden. Auf diese Weise können Fernleitungen
mit Hilfe optischer Fasern verwirklicht werden.
Hierbei ist es erwünscht, daß die Fernleitung eine geringstmögliche Anzahl von Faserabschnitten umfaßt,
lu um möglichst wenige Verbindungen zu erfordern. Selbst
in den einfachsten Fällen ist nämlich das Verbinden der Fasern zeitaufwendig und erfordert zusätzliches Personal,
wodurch die Installationskosten erheblich steigen. Außerdem erweist sich in vielen Fällen diese Operation
"■ als besonders schwierig oder komplex. Ferner führt jede
Verbindung zwischen Fasern unterschiedlicher Charakteristiken, beispielsweise unterschiedlichen Außendurchmessers,
unterschiedlicher Arten und Durchmesser des Kerns usw., zu unvermeidlichen Verlusten an den
-" einzelnen Verbindungsstellen, unabhängig von der Qualität dieser Verbindungen.
Aus diesen Gründen ergibt sich das Problem, ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung ausfindig zu
machen, das es ermöglicht, optische Faserabschnitte zu
->r> schaffen, deren Länge mindestens gleich dem maximalen
aufgrund der Fascrcharakieristiken zulässigen Zwischenve^stärkerabstand ist.
In dei Literatur sind Verfahren beschrieben worden,
die für die stetige Herstellung optsicher Fasern geeignet
w oder an sie anpaßbar sind, beispielsweise das Doppeltiegel-Verfahren
oder das Verneuil'sche Verfahren. Diese Verfahren ermöglichen jedoch das Erzielen eines
gegebenen Indexprofils nur im Fall von stufigem Indexprofil und führen gelegentlich zu schwer lösbaren
)> Materialverschmutzungsproblcmcn.
Es ist auch ein Verfahren bekannt (DE-OS 2b 05 483).
das ein kontinuierliches Verfahren dadurch ermöglicht, daß auf die Stirnfläche einer Glas-Vorform, die auf eine
hohe Temperatur aufgeheizt ist, mindestens zwei
■"ι koaxiale Gasströme geleitet werden, die dort miteinander
reagieren, und als Reaktionsergebnis Glas entsteht, welches aui' der Vorform aufwächst. Dieses Verfahren
ist jedoch hinsichtlich der Einstellung des Brechungsindex beschränkt und ungenau.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu ermöglichen, das. es erlaubt,
für jeden beliebigen Querschnitt jedes beliebige Brechungsindexprofil einzustellen. Diese Aufgabe wird
gemäß der Erfindung durch das im Anspruch 1
r>o gekennzeichnete Verfahren gelöst, mit dessen Hilfe eine
genaue und beliebige Einstellung des Brechungsindex selbst bei unrundem, beispielsweise bandförmigem
Faserquerschnitt möglich ist, da der lonenbeschuß präzis gesteuert werden kann.
Vi Sofern die Energie des Ionenstrahl zum Aufschmelzen
der Oberseite der Vorform zu schwach ist oder eine zu lange Bestrahlungszeit erfordern würde, kann gemäß
Anspruch 2 noch eine zusätzliche Wärmequelle die ergänzende Energie liefern. Die Ansprüche 3 bis 5
ho geben Maßnahmen zur Erleichterung und Vervollkommnung
der Verglasung an.
Das Verfahren wird gemäß der Erfindung vorzugsweise mit Hilfe einer Vorrichtung nach Anspruch 6
durchgeführt, wobei der lonengenerator zweckmä-
tr> ßigerweise einer mit hoher lonenmengc und mittlerer
Energie ist. Für den Fall einer kreissymmetrischen Faser ist die Maßnahme nach Anspruch 7 zweckmäßig, da
hierbei die Stellen plnirher Rrechunpsindiucs auf
konzentrischen Ringen liegen. Hierbei können alternativ der Stab gedreht oder der lonengenerator um den
Stab rotiert werden, außerdem kann auch der Ionenstrahl durch elektrische oder magnetische Felder
mil entsprechender Wirkung zur Bildung einer Kreis- r>
bahn abgedeckt werden. Das Ablenkverfahren eignet sich bei entsprechender Steuerung auch für nicht
kreissymmetrische Fasern.
Eine mögliche Zwischen-Vorheizkammer zur Vervollständigung
der Verglasung vor dem Ausziehen der iu Vorform nach Anspruch 10 kann sich, sofern vorhanden,
an die Kammer nach Anspruch 9 für die Wärmebehandlung der Vorform in kontrollierter Atmosphäre
anschließen oder auch mit ihr zusammenfallen.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Weiterbildungen ι ί
ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Durchführungsform
bzw. Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, deren einzige Figur
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt und das j<> erfindungsgemäße Verfahren veranschaulicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt im wesentlichen eine Vakuumkammer !,einen Kanal 2, der ein
Lager zunächst für eine Anfangsstange 8 und dann für eine Vorform bildet und mit Vorschubeinrichtungen 3 >·>
für die fortschreitende Bewegung der Stange 8 in Axialrichtung ausgestattet ist. eine Wärmckam ner 4
und eine Faserziehvorrichtung 5. Die Vakuumkammer 1 ist mit einer Vakuumpumpe 6 ausgestattet und mit einer
Verteilvorrichtung 7 zum Verteilen von pulverisierte n in
glasartigem oder verglasbarem Material wie z. U. reiner synthetischer Kieselsäure oder Glasmaterial mit niedrigem
Erweichungspunkt verbunden. Dieses Material fällt stetig oder unstetig auf die Oberseite der Stange bzw.
Vorform 8 und schlägt auf dieser aufeinanderfolgende r> Malcrialschichten nieder. Den Bereich, innerhalb dessen
das Material niederfällt, umgibt eine Randbegrenzungsvorrichtung 9, die diesen Bereich dem Querschnitt der
Vorform im wesentlichen gleich macht. Beim Weiterschieben der Anfangsstange setzt sich diese dann als die
Vorform 8 fort. Die Vorform 8 weist schon die .schließliche Materialzusammensetzung auf.
Innerhalb der Kammer 1 befindet sich ein lonengenerator 10 von bekannter Art, der in das niedergeschlagene
Material Ionen implantiert, die zum Erzielen einer Materialdotierung notwendig sind. Diese Dotierung
bewirkt bekanntlich die erforderlichen Änderung im Brechungsindex der aus der Vorform 8 erhaltenen
Faser. Die Ionenimplantation bewirkt eine mehr oder weniger vollständige Verglasung des niedergeschlagc- w
nen Materials in Abhängigkeit von der Energie des vom Generator lOemittierlen Ionenstrahl.
Die Verglasung kann in der Kammer I mit Hilfe eines Elektronenbeschusses ergänzt werden, der von einer
innerhalb der Kammer 1 montierten Elektronenquelle ir>
11 ausgeht, welcher eine Einrichtung zur Erzeugung eines gestrichelt eingezeichneten Magnetfelds 13
zugeordnet ist, das den Elektronenstrahl antreibt und ihn auf der Oberseite der Vorform 8 konzentriert.
Alternativ kann die Verglasung auch in Schritten t>o
vervollständigt werden, die sich an das Material-Abladen
und die Ionenimplantation anschließen, also in Schritten während der fortlaufenden Bewegung oder
auch während des Ziehens zur Faser. Bevor eine völlige
Verglasung erhalten wird, kann das Material einer ι,ί
thermischen Behandlung in einer geeigneten Gasatmosphäre unterworfen werden, um beispielsweise bestimmte
Verbesserungen der Ubcrtru^un^schariiktcristiken
der erzeugten optischen Faser zu erzielen, etwa durch einen verringerten Hydroxylgehali oder Oxidation
der Reduktion ir-öglicher metallischer Verunreinigungen
usw.
Der vom lonengenerator 10 emittierte Strahl ist allgemein in radialer Richtung so abzulenken, daß er
eine gewisse gesteuerte Änderung der lonenkonzentration in der Vorform 8 und so Brechungsindexvariationen
in der Faser erzeugt. Vorteilhafterweise kann der Strahl auch innerhalb der Kammer 1 rotierend dargestellt
werden, so daß bei Bedarf eine hinsichtlich der Achse der Vorform 8 gleichmäßig symmetrische Dotierungsverteilung
erhalten wird. Durch Beeinflussen der Steuerungen des Generators 10 kann die Ionenimplantation
auch so verändert werden, daß eine axiale Brechungsindexänderung bewirkt wird, wie es speziellen
Verwendungen der Faser notwendig sein kann.
Der Kanal 2, der beliebigen Querschnitt haben kann, weist entlang seinen Wänden die Vorschubeinrichtungen
3 auf, die die Axialbewegung der Vorform 8 und des oben auf ihr niedergeschlagenen Materials zu weiteren
Wärniebehandlungskanimern oder -zonen und weiterhin
zur Wärmekammer 4 bewirken. Die Vorschubeinrichtungen können wie dargestellt aus Rollen oder auch
aus Zugsystemen oder anderen geeigneten Systemen bestehen. Zu den weiteren möglichen Kammern oder
Behandlungsbereichen gehören wenigstens eine Kammer für eine Wärmebehandlung in kontrollierter
Atmosphäre und Vorheizbereieh zum Vervollständigen der Verglasung des Materials der Vorform. Dieser
Bereich kann sich an eine Kammer oder an die letzte Kammer für die Wärmebehandlung in gesteuerter
Atmosphäre anschließen oder mit ihr zusammenfallen.
Die Wärmekammer 4, von der nur die Außenwände
dargestellt sind, kann von bekanntem Aufbau sein oder auch eine nicht vorveröffentlichte im Prioritätsland
angemeldete Konstruktion aufweisen (italienische Patentanmeldungen 7OOO5-A/76, 70O06-A/76). In der
Wärmekammer 4 wird die Verglasung des niedergeschlagenen Materials, falls erforderlich, verbessert und
ist die Temperatur auf eine Höhe justiert, die sich zum Ziehen der Stange zu einer Faser eignet, was mit Hilfe
der Faserziehvorrichtung 5 von irgendwelcher bekannten Konstruktion bewirkt wird.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt: Das von der Verteilvorrichtung 7 kommende pulverisierte
Material rieselt oben zunächst auf die Anfangsstange und nach einiger Betriebsdauer auf die Vorform 8 und
wird mit geeigneten Dotierungsionen so bombardiert, daß die geforderte radiale und axiale Verteilung des
Brechungsindex in der entstehenden optischen Faser erzeugt wird. Gegebenenfalls wird es zusätzlich von den
von der Elektronenquelle 11 emittierten Elektronen bombardiert, um so eine mehr oder weniger vollkommene
Verglasung zu erzielen.
Gleichzeitig wird die Vorform 8, die aus dem aufgebrachten und mehr oder weniger verglasten
Material besteht, entlang dem Kanal 2 zut Wärniekammer 4 vorgeschoben und durchquert dabei mögliche
Zwischenbehandlungszonen. Die in der Wärmekammer 4 geschmolzene Vorform 8 bildet eine Konusform, die
sich zum Ziehen zu einer Faser eignet, und zwar als Folge des von der Faserziehvorrichtung 5 durchgeführten
Strecken, wodurch eine Faser mit den geforderten Eigenschaften entsteht. Derjenige Teil, der Faser, der
der Anfangsstange entspricht, die zum Ingangsetzen des Verfahrens verwendet wird, wird vor Gebrauch
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur stetigen Herstellung von optischen Glasfasern, bei dem eine kontinuierlich
hergestellte, stangenförmige Vorform zu einer optischen Faser nach unten gezogen wird, wobei
gleichzeitig auf die Oberseite der Vorform Glasbestandteile und Dotierungsmaterial zur Herstellung
eines Brechungsindexprofils aufgebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß im Vakuum
pulverförmiges, glasiges oder verglasbares Material mindestens teilweise durch die Energie eines
Ionenstrahl auf der Oberseite der Vorform aufgeschmolzen wird, der aus Ionen des Dotierungsmaterials besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da3 zusätzliche Wärmt zum Verglasen des
Materials durch einen Elektronenstrahl aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorform vor dem Ausziehen
einer thermischen Behandlung in einer Gasatmophäre unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorform durch
eine thermische Nachbehandlung voll verglast wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Materialien
synthetisches Kieselsäureglas oder Gläser mit niedrigem Schmelzpunkt verwendet.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer
Vorrichtung zum Erhitzen der Unterseite der Vorform und einer Faserziehvorrichtung zum
Ziehen der Vorform zu einer Faser, gekennzeichnet durch eine Vakuumkammer(l) mit einer Zugabcvorrichtung
(7,9) für das pulverförmige Material an der Oberseite und mit einem Kanal (2) an der Unterseile
zur Aufnahme und Hinausführung der Vorform, und durch einen lonengenerator(lO).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahl des lonengencrators (10) um
die Achse der Vorform (8) rotierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine Elektronenquelle (11), deren
Strahl durch ein Magnetfeld (13) auf die Oberfläche der Vorform lenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen der
Vakuumkammer (1) und der Vorrichtung zum Erhitzen der Unterseite der Vorform eine Kammer
für die Wärmebehandlung der Vorform in kontrollierter Atmosphäre befindet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sich entlang dem Kanal (2) zwischen der Vakuumkammer (1) und der
Vorrichtung zum Erhitzen der Unterseite der Vorform ein Zwischen-Vorheizbereich befindet.
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